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Matrizensetz- und Zeilengießmaschine mit im Kreislauf an Drähten geführten
Matrizen, die mittels eines Schiebers von der Sammel- zur Gießstelle gebracht und
hier ausgeschlossen werden Die Erfindung betrifft eine Matrizensetz-und Zeilengießmaschine
mit im Kreislauf an Drähten geführten Matrizenstäben, bei der die gesetzten Matrizen
mittels eines Schiebers von der Sammelstelle zu der Gießstelle gebracht, hier ausgeschlossen
und abgegossen werden und danach von der die Gießstelle bildenden Fördervorrichtung
zu den Ablegedrähten gehoben werden.
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Bei derartigen Maschinen müssen eine Reihe von Einstellungen durch
den Setzer von Hand vorgenommen bzw. eingeleitet werden, die nichts mit dem eigentlichen
Setzen zu tun haben. Die durch den Tastenanschlag ausgelösten Matrizen sammeln sich
gewöhnlich in einer vor der Gießstelle gelegenen besonderen Sammelstelle. Nachdem
eine Zeile fertiggesetzt ist, muß der Setzer Zunächst die Höhenlage einer heb- und
senkbaren Auflaufschiene mittels eines Handhebels o. dgl. einstellen, damit die
vorzuschiebenden Matrizenstäbe mit dem jeweils gerade gewünschten Schriftbild vor
den Gießschlitz der Form gelangen. Danach muß der Setzer wiederum, etwa mittels
eines einen Schieber bewegenden Handhebels, die an der Sammelstelle befindliche
Matrizenzeile zu der Gießstelle schieben. Hiernach muß der Setzer Handgriff und
Schieber wieder in ihre Anfangslagen' zurückbringen, um die Sammelstelle für die
Aufnahme der nächsten Zeile frei zu machen, und kann sodann ebenfalls mittels eines
Handgriffes o. dgl. die Maschine einrücken, worauf das maschinelle Ausschließen
und Abgießen sowie das Ablegen der abgegossenen Matrizen erfolgt. Diese zahlreichen
von dem Setzer mittels besonderer Handhaben auszuführenden Arbeitsvorgänge beanspruchen
seine Aufmerksamkeit mehr als wünschenswert und beeinträchtigen daher auch seine
Satzleistungen.
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Durch die Erfindung sollen diese Mängel dadurch beseitigt werden,
daß der Setzer die außer dem eigentlichen Setzen von ihm vorzunehmenden bzw. einzuleitenden
Einstellungen mit nur einem Handhebel bewerkstelligt. Hierbei ist auch in besonderer
Weise auf die Zwangsläufigkeit in der Reihenfolge der Einstellungen Rücksicht genommen.
Der Setzer hat es nicht mehr nötig, mehrere Hebel nacheinander zu bedienen, und
braucht auch kein Augenmerk darauf zu richten, in welcher Reihenfolge die einzelnen
Hebel zu bedienen sind, damit kein mit Zeitverlusten oder gar Beschädigungen verbundenes
Verwechseln bei dem Bedienen eintritt. Gemäß der Erfindung werden durch das Bewegen
eines Handhebels sämtliche notwendigen, von dem Setzer auszuführenden Einstellungen
zwangsläufig nacheinander in der richtigen Reihenfolge bewirkt.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung schematisch an einem Ausführungsbeispiel
erläutert, und zwar ist hierfür eine Matrizensetz
- und Zeilengießmaschine
gewählt, bei der die abgegossenen Matrizenstäbe von einem die Gießstelle bildenden,
senkrecht verschiebbaren Schlitten nach oben zu der Ablegestelle gehoben werden,
und zwar zeigt Fig. i einen Grundriß der Einrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 2
eine Seitenansicht der Einrichtung in Einrückstellung, teilweise geschnitten nach
der Linie II-II der Fig. i, Fig.3 ebenfalls eine Seitenansicht, jedoch in Ruhestellung
und teilweise geschnitten nach der Linie III-III der Fig. i, Fig.4 dieselbe Seitenansicht
wie Fig.3 und in gleicher Weise nach der Linie III-III der Fig. i geschnitten, jedoch
in der dem Einschiebevorgang entsprechenden Stellung der Teile, Fig.5 eine Seitenansicht
des Bedienungshebels als Schnitt: nach der Linie V-V der Fig. i, Fig. 6 eine Ansicht
der Eingriffsstelle des Bedienungshebels in vergrößertem Maßstabe, Fig.7 eine teilweise
Vorderansicht einer mit der Erfindung ausgerüsteten Maschine, Fig. 8 die Ansicht
eines in verschiedener Höhe vor der Gießstelle einstellbaren Matrizenstabes und
Fig. 9 eine Seitenansicht des in Fig. 8 im Querschnitt gezeigten Richtlineals für
die abzugießenden Matrizen.
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Der gemäß der Erfindung für die oben erwähnten Einstellungen von dem
Setzer zu bedienende doppelarmige Handhebel i ist um einen Bolzen :2 schwenkbar
auf einer in dem Maschinenrahmen 3 drehbar gelagerten Welle4 angeordnet. Der Bolzen
2 ist durch eine Bohrung der Welle .4 hindurchgeführt, wie aus Fig. i und 5 ersichtlich.
Die drehbar in dem Maschinenrahmen 3 gelagerte Welle 4 kann sich jedoch nicht in
-ihrer Längsrichtung verschieben, was beispielsweise durch Anwenden von die Lage
der Welle 4 sichernden Stellringen 5 (Fig. i) erreicht wird. Der Handhebel i kann
also um den Bolzen 2 gedreht werden und so die in Fig. i mit a, b, c be-
zeichneten
Stellungen einnehmen, ohne die Lage der Welle 4 zu verändern. Der Bolzen 2 kann
im allgemeinen von geringer Stärke sein, denn er dient nicht dazu, den auf den Handhebel
i ausgeübten Druck oder Zug zwecks Drehens der Welle 4 zu übertragen. Der Handhebel
i ist ein Doppelhebel, und sein dem Setzer abgewendetes, über die Welle 4 hinausragendes
Ende ist zwischen den U-förmigen Schenkeln 6, 7 eines besonderen, auf der Welle
.4 beispielsweise mittels einer Schraube 8 befestigten Winkelstückes 9 gelagert.
Wenn nun der Handhebel i von dem Setzer in einer zu der Welle 4 senkrechten Ebene
nach oben oder unten bewegt wird, so nimmt sein zwischen den Schenkeln 6, 7 des
Winkels 9 befindliches Ende diesen Winkel 9 und folglich auch die Welle 4 mit. Der
Hebel i soll aber auch, ohne die Welle 4. zu drehen, die drei in waagerechter Ebene
nebeneinanderliegenden Stellungen ca, b, c (s. Fig. i ) einnehmen können.
Um den Hebel i in jeder dieser Stellungen zu sichern, sind in .einem der Schenkel,
beispielsweise dem Schenkel 6 (s. Fig. 6), drei den Lagen a, b, c entsprechende
Rasten io vorgesehen, in die jeweils ein federnder Stift i i eintritt, der unter
der Wirkung einer Druckfeder i2 steht und in einer Bohrung des zwischen den Schenkeln
6 und 7 gelagerten Endes des Hebels i angeordnet ist. Zu dem Begrenzen der Endlage
c des Hebels i dient ein Bolzen 13, der an der offenen Seite des von den
Schenkeln 6, 7 des Winkels 9 gebildeten U-förmigen Rahmens vorgesehen ist.
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Da sämtliche von dem Setzer nacheinander auszuführenden Einstellungen
durch Bewegen des Handhebels i bewerkstelligt werden sollen, ist es zweckmäßig,
im folgenden die einzelnen Bewegungen des Handhebels i und die diese Bewegungen
übertragenden Gestängefeile in ihrer richtigen Reihenfolge getrennt zu erläutern.
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Zunächst -muß der Setzer, nachdem die letzte Matrize für eine Zeile
gesetzt-ist, die in der Sammelstelle befindliche Auflaufschiene 14 in die dem jeweils
gewählten Schriftbild entsprechende Höhenlage einstellen, d. h. die Auflaufschiene
14 muß, wie bekannt, gehoben oder gesenkt werden, so daß die später aus der Sammelstelle
in die Gießstelle geschobenen Matrizenstäbe 15 jeweils mit der Einstellung
der Schiene 14 entsprechenden Nut 16 auf die Führungsleiste 17 des Richtlineals
18 gelangen. Die Matrizenstäbe 15 können somit je nach Lage der Schiene 14 eine
der in Fig. 8 mit A, B, C bezeichneten Stellungen einnehmen, wodurch jeweils
das gewünschte Schriftbild vor den Gießschlitz der Form gelangt. Das Einstellen
der Höhe der Auflaufschiene 14 soll also zuerst von dem Setzer mittels des Handhebels
i vorgenommen werden. Hierzu dient als Vorbereitung das seitliche Verschieben dieses
Hebels i in die durch a, b, c in Fig. i angedeuteten Stellungen, und zwar
entspricht der Stellung a des Hebels i die Einstellung A der Matrizenstäbe
15, d. h. also deren tiefste Lage zwecks Abgießens der obersten Schriftbilder. Entsprechendes
gilt für die Stellungen b, c des Handhebels i und die Lagen B, C der Matrizenstäbe
15. In jeder der Stellungen a, b, c müssen mit dem Handhebel i sämtliche
anderen, später auszuführenden Arbeitsvorgänge ohne Verändern der Höheneinstellung
für die Auflaufschiene 14 vorgenommen werden
können. Daher dürfen
durch das seitliche Bewegen des Handhebels i lediglich die Gestängeteile beeinflußt
werden, die zu dem Vorbereiten des Verstellens der Auflaufschiene 14 dienen. Erreicht
wird dies wie folgt: Die Auflaufschiene 14 wird von zwei in dem Maschinenrahmen
3 geführten Armen i9 getragen. Diese stehen durch eine Stange 2o miteinander in
fester Verbindung, so daß ein die Schiene 14 tragender Rahmen entsteht. Die Schiene
14 hat vermöge ihres Eigengewichtes und des Gewichtes des sie tragenden Rahmens
i9, 2o das Bestreben, stets in ihre tiefste, mit A bezeichnete Stellung zu gelangen
und kann hierbei beispielsweise durch eine an dem Maschinenrahmen feste Feder 21
noch unterstützt werden. An der Stange 2o ist eine Lasche 22 mit ihrem einen Ende
angelenkt, - deren anderes Ende mit dem einen Arm eines Winkelhebels 23 ebenfalls
in gelenkiger Verbindung steht. Der Winkelhebel 23 ist in seinem Scheitel drehbar
um die in dem ' Maschinenrahmen 3 festsitzende Achse 24 gelagert. An dem anderen
Arm des Winkelhebels 23 ist eine Schiene 25 angelenkt, die verschiebbar in einer
an dem Maschinenrahmen 3 befestigten Führung 26 gelagert ist. Das freie Ende der
Schiene 25 trägt eine Rolle z7, die mit einer auf der drehbaren Welle 4 etwa mittels
Nut und Feder längsverschiebbar angeordneten Kurvenscheibe 28 in Eingriff gelangen
kann. Die Kurvenscheibe 28 nimmt bei der in Fig. 3 gezeigten Ruhestellung des Hebels
i ebenfalls ihre Ruhestellung ein, in der die Rolle 27 die Kurvenscheibe 28 nicht
berührt. Die Auflaufschiene 14 befindet sich also in ihrer tiefsten, der Ruhestellung
des Handhebels i entsprechenden Lage, die sie stets während des Setzens einnehmen
muß; damit die zu der Sammelstelle gelangenden Matrizenstäbe, ohne auf Widerstand
zu stoßen, frei hängend in diese einlaufen können. Das mit der Rolle 27 in Eingriff
gelangende Ende der Kurvenscheibe 28 ist an seinem Umfang mit mehreren gleichbreiten
Abstufungen versehen. Auf diese Weise entstehen um die Achse der Kurvenscheibe 28,
d. h. der Welle 4, radial angeordnete Zylinderflächen, die aber an ihren der Rolle
27 zugewandten Seiten noch mit besonderen schrägen Auflaufflächen versehen sind.
Die Höhen der einzelnen so begrenzten, die Kurvenscheibe 28 bildenden Scheiben entsprechen
der Breite der Rolle 27. Die Anzahl der auf der Scheibe 28 vorgesehenen Abstufungen
entspricht der Anzahl der erforderlichen Höhenlagen der Auflaufschiene 14, d. h.
also der auf einem Matrizenstab vorgesehenen Schriftbilder. Die Kurvenscheibe 28
ist verschiebbar auf der Welle 4 angeordnet. Je nach ihrer Einstellung auf der Welle
4 stößt die eine oder andere der auf dem Umfang der Kurvenscheibe 28 abgestuften
Zylinderflächen gegen die Rolle 27, sobald zu dem Zwecke des unten näher beschriebenen
Einschiebens der gesetzten Matrizen in die Gießstelle durch Niederdrücken des Handhebels
i die Welle 4 gedreht wird (s. Fig. 4). Das auf der Welle 4 verschiebbare Lager
der Kurvenscheibe 28 kann beispielsweise eine Muffe bilden, die auf ihrem Umfang
eine Ringnut 29 besitzt, in die das freie Ende des Doppelhebels 30 eingreift.
Der Doppelhebel 3o ist schwenkbar in einem auf der Welle 4 festsitzenden Winkel
31 gelagert. Das andere Ende des Doppelhebels 30 steht in gelenkiger Verbindung
mit dem Ende einer Stange 32, die wiederum mit ihrem anderen Ende an dem dem Setzer
zugewendeten Arm des Handhebels i angelenkt ist. Es ist hieraus ohne weiteres zu
erkennen, daß durch seitliches Verschieben des Handhebels i in eine der Stellungen
a., b, c mittels der Stange 32 und des Hebels 30 über die Ringnut
29 auch die Kurvenscheibe 28 entsprechend seitlich auf der Welle 4 verschoben wird.
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Es entspricht also jeder Stellung des Handhebels i eine ganz bestimmte
Einstellung der Kurvenscheibe 28, und bei einem durch Niederdrücken des Hebels i
bewirkten Drehen der Welle 4 stößt demnach die der jeweiligen Stellung des Hebels
i entsprechende, auf der Kurvenscheibe 28 vorgesehene Zylinderfläche gegen
die Rolle 27. Durch die seitliche Lage des Handhebels i ist somit die das abzugießende
Schriftbild bestimmende Höhenlage der Auflaufschiene 14 festgelegt.
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Nachdem also durch Einstellen des Handhebels i in eine seiner Lagen
a, b, c die Höhenlage der Auflaufschiene 14 und somit das abzugießende Schriftbild
festgelegt ist, können - wiederum durch Bewegen des Handhebels i - die gesetzten,
in der Sammelstelle oberhalb der Auflaufschiene 14 hängenden Matrizenstäbe 15
nach der beispielsweise durch den Förderschlitten 33 gebildeten Gießstelle eingeschoben
werden. Dies geschieht durch einfaches Niederdrücken des Handhebels i aus seiner
in Fig. 3 dargestellten mittleren Ruhelage in die in Fig.4 gezeichnete, dem Ende
des Einschiebevorganges entsprechende unterste Stellung.
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Auf der Welle 4 ist der Arm 34 befestigt, dessen freies Ende mittels
eines Bolzens 35 in ein Langloch 36 greift, das an dem einen Ende einer Stange 37
vorgesehen ist. Das andere Ende der Stange 37 steht in gelenkiger Verbindung mit
dem Ende einer Stange 38, die andererseits an einem Doppelhebel 39 angelenkt
ist, der in bekannter Weise den Schieber für das Einschieben der gesetzten Matrizen
nach der Gießstelle bedient. Der Doppelhebel
39 ist um die in dem
Maschinenrahmen 3 feste Achse 24 drehbar gelagert. Sein unterer kurzer Arm steht
unter der Wirkung einer an deni Maschinenrahmen befestigten Feder 40, die das Bestreben
hat, den Doppelhebel 39
ständig in seiner in Fig. 2 und 3 gezeichneten rückwärtigen
Ruhestellung zu halten. Der obere längere Arm des Doppelhebels 39 steht, wie üblich,
durch eine in Führungsrinnen laufende Rolle 41 mit dem Matrizenschieber 42 in Verbindung,
der, wie üblich, mittels Laufrollen 43 in dem Längsschlitz 44 einer an dem' Maschinenrahmen
3 befestigten Laufschiene 45 geführt ist. Die rückwärtige Lage des unter der Wirkung
der Feder 40 stehenden Hebels 39 wird begrenzt durch das Ende des Führungsschlitzes
44 bzw. durch die rückwärtige Endstellung des Schiebers 42. Die Anordnung des Gestänges
34, 37, 38, 39 und des Schiebers 42 ist so getroffen, daß sich bei dem Niederdrücken
des Handhebels i zunächst der Schieber 42 ein Stück frei bewegt, bis er sich gegen
den ihm zugewendeten, in der Sammelstelle hängenden, zuletzt gesetzten Matrizenstab
anlegt. Während dieses für den Schieber 42 als toter Gang zu betrachtenden kurzen
Weges ist aber die gerade der Rolle 27 gegenüber eingestellte, auf dem Umfang der
Kurvenscheibe 2,8 vorgesehene Zylinderfläche gegen die Rolle 27 gestoßen, so daß
hierdurch zunächst die Rolle 27 und die mit ihr verbundenen Gestängeteile vorgeschoben,
d. h. also die Auflaufschiene 14 der Sammelstelle in die erwünschte, dem abzugießenden
Schriftbild entsprechende Höhenlage gebracht, die darüberhängenden Matrizen somit
in eine der Stellungen A, B, C angehoben werden. Eine unten näher beschriebene
besondere Vorrichtung zeigt jederzeit dem Setzer die eingestellte Lage der Kurvenscheibe
28 an.
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Bei dem weiteren Niederdrücken des Handhebels i wird über die Welle
4 und die Teile 34 37, 38, 39 der Schieber 42 so weit vorgeschoben, bis er
die in der Sammelstelle hängenden, von der Auflaufschiene 14 angehobenen Matrizenstäbe
völlig in die durch den Schlitten 33 gebildete Gießstelle eingeschoben hat. Es ist
auf diese Weise dafür gesorgt, daß in jedem Falle die in der Sammelstelle hängenden
Matrizen zuerst angehoben werden, bevor sie von dem Schieber 42 erfaßt und in die
Gießstelle übergeführt «erden können. Die Matrizen gelangen daher sicher mit der
jeweils gewünschten, der eingestellten Höhenlage der Auflaufschiene 14 entsprechenden
21Tut 16 auf die Leiste 17 des Richtlineals 18. Hierbei ist zu beachten,
daß die in der Sammelstelle befindlichen Matrizenstäbe auch in der mit A bezeichneten
Stellung etwas durch die Auflaufschiene 14 angehoben werden müssen, damit ein genaues
Aufschieben auf die Richtleiste 17 gewährleistet wird und die Matrizen lose an den
Drähten hängen, um ein Ecken o. dgl. während des Einschiebens zu vermeiden. Da die
oberen Stahlteile der Matrizenstäbe meist schwächer sind als die die Schriftbilder
tragenden unteren Messingteile, würden bei einer starren vorderen Anlagefläche des
Schiebers 42 zunächst nur die unteren Matrizenstabteile vorgeschoben werden, also
die Matrizenstäbe sich schräg einstellen, wodurch ein Überkippen bzw. Ecken begünstigt
würde. Um diesen Nachteil und andererseits ein zu hartes Anschlagen des Schiebers
42 gegen die in der Sammelstelle befindlichen Matrizenstäbe 15 zu vermeiden, ist
auf der den Matrizen zugewendeten Fläche des Schiebers 42 eine lange Blattfeder
46 angebracht, deren oberer federnder Teil in einem Abstand von, dem Schieber 42
liegt, so daß er sich bei dem Einschieben zuerst gegen die ruhenden Matrizen anlegt,
wodurch ein zu starkes Anschlagen des Schiebers 42 und ein Überkippen der Matrizenstäbe
vermieden wird.
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Nachdem die Matrizen in die etwa durch den Schlitten 33 gebildete
Gießstelle hinübergeschoben sind, kann der Setzer den Griff i loslassen bzw. aufwärts
zurückbewegen. Durch die Anordnung des Langloches 36 und Bolzens 35 ist hierfür
fast keine Kraft aufzuwenden, denn der Setzer bewegt lediglich den Handgriff r und
damit die Welle 4 und die Kurvenscheibe 28 zurück; der Bolzen 35 bewegt sich in
dem Langloch 36, während das Zurückziehen des Hebels 39 und Schiebers 42 durch die
an dem unteren Arm des Hebels 39 angreifende Feder 4o bewirkt wird. Bei diesem Rückwärtsbewegen
des Hebels i gelangt auch die Kurvenscheibe 28 außer Anlage mit der Rolle 27, und
die Auflaufschiene 14 fällt unter der Wirkung ihres Eigengewichtes -evtl. auch unterstützt
durch die -Wirkung einer Feder 21 - in ihre unterste Ruhestellung zurück.
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Gemäß der Erfindung wird nun das Rück-«#ärtsbewegen des Handhebels
i über seine Ruhelage (Fig.3) hinaus dazu benutzt, die Maschine einzurücken und
damit das maschinelle Ausschließen, Abgießen und Ablegen einzuleiten. Zu diesem
Zweck muß der Setzer, nachdem das Einschieben-der gesetzten Matrizen in die Gießstelle
vollendet und der Schieber 42 bzw. Handhebel i wieder in ihre Anfangslagen zurückgebracht
sind, den Handhebel i über seine in Fig. 3 gezeichnete Ruhelage hinaus nach oben
weiterbewegen in die in Fig. 2 gezeigte Einrückstellung. Durch dieses Aufwärtsschwenken
des Hebels i wird die die Zeilenlänge begrenzende bewegliche Zeilenschließbacke
47 vor die gesetMatrizenzeile eingeschwenkt und
hierbei in bekannter
Weise mittels nicht dargestellter Übertragungsglieder die Kupplung für den weiteren
maschinellen Antrieb der Maschine eingerückt. Hiernach .kann der Setzer den Handhebel
i loslassen und wiederum mit dem Setzen der neuen Zeile beginnen. Die Maschine arbeitet,
wie üblich; selbsttätig weiter und schaltet sich auch nach dem Ablegen der abgegossenen
Matrizenstäbe selbsttätigt aus. Der Handhebel i gelangt nach dem Loslassen durch
den Setezr unter der Wirkung einer in dem Kupplungsgesperre angebrachten nicht dargestellten
Feder wieder in seine in Fig. 3 gezeigte Ruhelage zurück. Das Übertragen der Aufwärtsbewegung
des Handhebels i aus seiner Ruhelage (Fig. 3) in seine Einrückstellung (Fig. 2)
auf die Zeilenschließbacke 47 geschieht wie folgt: Auf der Welle 4 sitzt ebenfalls
fest ein Arm 48, der an seinem einen Ende an eine Stange 49 angelenkt ist. In dem
anderen Ende der Stange 49 ist ein Langloch 50 vorgesehen, in dem sich ein
Bolzen 5 i bewegt, der an dem einen Ende eines zweiarmigen Hebels 52 befestigt ist.
Der Doppelhebel 52 ist um die in dem Maschinenrahmen 3 feste Achse 24 leicht drehbar,
und sein anderes Ende steht mit dem in der Zeichnung durch die Stange 53 angedeuteten,
die bewegliche Zeilenschließbacke 47 in bekannter Weise bedienenden Gestänge in
gelenkiger Verbindung, beispielsweise mittels eines Gelenkstückes 54, das einerseits
clen Hebel 52 gabelförmig umschließt, andererseits die runde Stange 53 leicht
drehbar aufnimmt. Der Bolzen 51 ist so angeordnet, daß er in der Ruhestellung des
Hebels i (Fig. 3) gegen das dem Arm 48 abgewandte äußere Ende des Langloches 5o
anliegt (Fig. 2) und daher bei dem zwecks Einrückens der Maschine erfolgenden Auf-wärtsbewegen
des Hebels i sogleich mitgenommen wird, wodurch die Teile 52, 54, 53, 47 bewegt
werden. Nach der anderen, dem Arm 48 zugewendeten Seite ist das Langloch 5o so weit
ausgespart, daß bei dem zwecks Einschiebens der gesetzten Matrizen in die Gießstelle
erfolgenden Niederdrücken des Handhebels i (Fig. 4) die durch den Arm 48 mit der
Welle 4 verbundene Stange 49 sich vorbewegen kann, ohne den Hebel 52 zu schwenken.
In diesem Falle gleitet also lediglich das Langloch 5o an dem Bolzen 5 i des Doppelhebels
52 entlang, und es ist möglichst großer Spielraum gelassen, damit in keinem Falle
während des Einschiebens der gesetzten Matrizen ein unbeabsichtigtes vorzeitiges
Einrücken des Maschinengetriebes erfolgen kann.
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In gleicher Weise ist auch das ,in der Stange 37 vorgesehene Langloch
36 genügend lang, damit der Bolzen 35 des Armes 34 sich während des zwecks Einrückens
der Maschine erfolgenden Aufwärtsbewegens des Handhebels i frei in dem Langloch
36 nach unten bewegen kann.
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Um das durch die vorbeschriebenen Einrichtungen vereinfachte Bedienen
der Maschine weiter zu erleichtern und die Aufmerksamkeit des Setzers noch mehr
zu entlasten, ist, wie schon erwähnt, ein vor einer oberhalb des Tastenbrettes angebrachten
Skala sich bewegender" Zeiger vorgesehen, der von der die Höhenlage der Auflaufschiene
14 beeinflussenden Kurvenscheibe 28 gesteuert wird. Diese Anzeigevorrichtung soll
dem Setzer jederzeit zu erkennen geben, welche Schriftart gerade durch den Handhebel
i eingestellt ist, ohne daß der Setzer zu diesem Zwecke gezwungen wäre, seinen Blick
von dein Manuskript oder den Tasten abzuwenden. In den Fig. 2, 3, 4 und 7 ist die
Anzeigevorrichtung schematisch dargestellt. Ein als Doppelhebel ausgebildeter, um
den an dem Maschinenrahmen befestigten Bolzen 55 schwenkbarer Zeiger 56 bewegt sich
vor einer oberhalb des Tastenbrettes angeordneten Skala 57, auf der die einzelnen
Schriftarten durch besondere Marken gekennzeichnet sind. Der andere, untere Arm
des den Zeiger 56 bildenden Doppelhebels greift in eine Ringnut 29 der das Lager
der Kurvenscheibe 28 bildenden Muffe. Bei dem seitlichen Verschieben der Kurvenscheibe
28 auf der Welle 4 wird infolgedessen das in die Ringnut 29 greifende Ende des Zeigers
56 ebenfalls seitlich geschwenkt und somit die vor der Skala 57 befindliche Zeigerspitze
entsprechend eingestellt. Die Anordnung wird zweckmäßig so gewählt, daß der Zeiger
56 sich mit dem Handhebel i gleichsinnig bewegt, um dem Setzer das Einstellen verschiedener
Schriften noch in besonderer Weise zu erleichtern.
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Durch die vorbeschriebene Einrichtung ist es also dem Setzer möglich,
mit nur einem neben dem Tastenbrett befindlichen Handhebel sämtliche nach jedem
Setzvorgang zu wiederholenden Handeinstellungen in zwangsläufiger Reihenfolge nacheinander
auszuführen. Nachdem durch seitliches Verschieben des Handhebels i in eine der Lagen
a, b, c die gewünschte Schriftart eingestellt ist, drückt der Setzer den Handhebel
i nach unten, bis er Widerstand findet. Hierdurch werden schon bei Beginn dieser
Bewegung die in der Sammelstelle befindlichen Matrizen mittels der Auflaufschiene
14 zunächst auf die erforderliche, dem gewählten Schriftbild entsprechende Höhe
gehoben und danach in den die Gießstelle bildenden Schlitten 33 hinübergeschoben.
Sodann hebt der Setzer den Handhebel an, der hierbei von dem Gewicht des Schiebers
42 und des diesen bedienenden
Gestänges entlastet ist (da diese
Teile ja durch die Feder 4o in ihre Ruhelage, Fig. 2 und 3, zurückgebracht werden),
und bewegt ihn sogleich weiter über seine Ruhelage hinaus nach oben in die in Fig.2
gezeichnete .Einrückstellung. Von diesem Augenblick an arbeitet die Maschine in
bekannter Weise selbsttätig weiter. Der Setzer kann nun den Handgriff z, der . durch
nicht dargestellte Mittel selbsttätig in seine Anfangslage zurückgebracht wird,
loslassen und mit dem Setzen einer neuen Zeile beginnen.
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Die Aufmerksamkeit des Setzers wird demnach bei einer gemäß der Erfindung
ausgerüsteten Maschine wesentlich entlastet. Schaltfehler und damit verbundene Maschinenstörungen
oder unnötige Doppelarbeiten ,werden vermieden und die Satzleistungen erheblich
gesteigert.