DE588482C - Fahrtrichtungsanzeiger - Google Patents

Description

Aus Gründen der Verkehrssicherheit wird vielfach gefordert, daß auch Straßenbahnen bei seitlicher Abzweigung ein Verkehrssignal abgeben. Dem Einbau von Winkern, an den Wagen selbst stehen aber, abgesehen von den hohen Kosten, bedeutende technische Schwierigkeiten entgegen.

Um bei elektrischen Schienenbahnen eine Richtungsanzeige zu ermöglichen, ohne jedes

»o einzelne Fahrzeug mit einem Richtungsanzeiger ausrüsten zu müssen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,' die Richtungsanzeige durch an den Abzweigungen der Bahn ortsfest aufgestellte Richtungsanzeiger

X5 vorzunehmen, die nur bei Änderung der Fahrtrichtung des Gleisfahrzeuges ein Verkehrssignal abgeben, das vor dem Befahren der Abzweigung vom Gleisfahrzeug ein- und nach erfolgter Durchfahrt wieder ausgeschaltet wird. Als Richtungsanzeiger kann hierbei ein Lichtkasten von beliebiger Form verwendet werden, dessen der Fahrtrichtung zugekehrte Breitseite ganz oder teilweise aus einem Transparent mit nur in beleuchtetem Zustand sichtbaren Richtungs- und Warnungszeichen bzw. einer entsprechenden Beschriftung besteht.

Es sind schon Lichtsignaleinrichtungen für elektrische Weichenstellvorrichtungen bekannt, die aus einer Laterne mit zwei entgegengesetzt gerichteten Lichtpfeilen bestehen und lediglich dazu bestimmt sind, dem Führer des Gleisfahrzeuges während der Dunkelheit die jeweilige Weichenstellung anzuzeigen und infolgedessen ein Dauerzeichen sowohl bei geradeaus gestellter als auch bei auf Abzweigung stehender Weiche abgeben, ohne Rücksicht darauf, ob ein Gleisfahrzeug herannaht oder nicht. Demgegenüber wird bei der Einrichtung gemäß der Erfindung nur .bei Abzweigung der Bahn ein Verkehrssignal an solchen Stellen hervorgerufen, wo das abzweigende Gleisfahrzeug für andere Fahrzeuge und für Fußgänger eine Gefahrenquelle bieten könnte. Durch das plötzliche Aufleuchten des Signals wird der Verkehr rechtzeitig gewarnt und auf die Richtung, die das Gleisfahrzeug nehmen will, hingewiesen.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Einrichtung dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι Aufstellung und Schaltschema des Richtungsanzeigers.

Abb. 2 zeigt den Lichtkasten des Rieh; tungsanzeigers in Vorderansicht bei unbeleuchtetem,

Abb. 3 bei beleuchtetem Transparent und Abb. 4 in Seitenansicht.

Wie Abb. 1 veranschaulicht, ist an der Abzweigstelle der Nebenstrecke α von der-Hauptstrecke b auf der abzweigenden Seite ein Richtungsanzeiger c ortsfest aufgestellt,

Säuisches Museum
Bibliothek

der zweckmäßig aus einem als Lichtkasten ausgebildeten Transparent besteht. Der Lichtkasten d (Abb. 2 bis 4) ist ein Blechgehäuse von beliebiger Form, dessen eine Breitseite S eine auf der Innenseite mit einem oder mehreren lichtdurchlässigen Pfeilen, Warnungszeichen und einer Beschriftung versehene Mattscheibe e bildet und der Fahrtrichtung zugekehrt ist. Um den Richtungsanzeiger für den Verkehr möglichst auffällig zu gestalten, wird zweckmäßig für den oberen Teil des Lichtkastens eine dreieckige Form und als aufleuchtendes Zeichen ein Aüs-. rufungszeichen gewählt, so daß sich im Gesamtbild das internationale Gefahrenzeichen »Achtung« ergibt. An den dreieckigen Kastenteil schließt sich ein rechteckiger an, innerhalb dessen das beleuchtete Transparent die Beschriftung »Straßenbahn fährt« und den Richtungspfeil zeigt. In dem Kasten d sind Glühbirnen / angeordnet, die einerseits an die Erdleitung' und andererseits an einen Kippschalter g angeschlossen sind. Der Kippschalter wird von zwei Spulen h, i beeinflußt, von denen die Spule h einerseits bei k mit dem Fahrdraht m und andererseits mit einem ein beliebiges Stück vor der Abzweigstelle angeordneten, vom Fahrdraht isolierten Kontaktstück η verbunden ist. Die Spule i steht mit einem zweiten hinter der Abzweigstelle liegenden, neben dem Fahrdraht isoliert angeordneten Kontaktstück 0 sowie mit der Erdleitung in Verbindung.
Die Wirkungsweise des neuen Fahrtrichtungsanzeigers ist folgende:

Will der in Richtung des Pfeiles fahrende Wagen p von der Hauptstrecke 'b auf die Nebenstrecke α abzweigen, so wird das Kontaktstück η mit eingeschaltetem Fahrschalter q überfahren, so daß der Strom von k durch die Spule h und weiter über den Kontakt η durch den Wagen q zur Erde fließt. Der Kippschalter g wird dadurch umgelegt und der Stromkreis für die Glühbirnen im

♦5 Lichtkasten d geschlossen, die aufleuchten und den Pfeil sowie die Beschriftung auf der Mattscheibe e gemäß Abb. 3 sichtbar machen. Die Straßenpassanten sowie die Fahrer anderer Fahrzeuge werden dadurch auf die beabsichtigte Abzweigung der Straßenbahn rechtzeitig aufmerksam gemacht. Nach erfolgtem Durchfahren des Abzweiges wird durch den Bügel des Wagens das Kontaktstück 0 mit der Fahrleitung verbunden. Hierdurch fließt unabhängig von der Stellung des Fahrschalters q ein Strom von der Fahrleitung über den Kontakt ο durch die Spannungsspule i zur Erde. Der Stromstoß bewirkt die Umlegung des Kippschalters g in seine Ausgangsstellung, wodurch der Stromkreis für die Beleuchtung des Transparents unterbrochen wird und damit die Glühlampen im Lichtkasten wieder ausgeschaltet werden.

Zweigt der Wagen nicht von der Hauptstrecke b ab, sondern will weiter geradeaus fahren, so wird das Kontaktstück n, wie Abb. ι veranschaulicht, mit ausgeschaltetem Fahrschalter q überfahren. Der Stromkreis für die Spule h wird dadurch nicht geschlossen und somit auch der Kippschalter nicht umgelegt. Infolgedessen bleibt die Lichtquelle im Kasten d ausgeschaltet und die Mattscheibe e unbeleuchtet und weiß (Abb, 2), was den Passanten und Fahrern anderer Fahrzeuge anzeigt, daß die Straßenbahn geradeaus fährt.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann z. B. bei elektrischen Weichenstellvorrichtungen deren Einschaltkontakt gleichzeitig mit der Schaltvorrichtung für das Verkehrssignal verbunden und weiterhin zur Erhöhung der Wirkung des Signals der Lichtkasten noch mit einem Blinksignal ausgerüstet sein. Endlich kann der neue Fahrtrichtungsanzeiger außer an Abzweigungen auch an jeder anderen gefährlichen Stelle der Bahnstrecke, so z. B. an starken Kurven oder auch dort aufgestellt werden, wo das Geleise plötzlich von der einen auf die andere Straßenseite hinüberwechselt.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Fahrtrichtungsanzeiger, dadurch gekennzeichnet, daß an den Abzweigungen einer Eisenbahn, insbesondere einer Straßenbahn, ein ortsfest aufgestellter Richtungsanzeiger nur bei Abzweigfahrt eines Fahrzeuges ein Verkehrssignal abgibt, das vor dem Befahren der Abzweigung vom Gleisfahrzeug ein- und nach erfolgter Durchfahrt wieder ausgeschaltet wird.

2. Fahrtrichtungsanzeiger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verkehrssignal aus einem Licht- · kasten beliebiger Form besteht, dessen eine Breitseite ganz oder teilweise aus einem Transparent mit nur im beleuchteten Zustand sichtbaren Richtungsund Warnungszeichen bzw. Beschriftungen besteht. "5

3. Fahrtrichtungsanzeiger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur selbsttätigen Ausschaltung der Lichtquelle (/) des Transparents ein hinter der Abzweigung am Fahrdraht (m) angeordnetes Kontaktstück (0) vorgesehen ist, von dem aus beim Überfahren unab-

hängig von der Fahrschalterstellung ein Strom über eine Spannungsspule (tjr zur Erde fließt, wodurch der Schalter (g) in die Ausgangsstellung umgelegt und die Lichtquelle des- Transparents ausgeschaltet wird.

4. Fahrtrichtungsanzeiger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei elektrischen Weichenstellvorrichtungen deren Einschaltkontakt gleichzeitig mit der Schaltvorrichtung für das Verkehrssignal verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen