Fahrzeuggesteuerte Strassenverkehrssignalanlage. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Signalanlage zur Sicherung des Strassenver kehrs an Stellen, an welchen mehrere Fahr wege zusammenlaufen, z. B. an Strassenkreu zungen, Strasseneinmündungen oder Stellen, an welchen eine Garage- oder Hofausfahrt in eine Strasse einmündet, wobei die Signal anlage durch die dieser Stelle sich nähernden Fahrzeuge gesteuert wird.
Bei der erfindungs gemässen Signalanlage ist einem jeden von den an einer Stelle zusammenlaufenden Fahr wegen je eine Lichtsignalvorrichtung zugeord net, welche mit einem im betreffenden Fahr weg angeordneten Kontaktorgan derart in elektrischer Leitungsverbindung steht, dass beim Überfahrenwerden dieses Kontaktorganes die zugehörige Lichtsignalvorrichtung zum Ansprechen gebracht wird.
Bekanntlich verwendet man, insbesondere an Strassenkreuzungen mit starkem Verkehr, in der Kreuzungsmitte angeordnete Signale, welche zwei oder drei verschiedenfarbige Signallampen enthalten, wovon eine jede einem Signalzeichen zugeordnet ist, derart, dass diese Signallampen für kurze Zeitinter valle abwechslungsweise die Fahrt für den einen oder andern Strassenzweig freigeben. Diese Art der Verkehrsregelung ist nur zweck dienlich für Kreuzungsstellen mit dauernd annähernd gleichmässig starkem Verkehr.
An Kreuzungsstellen mit ungleicher oder schwa cher Verkehrsfrequenz wirken solche Ver kehrsregler, insbesondere für Kraftfahrzeuge, durch meist unnötiges Aufhalten derselben an den betreffenden Kreuzungspunkten sehr verkehrshemmend, wodurch erfahrungsgemäss die Fahrzeuglenker zur Missachtung dieser Verkehrsregelung Veranlassung finden. Man hat deshalb vorgeschlagen, solche Verkehrs regler durch die Fahrzeuge selbst zu steuern in der Weise, dass zum Beispiel bei jedem Überfahren einer in die Fahrbahn in ange messener Entfernung vor der Kreuzungsstelle eingelassenen Kontaktschwelle die Verkehrs ampel für den Querstrassenzug für einige Sekunden das rote Lichtzeichen "Halt" gibt.
Aber auch diese Art der Verkehrsrege lung mittels solcher an sich komplizierter Verkehrsregler weisen noch mannigfache Nachteile auf. Fahren zum Beispiel zwei Fahrzeuge gleichzeitig oder sehr rasch nach einander über die in den quer zueinander liegenden Strassenzügen angeordneten Kon taktschwellen, so wird die Verkehrsampel überhaupt nicht, beziehungsweise hinterein ander zweimal rasch umgesteuert, in welchem Falle beide in Querrichtung sich nähernde Fahrzeuge das Zeichen "Fahrt\ erhalten haben, was zu gefährlichen Missverständnissen führen kann.
Durch die vorliegende Erfindung wird nur) im Gegensatz zu den bekannter Ein richtungen dieser Art eine Signallampe ge schaffen, welche durch die Fahrzeuge selbst betätigt wird, wobei einem auf einem Fahr weg gegen deren Zusammenlaufstelle fahren den Fahrzeuglenker das Herannahen eines Fahrzeuges auf einem quer zu dem von ihre befahrenen Fahrweg in die Zusammenlauf stelle einmündenden Fahrweg in solcher Weise angezeigt wird, dass ihm aus dem Signalzeichen auch die Richtung, aus welcher das Fahr zeug heranfährt, ersichtlich ist.
Die Zeichnung veranschaulicht schema tisch zwei Ausführungsbeispiele einer solchen Signalanlage, welche siel) hinsichtlich der Art der Ausbildung ihrer zugehörigen Lichtsignal vorrichtungen unterscheiden.
Fig. 1 stellt einen Lageplan einer Signal anlage an einer Strassenkreuzung dar.
Fig. 2 ist eine Ansicht einer Lichtsignal vorrichtung für Strassenecken, Fig. 3 ist eine Ansicht einer für die Kreuzungsmitte bestimmten Lichtsignalvor- richtung, und Fig. 4 der zugehörige Grundriss.
Mit I, II, III und IV sind in Fig. 1 die vier Strassenzweige einer Kreuzungsstelle be zeichnet. In jeden dieser Fahrbahnzweige sind in einer Entfernung von etwa 20 bis 30 in von der Kreuzungsmitte in bekannter Art .Kontaktschwellen <I>A. B,</I> C und<I>D,</I> eingebaut. Jede dieser Kontaktschwellen ist in einen der voneinander unabhängigen, über die Licht signalvorrichtungen<I>A', B', G'</I> und<I>D'</I> füh renden Stromkreise eingeschaltet.
Beim Aus- führungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 sind diese Lichtsignalvorrichtungen an den Eck- punkten der Strassenzweige angeordnet und weisen, wie Fig. 2 darstellt, einen Kande laber auf, der einen pfeilförmigen Signalare) in Richtung des Strassenzuges, dem er zuge ordnet ist, trägt. Zweekmässigerweise ist dieser Signalarm als Transparentkasten ausgebildet, der beidseitig durch eine durchscheinende Scheibe abgeschlossen ist, auf welcher bei spielsweise auf rotere Grund ein weisser Pfeil erscheint, wenn das Transparent durchleuch tet wird.
Im Innern dieses Transparentkastens sind elektrische Glühlampen angeordnet, die in den über die zugehörige Kontaktschwelle führenden Stromkreis geschaltet sind.
Die Wirkungsweise dieser Signalanlage ist folgende: Nähert sich zum Beispiel ein aus dem Strassenzweig I heranfahrendes Auto der Strassenkreuzung, so überfäbrt es die Kontaktschwelle A, wodurch der zur Signal vorrichtung A' führende Stromkreis durch die Vorder- und Hinterräder nacheinander geschlossen und geöffnet wird. Demer)tspre- chend leuchtet das Transparent der Licht- signalvorrIchtung während der Zeitdauer des Überfahrens der Kontaktschwelle mit den beiden Räderpaaren des Fahrzeuges auf.
Da dieses Signal A' sowohl von einem gleich zeitig aus dem Zweig 1I oder IV heranfah renden Fahrzeuglenker gesehen werden kann, werden diese gewarnt, wobei sie auch gleich zeitig ersehen, von welcher Seite ein anderes Fahrzeug in die Kreuzung einfährt. Dement sprechend können sie auch ihre Weiterfahrt nach Massgabe gebotener Vorsicht einrichten, ohne sich dabei unnötig aufhalten z)r müssen.
Zur Vereinfachung der vorliegenden Stra ssensignalanlage können die Liohtsignalvor- richtungen auf einer in der Kreuzungsmitte angeordneten gemeinsamen Säule befestigt sein. Ein Beispiel einer solchen zentralen An ordnung ist durch das punktierte Viereck in Fig. 1 veranschaulicht.
Die zur Signalgebung an die Strassenzweige I und III bestimmten Lichtsignalvorrichtungen D" und B" sind hier nebeneinander, beidseitig der Säule an geordnet und ebenso die für die Strassenzüge 11 und IV bestimmten Signalvorrichtungen 9." und C" (Fig. 3 und 4), so dass sie im Urundriss (Fig. 4) ein rechtwinkliges Viereck bilden, dessen Seiten parallel, bezw. recht winklig zu den Strassenzweigen verlaufen.
Eine Steigerung der Wirkung dieser Licht signalvorrichtung kann erzielt werden, wenn man die im Viereck angeordneten Licht signaltransparente durch vier, eine Pyramide bildende dreieckige TransparenteFüberdeckt, welche beim Durchleuchten ein Warnungs zeichen erscheinen lassen. Zweckmässigerweise wird die Durchleuchtung dieser dreieckigen Transparente F so bewirkt, dass mit dem Aufleuchten der zwei gegenüberliegenden, einem Strassenzug zugeordneten Lichtsignale auch das darüber befindliche Warnungszeichen aufleuchtet.
Zur Kontrolle für den eine der Licht signalvorrichtungen betätigenden Fahrzeug lenker ist jede derselben mit einem Kontroll organ, zum Beispiel einer Lampe a versehen, welche in den gleichen Stromkreis hinterein ander mit den Lichtsignallampen geschaltet ist.
An Stelle einer besonderen Kontrollampe kann zum Beispiel bei der Lichtsignalvor- richtung nach Fig. 2 in die hintere, dem die Vorrichtung betätigenden Fabrzeuglenker zu gekehrte Querwand des kastenförmigen Signal armes g' ebenfalls eine transparente Scheibe eingesetzt sein, so dass der Fahrzeuglenker ersehen kann, ob die Signallampen aufleuch ten, um im Falle einer Störung ein Hupen signal geben zu können.
Beim Beispiel mit der für zentrale Anordnung vorgesehenen Lichtsignalvorrichtung nach Fig. 3 und 4 ist die Kontrollampe a in der Pyramidenspitze untergebracht. Damit ein länger anhaltendes Lichtsignal ausgelöst werden kann, wird zweckmässigerweise in den von den Kontakt organen zu den Lampen der Signalvorrich tung führenden Stromkreis ein Zeitschalter eingebaut, welcher den durch die Fahrbahn kontaktschwelle geschlossenen Lichtstrom kreis, je nach eingestelltem Zeitintervall, selbsttätig wieder abschaltet.
An Stelle eines Zeitschalters kann man auch in die Fahr bahnzweige je zwei zusammenwirkende Kon- taktschwellen so einbauen, dass die zweite zur Abschaltung dienende in der Nähe der Zusammenlaufstelle der Fahrwege gelegen ist. Eine besonders auffällige Lichtsignal wirkung lässt sich erzielen, wenn man, ins besondere bei Zeitschalterbetrieb, mit Hilfe von Blinkschaltern, statt ein anhaltendes Lichtzeichen, Blinklichtsignale erstrahlen lässt.