DE557834C - Polstermatratze - Google Patents
PolstermatratzeInfo
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- Mattresses And Other Support Structures For Chairs And Beds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Matratzen und Polster sowie Federanordnungen dafür und bezweckt,
eine Bauart zu schaffen, die neben beträchtlicher Ersparnis an Arbeit und Material
gleichzeitig große Vorteile hinsichtlich ihrer Anordnung bietet. Die Erfindung betrifft
besonders jene Art von Matratzen und Polstern mit Federeinlagen, in denen zum Unterschied von metallischen Verbindungen
die Federn durch Textilgewebe verbunden sind und durch diese Gewebe in günstigen
Abständen voneinander gehalten werden.
Dies wird dadurch erreicht, daß die Endwindungen der Sprungfedern in Gewebetaschen
eingreifen, die durch längs und quer verlaufende Nähte gebildet werden. Derartige
Anordnungen sind bei Matratzen zwar an sich schon bekannt geworden, man hat jedoch
bisher diese Taschen stets durch Zusammennähen zweier Schichten eines starken,
widerstandsfähigen Gewebes hergestellt, so daß die gesamte Federanordnung allseitig von
einer doppelten Gewebeläge eingeschlossen war.
s5 Erfindungsgemäß wird die äußere dieser
beiden Gewebelagen vollkommen durch eine Schicht eines besonders ausgewählten langfaserigen
Polstermaterials ersetzt, ohne daß dadurch die Festigkeit der ganzen Anordnung im geringsten leiden soll. Hieraus ergibt
sich eine sehr beträchtliche Materialersparnis. Im Vergleich mit einer der bekannten
Sprungfedermatratzen von üblicher Größe soll bei Anwendung der Erfindung 5o°/o an Gewebe gespart werden. Das Verfangen
der Federn ineinander soll dabei ohne irgendeine nachteilige Wirkung auf die Nachgiebigkeit
oder die Lebensdauer der Matratze ebenso wirksam vermieden werden wie bei
den bekannten Matratzen, deren Federtaschen aus zwei Textillagen bestehen.
Ein weiterer Vorteil der Matratze oder des Polsters gemäß der Erfindung wird darin gesehen,
daß das äußere Polstermaterial, welches gewöhnlich aus Baumwolle oder Haar besteht, infolge der Verbindung mit dem zur
Federanordnung gehörenden Teil des gesamten Polstermaterials so fest an seinem Platz
gehalten wird, daß das übliche Anbringen von Quasten an der fertigen Anordnung überflüssig
wird. Hierdurch wird eine ganz beträchtliche Ersparnis, außerdem eine bequemere und besser aussehende Fertigware
erzielt als im Falle des Anbringens von Quasten, und es können keine Quasten ausreißen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι eine schaubildliche Teilansicht der
Matratze,
Fig. 2 im Schnitt einen Teil eines Streifens des zur Herstellung der Matratze verwendeten
Polstermaterials,
Fig. 3 einen Vertikalteilschnitt der Matratze oder des Polsters,
Fig. 4 einen ähnlichen Schnitt durch die Federanordnung,
Fig. 5 eine Teildraufsicht auf diese Anordnung und
Fig. 6 eine Teildraufsicht auf die Außenfläche des Textilgewebes unterhalb der obersten
Polstermaterialschicht und auf Endwindungen der Federn, die zwischen diesem Gewebe
und dem Polstermaterial liegen. Die Federanordnung der den Gegenstand der Erfindung bildenden Polstermatratze besteht
aus den üblichen Federn ι mit Endwindungen 2, welche einen beträchtlich größeren
Durchmesser haben als der Mittel- oder *5 Hauptteil der Federn und die freie Schleifen
bildende Enden 3 haben. Die Federn 1, welche in Reihen angeordnet sind, die sich
der Länge und der Breite nach durch das ganze Gebilde erstrecken, werden mittels der
nachgiebigen Ober- und Unterwände der Anordnung in richtigen gegenseitigen Abständen
gehalten. Jede dieser Wände besteht aus einer einfachen Innenlage 4 aus einem Textilstoff,
wie grober Leinwand oder Baumwollleinen, und einer Lage 5 aus einem faserigen Polstermaterial, wie Sisalhanf, Jute, Hanf,
Haar oder anderen langfaserigen Stoffen, die so verschlungen oder angeordnet sind, daß sie
eine locker verfilzte oder geschichtete Lage von hoher Nachgiebigkeit bilden. Diese
Polsterung besteht vorzugsweise aus einer Mehrzahl von Schichten aus teilweise gekrempelten
Fasern, die nebeneinander oder quer zueinander so liegen, daß die Faserrichtung der einen Schicht quer zu der in der
nächsten anschließenden Schicht verläuft. Diese zusammengesetzte Schicht 5 ist an dem
Textilgewebe 4 unmittelbar durch Ketten- , stiche 6 und 7 befestigt, welche längs und
50' quer über dieses Gewebe lauf en und quadratische Flächen von einem Durchmesser abgrenzen,
der dem Durchmesser der Endwindüngen 2 der Federn 1 gleich ist.
In der Mitte einer jeden dieser Ouadratflächen der Lage 4 ist eine öffnung 8 angebracht,
durch welche die Endwindung der Feder 1 hindurchgeht. Diese Endwindung
wird also in einer Art flachen Tasche festgehalten, die zwischen der Lage 4 und der
Polsterung 5 gebildet wird, wobei die Polsterung unmittelbar auf den Endwindungen
der Federn aufliegt. Die Kettenstiche 6 und 7 drücken die Polsterung 5 an den Rändern
der Quadratflächen zusammen. Die . von diesen Kettenstichen umsäumten oder umgrenzten Quadratflächen dienen dazu, die
quadratischen Flächen der Lage 4 bauchig zu machen, so daß sie und der darin enthaltene
Teil- der Polsterung beträchtlich durch die von den Endwindungen der Federn gebildeten
Flächen hindurch ins Innere der Federn in Richtung des kleineren Durchmessers hineinragen.
Die schleifenförmigen Enden 3 der Endwindungen der Federn sind geeignet,
ein Fortkriechen oder eine Drehung der Federn unter dem Einfluß der bei der Belastung
entstehenden Schwingungen zu verhindern, und bieten überdies weniger Gefahr, die Polster 5 zu durchbohren, als es nicht abgebogene
Federenden tun würden. Die Schleifen 3 sind offen, und ihre Enden greifen daher in das Gewebe 4 ein und verhindern so
jede Umdrehung der Federn 1 um ihre Achse, so daß die Federn dauernd in der gesicherten
Stellung bleiben. Die Randteile 9 der Lage 5 und des Textilgewebes 4 haben vorzugsweise
solche Breite, daß die Randteile 9 der oberen Wand mit denen der unteren Wand zusammenfallen
oder sie sogar überlappen, wodurch also eine Art von Seitenwänden oder ringsherum
gehenden Verschlußklappen für die Anordnung gebildet wird.
Die ganze Anordnung kann in ein Überzugsgewebe eingesetzt werden, wobei es der
freien Wahl des Fachmannes überlassen bleibt, zwischen die Polsterung 5 und das
Uberzugsgewebe weiteres lockeres Polstermaterial einzufügen. Bei der Benutzung wird
das Polstermaterial erheblich flach gedruckt, so daß für billigere Ausführungsformen von 1°°
Polstern oder Matratzen die Hinzufügung von zusätzlichem Polstermaterial fortfallen
kann.
Die wichtigste Wirkung der Polsterung 5 besteht darin, daß sie seitliche Bewegungen
der Federn gegeneinander verhindert. Dies sogenannte Verfangen kommt leicht beim
Einbringen der ganzen Polsterung in einen Überzug, öfter auch bei der Anbringung von
Quasten und der Herstellung von Rollkanten vor. Die Polsterung 5 wird längs den Kettenstichen
6 und 7 beträchtlich versteift, so daß etwas Ähnliches wie Rippen und Perlen bei Metallblech gebildet wird, ohne daß dabei '
die Nachgiebigkeit der Ober- und Unterwände unter dem Einfluß der Belastung unwirksam
gemacht würde. Diese versteiften Teile tragen mit den umgrenzten Quadraten dazu bei, eine Verzerrung der Ober- und
Unterwände durch seitlichen Druck auf die Matratze zu verhindern. Diese Widerstandskraft
ergibt sich aus der unmittelbaren Be-_
festigung der Polsterung 5 an dem Gewebe 4 an unendlich vielen sehr nahe beieinanderliegenden
Punkten oder entlang sehr zahlreicher Linien, wodurch jede Bewegung des Gewebes 4 gegen die Polsterung 5 verhindert
wird. Diese Anordnung war bisher in der Tapeziererei noch nicht bekannt. Das Polsterungsmaterial
wurde bis jetzt allgemein vor dem Aufbringen des Überzuges lose auf den Federn und um sie herum angeordnet,
und die einzige Befestigungsart des Polstermaterials an den Federn bestand in der nachträglichen
Anbringung von Quasten. Die Gewebelage 4 bewirkt also in Verbindung mit den Kettenstichen 6 und 7, daß die Polsterung
5 in gleichmäßiger Verteilung gehalten wird, und verhindert außerdem ein Auseinanderreißen
der Polsterung unter den Wirkungen der verschiedenen Beanspruchun-
ao gen, denen Matratzen ausgesetzt werden, wie Rollen, Zusammenfalten u. dgl. Gleichzeitig
werden dadurch auch die Endwindungen der Federn dauernd in geeigneter Stellung gegen die umgrenzten Quadratflächen
S5 der Polsterung und besonders gegen die
dichtesten oder am meisten zusammengepreßten Teile der Polsterung gehalten. Das Polstermaterial ist viel billiger als das für
die Lage 4 benötigte Gewebe, welches größeren Beanspruchungen widerstehen muß, so
daß durch das Fortlassen je einer Lage 4 auf je zwei Wände der ganzen Anordnung eine
beträchtliche Kostenersparnis ohne den geringsten Nachteil erreicht wird.
Eine sehr wesentliche Bedingung ist es, daß die Fasern der Polsterung lang sein
müssen und so weit gekrempelt sind, daß die obenerwähnte Verfilzung oder Schichtung
möglich ist. Es wurde gefunden, daß Sisalhanffasern zu diesem Zweck besonders gut
geeignet sind, weil die Länge dieser Fasern im allgemeinen größer ist als die Länge einer
Diagonalen einer quadratischen Tasche der Anordnung. Die Faser ist für gewöhnlich
kraus und wellig und soll vorzugsweise nicht so weit gekrempelt werden, daß sich ihre
Dichte verringert, weil ja gerade diese Eigenschaften ein innigeres Überlappen der
einzelnen Fasern in den verschiedenen Schichten der Polsterung bewirken, so daß die Fasern sich mehr oder minder miteinander
verflechten und eine nachgiebigere und dauerhaftere Anordnung ergeben, als es gestreckte
Fasern tun würden.
Fig. 2 gibt eine schematische Teilansicht eines Polsters, das nur aus zwei Schichten
solcher teilweise gekrempelten Fasern besteht. Üblicherweise bestehen diese Polster
jedoch aus einer größeren Anzahl von Schichten von geringerer Höhe, als in Fig. 2
dargestellt. Diese Polster werden mitunter an einer Seite mit Papier öder einem anderen
sehr billigen Material überzogen, welches darauf festgenäht oder angeklebt wird und
auf der Figur mit 5" bezeichnet ist.' Diese Schicht dient nur dazu, das Polster zusam- -:
menzuhalten und ein Zusammenrollen und Auseinanderrollen des Polsters zu gestatten.
Die Schicht 5" besitzt keine besondere Widerstandsfähigkeit
und kann bei der Anordnung gemäß der Erfindung fortfallen, da sie keine nützlichen Eigenschaften hat. Andererseits
ist ihre Anwesenheit nicht irgendwie nachteilig, es sei denn vom Standpunkt der Herstellungskosten
aus. Will man die Schicht beibehalten, so muß sie als Bestandteil des
Polsters selbst angesehen werden und nicht etwa als ein besonderer Teil, welcher geeignet
wäre, ein widerstandsfähiges Gewebe zu ersetzen. In Fig. 2 ist die Gewebeschicht 4
von dem Polster getrennt gezeichnet, welches während des Nähens auf der Lage 4 aufliegen
muß. Die Öffnungen 8 werden in die Lage 4 hineingeschnitten, bevor-diese Schicht
mit dem Polster 5 zusammengenäht wird.
Das beschriebene faserige Polster hat eine rauhe Oberfläche, aus welcher lockere Enden
oder Fasern herausragen. Diese sind besonders gut geeignet, um mit der zusätzlichen
Polsterung 10 verflochten zu werden, die aus Baumwolle, Faserabfällen, Haar u. dgl. besteht
und zwischen die Federanordnung und das Uberzugsgewebe 11 der fertigen Matratze
oder des Polsters eingeschoben wird. Es hat sich herausgestellt, daß die lockeren Faserenden
des Polsters 5 sieh mit dem Material des Polsters 10 verschlingen, und daß lockere
Faserenden des letzteren in die Zwischenräume zwischen den Fasern des Polsters 5
hereinragen, so daß die beiden Polster 5 und 10 fast unzertrennlich werden. Da nun das
Polster 5 beim Handhaben der Matratze oder des Polsters nicht verschoben werden kann,
so folgt, daß auch das Polster 10 nicht gegen das Polster 5 verschoben werden kann, und
daß nach Einsetzen des ganzen Gebildes einschließlich des Polsters 10 in ein Überzugsgewebe 11 und nach Herstellung der Rollkanten
12 das bisher übliche Anbringen von Quasten sich erübrigt, und daß sowohl in "o
bezug auf Kostenersparnis insbesondere durch eine beträchtliche Ersparnis an Überzugsgewebe
als auch in bezug auf die Bequemlichkeit des fertigen Stückes beträchtliche Vorteile erreicht werden. Das Über- "5
zugsgewebe enthält die übliche Seitenwand 13, welche mit den umgrenzenden Kanten 12
der oberen und unteren Deckgewebe zusammengenäht ist.
Die freien Kanten oder Klappen 9 des Gewebes 4 und des Polsters 5 zur Bildung einer
Seitenwand brauchen nicht zusammengenäht
zu werden, weil die umgebende Wand des Polsters io diese freien Klappen auch ohne
derartige Nähte in der günstigen Stellung zueinander hält.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Polstermatratze, bei der zwischen oberen und unteren Polsterschichten Federn derart angeordnet sind, daß die Federenden durch Öffnungen oder Schlitze in inneren Gewebelagen hindurchgehen und bei der jede dieser inneren Gewebelagen an gewissen Punkten oder längs gewisser Linien zwischen den Schlitzen mit einer benachbarten Schicht zwecks Bildung von Taschen für die Federenden zusammengenäht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober- und Unterwände an der Innenseite der Polsterung nur mit je einer einzigen Lage eines Textilgewebes (4) ausgestattet sind, welche unmittelbar an die Polsterschicht (5)"angenäht ist, während die durch die öffnungen des Gewebes (4) hindurchragenden Federenden (1) in unmittelbarer Berührung mit der Polsterschicht (5) stehen.
- 2. Polstermatratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußersten Enden der Federn (1) zu Schleifen (3) umgebogen sind.
- 3. Polstermatratze nach Anspruch 1, bei der die Randteile der Polsterschichten und der inneren Gewebelagen zur Bildung von Seitenwänden umgeschlagen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen und unteren Randteile (9) lediglich durch den äußeren Matratzenüberzug (13) in ihrer Lage festgehalten werden, ohne daß die Kanten der Randteile besonders befestigt sind.
- 4. Polstermatratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der zur Federanordnung gehörenden Polsterschichten (5) mit ihren rauhen Fasern unmittelbar in die Fasern des Polstermaterials (10) eingreifen, welches den Innenbelag des äußeren Matratzenüberzugs bildet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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