DE2532658C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein elastisches Flächenelement zum Überspannen eines Rahmens eines Sitzes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

In der FR-PS 15 63 258 ist in Flächenelement für die Sitzbespannung beschrieben, welches Bereiche hoher Ela­ stizität und dehnungsarme Bereiche aufweist. Hergestellt wird ein solches Flächenelement einstückig durch geziel­ te Verwendung unterschiedlich elastischer Materialien, und zwar unter anderem in der Weise, daß ein elasti­ sches Material an vorgegebenen Stellen oder Abschnitten durch ggf. vulkanisierte textile Fasern verstärkt und folglich dort dehnungs­ arm gemacht wird. Es leuchtet ein, daß derartige Flächen­ elemente jeweils separat für unterschiedliche Sitzrahmen- Größen sowie für unterschiedliche Anforderungen herge­ gestellt werden müssen, so daß ihre Herstellung ver­ gleichsweise aufwendig ist.

In der BE-PS 8 14 041 ist demgegenüber ein elastisches Flächenelement mit den Merkmalen der Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 offenbart, das aus separat gefertigten Materialbahnen zusammengesetzt ist, von denen eine ela­ stische Eigenschaften hat und die andere dehnungsarm ist. Solche Materialbahnen können nahezu unabhängig von der Größe der zu bespannenden Sitzrahmen produziert wer­ den, und da das verwendete dehnungsarme Gewebe sehr preis­ wert und nur das elastische Material aufwendig ist, läßt sich eine Größenanpassung durch Beschneiden des dehnungs­ armen Materials kostensparend bewerkstelligen. Ein Nach­ teil dieses bekannten Flächenelementes kann darin gesehen werden, daß es geringere Festigkeitseigenschaften als ein Flächenelement nach der FR-PS 15 63 258 hat, weil seine elastischen und seine dehnungsarmen Bereiche durch Nähen verbunden sind.

Aus der GB-PS 6 61 487 ist ein dehnbares Band mit zwei Textilstreifen bekannt, die mit zur Längsrichtung des Bandes schrägem Fadenlauf miteinander verbunden sind. Die Textilstreifen sind jeweils durch Vulkanisation mit einem elastischen Gummimaterial beschichtet, wel­ ches die Textilfäden einbettet. Die beiden Textil­ streifen können durch Vulkanisation zum elastischen Band verbunden sein.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, das elastische Flächenelement gemäß der BE-PS 8 14 041 hinsichtlich seiner Festigkeitseigenschaften zu verbessern, ohne den Kosten­ vorteil gegenüber dem anderen Stand der Technik zu verlie­ ren.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Patent­ anspruchs 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines elastischen Flächenelementes zur Anbringung über einen Sitzrahmen zur Bildung einer Sitzplattform, und

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels.

Fig. 1 zeigt ein elastisches Flächenelement zur An­ bringung über einem Sitzrahmen zur Bildung einer Sitz­ plattform. Das elastische Flächenelement besteht aus zwei Abschnitten 10 und 10 a einer nicht oder minimal dehnbaren Materialbahn, beispielsweise einem offen ge­ webten Tuchgewebe, und aus einem Abschnitt 12 einer ela­ stischen Materialbahn. Dabei sind jeweils die Kanten der Tuchgewebeabschnitte 10, 10 a überlappend an der entgegensetzten Kanten des elastischen Abschnitts 12, der aus einem Gummi- oder Kunststoffmaterial besteht, befestigt. Die Haftver­ bindung zwischen dem elastischen Abschnitt 12 und den Tuch­ gewebeabschnitten 10, 10 a, wird dadurch erreicht, daß man den ela­ stischen Abschnitt 12 in dessen unbehandeltem Materialzu­ stand so anlegt, daß er die Tuchgewebeabschnitte 10, 10 a an den miteinander zu verbindenden Kanten überlappt; dann bringt man das elastische Material 12 durch Anwendung von Wärme und Druck zur Vulkanisation. Während des Vulkanisationsvor­ gangs fließt das Gummi- oder Kunststoffmaterial der ela­ stischen Materialbahn 12 zwischen die Schuß- und Kettfäden des offen gewebten Tuchgewebes 10, 10 a, so daß eine feste mechani­ sche Verbindung entsteht.

Die Abschnitte 10 und 10 a können aus gewebtem Nylon beste­ hen, welches gemäß dem Fachmann per se bekannten Prinzi­ pien in eine bestimmte Lösung getaucht werden muß, bevor man das elastische Material damit verbinden kann.

Beispielsweise besteht der elastische Abschnitt 12 aus zwei Lagen von gummierten offen gewebtem Cordgewebe, bei dem die beiden Lagen so vulkanisiert sind, daß sie mit dem in Schneidrichtung geschnittenen Cordgewebe verbunden und die beiden Lagen schiefwinklig zueinander verlau­ fen, wie es aus der GB-PS 6 61 487 bekannt ist. Zur Bildung des elastischen Flächenelementes gemäß Fig. 1 werden die beiden geschnittenen Lagen im unbehandel­ ten Zustand flächig so aufeinandegelegt, daß sie die Kanten der beiden gewebten Abschnitte 10 und 10 a zwi­ schen sich einschließen und überlappen. Dann erfolgt die Vulkansition, in deren Verlauf die beiden Lagen miteinander und mit den Abschnitten 10 und 10 a verbun­ den werden, indem das Gummi- oder Kunststoffmaterial der beiden Lagen zwischen und um die Gewebefäden der Ab­ schnitte 10 und 10 a fließt.

Das elastische Flächenelement von Fig. 1 kann in größeren Längen gefertigt werden, die man dann zu einer Rolle auf­ wickelt, von der später geeignete Längen für individuelle Sitzplattenformen abgeschnitten werden können. Nach dem Ab­ schneiden der gewünschten Länge für eine bestimmte Sitz­ plattform wird das elastische Flächenelement beispiels­ weise gemäß Fig. 1 mittels Haken 16 an einem Sitzrahmen befestigt. Die relative Breite der elastischen und der nicht dehnbaren Abschnitte 10, 10 a, 12 ist ein Faktor zur Bemessung der Elastizität der installierten Sitzplattform; ein wei­ terer Faktor ist die Elastizität des Gummimaterials selbst, welches wiederum von der Dicke und der Gummi-Zu­ sammensetzung abhängt. Ein dritter Faktor ist die Vor­ spannung, mit der das elastische Flächenelement über den Sitzrahmen gespannt wird.

Bei einer nicht dargestellten Modifikation können die Ab­ schnitte 10 und 10 a umgefaltet sein, so daß beide Kanten der Abschnitte mit der benachbarten Kante des elastischen Abschnitts 12 verbunden sind, so daß auf diese Weise an beiden Rändern des Flächenelementes Taschen entstehen. In diese Tasche kann man ein Rohr oder einen Draht einschie­ ben, den die Haken 16 umgreifen und dabei die Abschnitte 10 und 10 a durchstoßen. In diesem Falle müssen die Ab­ schnitte zur Ausbildung der richtigen Taschen nur breit genug sein.

Als Alternative zur Anbringung des elastischen Flächen­ elementes am Sitzrahmen mit Hilfe von Haken 16 können die Außenkanten der Abschnitte 10 und 10 a auch freige­ lassen werden zum Herumfalten um gegenüberliegende Rahmen­ elemente, wo sie entweder in Position festgenäht oder um die Rahmenelemente herum durch Clips festgehalten wer­ den, welche die herumgefalteten Kanten der Abschnitte 10 und 10 a umgreifen und ebenfalls die Rahmenelemente, um die jene Kante herumgefaltet sind.

Zur Sitzkomplettierung kann man ein Polstermaterial auf die Sitzplattform auflegen und mit einer Hülle abdecken oder sonstwie anbringen.

Das in Fig. 2 dargestellte andere Ausführungsbeispiel ei­ nes elastischen Flächenelementes unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dadurch, daß es insgesamt drei Abschnitte 10 a, 10 b und 10 c aus offen gewebtem Tuchgewebe, und je­ weils dazwischenliegend zwei Abschnitte 12 a und 12 b aus elastischem Flachmaterial enthält. Weitere Modifikationen in dieser Richtung sind möglich, in dem man jede beliebige ungerade Anzahl von offen gewebten Tuchabschnitten mit ei­ ner um eins geringeren Anzahl von elastischen Abschnitten alternierend paart.

In einer Modifikation des in Fig. 1 und 2 dargestellten elastischen Flächenelementes ist ein einzelnes Stück aus offen gewebtem Tuchgewebe mit einer Öffnung versehen und ein einzelnes Stück aus elastischem Flachmaterial über­ deckt diese Öffnung und ist um dessen Umfang herum mit dem Öffnungsumfang in dem Tuchstück fest verbunden. Die Materialien der Stücke aus dem Tuch und dem elastischen Flachmaterial und die Methode zu deren Befestigung anein­ ander und die Methode zur Anbringung dieser Plattform an einem Sitzrahmen sind den für die Ausführungsbeispiele von Fig. 1 und 2 beschriebenen vollständig gleich. Das elastische Flachmaterialstück ist so positioniert und ge­ formt, daß es den Hintern oder den Rücken der den Sitz benutzenden Person richtig abstützt, je nachdem, ob die­ se Plattform als eigentliche Sitzauflage oder Rückenleh­ nenbespannung des Sitzes dienen soll. Der Elastizitäts­ grad in verschiedenen Regionen der Sitzplattform läßt sich unterschiedlich gestalten, indem man die Form der Öffnung entsprechend bemißt und/oder eine Serie von Lö­ chern oder parallelen Schlitzen über das elastische Flachmaterial hinweg anordnet, wobei die Schlitze unter­ schiedliche Längen und/oder Abschnitte haben können.

Die elastischen Flachmaterialabschnitte können gegenüber der beschriebenen Form jeweils insofern modifiziert wer­ den, als man anstelle von offen gewebtem Tuchgewebe für das nicht oder minimal dehnbare Material ein anderes Material verwendet, welches keine offene Struktur, son­ dern stattdessen in dem oder den Abschnitten, die an dem elastischen Flachmaterial befestigt werden sollen, vor­ geschnittene Öffnungen besitzt. Ein solches Material kann für das elastische Material undurchlässig sein, auch wäh­ rend der Vulkanisation des letzteren, und dennoch kann man eine feste Verbindung erzielen, insbesondere wenn das elastische Flachmaterial aus zwei Lagen besteht, welche im Bereich der vorgeschnittenen Öffnungen miteinander eine feste Bindung eingehen.

Claims (7)

1. Elastisches Flächenelement zum Überspannen eines Rahmens eines Sitzes, das aus mindestens einem, Öff­ nungen aufweisenden Abschnitt einer im wesentlichen dehnungsarmen Materialbahn und mindestens einem damit verbundenen Abschnitt einer aus Gummi oder Kunststoff bestehenden elastischen Materialbahn teilweise über­ lappend zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum gegenseitigen Ver­ binden der Abschnitte (10, 12, 10 a) Material der ela­ stischen Materialbahn (12) zum Überlappungsbereich die dort befindlichen Öffnungen der dehnungsarmen Ma­ terialbahn (10, 10 a) nach Anwendung von Wärme und Druck (Vulkanisation) durchsetzt.

2. Flächenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Verbindung dienenden Öffnungen in der dehnungsarmen Materialbahn vorgeschnit­ ten sind.

3. Flächenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dehnungsarme Materialbahn einen Durchbruch aufweist, der mittels der elastischen Materialbahn entlang seines Umfanges überlappend ver­ bunden ist.

4. Flächenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Abschnitte (10, 10 a) aus dehnungsarmem Material entlang sich gegenüberliegen­ den Kanten der elastischen Materialbahn (12) mit dieser verbunden sind.

5. Flächenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei Abschnitte (10 a, 10 b, 10 c) aus dehnungsarmem Material und zwei Abschnitte (12 a, 12 b) aus elastischem Material abwechselnd und Kante an Kante einander überlappend miteinander verbunden sind.

6. Flächenelement nach mindestens einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiderseits eines Abschnittes einer elastischen Materialbahn (12) angeordne­ ten Abschnitte aus dehnungsarmem Material in sich zurück­ gefaltet ist sowie Kante an Kante mit der angrenzenden Kante des elastischen Materials unter Bildung von jeweils einer Tasche aus dehnungsarmem Material verbunden ist.

7. Flächenelement nach mindestens einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abschnitt der elasti­ schen Materialbahn aus zwei Lagen besteht,
daß jede Lage eine Gummi oder Kunststoffschicht sowie ein darin eingebettetes offenes Gewebe aufweist,
daß die Weblagen der Gewebe in den beiden Lagen schräg zu­ einander verlaufen
und daß sich gegenüberliegende Randbereiche der Lagen die Kanten des dehnungsarmen Materialabschnittes überlappen und im Überlappungsbereich miteinander sowie mit dem dehnungsarmen Materialabschnitt durch Vulkanisation verbunden sind.