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Der Erfindungsgegenstand betrifft einen Gummigurt, der insbesondere
für Bandförderanlagen des Bergbaues vielseitig Verwendung findet.
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Es ist bekannt, daß der bisher sogenannte klassische Aufbau der Gummigurte
aus einem Gewebekern besteht, der wiederum von oben und unten mit Deckgummi und
an den Seiten mit einem Kantenschutz umgeben ist. Der Gewebekern besteht dabei meist
aus leinwandbindigen Geweben, die durch Zwischengummi miteinander verbunden sind.
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Die Beanspruchung eines solchen Gummigurtes erfolgt bekanntlich in
Längsrichtung durch die auf dem Fördergerät auftretenden Zugspannungen, die beim
Umlauf um die Antriebs- und Umlenktrommeln noch durch die Biege spannungen überlagert
werden.
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In der Querrichtung werden die Gummigurte, insbesondere die Gewebe
derselben, durch auffallende Gesteinsbrocken auf Durchschlag beansprucht. Die Praxis
hat gezeigt, daß bei derartigen Schlagbeanspruchungen vor allem die in der Querlage
befindlichen Schußfäden zerrissen werden, da bei den handelsüblichen Geweben die
Schußfestigkeit nur ca. 1/3 der Kettfestigkeit beträgt. Einer Erhöhung der Schußdichte
zum Zwecke einer Steigerung der Schußfestigkeit sind aber webtechnische Grenzen
gesetzt.
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Man hat nun versucht, die Haltbarkeit bei stark auf Durchschlag beanspruchten
Gummigurten dadurch zu erhöhen, daß man zusätzlich außerhalb des Gewebekernes liegende
Verstärkungseinlagen anbringt, bei denen das festigkeitstragende Material in Querrichtung
zum Gurt angeordnet wird. Hierzu verwendet man normales, schußarmes Kettcordgewebe,
welches man in Stücke von der Breite des zu fertigenden Gummigurtes zerschneidet,
Diese einzelnen Stücke dreht man beim -Konfektionieren
des Gummigurtes
um 900, so daß die Eette in Querrichtung zu liegen kommt. Eine derartige Technologie
ist aber nur mit einem größeren manuellen Arbeitsaufwand mögsich. Andererseits läßt
sich die Herstellung eines kettarmen Schußcordgewebes, welches beim Konfektionieren
fortlaufend von einer Rolle abgezogen werden könnte, wbtechnisch nur mit geringer
Produktivität verwirklichen. Die gleichen Schwierigkeiten treten auch bei der Herstellung
von Gummigurten auf, die in der Längsrichtung als zugtragende Elemente anstelle
des Gewebekernes beispielsweise Stahlcord- oder Kettcord-Einlagen besitzen. Zur
Erzielung eines Eindestmaßes an Querfestigkeit wird bei diesen Gurten der zugt;ragende
Kern mit normalem Gewebe eingehüllt, welches man mit großem manuellen Arbeitsaufwand
beim Konfektionieren quer zur Laufrichtung des Gurtes verarbeitet, d.h. Stück für
Stück ansetzt. Da eine solche Arbeitsweise sehr aufwendig ist, werden derartige
Gurtkonstruktionen insbesondere für wenig auf Durchschlag beanspruchte Gurte, beispielsweise
für die Langstreckenförderung, auf diese Weise gefertigt. Hingegen sind stark auf
Durchschlag beanspruchte Gurte, für die eine Vielzahl solcher quer zur Laufrichtung
liegenden Verstärkwigseinlagen erforderlich wären, nach dieser Technologie praktisch
wirtschaftlich nicht mehr herzustellen.
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Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, durch Verwendung
neuartiger Verstärkungsmaterialien für Gummigurte die vorher beschriebenen Nachteile
zu beseitigen.
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Eindungsgemaß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die zusätzlich
zum zugtragenden Kern zum Zwecke der Erhöhung der Querfestigkeit angeordneten VErstärkungseinlagen
aus querbetonten, nichtgewebten Flächengebilden bestehen, welche sich in produktiver
Weise herstellen und bei der Konfektionierung in Laufrichtung des Gurtes fortlaufend
von Rollen ab verarbeiten lassen.
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Die querbetonten, nichtgewebten Flächengebilde sollen in der Querrichtung
aus starken Läden in dichter einstellung bestehen, in Längsrichutung hingegen aus
scliwachea
in dünner Einstellung. Durch eine derartige Dimensionierung
geht diesen Flächengebilden der textile Habitus in analoger Weise zu den Kettcordgeweben
verloren. Dadurch unterscüeiden sie sich am markantesten von den herkömmlichen textilen
Flächengebilden. Bei den querbetonten, nichtgewebten Flächengebilden sollen die
in Querrichtung angeordneten Fäden die auf den Gurt einwirkenden Schlasbeanspruchungen
aufnehmen. Demgegenüber sind die in Langsrichtung verlaufenden Fäden nur entsprechend
den während der Gummierungs- und Konfektionierungsarbeiten auftretenden Zugkräften
zu bemessen, jedoch sollen sie im fertigen Gurt keine tragenden Punktionen übernehmen.
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Erfindungsgemaß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verbindung
der in Querrichtung angeordneten starken Fäden durch die in Längsrichtung verlaufenden
schwachen Fäden durch Nähwirken erfolgt. Die lagenweise angeordneten Querfäden werden
dabei bei der Maschenbildung wahllos durchstochen. Die Nähfäden können in den in
der Kettwirkerei üblichen Bindungen, wie z. B. Franse, Urikot, Tuch, arbeiten und
auf diese Weise quer miteinander verbunden werden.
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Eine andere Variante der Lösung sieht die Verbindung der in Querrichtung
angeordneten starken Fäden durch die in Längsrichtung verlaufenden schwachen Fäden
durch Wirken vor. Die Querfäden werden dabei lagenweise gelegt und von den in Längsrichtung
angeordneten Kettelfäden zwischen den einzelnen Fadenlagen abgebunden.
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Eine weitere Lösung dieses Problems besteht darin, daß die Verbindung
der in Querrichtung angeordneten starken Fäden durch die in Längsrichtung verlaufenden
schwachen Fäden durch Nähen erfolgt. Auch hierbei werden die lagenweise angeordneten
Querfäden beim Nähvorgang wahllos durchatochen. Es kann dazu eine in der Näherei
übliche Stichart, wie z.B. der Kettanstich, der Steppstich, der Zickzackstich, angewandt
werden.
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Sinne andere Möglichkeit der Verbindung der in Querrichtung angeordneten
starken Fäden mit den in Längsrichtung
verlaufenden schwachen Fäden
besteht im Verkleben dieser beiden Fadensysteme. Die Querfäden werden wiederum lagenweise
angeordnet und durch einseitig oder beidseitig dazu verlaufende Längsfäden an den
Berührungspunkten unter Vermittlung eines geeigneten Klebers miteinander verbunden.
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Für den Fall, daß die Kettel- bzw. Nahfäden aus praktischen Grunden
nicht so stark bemessen werden können, daß sie die bei den Gunmierungs- und Ifonfektionierungsarbeiten
auftretenden Beanspruchungen auf zunehmen vermögen, sollen zusätzliche Verstärkungsfäden
in Längsrichtung angeordnet werden. Diese sind aber an der Verbindung der Querfäden
nicht beteiligt.
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Weiterhin ist erfindungsgemaß die Aufgabe dadurch gelöst, daß Gummigurte,
bei denen der zugtragende Kern aus Stahlcord oder Kettcordgewebeeinlage besteht,
durch Verwendung von oben näher beschriebenen querbetonten, nichtgewebten Flächengebilden
die erforderliche Querfestigkeit erhalten.
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Im Hinblick auf die beim Umlauf des Gurtes um die Antriebs-und Umlenktrommel
im zugtragenden Kern auftretenden Biegebeanspruchungen werden die querbetonten,
nichtgewebten Flächengebilde außerhalb des zugtragenden Kernes angeordnet. Weiter
nach außen schließt sich dann zu beiden Seiten in üblicher Weise der Deckgummi an.
Dadurch, daß die querbetonten, nichtgewebten Flächengebilde beim Konfektionieren
des Gummigurtes von Rollen ab verarbeitet werden können, wird die Voraussetzung
für eine weitgehende Mechanisierung der Konfektionierungsarbeiten geschaffen ; sie
lassen sich dabei wie normale Gewebe handhaben. Da sie sich mit großer Produktivität
in beliebiger Anzahl an den zugtragenden Kern ansetzen lassen, ist auf diese Weise
auch die Herstellung von stark auf Durchschlag beanspruchten Gummigurten gegeben.
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Entsprechend den auf dem Fördergerät auftretenden Beansprucliungen
können die nichtgewebten Flächengebilde symmetrisch oder asymmetrisch zum zugtragenden
Kern angeordnet werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt,
dessen zugtragender Kern aus normalem Gewebe besteht, an den als Verstärkungseinlagen
querbetonte, nichtgewebte Flächengebilde nach Fig. 3 angesetzt sind, Fig. 2 ein
normales Gewebe in der Draufsicht.
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Fig. 3 ein als schußbetontes Fadenlagen-Nähgewirke ausgebildetes,
querbetontes, nichtgewebten Flächengebilde in der Draufsicht.
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Fig. 4 einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt, dessen
zugtragender Kern aus schußarmem Kettcordgewebe besteht, an den als Verstärkungseinlagen
querbetonte, nichtgewebte Flächengebilde nach Fig. 3 angesetzt sind.
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Fig. 5 ein schußarmes Kettcordgewebe in der DrauBsicht.
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Fig. 6 einen querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt, dessen
zugtragender Kern aus schußarmen Kettcordgewebe besteht, an den als Verstärkungseinlagen
querbetonte, nichtgewebte Flächengebilde nach Fig. 7 angesetzt sind.
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Fig. 7 ein als schußbetontes Fadenlagen-Gewirke ausgebildetes querbetontes,
nichtgewebtes Flächengebilde in der Draufsicht, Fig. 8 einen Querschnitt in Längsrichtung
durch einen Gummigurt, dessen zugtragender Kern aus schußarmem Kettcordgewebe besteht,
an den als Verstärkungseinlagen querbetonte, nichtgewebte Flächengebilde nach Fig.
9 angesetzt sind.
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Fig. 9 ein als schußbetontes Fadenlagen-Genähe auagebildetes querbetontes,
nichtgewebtes Flächengebilde in der Draufsicht.
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Fig. 10 einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt,
dessen zugtragender Kern aus schußarmem Kettcordgewebe besteht, an den als Verstärkungseinlagen
querbetonte, nichtgewebte Flächengebilde nach Fig. 11 angesetzt sind.
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Fig. 11 ein als schußbetontes Fadenlagen-Geklebe ausgebildetes querbetontes,
nichtgewebtes Flächengebilde in der DrauPsicht.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt,
dessen zugtragender Kern 1 aus normalem Gewebe 11 besteht. Oberhalb und unterhalb
des zugtragenden Kernes 1 sind die Verstärkungseinlagen 2, die als schußbetonte
Fadenlagen-Nähgewirke 3 ausgebildet sind, einseitig betont angeordnet. Außerhalb
der Verstärkungseinlagen 2 befindet sich der Deckgummi 10. Die Verbindung der normalen
Gewebe des zugtragenden Kernes 1 untereinander sowie mit den Verstärkungseinlagen
2 und daran anschließend mit dem Deckglmmi 10 erfolgt in üblicher Weise durch Zwischengummierung.
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Fig. 2 zeigt in der RrauSsicht ein normales Gewebe 11, welches aus
den Kettfäden 12 und aus den Schußfäden 13 besteht und derart dicht eingestellt
und gewebt ist, daß die Kettfäden die Schußfäden umschlingen und deshalb gewellt
im Gewebe liegen, wie dies aus dem in Fig. 1 dargestellten Schnitt in Längsrichtung
ersichtlich ist.
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Fig. 3 zeigt in der Draufsicht ein Beispiel der Ausführung eines schußbetonten
Fadenlagen-Nähgewirkes 3. Es besteht in der Querrichtung aus starken und dicht eingestellten,
leicht verkreuzten Schußfäden 4 sowie in der Längsrichtung aus schwachen, dünn eingestellten
Kettfäden 5. Beide Fadenarten werden durch die Nähfäden 6 miteinander verbunden,
wobei die Schußfäden 4 wahllos durchstochen werden.
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Fig. 4 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt,
dessen zugtragender Kern 1 aus schußarmem Kettcordgewebe
7 besteht.
Daran anschließend sind symmetrisch die Verstärkungseinlagen 2, die als schußbetonte
Fadenlagen-Nährewirke 3 ausgebildet sind, angeordnet. Die Verbindung der schuß armen
Kettcordgewebe 7 untereinander sowie mit den Verstärkungseinlagen 2 sowie daran
anschließend mit dem Deckgummi 10 erfolgt in der üblichen Weise durch Zwischengummierung.
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Fig. 5 zeigt in der Draufsicht ein schußarmes Kettcordgewebe 7. Es
besteht aus starken Kettfäden 8, die durch schwache Schußfäden 9 in dünner Einstellung
leicht miteinander verbunden sind.
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Fig. 6 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt,
dessen zugtragender Kern 1 aus schußarmem Kettcordgewebe 7 besteht. Daran anschließend
sind symmetrisch die Verstärkungseinlagen 2, die als schußbetonte Fadenlagen-Gewirke
14 ausgebildet sind, angeordnet. Die Verbindung der schußarmen Kettcordgewebe 7
untereinander sowie mit den Verstärkungseinlagen 2 und daran anschließend mit dem
Deckgummi 10 erfolgt in der üblichen Weise durch Zwischengumnahrung.
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Fig. 7 zeigt in der Draufsicht ein Beispiel der Ausführung eines schußbetonten
Fadenlagen-Gewirkes 14. Es besteht in der Querrichtung aus starken und dicht eingestellten
Schußfäden 16, die durch die in Längsrichtung verlaufenden Kettfäden 15 miteinander
verbunden sind. Die Schußfäden 16 werden bei der Kaschenbildung nicht durchstochen.
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Fig. 8 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt,
dessen zugtragender Eiern 1 aus schußarmem Eettcordgewebe 7 besteht. Daran anschließend
sind symmetrisch die Verstärkungseinlagen 2, die als schußbetonte Fadenlagen-Genäht
17 ausgebildet sind, angeordnet. Die Verbindung der schußarmen Kettcordgewebe 7
untereinander sowie mit den Verstärkungseinlagen 2 und daran anschließend mit dem
Deckgummi 10 erfolgt in der üblichen Weise durch Zwischengummierung.
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Fig. 9 zeigt in der Draufsicht ein Beispiel der Ausführung eines schußbetonten
Fadenlagen-Genähes 17. Es besteht in der Querrichtung aus starken und dicht eingestellten,
leicht verkreuzten Schußfäden 18, die durch die in Längsrichtung verlaufenden Nähfäden
20 im Zickzackstich miteinander verbunden sind. Von den Nähfäden 20 ist nur jeweils
der Oberfaden zu sehen; der Unterfaden wird von ihm verdeckt. Zur Verstärkung in
Längsrichtung sind die Kettfäden 19 angeordnet. Beim Nähen werden die Schußfäden
18 wahllos durchstochen.
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Fig. 10 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung durch einen Gummigurt,
dessen zugtragender Kern 1 aus schußarmem Kettcordgewebe 7 besteht. Daran anschließend
sind symmetrisch die Verstärkungseinlagen 2, die als schußbetonte Fadenlagen-Geklebe
21 ausgebildet sind, angeordnet. Die Verbindung der schußarmen Kettcordgewebe 7
untereinander sowie mit den Verstärkungseinlagen 2 und daran anschlie-Bend mit dem
Deckgummi 10 erfolgt in der üblichen Weise durch Zwischengummierung.
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Fig. 11 zeigt in der Draufsicht ein Beispiel der Äusführung eines
schußbetonten Fadenlagen-Geklebes 21. Es besteht in der Querrichtung aus starken
und dicht eingestellten, leicht verkreuzten Schußfäden 22, die durch die daruber
und darunter liegenden, in Längsrichtung verlaufenden Kettfäden 23 miteinander verbunden
sind. Die Verbindung erfolgt durch Verkleben an den Berührungsstellen.