AT390453B - Gewebte textilware, insbesondere teppichware - Google Patents
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Description
Nr. 390 453
Die Erfindung betrifft eine gewebte Textilware, insbesondere Teppichware, mit an den Kanten angeordneten Fransen, bei der auf beiden Seiten einer von Stützkettfäden gebildeten Ebene Schußfäden verlaufen, welche mit Hilfe von quer über die Ebene laufenden Bindkettfaden aneinander gebunden sind, wobei im Kantenbereich der Ware ein Teil der Stütz- oder Bindkettfäden die auf der einen Seite der von den Stützkettfäden gebildeten Ebene befindlichen Schußfäden aneinander bindet und der andere Teil der Kettfäden die auf der entgegengesetzten Seite der Ebene befindlichen Schußfäden aneinander bindet zur Bildung von zwei getrennt verlaufenden Randstreifen, die zur Bildung einer Kante gefaltet sind.
Verschiedene Heimtextilien, z. B. Teppiche und Tischtücher, in denen die Schußfäden sich auf beiden Seiten der von den Stützkettfäden gebildeten Ebene befinden, sind vorbekannt. Haargarnteppich weisen z. B. oft eine ähnliche Struktur auf. An den Enden des Teppichs müssen die Kettfäden in irgendeiner Weise beendet werden und dieses geschieht allgemein auf zwei verschiedene Weisen, d. h. durch Bildung einer Kante oder durch Bindung der Kettfäden zu Fransen. Die Ausrüstung der Ware mit Fransen geschieht so, daß die außerhalb des Kantenbereiches sich streckenden Kettfaden in Gruppen von einigen Kettfäden zu Knoten, welche die Auflösung des Teppichs verhindern, gebunden werden. Alternativ kann auf der Kante eine, Fransen oder eine andere geeignete Dekoration, z. B. eine Spitze aufweisende Borte befestigt werden.
Die Ausstattung der Ware mit Fransen verursacht einige Probleme. Somit muß die Bindung der Kettfäden zu Knoten mit der Hand gemacht werden, was die Herstellung verlangsamt. Wenn wieder auf der Kante eine Borte befestigt wird, leidet das Aussehen der Seite, auf der die Borte befestigt wird, so daß eine eventuelle Umwendbarkeit der Ware unmöglich wird.
In der US-PS 2 672 168 ist ein endloses gewobenes Band gezeigt, dessen Längskanten zwei nebeneinander liegende Randstreifen aufweisen, welche Streifen so ausgeformt sind, daß ein Teil der Kettfäden die auf der anderen Seite der Grundebene liegenden Schußfäden aneinander binden und der andere Teil der Kettfäden die auf der entgegengesetzten Seite der erwähnten Ebene liegenden Schußfäden aneinander binden. In der Publikation ist ferner die Faltung des Randstreifens zwecks Bildung einer Kante vorgelegt.
Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ffansenversehene Textilware zu erzielen, welche schneller als bisher hergestellt werden kann und deren verschiedene Seiten gleichwertig sind. Die erfindungsgemäße Textilwaie ist dadurch gekennzeichnet, daß die in den Randstreifen nicht eingebundenen Stütz- oder Bindkettfäden als Fransen zwischen den Randstreifen und über die Kante hinaus verlaufen.
Gemäß der Erfindung ist es nicht notwendig, die aus Kettfäden gebildeten Fransen zu Knoten zu binden, sondern sie können in geradem Zustand zwischen den Randstreifen außerhalb der Ware weiter verlaufen, weil sie zwischen den Randstreifen befestigt sind. Das Binden der Fransen mit der Hand fällt somit weg. Als Fransen können entweder Stützkettfäden oder Bindkettfäden verwendet werden.
Außer der Tatsache, daß die Fransen einigermaßen automatisch ausgeformt werden, was die Herstellung der Ware beschleunigt, verursacht das Ausbleiben der Knoten, daß die Lebensdauer der Ware verlängert wird, weil die dicken Knoten allgemein schnell abgenutzt werden. Durch die geraden Fransen erfolgt ferner, daß als Kettfäden dickere Fäden als bisher benutzt werden können, wodurch die Zahl der Schußfäden herabgesetzt und die Herstellungszeit der Ware entsprechend kürzer wird. Es ist nämlich schwer, einen Knoten aus einem dicken Kettfaden zu machen, und der hierbei entstehende große Knoten sieht weniger angenehm aus und wird schnell abgenutzt
Zur Herstellung einer ffansenversehenen gewobenen Textilware, z. B. eines Teppichs, kann vorgesehen sein, daß an beiden Seiten von einer, aus geraden Stützkettfäden gebildeten Ebene Schußfäden angeordnet werden, welche mit Hilfe von quer über die erwähnte Ebene laufenden Bindkettfäden aneinander gebunden werden, wobei auf dem Kantenbereich der Ware mit einem Teil der Stütz- oder Bindkettfäden, die auf der einen Seite der von den Stützkettfäden geformten Ebene befindlichen Schußfäden aneinander gebunden werden und mit übrigen Kettfäden derselben Art die auf der gegenübergesetzten Seite befindlichen Schußfäden aneinander gebunden werden, zwecks Bildung von zwei nebeneinander liegenden Randstreifen in der Ware, wonach die Randstreifen zur Bildung einer Kante gefaltet werden. Um die Fransen auszubilden, werden die in den Randstreifen nicht eingehenden Kettfäden dazu gebracht, zwischen den Randstreifen, über die Kante, zu laufen.
Die Erfindung wird unten mehr im einzelnen unter Hinweis auf die beigelegte Zeichnung beschrieben, wobei
Figur 1 einen Schnitt einer Kante einer erfindungsgemäßen Textilware vor dem Falten der Randstreifen zeigt,
Figur 2 eine Bindungszeichnung des vorigen zeigt,
Figur 3 die fertige Kante einer Ware als Prinzipbild zeigt,
Figur 4 einen Schnitt der Kante einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform wie in Figur 1 zeigt,
Figur 5 eine Bindungszeichnung des vorigen zeigt, und
Figur 6 als Prinzipbild die Kante einer Ware gemäß Figur 4 zeigt
Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Textilware, z. B. ein Haargarnteppich mit Fransen, besteht aus geraden, in einer Ebene angeordneten Stützkettfäden (2), (4), (6), (8) und quer zu diesen laufenden Schußfäden (9) bis (12), von denen die Fäden (9), (10) dicker sind als die Fäden (11), (12) und von denen die Fäden (9), (11) oberhalb der Stützkettfadenebene und die Fäden (10), (12) unterhalb dieser Ebene liegen. Ferner umfaßt die Ware Bindkettfäden (1), (5) und (3), (7), welche in Zick-Zack-Form quer über die Ebene der Stützkettfäden laufen und die Schußfäden (9), (10) an die Ware binden.
Der Kantenbereich der Ware mit dünnen Schußfäden (11), (12), ist in folgender Weise hergestellt. Eine, die -2-
Claims (1)
- Nr. 390 453 Fäden (1) und (5) umfassende Bindkettfadengruppe ist, nachdem sie den letzten unteren Schußfaden (10) umlaufen hat, in zwei Teilgruppen aufgeteilt worden, von denen eine (Faden (1)) über den ersten oberen Schußfaden (11), hiernach unter den folgenden Schußfaden (11) usw. läuft, während wieder der andere (Faden (5)) unter den oberen Schußfaden (11), über den folgenden usw. läuft. In dieser Weise bilden die Bindkettfäden (1), (5) und die Kante der Ware einen dünnen Randstreifen (13). In entsprechender Weise wird die Bindkettfadengruppe (3), (7) in zwei Teilgruppen aufgeteilt, mit deren Hilfe ein zweiter Randstreifen (14) ausgeformt wird. Die Stützkettfäden (2), (4), (6), (8) laufen direkt durch die Ware zwischen die Randstreifen und enden in einem für die Fransen günstigen Abstand von den Randstreifen. Hiernach werden die Randstreifen (13), (14) in der in Figur 3 gezeigten Weise nach innen gefaltet (oder alternativ nach oben) und mit einer Doppelnaht (15) befestigt. Die Stützkettfäden (2), (4), (6), (8) bilden hierbei Fransen (16) der Ware. In den Figuren 4 bis 6 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Die Stützkettfäden (2), (4), (6), (8) werden darin auf dem Kantenbereich in vier Teilgruppen aufgeteilt, mit deren Hilfe die Randstreifen (13), (14) ausgeformt werden, während wieder alle Bindkettfäden (1), (5) und (3), (7) auf den Kantenbereich in der Ebene der Stützkettfäden angeordnet werden und zwischen die Randstreifen als Fransen (16) hervorragen. Auch in diesem Falle sind die Randstreifen gefaltet und mit einer Doppelnaht (15) befestigt, dank welcher die von den Bindkettfäden geformten Fransen nicht gebunden zu werden brauchen. PATENTANSPRUCH Gewebte Textilware, insbesondere Teppichware, mit an den Kanten angeordneten Fransen, bei der auf beiden Seiten einer von Stützkettfäden gebildeten Ebene Schußfäden verlaufen, welche mit Hilfe von quer über die Ebene laufenden Bindkettfäden aneinander gebunden sind, wobei im Kantenbereich der Ware ein Teil der Stütz- oder Bindkettfäden die auf der einen Seite der von den Stützkettfäden gebildeten Ebene befindlichen Schußfäden aneinander bindet und der andere Teil der Kettfäden die auf der entgegengesetzten Seite der Ebene befindlichen Schußfäden aneinander bindet zur Bildung von zwei getrennt verlaufenden Randstreifen, die zur Bildung einer Kante gefaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Randstreifen (13,14) nicht eingebundenen Stütz- oder Bindkettfäden (2, 4, 6,8; 1,3, 5,7) als Fransen (16) zwischen den Randstreifen und über die Kante hinaus verlaufen. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
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