DE580251C - Druckluftspeicher fuer Flugzeuge - Google Patents

Description

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

BERLIN. GEDRUCKT IN DER nEICHSDRUCKEREl

Claims (1)

1. Die Preßluft, welche bei Flugzeugen zum Betriebe von pneumatischen Bremseinrichtungen oder Apparaten benötigt wird, wird stets in besonderen Behältern mitgeführt. Letztere sind meist sogenannte Stahlflaschen und haben ein beträchtliches Gewicht. Die vorliegende Erfindung schafft demgegenüber einen erheblichen technischen Fortschritt.

   Nach dieser Erfindung sollen ein oder mehrere röhrförmige Bauteile, welche ohnehin am Fahrgestell zur Übertragung von Kräften erforderlich und vorhanden sind, als Druckluftspeicher ausgebildet werden. Da besondere Druckluftbehälter entfallen, so ist die Ge- »5 wichtsersparnis erheblich. Man kann beispielsweise die Achse des Fahrgestelles, Streben oder Radträger als Hohlkörper, insbesondere unter Verwendung von Rohren, ausbil-· den und gleichzeitig als Preßluftspeicher verwenden.

   Die Erfindung hat nichts zu tun mit solchen Konstruktionen, bei denen dünnwandige Rohre, beispielsweise Holme von Flugzeugflügeln, zur Erzielung einer ausreichenden Steifigkeit mit Preßluft gefüllt werden.

   Dagegen wird das' Patent auch dann' verletzt, wenn erfindungsgemäß gespeicherte Druckluft nicht zum Betriebe von Bremsen, sondern für irgendwelche anderen Zwecke, beispielsweise zum Betriebe akustischer Signale oder zum Betriebe von Apparaten auf oder in Verbindung mit dem Flugzeug- (Motorenanlasser, Bombenauslösung) benutzt wird.

   In der Zeichnung sind zwei Beispiele dargestellt, welche sich auf die Anwendung der Erfindung im Zusammenhang mit pneumatischen Bremsen beziehen.

   Abb. ι zeigt einen Schnitt durch eine Hälfte eines Flugzeugfahrgestelles.

   Abb. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 1, in Richtung des Pfeiles C gesehen. In dem Fahrgestell α ist die hohle und nach der Erfindung als Preßluftspeicher ausgebildete Achse b nicht drehbar gelagert. Auf derselben läuft das bei d ausgebuchste Radc, welches einen Bremskranze hat. Die Achse b is't mit einem Anschlußstutzen / versehen, an welchem beispielsweise eine Leitung für ein: Manometer angeschlossen werden kann. Der mit einer' Überwurfmutter versehene Stutzen g dient zum Füllen der Achse B mit Preßluft. Wird der mit einem Hebel Tc versehene Dreiweghahn i, welcher vom Führersitz aus in beliebiger, an sich bekannter Weise, z. B. durch Stange, Bowdenzug· ο. dgl., betätigt werden kann, in die in Abb. 1 und 2 gezeigte Stellung gebracht, so strömt Preßluft aus der hohlen Achse b in den Zylinder k, treibt die Kolben I und m auseinander und 60, drückt dadurch die Bremsbacken« undo gegen den Bremskranz e. Wird der Dreiweghahn um 90⁰. gedreht, so wird der Preßluft der Weg von der hohlen Achse b zum Zylinder k versperrt, während aus letzterem die· Luft bei q entweichen kann. Die Bremsbakken werden durch die Federn p-p von dem Bremskranz e abgehoben.

   Abb. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung für den Fall, daß die Achse eines Flugzeugfahrgestelles mit den Rädern umläuft. Die Bezugszeichen sind für die Teile, welche denen aus Abb. 1 entsprechen, die gleichen wie in Abb. 1.

   Die Lagerstellen des Fahrgestelles α sind bei r mit Lagerbüchsen für die Achse b versehen. Letztere hat eine oder mehrere Bohrungen t, durch w'elche die Preßluft in die ringförmige Ausdrehung u des Achslagers strömt. Von dieser Ausdrehung sind die Bohrurigen zu dem Dreiweghahn i und dem Zylinder k sowie diejenige zu dem Anschlußstutzen f abgezweigt. Mit dem Fahrgestell fest verbunden sind der Zylinder k und das Auge zur Aufnahme des Bolzens s, um welchen die Bremsbacken· schwingen.

   • Patentanspruch ι

   Druckluftspeicher für Flugzeuge zum Betriebe von Druckluftbremsen oder sonstigen pneumatischen Apparaten, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe als Achse des Fahrgestelles, als Radträger oder als Fahrgestellstrebe dient..

   *) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

   Leopold Merz in Friedrichshafen a. B.