DE586382C - Verfahren zur Herstellung eines dem geraeucherten Rohkautschuk aehnlichen Produktes - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines dem geräucherten Rohkautschuk ähnlichen Produktes Die Herstellung von Smoked sheets erfolgt heute in der Weise, daß der gut vermischte Kautschukmilchsaft durch Zusatz von Wasser auf einen Kautschukgehalt von 15 % gebracht wird.. Der darmenthaltene Kautschuk wird durch Zusatz von Essigsäure oder Ameisensäure koaguliert, was einige Stunden dauert. Der erhaltene Kautschuk wird in einem Walzwerk zu gerippten Fellen ausgewalzt und dahin z z Stunden in fließendem Wasser ausgewaschen; wodurch die Serumbestandteile der I<autschukmilc'h entfernt werden. Nach einer oberflächlichen Trocknung werden sie im Räucherhaus bei q.o bis 5o° so rasch wie möglich geräuchert und getrocknet. Zur Erzeugung des Rauches werden frisches Holz, Kokosschalen u. dgl. verwendet.
• Die wirksamen Agenzien bei dieser Herstellungsmethode der Smoked sheets sind als Ko;agulierungsmittel Essigsäure oder Ameisensäure und ,als Desinfektionsmittel der Rauch, welcher Kreosote enthält.
• Dias neue Verfahren bezweckt, durch Zusatz von Bucheiiholzteer-öl zur Kautschukmilch die beiden zeitlich getrennten Arbeitsweisen in einem Arbeitsgange zu .vereinigen, da dieser sowohl die nötigen Ko:agulierungsmittel als auch Desinfektionsmittel enthält. Durch Anwendung von Buchenholzteeröl (entfällt .das Räucherhaus und das Personal dafür.
• huchenholzteerenthält ungefähr 175 chemische Bestandteile, unter welchen für den Ko,agulationsprozeß hauptsächlich Methylalkohol, Ameisensäure und Essigsäure, für den D.e'silifektionsprozeß besonders p-Kresol, Guajacol und Kreosol in Betracht kommen. Während sich beim Plantagenräucherungsprozeß die im Rauche vorhandenen Desinfektionsmittel (Kresole, Guajacol, Kreosot) an der Oberfläche der Felle niederschlagen und dann in den Kautschuk hineindiffundieren, kann man diese Desinfektionsmittel durch Hinzufügen und Einrühren von Buchenholzteer öl zur Kautschukmilch gleich von Anfang an während der gleichzeitig hervorgerufenen Koagulation des Kautschuks gleichmäßig im Rohkautschuk verteilen. Der Kautschuk enthält dadurch die Desinfektionsmittel eingeschlossen.
• Dadurch vereinfacht sich der ganze Prozeß der Herstellung der Smoked sheets in der Weise, daß man der Kautsc'liukmilch das Buchenholzteeröl in irgendeiner Art gleichmäßig einverleibt, 12 Stunden stehen läßt, das entstandene desinfizierte Koagulat zu Fellen auswalzt und rasch trocknet. Die eingeschlossenen Serumbestandteile brauchen durch Wässern nicht entfernt zu werden, weil sie Eiweißstoffe .enthalten, welche einerseits rnervierend, ,andererseits vulkanisationsbiesc'hleunigend wirken (vgl. aas britische Patent 26ö oo r ): Durch das Buchenholzteeröl sind sie desinfiziert und können nicht faulen. Der auf diese Weise entstandene Rohkautschuk .entspricht daher dem echten Wildparakautschuk Brasiliens, welcher die festen Serumbestandteile enthält und dadurch noch heute als der beste und nervigste Rohkautschuk gilt, viel besser als die serumbestandteilefreien Plantagen- Smoked sheets. Der Prozbß mit dem Buchenholzteeröl entspricht dem Verfahren der Wildparakautschukgewinnung aus der Kautschukmilch, nur.mit dem Unterschiede, daß b,ei letzterer .das Holzteeröl in Dampfform als Rauch: unkondensiert auf die Kautschukmilch einwirkt, während es durch Zugabe von Buchenholzteeröl in kondensierter Form a@ngewendet wird, wodurch alle Rauchbestandteile zur vollen Wirkung kommen und keine Bestandteile des Rauches verflüchtigen können.
• Die Wirkung einzelner Bestandteile des Buchenholzteeröles ,auf Kautschukmilch und ihre Anwendung in der Praxis zur Koagulation des Kautschuks in der Kautschukmilch sind bekannt. So weiß man beispielsweise, daß Kresol, Kreolin und Kreosot gute Koagulation ergeben (s. A. Zimmermann, Manih öt-Kautschuk, S. f 9o). Aber die Summe aller Bestandteile des Buchenholzteeröles erzeugen die besondere Quqlität des .erhaltenen Rohkautschuks, die Wildparaqualität, welche man durch Anwendung einzelner Bestandteile d`s Büchenholzteeröles nicht erzielen kann.
• Mit einem Zusatz von 3 % Buchenholzteeröl ,auf eine 38 otoige Kautschukmilch :erhält man gute Koagulation.
• Auch thit Ammoniak konservierte Handelskautschukmilch und Kautschukmilchkonzentr.ate lassen sich mit Buchenholzteeröl koagulieren und konservieren.
• Endlich kann man auch jeden beliebigen Rohkautschuk mit Buchenholzteeröl durchwalzen und ihn dadurch vor Penicilliumarten (Botan. Archiv; Bd.23, 1928), Actinomycesarten (Zentralbl. Bakt., Parasitenk. und Infel-tionskr. Abt, 2. 40, 8q., 191¢), Rustiness (Rubber-Research Scheme Ceylon Bulletins, 31, 1923) und ,anderen Schimmelpilzen schützen und konservieren.
• Zum Konservieren von hellen Hevea-crepes eignet sich hingegen Buchenholzteeröl nicht, da diese dabei dunklere Farbe annehmen und wie geräuchert riechen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines dem geräucherten Rohkautschuk ähnlichen Produktes, dadurch gekennzeichnet, daß man der frischen Kautschukmilch Buchenholzteeröl in konzentrierter, versprühter, gelöster .oder dispergierter Form zur Koagulation und Konservierung des Kautschuks zusetzt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man statt frischer Kautschukmilch konservierte (z. B. mit Ammoniak konservierte) anwendet.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von frischer Kautschukmilch Kautschukmilchkonzentrate anwendet. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man statt frischer Kautschukmilch fertigen Rohkautschuk mit Buchenholzteeröl in Kautschukmischvorrichtungen (z. B. Mischwalzen) behandelt.