-
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Elementhülsen Im Hauptpatent
ist vorgeschlagen worden, mit Hilfe von Fingern o. dgl. den über den Boden vorstehenden
Rand der Hülse vor dem endgültigen Anpressen umzubiegen. Dieses Vorbiegen, das in
dergleichen Arbeitsstelle vorgenommen werden kann, in der der Boden eingesetzt wird,
das aber ebensogut in einer Arbeitsstelle für sich erfolgen kann, dient dazu, die
Hülse an ihrem Rand so nachgiebig zu machen, daß dieser später in der Arbeitsstelle
zum Fertigprägen leicht umgelegt und an den Boden angeklebt werden kann. Dieses
Vorbiegen mittels Fingern, die außerdem nur bestimmte Stellen der Hülsen berührten,
aber nicht den gesamten, oberen Rand einbogen, genügte dann nicht, wenn die Hülse
sehr ausgetrocknet war. Der ausgetrocknete Karton setzte dem Fertigprägen, vor allem
an den Stellen, die nicht vorgebogen waren, immer noch so viel Widerstand entgegen,
daß ein ungleichmäßiges Umlegen stattfand. Da nun bei wollautomatisch arbeitenden
Maschinen zwischen dem Falten und Schließen der Hülse auf dem erhitzten Dorn und
dem Fertigprägen, also dem L?inrollen der Ränder. nur ein kurzer Zeitraum liegt,
so kommen alle Hülsen sehr ausgetrocknet zur Umrollstelle. Die Folge davon war,
daß die Hülsen sich zwar am gerade verlaufenden Rande gut umlegen ließen, aber nicht
in der gewünschten Weise an den Rundungen. Das ausgetrocknete Material setzte der
Faltenbildung, zu großen Widerstand entgegen. Von einem guten Ausfall des Produktes
hing aber die Verwendbarkeit der nach dem neuen Verfahren arbeitenden Maschine ab.
Die richtige Behandlung des oberen Hülsenrandes wurde also zu einer wichtigen Fabrikationsfrage.
-
Wenn bei der Lösung dieser Aufgabe zunächst versucht wurde, Hilfswerkzeuge
vorzuschalten, mit denen die betreffenden Kanten v orgebogen werden sollten, so
beweist das nur, daß die bessere Lösung, wie sie in der Erfindung zum Ausdruck kommt,
nicht ohne weiteres zu finden war. Gemäß dieser ist vor oder hinter der Bodeneinsetzstelle
bzw. vor der Umrollstelle ein Tupfer angebracht, der den Hülsenrand nach dem Einsetzen
des Bodens anfeuchtet. Der Versuch hat ergeben, daß Hülsen, deren Rand in dieser
Weise behandelt wird, auch ohne Vorbiegen im Fertigprägewerkzeug einwandfrei umgelegt
werden können. Im Ausführungsbeispiel ist dieses Randfeuchten als getrennte Arbeitsstelle
gezeichnet, die vor oder hinter der Bodeneinsetzstelle bzw. vor der Fertigprägestelle
eingeschaltet ist.
-
Hier ist nun darauf hinzuweisen, daß es bekannt ist, Zuschnitte zü
feuchten, und zwa.-entweder am Rande oder an bestimmten Faltstellen. Immer handelt
es sich dabei tun flache Zuschnitte, die erst nach dem Feuchten zu einem Behälter
o. dgl. umgebildet «-erden können. Die Feuchtigkeit wird entweder mit
mechanischen
Mitteln auf die flachen Zuschnitte aufgetragen oder die Zuschnitte werden in einen
feuchten Raum gebracht, damit die hier vorhandene Feuchtigkeit von außen her in
die Ränder der Zuschnitte eindringen kann.
-
Bei der Erfindung dagegen handelt es sich um bereits geformte Werkstücke
(Hülsen), die mit Feuchtigkeit an bestimmten Stellen versehen werden. Solche vorgeformten
Gegenstände vor einer weiteren Bearbeitung nochmals zu feuchten, ist neu. Da es
sich um bereits geformte Gegenstände handelt, können die Mittel zum Feuchten flacher
Zuschnitte keine Verwendung finden, sondern es müssen Einrichtungen benutzt werden,
die sich der Form des Gegenstandes anpassen. Dadurch; daß nur der obere Hülsenrand
gefeuchtet wird, behält die Hülse an den Stellen, an denen sie nicht bearbeitet
wird, ihre Form und setzt dort der Umrollung den entsprechenden Widerstand entgegen,
während sich der Hülsenrand an den gewünschten Stellen leicht umlegen läßt.
-
Gemäß der Erfindung finden Tupfer aus Filz o. dgl. Verwendung, die
an einem Stempel angebracht sind und beim Eintreten in das Innere der Hülse den
oberen Hülsenrand feuchten. Gleichzeitig wird durch am Stempel angebrachte Führungen
der Hülsenrand ausgerichtet. An sich ist es bekannt, Stempel ähnlicher Ausführung
für das Auftragen von Klebstoff im Innern einer Zarge zu verwenden, um später in
die Hülse einen Boden einzukleben. Die Erfindung benutzt diese bekannte Einrichtung
für den neuen Verwendungszweck. Darüber hinaus ist aber die bekannte Einrichtung
noch mit Führungen versehen, um das zum Feuchten dienende Filzstück störungsfrei
in das Innere der Hülse einführen zu können. Die Führungen richten die Hülsenzarge
vor dem Eintreten des Stempels aus. Es kann also nicht passieren, daß sich der in
das Innere der Hülse tretende Teil auf den Hülsenrand aufsetzt und diesen zerdrückt,
falls sich die Hülse unter dem Einfluß der Wärme bei den vorausgegangenen Schaltungen
etwas verändert haben sollte. Für ein rasches und störungsfreies Arbeiten ist diese
Einrichtung von größter Wichtigkeit.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen Abb.
i und :2 zwei verschiedene Ansichten der Feuchtvorrichtung, Abb.3 die Feuchtvorrichtung
und das Werkzeug vor dem Feuchten, Abb. q. die Feuchtvorrichtung beim Anfeuchten
des oberen Hülsenrandes.
-
In der Zeichnung ist i ein auf und ab bewegbarer Stempel, der so viel
Feuchtapparate trägt, als Formkerne nebeneinander auf dem Drehtisch der Maschine
aufgespannt sind. Wird beispielsweise mit Doppelwerkzeug gearbeitet, so trägt der
Stempel zwei Feuchtvorrichtungen ?,und 2a. Diese Feuchtvorrichtungen bestehen
aus einem der Form der # Hülse ,angepaßten Filzpfropfen 3, 3a, der aus einem Trichter
q., 4.a mit Wasser getränkt wird. Dem Trichter wird das Wasser aus einem Behälter
(nicht gezeichnet) mittels eines abstellbaren Zuleitungsrohres 5, 5a zugeführt.
Außerdem sind die Feuchtvorrichtungen mit Führungen 6 versehen, deren untere Enden
nach außen zu abgebogen sind, um beim Aufsetzen auf den Kern, beispielsweise beim
Aufstülpen über die auf den Kern ; gesteckte Hülse 8 diese so auszurichten, daß
sich auch der Filzpfropfen in das Innere der Hülse bewegen kann. 9 ist die eingesetzte
Bodenscheibe, die bei dieser Gelegenheit gleich mit bis auf den Kern geschoben wird,
falls sie beim Einsetzen nicht so tief geschoben wurde. Natürlich kann das Feuchten
auch vor dem Bodeneinsetzen erfolgen. ` Die Arbeitsweise ist sehr einfach. Bewegt
sich der Stempel nach unten, so. wird der Hülsenrand ausgerichtet; er schiebt sich
in den zwischen Führung ünd Filz vorgesehenen Spalt io. Der neue Filz gibt nun an
den Hülsenrand eine gewisse Menge Feuchtigkeit ab, die genügt, um ein einwandfreies
Kleben des Hülsenrandes zu ermöglichen.