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Verfahren zur Herstellung von gepolsterten Decken- und Bodenwänden
für Sprungfedermatratzen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von gepolsterten Dekken- und Bodenwänden von Sprungfederinatratzen.
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Bisher war es bei der Matratzenherstellung üblich, zunächst die Grundtücher
zusammenzunähen, um Taschen zu bilden, anschließend wurden die Federn und Seitenwände
eingefügt. Hierauf wurden die Polsterschicht und das Decktuch befestigt.
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Infolgedessen war es erforderlich, durch Handnähte das Decktuch mit
den Grundtüchern zu verbinden, um die sogenannten Biskuits zu erzeugen.
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Gegenüber den bekannten Ausführungen besteht die Erfindung darin,
daß die Nähte, die die Grundtücher mit dem Decktuch verbinden, gleichzeitig als
Schlußnähte für die Taschen in den beiden Grundflächen dienen. Es werden also durch
Herstellung einer einzigen Naht zwei Arbeitsvorgänge ausgeführt, nämlich die Fertigstellung
von Taschen in den Grundtüchern und die Verbindung der Grundtücher mit den äußeren
Tüchern, wobei die angestrebte Biskuitbildung erreicht wird.
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Erfindungsgemäß werden die Decken- und Bodenwände für die Matratze
vollständig hergestellt, bevor die Matratze zusammengesetzt und die Sprungfedern
eingefügt werden; dadurch wird vor allem die Zahl der besonders zeitraubenden und
nur von Fachleuten ausführbaren kostspieligen Handnähte verringert.
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Die Zeichnungen erläutern eine Matratze gemäß der Erfindung und die
aufeinanderfolgenden Lagen der Materialien, aus denen die Matratze hergestellt wird,
sowie die aufeinanderfolgenden Schritte, die nacheinander angewandt werden, um diese
Materialien miteinander zu verbinden, bis das Endprodukt fertig ist.
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Abb. i ist eine teilweise perspektivische Ansicht der Matratze.
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Abb.2 ist ein teilweise geöffneter Aufriß eines Teiles einer Matratze
und zeigt die ersten Schritte des Verfahrens.
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Abb. 3 ist ein teilweise geöffneter Aufriß einer fertiggestellten
Matratze.
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Abb. d. ist ein teilweise geöffneter Vertikalschnitt einer gemäß der
Erfindung teilweise fertiggestellten Matratze, wobei die Seitenwand weggelassen
ist.
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Abb.5 ist ein Aufriß einer gepolsterten Seitenwand, die mit dem fertigen
Gefüge vereint werden kann. -Abb. 6 und 7 sind Schnitte nach den Linien 6-6 und
7-7 der Abb. 5.
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Abb. 8 ist ein teilweise geöffneter Schnitt der fertiggestellten Matratze.
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Das Herstellungsverfahren von Sprungfedermatratzen gemäß der Erfindung
besteht darin, daß zuerst auf einen ebenen Streifen A aus geeigneten Stoffen, wie
z. B. grober Leinwand,
Baumwolleinen usw. ein Streifen B gelegt
wird, auf den geeignete Längslinien C und D in irgendeiner Weise aufgedruckt sind,
und Linien E und F, die quer zu den Linien C und D verlaufen, so daß die Oberfläche
in kleine quadratische Felder von gleicher Größe geteilt wird. In jedem dieser Felder
befindet sich eine schlitz- oder spaltartige Öffnung G, vorzugsweise in der Diagonale
des Feldes, deren Länge fast gleich dein Durchmesser des Feldes ist. Es sei bemerkt,
daß die Linien C und D miteinander abwechseln, und ebenso die Linien E und F.
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Die beiden Tuchstreifen A und B, die etwas länger und breiter sind
als die aus ihnen teilweise zusammengesetzte Decken- und Bodenwand im Inneren der
Matratze selbst, werden darauf nach bestimmten Nahtlinien, die den oben erwähnten
aufgedruckten Linien folgen, zusammengenäht. Beispielsweise folgen die ersten Nahtlinien
den Linien C und E, wobei die Gesamtzahl der Linien C und D ebenso wie die Gesamtzahl
der Linien E und F ungerade ist und die äußersten Linien D und E an den Längs- und
Schmalkanten der Stoffstreifen A und B ganz dicht anliegen. Auf diese Weise säumen
die Nahtlinien C und E gewissermaßen Flächen ein, deren jede vier der geschlitzten
oder gespaltenen Quadrate umfaßt, von denen jedes von den Linien C, D, E und F eingesäumt
wird. Längs der Seitenkanten und Enden der Tuchstreifen säumen offensichtlich die
ersten Nahtlinien, die durch dieselben Buchstaben C und E wie die aufgedruckten
Linien, denen sie folgen, bezeichnet sind, nur drei Seiten von Flächen ein, deren
jede zwei der kleinen Quadrate enthält; an den Ecken der Tuchstreifen säumen sie
nur zwei Seiten der einzelnen kleinen quadratischen Felder ein.
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Das Nähen geschieht vorzugsweise finit einer Abteilungsnähmaschine.
Nachdem so die Tücher A und B an den Linien C und E zusammengenäht sind, werden
sie umgedreht, so daß Tuch A auf Tuch B liegt. Auf Tuch
A
wird dann eine Schicht H von Polstermaterial, wie Baumwolle, Haar usw.,
gelegt und auf diese Schicht H ein Drelltuch I. Dieses und die Schicht H
werden darauf. an die Tücher A und B nach Nahtlinien D und F angenäht,
die mit den Nahtlinien C und E abwechseln. Hierdurch werden die geschlitzten oder
gespaltenen kleinen quadratischen Taschen vollständig herausgearbeitet, die ursprünglich
durch die auf das Tuch B aufgedruckten Linien C, D, E und F bestimmt waren; an diesen
Nahtlinien wird nun das Polstermaterial und die Drelldecke an den Tüchern
A und B befestigt, so daß die in der Tapeziererei sogenannten »Biskuits«
gebildet werden, von denen jedes so groß ist wie vier quadratische Taschen auf der
gesamten Fläche der Decken- oder Bodenwand der Matratze.
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Die Polsterung und das Decktuch sind vorzugsweise etwas länger und
breiter als die TücherA und B und werden längs ihrer Xanten mit letzteren vorzugsweise
ebenfalls mit einem Tuchstreifen zusammengenäht, der die Seitenwand der Matratze
bildet; die einzelnen Schichten werden natürlich mit dem Seitentuch erst vernäht,
nachdem die Federn K zwischen den zwei gepolsterten und gesteppten Decken- und Bodenwänden
befestigt sind, indem nämlich die Endwindungen der Federn in einander gegenüberliegende
quadratische Taschen eingefügt wurden, die von den v erschiedenen Nahtlinien C,
D, E und F eingesäumt werden.
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Das an den Seiten und Enden der Decken-and Bodenwände iiberstehende
Material kann zu einer Rollkante zusammengefaßt und mit einer ebenen oder gepolsterten
Seitenwand passend vernäht werden. Es ist indes vorzuziehen, als Seitenwand einen
gepolsterten Materialstreifen zu verwenden, wie er in den Abb. 5, 6 und 7 dargestellt
ist. Er besteht aus einer Stoffschicht L, einer Zwischenschidht M aus Polstermaterial
und einer äußeren Deckschicht N. Letztere und die Teile T_ und 1,I werden
entsprechend an den Nahtlinien 0 und P miteinander verbunden, wobei die Nahtlinien
O in bestimmtem Abstand sich parallel zu den Längskanten des Gefüges erstrecken
und genug Stoff- und Polstermaterial längs der Seitenkanten übriglassen, so daß
zusammen unter Zuhilfenahme der entsprechenden Kantenteile der Decken- und Bodenwände
die Rollkante 0, wie in Abb. 8 dargestellt, ausgeführt werden kann. Das Verfahren,
wie die Tücher B und L und die Decken I und N im einzelnen zusammengenäht
werden, ist unwesentlich und der Wahl des Matratzenmachers überlassen, da die Erfindung
im wesentlichen sich auf das Verfahren erstreckt, die Decken- und Bodenwände in
der beschriebenenWeise herzustellen.
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Es kann das Verhältnis der die Biskuits der Decken- und Bodenwände
bildenden Nahtlinien bezüglich der Zahl der kleinen Quadrate oder der Federtaschen
geändert werden; es hat sich indessen in der Praxis gezeigt, d'aß, wenn die Biskuits
dieselbe Größe besitzen wie die kleinen Quadrate oder Taschen, die Poslterung so
gepreßt wird, daß eine unbequeme harte Fläche entsteht. Es ist daher besser, wenn
die Biskuits so groß sind, daß sie mehrere der kleinen Quadrate oder Taschen bedecken.