DE19534410A1 - Richtungsweisende Fahrtrichtungsanzeige für Kraftfahrzeuge und Verkehrsleiteinrichtungen im Straßenverkehr - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft vorzugsweise rechts und links an der Vorder- und Rückseite angeordnete sowie weit in den Bereich der Seitenwände der Karosserie eines Kraftfahrzeuges hineinragende Vorrichtungen zur Fahrtrichtungsanzeige.

Die Erfindung betrifft weiterhin Vorrichtungen der Fahrtrichtungsanzeige in Spoilern und Stoßstangen aller Arten von Fahrzeugen sowie im unteren und obe­ ren Bereich des Überganges der Vorder- und Rückseite in die Seitenwände von LKWs und Omnibussen.

Derartige Vorrichtungen sind entweder von Anfang an in die Konstruktion des Fahrzeuges integriert oder werden an im Straßenverkehr bereits zugelassenen Fahr zeugen nachgerüstet.

Die Erfindung betrifft aber auch Fahrtrichtungsanzei­ gen im Straßenwesen, beispielsweise in Form von Ver­ kehrsleiteinrichtungen bei Bauarbeiten auf Autobah­ nen oder zur Regelung des Kreuzungsbereichs, bzw. bei Einmündungen von Straßen.

Bekannt sind Vorrichtungen zur Fahrtrichtungsanzei­ ge, wie sie an allen derzeit im Straßenverkehr zuge­ lassenen Kraftfahrzeugen verwendet werden.

Wesenstypisch für diese Vorrichtungen ist, daß diese relativ nahe an den Abdeckgläsern für die Bremslich­ ter oder Schlußleuchten angebracht, manchmal sogar in dieselben integriert bzw. mit denselben kombi­ niert sind und daß ihre Leuchtintensität die der Bremsleuchten bzw. Schlußleuchten nicht wesentlich übertrifft.

Der Nachteil aller derzeit üblichen Vorrichtungen zur Fahrtrichtungsanzeige besteht nun darin, daß die Unterscheidungsfähigkeit des Signals der Fahrtrich­ tungsanzeige vom Signal des Bremsvorganges und des Schlußlichtes einzig und allein durch den Farbunter­ schied der Signal leuchten und die Dauer der Signal­ gabe beeinflußt wird.

Der Umstand, daß es auf Grund mißverständlicher Deu­ tungen und in deren Folge immer wieder zu Verwechs­ lungen kommt, ist dabei eine ganz wesentliche Ursa­ che für daraus wiederum resultierende Unfälle.

So ist beispielsweise die Gefahr der Mißdeutung ei­ nes Bremsvorganges als Fahrtrichtungsanzeige insbe­ sondere dann gegeben, wenn die zweite am Heck eines Kraftfahrzeuges angeordnete Signaleinrichtung durch einen anderen Verkehrsteilnehmer verdeckt ist. In einem solchen Falle kann vom nachfolgenden Verkehr ein kurzes Aufleuchten der Bremslichter ohne weite­ res als Signal der Fahrtrichtungsänderung aufgefaßt werden, so daß abrupte und damit gefährlich Bremsma­ növer die Folge sein können.

Umgekehrt kann ein Signal zur Fahrtrichtungsände­ rung, im bereits beschriebenen Falle der nur einsei­ tigen Sichtbarkeit, auch sehr leicht als Aufleuchten des Bremslichtes gedeutet werden, insbesondere, wenn die Blinkfrequenz sehr groß ist.

Ein weitere Nachteil aller derzeit zugelassenen Fahrtrichtungsanzeigen an Kraftfahrzeugen besteht darin, daß die Vorrichtungen zur Fahrtrichtungsan­ zeige im wesentlichen nur an der Vorder- und Rück­ seite eines Kraftfahrzeuges installiert sind.

Kleine, hilfsweise an den Seiten angeordnete Zusatz­ leuchten sind jedoch nicht hinreichend geeignet, den seitlich zum Kraftfahrzeug Position einnehmenden Verkehrsteilnehmern die beabsichtigte Fahrtrich­ tungsanzeige in der notwendigen Deutlichkeit und Un­ mißverständlichkeit zu signalisieren.

Mithin wird der derzeitige Stand der Technik dadurch charakterisiert, daß die Unterscheidungsfähigkeit zwischen Bremssignal und dem Signal zum beabsichtig­ ten Fahrtrichtungswechsel höchst unbefriedigend ist. Ein weiterer Nachteil des derzeitigen Standes der Technik ist darin zu sehen, daß bei einem Glühlam­ pendefekt die Signaleinrichtung zur Fahrtrichtungs­ änderungsanzeige ausfällt, was in genau diesem Au­ genblick durchaus zu einer beträchtlichen Verkehrs­ gefährdung führen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Unterschei­ dungsfähigkeit des Bremssignals vom Fahrtrichtungs­ signal dadurch zu erhöhen, daß zusätzlich zu dem bereits bestehenden Farbunterschied die Frequenz und die Leuchtstärke in einer Weise verändert werden, daß das menschliche Wahrnehmungsvermögen in außeror­ dentlicher Weise sensibilisiert wird. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, Vorrichtungen zur Fahrt­ richtungsanzeige zu entwickeln, die über den Bereich der Vorder- und Rückseite eines Kraftfahrzeuges hin­ aus weit in dessen Seitenwände hineinreichen.

Aufgabe der Erfindung ist es schließlich, Verkehrs­ gefährdungen als Folge des Ausfalls einer den Fahrt­ richtungswechsel signalisierenden Lampe zu verhin­ dern.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sowohl an der Vorderseite als auch an der Rück­ seite eines Kraftfahrzeuges rechts und links, je­ weils in die Seitenwand der Karosserie hineinragend, ein Leuchtband in der Weise angeordnet ist, daß mit dem Auslösen des Signals zur Fahrtrichtungsänderung ein wandernder und ständig neu einsetzender Leucht­ impuls erzeugt wird, welcher mit der Richtung der beabsichtigten Fahrtrichtungsänderung identisch ist.

Erfindungswesentlich dabei ist, daß ein derartiges Leuchtband durch die Vereinigung von vier erfinderi­ schen Merkmalen, nämlich der Anordnung, des Auf­ leuchtens, der elektrischen Schaltung und der Leuchtstärke von Leuchtelementen, erzeugt wird. Dementsprechend ist das Wesen der Erfindung wie folgt bestimmt:
Zum ersten dadurch, daß mindestens drei einzelne Lampen in einer Ebene liegen, wobei der Abstand der einzelnen Lampen untereinander nicht größer als fünfzig Millimeter sein darf oder daß dementspre­ chende Lumineszenzdioden oder auch andere, ein Leuchtband bildende Leuchtelemente angebracht sind. Zum zweiten dadurch, daß die Zeitfolge der nachein­ ander aufleuchtenden Lampen mindestens 0,1 Sekunden beträgt.

Zum dritten dadurch, daß die Reihenfolge des nach­ einander erfolgenden Aufleuchtens der das Leuchtband bildenden Lampen konform mit der Richtung der beab­ sichtigten Fahrtrichtungsänderung erfolgt.

Zum vierten dadurch, daß die Leuchtintensität in Rich­ tung der beabsichtigten Fahrtrichtungsänderung kontinuierlich zunimmt und bereits zu Beginn der Leuchtkette mindestens der Leuchtintensität der bis­ her für die Lampen der Fahrtrichtungsanzeige übli­ chen Leuchtstärke entspricht. Eine derartige Hellig­ keitssteigerung wird entweder durch einen kontinu­ ierlichen Anstieg der Leuchtkraft der Lampen oder durch einen in Richtung der Seitenwände der Karosse­ rie kontinuierlich wachsenden Lichtdurchgangsfaktors des Abdeckglases erreicht; sie kann aber auch durch andere technische Varianten erzielt werden.

Erfindungswesentlich ist weiterhin, daß ein in vor­ genannter Weise beschriebenes Leuchtband sowohl im Bereich der bisher üblichen Anordnung von Fahrtrich­ tungsanzeigen angebracht, als auch in den an der Rückseite eines PKWs angeordneten Spoiler oder in den vorderen und hinteren Stoßstangen integriert sein kann und daß die Anordnung eines solchen Leuchtbandes auch im oberen, vorderen und hinteren, in die Seitenwände hineinragenden Karosseriebereich von Lastkraftwagen oder Omnibussen möglich ist, wo bei dieses vorteilhafterweise mit einer die Hellig­ keit der Umgebung abschirmenden Abdeckung versehen ist.

Wesenstypisch für ein derartiges Leuchtband ist da­ bei insbesondere, daß dieses sich - unabhängig da­ von, ob als schmaler oder breiter Streifen ausge­ führt und unabhängig davon, an welcher Stelle der Karosserie angeordnet - von den anderen, das Fahr­ zeug kennzeichnenden Gestaltungselementen spürbar abhebt.

Erfindungswesentlich ist weiterhin, daß ein durch vorgenannte Merkmale gekennzeichnetes Leuchtband, beispielsweise auch als zentraler, in der Mitte ei­ ner Straßenkreuzung angeordneter Richtungsanzeiger fungieren kann, wobei dieser in der Weise angeordnet ist, daß er den sich aus der jeweiligen Richtung der Kreuzung nähernden Verkehrsteilnehmern die für den Verkehr freien bzw. gesperrten Spuren rechtzeitig und deutlich signalisiert.

Auch als Warn- und Richtungssignal für den Spurwech­ sel an Straßen-, insbesondere jedoch an Autobahnbau­ stellen, kann eine ähnliche, nach geschilderten er­ finderischem Prinzip aufgebaute Verkehrsleiteinrich­ tung zum Einsatz gelangen.

Erfindungswesentlich ist schließlich, daß alle in vorstehender Weise beschriebenen Signaleinrichtungen auch an bereits bestehenden Fahrzeugen und Verkehrs­ leiteinrichtungen nachrüstbar sind.

Nachfolgend soll die Erfindung an fünf Ausführungs­ beispielen näher erläutert werden:

Fig. 1 zeigt die Rückseite eines PKWs, der oberhalb der Bremsleuchten 1, rechts- und linksseitig, mit jeweils zwölf, eine gemeinsame Abdeckung 2 aufwei­ senden Lampen 3 zur Fahrtrichtungsanzeige ausgestat­ tet ist, wobei diese in der Weise angeordnet sind, daß jeweils sieben dieser Lampen 3 in die Hintersei­ te 4 und die jeweils weiteren fünf in die Seitenwand 5 der Karosserie hineinragen.

Fig. 2 zeigt einen auf dem Kofferraum 6 eines PKWs zusätzlich angebrachten Spoiler 7, in dessen schma­ ler Rückseite 8 ein aus Lumineszenzdioden gebildetes Leuchtband 9 eingefügt ist.

Fig. 3 zeigt das Heck eines Omnibusses, der im obe­ ren, an das Dach heranreichenden Bereich 10 mit ei­ nem Leuchtband 9 - ähnlich der Darstellung in Fig. 2 - ausgestattet ist. Eine derartige Anordnung einer Fahrtrichtungsanzeige hat den Vorteil, daß diese im Kolonnenverkehr - vorausgesetzt, die nachfolgenden Fahrzeuge verfügen über eine niedrigere Bauweise - gut sichtbar ist. Zusätzlich ist über den Leuchtbän­ dern 9 eine Abdeckung 17 angebracht, durch die die möglicherweise in der Umgebung herrschende Hellig­ keit abgeschirmt wird.

Fig. 4 zeigt eine Verkehrsleiteinrichtung 11 zur Signalisierung eines bevorstehenden Spurwechsels auf Autobahnen, die oberhalb ihrer rot/weiß-markierten Vorderseite 12 mit mehreren einzelnen Lampen 13 ho­ her und in Spuränderungsrichtung kontinuierlich an­ steigender Lichtstärke ausgerüstet ist.

Fig. 5 schließlich zeigt eine über der Mitte einer Straßenkreuzung angeordnete Verkehrsleiteinrichtung, bestehend aus einem nahezu würfelförmigen Grundkör­ per 14, auf dessen vier in die Richtung der auf der Kreuzung zusammentreffenden Straßen weisenden verti­ kalen Flächen 15 Leuchtbänder 16 in der Weise aufge­ bracht sind, daß diese, jeweils den Möglichkeiten der Fahrtrichtungen entsprechend, die einzelnen Fahrspuren darstellen.

Die Funktionsweise einer solchen Verkehrsleitein­ richtung besteht nun darin, daß jeweils jene Leucht­ bänder 16, wie in der Erfindung beschrieben, akti­ viert werden, die mit der momentan frei gegebenen Fahrtrichtung identisch sind und die erlöschen, so­ bald der Verkehr in eben diesen Fahrtrichtungen wie­ der gestoppt ist.

Claims (4)

1. Richtungweisende Fahrtrichtungsanzeige für Kraft­ fahrzeuge und Verkehrsleiteinrichtungen im Straßen­ verkehr, deren Signale eine hohe Unterscheidungs­ kraft gegenüber den optischen Wahrnehmungen, die von anderen Verkehrsteilnehmern bzw. der Umgebung ausge­ hen, aufweisen, dadurch gekenn­ zeichnet,

• - daß an der Vorder- und Rückseite eines Kraftfahr­ zeuges (4), rechts und links oder durchgehend, weit in den Bereich der Seitenwände der Karosserie (5) hineinragende Vorrichtungen der Fahrtrich­ tungsanzeige in der Weise angeordnet sind, daß diese die Form einer aus einzelnen Lampen (3), Lu­ mineszenzdioden oder anderen Leuchtkörpern gebil­ deten Leuchtkette (9) aufweisen, wobei jeweils rechts und links mindestens drei einzelne Lampen (3), in einer Ebene liegend, in einem Abstand von wenigstens fünfzig Millimeter angeordnet sind und daß die Zeitfolge der nacheinander in der die Fahrtrichtungsänderung signalisierenden Richtung aufleuchtenden, mindestens die Leuchtkraft aller übrigen Signaleinrichtungen besitzenden Lampen (3), jeweils mindestens 0,1 Sekunden beträgt, wo­ bei die Richtung des dadurch entstehenden Leucht­ bandes mit der Richtung der beabsichtigten Fahrt­ richtungsänderung übereinstimmt und dessen Leucht­ kraft in eben dieser Richtung kontinuierlich zu­ nimmt,
• - daß eine die gleichen Merkmale aufweisende Leucht­ kette (13) an einer vorzugsweise den Spurwechsel auf Straßen und Autobahnen anzeigenden Verkehrs­ leiteinrichtung (11) angeordnet ist und
• - daß mehrere die gleichen Merkmale aufweisenden Leuchtketten (16) auf den in Richtung der einmün­ denden Straßen weisenden Flächen (15), einer über einer Straßenkreuzung angebrachten Verkehrsleit­ einrichtung in der Weise angeordnet sind, daß so­ wohl die Anzahl als auch der Verlauf der auf einer jeden solchen Fläche (15) angeordneten Leuchtket­ ten (16) mit der Anzahl und dem Verlauf der aus der Position des herannahenden Fahrzeuges relevan­ ten Fahrspuren übereinstimmt.

2. Richtungweisende Fahrtrichtungsanzeige nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Leuchtband (9) aus Lampen (3), Lu­ mineszenzdioden oder anderen Leuchtkörpern mit einer nach außen hin steigenden Leuchtkraft gebildet wird oder mit einer nach außen hin eine zunehmende Licht­ durchlässigkeit aufweisenden Abdeckung (2) versehen ist.

3. Richtungweisende Fahrtrichtungsanzeige nach An­ spruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß diese auch in den Heckspoilern (7) oder in den Stoßstangen (18) von Kraftfahrzeugen sowie im oberen, an das Dach heranragenden Bereich (10) eines Omnibusses oder LKWs angeordnet ist.

4. Richtungweisende Fahrtrichtungsanzeige nach An­ spruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß diese insbesondere bei Omnibussen und LKWs oberhalb derselben mit einer die Helligkeit der Umgebung abschirmenden Abdeckung (17) versehen ist.