DE2127396B2 - Hydraulische Betätigungsvorrichtung für eine selbstverstärkend wirkende Vollscheibenbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Betätigungsvorrichtung für eine selbstverstärkend wirkenden Vollscheibenbremse, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer bekannten Betätigungsvorrichtung dieser Art (US-PS 33 92 805) wirkt der Kolben über einen am Bremsgehäuse gelagerten Hebel auf die Zugstange, was eine relativ aufwendige Konstruktion zur Folge hat.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung der eingangs genannten Art mit weniger Bauteilen und direkter Krafteinleitung der hydraulischen Betätigungskraft auf die Zugstange wesentlich einfacher auszubilden.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Kolben eine durchgehende Bohrung aufweist, daß die Zugstange die Bohrung mit einem Spiel durchsetzt, das eine bei Betätigung der Bremse stattfindende begrenzte Schwenkbewegung der Zugstange zuläßt und daß der Lagerring des Axialschwenklagers konzentrisch zur Kolbenachse angeordnet und von einer radial außen liegenden Stirnwand des Kolbens gebildet ist.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß der die Stirnwand des Kolbens bildende Lagerrings als gesondertes Teil auf einer radial außen liegenden, ΐ ringförmigen Stirnfläche des Kolbens aufliegt und daß seine Kugelfläche eine Hohlkugelfläche ist

Es ist bei einer Teilbelag-Scheibenbremse mit einer axial verschieblichen Bremsscheibe und einem direkt durch einen hydraulischen Zylinder betätigbaren

ι« Bremskissen bereits bekannt, ein indirekt betätigbares Bremskissen über eine den Kolben des hydraulischen Zylinders durchsetzende Zugstange zu betätigen (US-PS 24 97 438).

Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Schnitt durch ein Teil einer Vollscheibenbremse mit einer Betätigungsvorrichtung nach der Erfindung und

■?'· F i g. 2 einen Schnitt durch eine abgewandelte Bremse nach der Erfindung.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 sind das Bremsgehäuse mit dem Bezugszeichen 1 und eine der Druckplauen mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet. Das

.!■> Gehäuse hat an seinem Umfangsrand eine öffnung 3, die von einem Ringflansch 4 umgeben ist. Auf dem Ringflansch 4 sitzt ein hydraulischer Zylinder auf, der mit dem Gehäuse mittels Bolzen 6 verbunden ist.

Die Achse des Zylinders 5 steht senkrecht zu

i'i derjenigen der Bremse.

Der Zylinder 5 besitzt eine abgesetzte Bohrung 7, in der ein abgesetzter, mit O-Ringen 9 abgedichteter, von einer Durchgangsbohrung durchsetzter Kolben 8 arbeitet. Der Arbeitsraum des Zylinders ist von dem

i'· Ringraum 10 um den Kolben an dessen Durchmesserabsatz gebildet und mittels einer nicht gezeigten Verbindung mit einem Hauptzylinder oder einer anderen Druckmittelquelle verbunden. Das äußere Ende des Zylinders ist offen. Die Aufwärtsbewegung des

■'" Kolbens im Zylinder ist durch einen Federring 11 begrenzt, der in einer Ringnut in der Zylinderwand benachbart dem offenen Ende des Zylinders sitzt. Auf dem äußeren Ende des Kolbens sitzt ein Lagerring 12 auf, der an seiner äußeren Stirnfläche eine Hohlkugelflä-

4^r> ehe aufweist, die mit einer entsprechend gestalteten Kugelfläche am inneren Ende eines auf der Zugstange 14 angeordneten Kragens 13 ein Axialschwenklager bildet. Der Kragen 13 ist mittels einer auf der Zugstange 14 aufgeschraubten Einstellmutter 15 einstellbar auf der

vi Zugstange. Die Einstellmutter 15 ist durch eine Gegenmutter 16 gesichert. Die Zugstange 14 ragt durch den Lagerring 12 und durch den Kolben 8 hindurch und ist an ihrem inneren Ende mittels eines Stiftes 17 an der Verbindungsstelle zweier Lenkerhebel 18,19 angelenkt,

^Γ)> deren äußere Enden an Ansätzen 21, 22 an den Druckplatten angelenkt sind.

Der Kolben ist durch eine Druckfeder 23 belastet, die ihn gegen einen Anschlag am inneren Ende seines Hubes in Form einer nach innen ragenden Lippe 24 am

w Zylinder drückt. Die Feder 23 umgibt eine Hülse 25 im Kolben 8 und stützt sich zwischen einem nach auswärts gebogenen Flansch 26 am äußeren Ende der Hülse und einer nach einwärts gewandten Lippe 27 am inneren Ende des Kolbens ab. Ein nach auswärts gerichteter

^h'> Flansch 28 am inneren Ende der Hülse 25 greift hinter die Lippe 24 am inneren Ende des Zylinders.

Zwischen der Zugstange 14 und der Hülse 25 ist ein großes Spiel vorgesehen, um eine begrenzte Umfangs-

bewegung des Stiftes 17 mit den Lenkerhebeln 18, 19 und den Druckplatten zuzulassen, welche bei Betätigung der Bremse stattfindet

Beide Zylinderenden sind gegen das Eindrirgen von Wasser und anderen Fremdteilen durch Flexible Manschetten 29,30 abgedichtet

Das äußere, mit Gewinde versehene Ende der Zugstange kann mit einem mechanischen Übertragungsglied (nicht gezeigt) zur Anlenkung an einen Handbremshebel verbunden sein.

Das abgewandelte Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 stimmt weitgehend mit demjenigen nach F i g. 1 überein mit Ausnahme eines Betätigungsgestänges zur mechanischen Betätigung der Zugstange. Gleiche oder funktional übereinstimmende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen wie in F i g. 1 versehen.

Der Kragen 13 auf der Zugstange 14 hat eine größere axiale Länge als bei Fig. 1. An dem Kragen ist eine Zapfenanlenkung31 für die Zwischenstelle eines Hebels

32 vorgesehen, der mit seinem einen Ende an einem Stift

33 in einem geschlitzten Ansatz 34 am Zylinder 5 angelenkt ist Dieser Hebel dient zur mechanischen Betätigung der Zugstange.

Die Federbelastung der Zugstange im Kolben 8 ist bei dieser Ausführung weggelassen und durch eine Federbelastung in der mechanischen Kraftübertragung (nicht dargestellt) zwischen dem freien Ende des Hebels 32 und einem Handbremshebel ersetzt Bei einer abgewandelten Konstruktion sind die Ansätze 34 anstatt an dem Zylinder am Bremsgehäuse angebracht.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hydraulische Betätigungsvorrichtung für eine selbstverstärkend wirkende Vollscheibenbremse, mit drehbaren, axial verschieblichen Reibscheiben und axial zwischen ihnen angeordneten Druckplatten, sowie mit Kugeln, die in aufeinander ausgerichteten Taschen mit Schrägflächen in den gegenüberliegenden Stirnflächen der Druckplatten angeordnet sind und bei einer relativen Drehung der Druckplatten gegeneinander auf die Scbrägflächen auflaufen und die Druckplatten auseinanderdrücken, so daß die Reibscheiben gegen die radialen Flächen eines ortsfesten Bremsgehäuses gedrückt werden, weiterhin mit einer radial bewegbaren Zugstange, welche an der Verbindungsstelle zweier an radial vorspringenden Armen der Druckplatten angelenkter Lenkerhebel angreift, wobei die Zugstange mittels eines Kolbens betätigbar ist, der mit seiner zur Bremsachse etwa normal gerichteten Achse in einem am Bremsgehäuse befestigten hydraulischen Zylinder arbeitet und entgegen der Kraft einer Feder einen Lagerring eines Axialschwenklagers beaufschlagt, dessen radial außen liegende Kugelfläche mit einer entsprechend gestalteten Kugelfläche am radial inneren Ende eines auf der Zugstange, vorzugsweise verstellbar, befestigten Kragens zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) eine durchgehende Bohrung aufweist, daß die Zugstange (14) die Bohrung mit einem Spiel durchsetzt, das eine bei Betätigung der Bremse stattfindende begrenzte Schwenkbewegung der Zugstange zuläßt und daß der Lagerring (12) des Axialschwenklagers (12, 13) konzentrisch zur Kolbenachse angeordnet und von einer radial außen liegenden Stirnwand des Kolbens (8) gebildet ist.

2. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Stirnwand des Kolbens (8) bildende Lagerring (12) als gesondertes Teil auf einer radial außen liegenden, ringförmigen Stirnfläche des Kolbens aufliegt und daß seine Kugelfläche eine Hohlkugelfläche ist.