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Ausschließvorrichtung für Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen Die
Erfindung bezieht sich auf Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen der unter dem gesetzlich
geschützten Handelsnamen Linotype bekannten Bauart und betrifft im besonderen, für
diese Maschinen bestimmte Ausfüll- und Einmittvorrichtungen der in den Patenten
629 959, 658 Sod. und 896 352 beschriebenen Ausführung.
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Wenn auch die Vorrichtungen nach diesen Patenten das Problem der Ausfüllung
und Einr mittung von Matrizenzeichen bei Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen der
eingangs erwähnten Gattung in vorteilhafter Weise lösen, so ist ihr Verwendungsbereich
doch in gewissem Umfang insofern beschränkt, als sie sich ihrer ganzen Beschaffenheit
nach nur für den Einbau in neue Maschinen eignen und sich nicht in bereits vorhandene
ältere Maschinen einfügen lassen. Es besteht aber ein wachsendes Bedürfnis nach
in schon bestehende Maschinen einsetzbaren vervollkommneten Ausfüll- und Einmittvorrichtungen,
und der Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer dieser Forderung genügenden,
dabei jedoch auf bei neuen Maschinen verwendbaren verbesserten Vorrichtung für das
Ausfüllen und Einmitten der Matrizenzeilen.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei der Ausfüll- und Einmittvorrichtung
nach der Erfindung unter Verwendung der üblichen zwei zur Zeilenausfüllung nach
einander hin bewegbaren Zeilenklemmbacken dadurch, daß für die Durchführung des
Ausfüll- und Einmittvorganges ein zweimal während eines jeden Spiels der Maschine
zur Wirkung kommender Steuermechanismus vorgesehen ist, der in seiner ersten Arbeitsstufe
die Ausfüllbewegung der einem bzw. der anderen Backe regelt
und
in seiner zweiten Arbeitsstufe auf diese Backen einen die Zeile zusammenpressenden
Druck ausübt.
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Im einzelnen kann die Vorrichtung auch der Erfindung vorzugsweise
so ausgeführt werden, idaß ein motorisch, z. B. durch Federkraft bewegtes Steuerglied
während eines Spiels der Maschine zwei Arbeitsvorgänge nacheinander herbeiführt,
in deren erstem es ein Stellmittel zur Verschiebung der einen bzw. anderen Backe
für die Zeilenausfüllung und in deren zweitem es ein Druckmittel zur Ausübung einer
die Matrizen und Spatien der Zeile dicht zusammendrängenden Kraftwirkung auf diese
Backe veranlaßt. Das motorisch bewegte Steuerglied kann auch zusätzlich bei jeder
seiner beiden Arbeitsstufen ein Druckmittel auslösen, das di:egesetzteZeile durch
die eine oder andereKlemmbacke zusammenpre@ßt und auf diese auch beim Ausfüllvorgang,
einwirkt. Zur Erzeugung des auf die Zeile zu übertragenden Druckes an der einen
bzw. der anderen der beiden beim Ausfüllvorgang gegeneinander bewegten Backen kann
erfindungsgemäß je eine vom motorisch verstellbaren Steuerglied bei jeder seiner
zwei Arbeitsstufen zur Wirkung gebrachte hin und her schwenkbare Klinke vorgesehen
sein, die am Ende der ersten Arbeitsstufe des Steuergliedes in ihre Ausgangslage
zurückgeführt wird.
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Zur Erzielung der Ausfüllbewegung der beiden nach einander hin verschiebbaren
Zeilenklemmbacken kann nach der Erfindung eine mit der zu verstellenden Backe kuppelbare,
axial heb- und senkbare Zahnstange dienen, die mit einer hin und her schwenkbaren
Klinke zusammenarbeitet, die durch ein federbelastetes, vom motorisch bewegten Steuerglied
beherrschtes Hebelsystem veranlaßt wird, der Zahnstange die. für den Backenanschluß
an die Zeile erforderliche Bewegung zu erteilen. Vorzugsweise macht dabei das während
eines jeden. Spiels der Maschine zweimal motorisch zum Arbeiten gebrachte Steuerglied
ein Druckmittel wirksam, welches die Klinke zur Ausübung eines die Zeile zusammenpressenden
Druckes auf die das Backenanleger an die Zeile herbeiführende Zahnstange befähigt.
Das Zurückschwenker der Klinke in ihre Ausgangslage kann durch das motorisch bewegte
Steuerglied erfolgen, wenn dieses seine erste Arbeitsstufevollendet hat, während
dieKlemmbacke in ihrer Ausfüllstellung belassen wird, und die Klinke wird dann in
der zweiten Arbeitsstufe des motorisch verstellten Steuergliedes zur Ausübung ihres
vollen Zeilenpressungsdruckes auf die Backenverstellungszahnstange veranlaßt.
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Die senkrecht axial verschiebbare Stange kann, um die Rückkehrbewegung
der Klemmbacke zu bewirken, in der Rückführungsrichtung durch einen Zeilenüberführungsschlitten
angetrieben werden,der zu diesem Zweck eine Nockenscheibe tragen kann, die mit dem
einen von zwei unabhängigvoneinander angeordneten, für die Erzielung dieser Rückkehrbewegung
der verschiebbaren Stange vorgesehenen und durch einen Lenker verbundenen Hebel
zum Eingriff kommt. Für -die Regelung der Geschwindigkeit sowohl der die Klemmbacke
zur Zeilenausfüllung wie der die Backe zur Rückkehr veranlassenden Axialverschiebung
der Stange kann vorzugsweise ein z. B. mit Luft arbeitender Dämpfer vorgesehen sein,
der mit der Stange in Verbindung steht.
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Wenn: die Matrizensetz- und Zeilengileßmaschine außer zwei zur Zeilenausfüllung
nach einander hin beweglichen Zeilenklemmbacken noch ein den Pumpenkolben am Vollzug
des Förderhubes hinderndes Sperrglied und außerdem Stellmittel zu ihrer Überführung
in den Zustand für Zeilenausfüllung oder in. den Zustand für normales regelmäßiges
Arbeiten aufweist, kann nach der Erfindung ein Auslösemittel für die Kolbensperrung
vorgesehen sein, das unwirksam gemacht wird, wenn die Maschine auf regelmäßiges
Arbeiten eingestellt ist. Das Auslösemittel für das Pumpensperrglied kann elektrisch
.gesteuert werden und beim Ausfüllvorgang von derBewegung der linken Zeilenklemmbacke
abhängig sein.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Matrizensetz-und: Zeilengießmaschin-e
nach der Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform.
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Fig. i ist eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Stirnansicht des erfindungsgemäß
ausgebildeten Teiles der Maschine; Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Geraden 3-3 in
Fig. 2; in Fig. q., 5 und 6 ist die Steuerstange in Draufsicht in ihren verschiedenen
Einstellungen fürAusfüllung und Einmittung einer Matrizenzeile wiedergegeben; Fig.
7 ist eine Seitenansicht der mit der Sicherheitsvorrichtung nach der Erfindung versehenen
Gießvorrichtung der Maschine; Fig. S ist eine teilweise geschnittene Stirnansicht
der linken Zeilenklemmbacke; Fig. 9 ist eine Draufsicht auf die bei der Pumpe vorgesehene
Sicherheitsvorrichtung; Fig. io zeigt in Einzeldarstellung inAnsicht einen von Hand
bedienbaren Einstellhebel; Fig. ii bringt die Schaltanordnung für die an der Pumpe
vorgesehene Sicherheitsvorrichtung; Fig. 12 ist eine schaubildliche Darstellung
eines Teiles der Klemmbackenvorrichtung.
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Gemäß Fig. i und 2 geht der senkrecht verschiebbar in dem Schraubs.tockrahmen
3 geführte Zeilenüberführungsschlitten 2, nachdem er eine zusammengesetzte und nach
ihm übertragene Matrizenzeile X (vgl. Fig. 9) aufgenommen hat, sofort nach abwärts,
um idie Zeile zwischen einer linken Schraubstockbacke 4. und einer rechten Schraubstockbacke
5 vor einer geschlitzten Gießform in Lage zu bringen, die dann von hinten nach vorn
geschoben und dadurch zur Berührung mit der Zeile und. den beiden Klemmbacken für
das Gießen der Gußzeile gebracht wird, während die Matrizenzeile vor dem Gießvorgang
nach der Form ausgerichtet und genau ausgeschlossen worden ist, wenn die Maschine
unter normalen Betriebsbedingungen arbeitet. Nach der Erzeugung der Gußzeile wird
die Gießform von ihrer waagerechten Gießlage in ihre senkrechte Gußzeilenauswurfstellung
durch eine Dreivierteldrehung des Gußrades 6 übergeführt, und der Zeilenüberführungsschlitten
2
ist inzwischen in seine obere Lage angestiegen, wo die gesetzte Matrizenzeile aus
ihm nach dem Ableger ausgeschoben wird. Der Schlitten wird dann gesenkt und kommt
in seiner Ausgangs-oder Zeilenaufnahmestellung gerade vor der Beendigung des Spiels
der Maschine zur Ruhe.
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Die Zeilenklemmbacken 4 und 5 sind so verstellbar, daß sie mit die
volle Länge nicht erreichenden Zeilen zusammenarbeiten 'können, um das. Gießen von
Gußzeilen mit Leerstellen am einen oder am anderen Ende, d. h. mit Links- oder Rechtsausfüllen,
oder mit Leerstellen an -beiden Enden, d. h. mit Einmitten, zu ermöglichen. Zu diesem
Zweck sind die Backen; 4, 5 nach einander hin und von einander weg durch eine senkrecht
axial verschiebbare Stange 7 bewegbar, die an ihrem oberen Ende mit der einen bzw.
der anderen Backe mit Hilfe zweier einander gegenüber angeordneter gleicher abgewin,
kelter Schwenkhebel 8 und 9 kuppelbar ist, die in dem z. B. aus einem Gußstück bestehenden
Halter io gelagert sind und je zwei verschieden lange Arme aufweisen. Der Halter
io und mit ihm die Mehrzahl der wirksamen Teile der Ausfüll- und Einmittvorrichtung
sind in ein Gehäuse i i eingebaut, das an der linken Seite des Schraubstockrahmens
3 befestigt sein kann. Der längere Arm des Hebels 9 ist mittels eines langen, waagerecht
liegenden Lenkers 12 mit der rechten Backe 5 und der längere Arm des Hebels 8 mittels
eines zweiten langen waagerechten Lenkers 13 mit ider linken Backe 4 verbunden.
Die linke Schraubstockbacke 4 kann gegenüber dem Lenker 13 mit Hilfe eines drehbaren
Einstellmittels 14 verstellt werden, um die richtige Behandlung zusammengesetzter
Zeilen verschiedener Länge beim normalen oder regelmäßigen Arbeiten der Maschine
zu gewährleisten.
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Für die Kupplung mit den Backen 4, 5 und für dio. Entkupplung davon
ist die Stange 7 an ihrem oberen Ende mit einem ringförmig genuteten Bund 15 versehen,
der so geformt ist, daß er (vgl. Fig.4 bis 6) mit zwei einander diametral gegenüberliegenden
Stiften 16 und 17 in Eingriff kommen kann, die von den Enden der kürzeren Arme der
Hebel 8 und 9 nach innen ragen. Mit seiner unteren Ringfläche' kann der Bund 15
der Stange 7 (vgl. Fig. 2) auf der Kopffläche des Halters io aufliegen, wenn die
Stange io in, ihrer untersten Stellung in Ruhelage ist. Die Stange 7 ist gleitbar
in Lagern am Halter io und an dem unter diesem liegend;en Halter 18 geführt und
unmittelbar über dem Halter i8 mit einem durch eine Vielzahl von kreisrunden Zähnen
oder Kerben 20 zahnstangenartig ausgebildeten Zylinder i9 versehen. Gemäß Fig. i
und 2 besteht der gezahnte Zylinder i9. aus einem Stück mit der Stange 7. Statt
dessen kann er auch als gesonderter Teil hergestellt und auf die Stange 7 aufgekeilt
oder sonstwie daran befestigt sein.
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Die Schwenkhebel 8 und 9 können wahlweise mit der senkrechten Stange
7 ,gekuppelt werden, um die eine oder die andere der Backen 4, 5 oder gleichzeitig
diese beiden Backen zu verschieben. Die Einwärtsbe-,vegung der Backen bei .der Ausfüllung
oder Einmittung einerMatrizenzeile wird durchAnheben der Stange 7 und die Auswärts-
oder Rückkehrbewegung der Backen durch Senken der Stange 7 bewirkt. Da das Ausschließen
der gesetzten Zeile bei regelmäßiger, kein Ausfüllen oder Einmitten erforderlichen
Wirkungsweise der Maschine während eines jeden Arbeitsspieles unmittelbar nach dem
Inlagebringen der Zeile zwischen den Schraubstockbacken 4, 5 stattfindet, wird vorteilhafterweise
ein Teil der Ausschließvorrichtung zur Durchführung der Aufwärtsbewegung der Stange
7 ausgenutzt. Das Ausschließen einer gesetzten Zeile umfaßt bekanntlich zwei Arbeitsvorgänge,
von denen der erste im Anheben eines langen, hin und her schwenkbaren, federbelasteten
Ausschließerhebels 21 (vgl.Fig. i) besteht und der zweite eine synchron mit einem
anderen nicht zeichnerisch dargestellten Ausschließerhebel erfolgende Aufwärtsbewegung
des Hebels 21 umfaßt. Die in dieser Weise wirkende Zeilenausschließvorrichtung ist
von üblicher und daher keiner näheren Erläuterung bedürfender Ausführung, von der
sie nur dadurch abweicht, daß das Hochschwenken desAusschließerhebels2i durch eine
kräftige Feder 22d unter der Steuerwirkung einer auf der Hauptnockenwelle z3 der
Maschine sitzenden Nockenscheibe 22 erfolgt, wie Fig. i erkennen läßt. Der Hebelei
kommt daher bei jedem Arbeitsspiel der Maschine zweimal zur Wirkung, und sein erstes
Anheben dient dem Anlegen der Klemmbacken an die Zeile und seine zweite Aufwärtsbewegung
der Ausübung eines zusätzlichen die Zeile zusammenpressenden Druckes beim Ausfüll-
oder Einmittvorgang.
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Der Ausschließerhebe121 weist wie üblich einen einfach oder doppelt
gegabelten Endteil auf, der zwei Arme bildet, von denen der eine, in der Zeichnung
nicht dargestellte, zur Verstellung des Ausschließerschubes dient und der andere,
der aus Fig. 2 ersichtliche Arm Zia, eine federbelastete Stange 24 steuert, die
in bekannter Weise auf einen keilförmigen Klemmteil für die linke Schraubstockbacke
4 wirkt. Der Arm Zia geht an seinem freien Ende (vgl. Fig. i und 2) in ein Ansatzstück25
über, das eine untere Nockenfläche 25a und eine obere Nockenfläche 25b aufweist.
Die Nockenfläche 25a kann mit einer Rolle an einem mittels des Zapfens 26a schwenkbar
am Halter 18 gelagerten Hebel 26 und die Nockenfläche 25b mit einer Rolle an einem
U-förmigen, mittels des Zapfens 2711 am Halter 18 gelagerten Schwenkhebel zum Eingriff
kommen. Der Hebel 26 wird dauernd durch eine lange, nicht übermäßig kräftige
Feder 28 nach oben gezogen, wird aber, -,nenn der Ausschließerhebe121 durch die
Nockenscheibe 22 in seiner 'Tormal- oder Tieflage im Ruhezustand gehalten wird,
durch die Nockenfläche 2511 entgegen der Zugwirkung .der Feder 28 in eine untere
oder unwirksame Stellung gebracht und in dieser gesichert.
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Die Hebel 26 und 27 rufen die für die Backenverstellung und
die Zeilenpressung erforderlichen Verschiebungen der senkrechten Stange 7 durch
Vermittlung einer Reihe von Klinken 29, 30, 31 hervor; die mit dem gezahnten Zylinder
i9
zusammenarbeiten. Die Wirkungsweise der Klinke 29 wird vom Hebel
--6 aus durch zwei die Bewegungsübertragung vergrößernde Lenker 29a und 29ä
gesteuert, von denen der eine, der Lenker 29a, einerseits mit dem unteren Ende der
Klinke 29 gelenkig verbunden und andererseits in dem Halter 18 schwenkbar gelagert
ist, während der Lenker 29a an seinem einen Ende an dem Hebel z6 und an seinem anderen
Ende an .den Lenker 2911 nahe den Drehzapfen dieser Teile 26, 29a an-gelenkt ist.
Eine die Klinke 29 und den Lenker 29a verbindende Feder 29c sucht die Klinke 29
zum Eingriff mit dem gezahnten Zylinder i9 zu bringen, aus dem aber die Klinke 29
in ihrer normalen Ruhestellung durch eine von einem U-förmigen Teil 32a abstehende
Lippe 32 herausgehalten wird, die in Berührung mit einer Nase 29d der Klinke 29
steht. Der U-förmige Teil 32a umgreift die Stange 7 und ist an dem Halter 18 angebracht.
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Die Klinke 31 ist, wie Fig. 3 und 12 am besten erkennen lassen, in
eine Höhlung der Klinke 30 eingesetzt, und die beiden Klinken 30, 3 1 sind
an den U-förmigen Hebel 27 nahe seinem Drehzapfen 27" angelenkt, so daß sie
beim Anheben des Hebels 27 gemeinsam aufwärts bewegt werden. Die Klinke 31 ist fest
mit einer in den Schenkeln des U-förmigen Hebels 27 gelagerter, kurzen Welle 33
vereinigt, um welche die Klinke 30 schwenkbar ist. Die Welle 33 trägt an
ihrem einen aus dem Hebel 27 herausragenden Ende einen unter der Einwirkung einer
Feder 34a stehenden Querarm 34, der dazu bestimmt ist, die Klinke 3 i in Eingriff
mit den Zähnen 2o des Zylinders i9 zu bringen, aber daran für gewöhnlich durch eine
an ihm vorgesehene Stellschraube 34b gehindert wird, die in der Ruhestellung des
Armes 34 und damit der Klinke 3 i an einer Kante i8a des Halters abgestützt ist.
In ähnlicher Weise ist einem von der Klinke 3o ausgehenden Querarm 35, an dem eine
Feder 35a angreift und ;der zur Herstellung des Eingriffes der Klinke
30 in den gezahnten Zylinder i9 dient, die Herbeiführung dieses Eingriffes
für gewöhnlich durch eine an ihm angebrachte Stellschraube 35b unmöglich .gemacht,
die in der normalen Ruhestellung der Klinke 30 und des Armes 35 auf einer
zweiten Kante i8b des Halters i8 aufliegt.
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An einem vom Halter io nach rückwärts abstehenden Arm ioa (vgl. Fi.g.
2) ist ein dreiarmiger Hebe14o drehbar gelagert, der an seinem einenArm 40a eine
Rolle trägt, die sich gegen die Kopffläche des Zylinders i9 legen kann, während
der mehr oder weniger diametral diesem Arm 40" gegenüberliegende Arm 40c des Hebels
4o an eine schwache Feder 41 angeschlossen ist, welche dazu dient, die Rolle des
Armes 40a in Berührung mit der Kopffläche des Zylinders i9 zu halten. Der Hebelarm
4oc steht außerdem über einen senkrechten oder ungefähr senkrechten Lenker 42 mit
einem z. B. -mit Luft oder Ö1 arbeitenden Dämpfer in Verbindung.
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Die Steuerung der senkrechten Stange erfolgt in der Weise, daß bei
einer für die Ausfüllung oder Einmittung .in Lage befindlichen Matrizenzeile der
unter der Einwirkung eines Nockens und einer Feder stehende Hebelei einen Anstieg
ausführen kann, welcher der Aufwärtsbewegung für die zuerst erfolgende Ausschließung
bei: regelmäßigem Arbeiten der Maschine entspricht. Wenn der Hebel 2,1 hochzugehen
beginnt, wird auch der Hebel 26 durch die Feder 28 nach oben gezogen, so daß er
die Klinke 29 anhebt. Sobald dabei die Nase 29d -der Klinke 29 an der feststehenden
Lippe 32 des U-förmigen .Teiles 32a vorbeigegangen ist, kommt die Klinke
zum Eingriff mit den Zähnen 2o des Zylinders i9 und bewirkt durch Anheben -der Stange
7 den Anschluß der Backen 4, 5 an die gesetzte Zeile. Die Geschwindigkeit, mit der
dieser Vorgang stattfindet, wird durch den Dämpfer 43 geregelt. Der Höchstdruck,
der dabei auf die Zeile durch die Wirkung der Klinke 29 ausgeübt werden kann, ist
durch die in der Feder 28 nach dem Backenanlegen noch verfügbare Spannung bestimmt.
Die weitere Aufwärtsbewegung des Hebels 2 1 bringt die obere Nockenfläche 25b in
Berührung mit dem Hebel27, ider dann ausgeschwenkt wird und die an ihn an.gelenkten
Klinken3o,3i anhebt. Diese Klinken3o,3i kommen daher mit dem gezahnten Zylinder
i9. in dem Augenblick in Eingriff, wo 'ihre Querarme 35 und 34 von den feststehenden
Kanten i8b und i8a des Halters 18 abgehoben werden. Die volle Druckkraft der Ausschließungsfeder
2211 wird somit an .der gesetzten Zeile als Ergänzung -des darauf von, der Feder28
ausgeübtenDruckes zur Wirkung gebracht.
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DieVerwendung zweier getrennter Klinken3o,3i für .den gleichen. Schaltvorgang
hat folgenden Grund: Der Abstand zwischen den aufeinanderfolgend-en Zähnen 2o des
Zylinders i9 soll theoretisch möglichst klein sein, damit von ider Aufwärtsbewegung
des Hebels 27 ein Höchstmaß für die Druckausübung an der gesetzten Zeile ausgenutzt
werden kann. Praktisch ist aber eine Vergleichslösung notwendig, gemäß welcher dereinzelne
Zahn 2o des Zylinders i9 widerstandsfähig und kräftig genug gegen ungewolltes Abfeilen
und Abnutzen sein soll. DurchVerwendung z-,veierKlinken, welche mit gegenseitigem
Abstand in versetzter Beziehung zueinander angeordnet sind, wird es nun möglich,
einen angemessenen Druck auf die Zeile auszuüben, bevor zuviel von der Bewegung
des Hebels 27 hierfür verloren ist.
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Nach dem geschilderten Arbeitsvorgang wird.der lange hin und her schwenkbare
Hebel 21 durch die Nockenscheibe22 in Vorbereitung ider zweiten Ausschließung nach
unten gedrückt. Die Backenstellstange7 und damit der gezahnte Zylinder i9 bleiben
indessen, obgleich der anfangs auf -die gesetzte Zeile ausgeübte Druck aufhört,
in ihrer angehobenen Lage, da das Hebelsystem und Gewicht der Backen entsprechend
ausgeglichen ist. Nunmehr wird noch einmal dem Hebel 21 gestattet, anzusteigen,
und dieser zweite Anstieg entspricht der zweiten und endgültigen Ausschließung der
Zeile bei regelmäßigem Arbeiten der Maschine. Dabei werden die Klinken 29, 30, 31
in der gleichen Weise wie bei der ersten Ausschließung zur Wirkung gebracht. Da
jedoch bei Beginn dieses zweiten Arbeitsvorganges die senkrechte Stange 7 und der
gezahnte
Zylinder ig bereits sich in angehobener Stellung befinden,
wird sowohl der ganze Druck der vollständig gespannten Feder 28 als auch der volle
Druck der Ausschließungsfeder22a an der gesetzten Zeile vor dem Gießvorgang zur
Wirkung gebracht.
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Nach dem Gießvorgang wird der Ausschließerhebe12i durch die weitere
Drehung der Nockenscheibe 22 wieder niedergedrückt und die Gießform 6 ,durch eine
Dreivierteldrehung des Gußrades in die Lage für den Ausstoß der Gußzeile gebracht,
während der Zeilenüberführungsschlitten 2 die Matrizen in den zum Ableger gehenden
Kanal abgibt. Erfindungsgemäß wird der Anstieg des Zeilenüberführungsschlittens
dazu ausgenutzt, die Schraubstockbacken in ihre Ausgangsstellungen, :d. h. auf ihren
weitesten Abstand zurückzuschieben. Zu diesem Zweck trägt der Zeilenüberführungsschlitten
2 (vgl. Fig. 2) eine nockenartig wirkende Platte 44, welche eine schräge Fläche
44a und eine senkrechte Fläche 44b aufweist und mit diesen Flächen während des Anstieges
des Schlittens 2 mit einer Rolle am unteren Ende eines senkrechten oder ungefähr
senkrechten zweiarmigen Hebels 45 zum Eingriff kommt. Der Hebel 45 ist mit einem
weiteren zweiarmigen, senkrecht liegenden Hebel 46 mittels eines Gelenkzapfens 47
verbunden, der an dem Schraubstockrahmen 3 der Maschine sitzt. Zwischen den längeren.
Armen der beiden Hebel 46, 46 ist eine an diesen angreifende Spreizfeder 48 vorgesehen,
und eine Stellschraube 49, welche dazu dient, die Feder 48 unter Spannung zu halten
und diese zu regeln, ist in dem kürzeren Arm des Hebels 46 geführt und am kurzen
Arm des Hebels 45 abgestützt. An seinem unteren Ende ist der Hebel46 über einen
langen Lenker So mit dem freien Ende des Armes 40b des dreiarmigen Hebels 40 verbunden.
Wenn der Schlitten 2 nach oben geht, wird die Schrägfläche 44a der Platte 44 rasch
.den Lenker So nach links schieben und den Hebel 4o dadurch im Uhrzeigersinn verschwenken,
so d:aß der Hebelarm 4011 niedergedrückt wird und :die Abwärtsbewegung der Stange
7 ve:ranlaßt. Ein etwa durch diesen Rückstellungsvorgang ausgelöster Stoß wird durch
die Feder 48 und -den Dämpfer 43 aufgenommen.
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Die senkrechte Stange 7, die an ihrem oberen: Ende den ringförmig
genuteten Bund 15 für den Eingriff der von den Enden der kürzeren Arme der Backenstellhebel
8, g nach einwärts ragenden Stifte 16 und 17 trägt, ist in der einen und in der
anderen Richtung um ihre Achse drehbar, um den Bund 15 in; verschiedene Winkellagen
einzustellen und so wahlweise eine wirksame Verbindung zwischen der Stange 7 und
der einen oder der anderen der beiden Backen 4, 5 für die Zeilenausfüllung oder
zwischen der Stange 7 und den beiden Backen 4, 5 für die Zeileneinmittung herbeiführen
zu können. Wenn die Maschine regelmäßig arbeitet und daher kein Ausfüllen und kein
Einmitten erforderlich ist, braucht die senkrechte Stange 7 nicht wirksam zu sein,
weshalb die Zähne 2o des Zylinders ig an diametral einander gegenüberliegenden Stellen
ausgeschnitten sind, so daß sich längs des Zylinders ig senkrechte Nuten bilden,
die durch Drehung der Stange 7 in Fluchtlinie mit den Klinken 29, 30 31 gebracht
werden können, um diese durch Fehlen von zu schaltenden Zähnen vollkommen unwirksam
zu machen. Wenn die rechte Backe 5 allein mit der Stange 7 zu kuppeln ist, wird
der Bund 15 durch eine Teildrehung der Stange 7 in die aus Fig. 4 ersichtliche Lage
gebracht, in welcher eine seiner zwei Nuten 15a zur Deckung mit dem Kupplungsstift
16 für die linke Backe 4 kommt und beide Nuten 15a außer Fluchtlinie mit dem Kupplungsstift
17 für die rechte Backe 5 sind. Falls beide Backen. 4, 5 für die Einmittung mit
der Stange 7 zu kuppeln sind, wird der Bund 15 durch eine weitere Drehung der Stange
7 in die in Fig. 5 wiedergegebene Lage übergeführt, in welcher seine zwei Nuten
1511 außer Deckung mit den Kupplungsstiften 16 und 17 sind. Wenn schließlich die
linke Backe 4 mit der Stange 7 gekuppelt werden soll, wird der Bund 15 durch nochmaliges
Weiterdrehen der Stange 7 in die Lage nach Fig. 6 eingestellt, in der eine seiner
Nuten r511 sich in Fluchtlinie mit dem Kupplungsstift 17 für die rechte Backe 5
befindet und beide Nuten i 5a außer Deckung mit dem Kupplungsstift 16 für die linke
Backe 4 sind. Um eine zufällige ungewollte Drehung der Stange 7 bei ihrer Aufwärts-und
Abwärtsbewegung zu verhindern, ist das längere Segment des Bundes 15 mit drei kleineren
Nuten i5b versehen, von denen je eine in den drei verschiedenen Einstellagen des
Bundes 15 nach Fit-'- 4, 5 und 6 in Fluchtlinie mit einer vom Arm io ausgehenden
Führungsnase fob kommt.
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Zur Überführung des Bundes 15 in seine verschiedenen Winkellagen dienen
(vgl. Fig. 2) Scheiben 52 und 53, die durch ein biegsames Band oder Kabel 54 verbunden
sind, das über eine Führungsrolle 55 läuft. Die Scheibe 52 ist in dem Gehäuse i
i angeordnet und auf die Stange 7 aufgekeilt, und die Scheibe 53 ist an der rechten.
Außenseite des Gehäuses i i gelagert und mittels eines Handhebels 56 über eine lange
Welle 57 und ein Übersetzungsgetriebe 58 drehbar. Der Handhebel 56 ist mit einem
Zeiger 59 versehen, der mit einer Teilung 6o zusammenarbeitet, um an dieser
die verschiedenen Einstellungen der Stange 7 kenntlich zu machen und ihre Herbeiführung
zu erleichtern.
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Da die Ausfüllung :der Zeile mit der rechten Schraubstockbacke 5 und
:das regelmäßige Arbeiten der Maschine die meist benutzten Einstellungen sind, ist
der Handhebel 56 (vgl. Fig. io) -mit einem verschiebbaren, durch den Daumen verstellbaren
Sperrglied 61 ausgerüstet, das in der aus Fig. io ersichtlichen oberen Stellung
die Bewegung, des Handhebels 56 zwischen zwei zeichnerisch nicht wiedergegebenen
Anschlagstiften begrenzt, so daß man den Hebel 56 von einer zur anderen Einstelllage
durch einen Fingerdruck umschalten kann. Ist eine Ausfüllung mit der linken Backe
4 oder eine Zeileneinmittung vorzunehmen, so braucht nur das Sperrglied61 in seine
untere oder unwirksame Lage am Handhebel 56 verschoben zu werden.
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Beim regelmäßigen Arbeiten der Maschine bleiben die Schraubstockbacken
4 und 5 gegeneinander
-unbeweglich, und die Zeile wird zwischen
ihnen durch eintreibbare Spatienkeile ausgeschlossen. Da das geschmolzene Letternmetall
vom Gießtopf 51 (vgl. Fig.7) in die Gießform unter beträchtlichem Druck mittels
eines Pumpenkolbens 63 gepreßt wird, der durch einen. von einem Nocken gesteuerten
und durch eine Feder verschwenkten Winkelhebel 64 verschoben wird, ist es außerordentlich
wichtig, daß dabei die Zeile zwischen den Klemmbacken voll ausgedehnt ist, damit
das Herausdrücken von Metallspritzern bei nicht ganz ausgedehnter Zeile verhindert
ist. Um einen Guß bei nicht einwandfreiem Zustand der Zeile zu verhüten, wird nach
der Erfindung eine Sicherheitsvorrichtung vorgesehen, die darin besteht, daß der
mehr oder weniger waagerechte Arm des Winkelhebels 64 (vgl. Fig. 9) einen Ansatz
64" trägt, unter welchem ein schwenkbares Sperrglied 65 für den Pumpenkolben für
gewöhnlich seine Verriegelungslage einnimmt. Wenn die Zeile beim Ausschließen genügend
ausgedehnt worden ist, wird die rechte Schraubstockbacke 5 etwas nachgeben und durch
eine Stellschraube 66 einen drehbar gelagerten zweiarmigen Hebel 67 verschwenken,
der dabei das Sperrglied 65 aus der Bewegungsbahn des Ansatzes 64a des Winkelhebels
64 herauszieht und dadurch den Pumpenkolben für die Durchführung seines Förderhubes
freigibt. Wenn diese Sicherheitsvorrichtung auch für das regelmäßige Arbeiten der
Maschine genügt, befriedigt sie nicht vollständig .beim Ausfüllen und Einmitten
der Zeile, und gerade diese Maßnahmen erfordern die Schließbewegung der rechten
Backe, was das Sperrglied für den Pumpenkolben wirksam bleiben läßt. Daher wird
für dieses Ausfüllen und Einmitten erfindungsgemäß eine elektrische Sicherheitsvorrichtung
vorgesehen, die von der linken Backe aus .gesteuert wird. Das Sperrglied 65 kann
gemäß Fig. i i durch ein drehbares Solenoid 69 oder ein ähnliches elektrisches Mittel
ausgelöst werden. Die Erregerenergie für das Solenoid 69 kann von der Sekundärspule
eines Transformators 72 über einen den Wechsel- in Gleichstrom umwandelnden Gleichrichter
73 entnommen werden. Die linke Schraubstockbacke 4 enthält (vgl. Fig. 8) in einer
Bohrung einen federbelasteten Kolben 68, und dieser wird, wenn genügend Druck durch
die Backe auf die Matrizenzeile ausgeübt wird, veranlaßt, nachzugeben und einen
ebenfalls in die Backe 4 eingebauten Schalter 74 zu -schließen und dadurch die Erregung
des Solenoi,ds 69 und somit die Auslösung 'des Sperrgliedes 64 für den Pumpenkolben
zu bewirken. Ist der von der Backe 4 auf die Zeile ausgeübte Druck nicht hinreichend,
den Schalter 74 zu schließen, so besteht keine Sicherheit für einen. einwandfreien
Verlauf des Gießvorganges, und infolgedessen wird das Solenoid 69 nicht erregt und
die Kolbensperrung nicht aufgehoben.
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Gemäß Fig. ii ist in den Stromkreis der mit der linken Backe zusammenwirkenden
Sicherheitsvorrichtung ein normalerweise für das regelmäßige Arbeiten der Maschine
offener Schalter 7o eingefügt, der durch die Drehung eines Nockens 71 geschlossen
wird, der auf der langen, mittels des Handhebels 56 drehbaren Welle 57 sitzt. Wenn
die Stange 7 für Ausfüllen oder Einmitten eingestellt wird, erfolgt die Schließung
des Schalters 7o, wodurch der Erregerstromkreis für das Solenoid 69 so weit vorbereitet
wird, daß er durch Schließen auch des Schalters 7,4 in, der Klemmbacke 4 vollendet
wird. Anderseits wird der Schalter 70, wenn die Stange 7 für regelmäßiges Arbeiten
der Maschine eingestellt wird, geöffnet und die Auslösung des Pumpenkolbensperrgliedes
65 durch die rechte Backe 5 herbeigeführt, während die der linken Backe zugeordnete
Sicherheitsvorrichtung unwirksam gemacht ist.