DE1157465B

DE1157465B - Verfahren zum Aufbringen von Mehrkomponentenleimen bei der Herstellung von Papierwickelhuelsen auf Parallelwickelmaschinen

Info

Publication number: DE1157465B
Application number: DEM50240A
Authority: DE
Inventors: Helmut Majer
Original assignee: Christian Majer Kg Maschinenfabrik; Christian Majer GmbH and Co KG Maschinenfabrik
Current assignee: Christian Majer Kg Maschinenfabrik; Christian Majer GmbH and Co KG Maschinenfabrik
Priority date: 1961-09-07
Filing date: 1961-09-07
Publication date: 1963-11-14

Description

Verfahren zum Aufbringen von Mehrkomponentenleimen bei der Herstellung von Papierwickelhülsen auf Parallelwickelmaschinen Es ist bekannt, an Wickelmaschinen zum Wickeln von Hülsen oder Hüllen aus Papier den Leim mittels Bürsten, Walzen oder Düsen aufzutragen. In der Regel wird der gewickelte Körper nach dem Wickeln getrocknet und nötigenfalls weiteren Veredelungsprozessen, wie Schneiden, Bördeln, Rillen, Polieren, Schleifen, Imprägnieren u. a. m., unterzogen.
Die dem Wickelprozeß nachfolgenden Arbeitsoperationen sind weitgehend von der Art und der Intensität des Leimungsvorganges abhängig. Der Klebe-und/oder Verfestigungseffekt ist wiederum außer von der Klebstoffart, abhängig vom anschließenden Trockeneffekt, seiner Dauer und seiner Intensität, die durch Wärme gesteigert werden kann.
Der technisch notwendige Trockeneffekt verteuert das Produkt erheblich, weil in der Regel der Aufwand für den Trockenprozeß im Verhältnis zum Aufwand der Wickelmaschine zu groß ist.
Bei Spiralwickelmaschinen ist bekannt, Zweikomponentenkleber zu verwenden, wobei man den Härter auf den durch das Leimbad gezogenen Papierstreifen aufgebracht und damit dem Leim zugesetzt hat.
Dieses Verfahren ist praktisch nicht durchführbar bei Parallelhülsenwickelmaschinen, weil nicht mit Sicherheit vermieden werden kann, daß Spuren vom Härter in die Leimmasse gelangten und diese vor dem Wickelprozeß in chemische Reaktion treten, mit den bekannten nachteiligen Folgen, nicht genügender Klebung und weicher Hülsen mit großen Toleranzen, die nachfolgenden Operationen nicht widerstanden und die die Gebrauchslasten beispielsweise beim Auf- oder Abspulen oder beim Bördeln nicht aushielten.
Es ist weiter bekannt, Papierhülsen mittels eines Härters und ein.,-r kolloidalen Imprägnierflüssigkeit flüssigkeitsdicht zu machen. Verwendet man beispielsweise die Imprägnierflüssigkeit als Leim für die Wicklung auf Parallelhülsenwickelmaschinen, verändert der unvermeidbar wachsende Anteil des Härters an der kolloidalen Flüssigkeit diesselbe während der wiederholten Wicklungen, so daß ab einem bestimmten Zeitpunkt keine einwandfreie Leimung während der Wicklung erfolgt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leimverfahren für parallel gewickelte Hohlkörper aus Papier, das praktisch den gesamten Trockeneffekt in Wegfall kommen läßt, die Qualität der Wickelkörper erhöht und die Produktion verbilligt.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht darauf, daß der Papierbahn zuerst eine härtende Komponente und im Zweck entsprechenden Abstand von diesem Auftrag eine andere Komponente des Leims zugesetzt wird. Der auf die Papieroberfläche aufgebrachte Härter setzt sich in den Papierporen fest und kann nur durch chemische Reaktion aus diesen herausgebracht und/oder in ihnen verändert werden.
Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Auf einer Papierbahn 1 wird durch Düsen 2 ein Härter für den Zweikomponentenkleber 3, der sich im Leimgeschirr 4 befindet, aufgebracht. Die Rundbürste 5 bringt auf die Papieroberfläche des Zuschnitts 1 den auf den Härter chemisch reagierenden Leim 3 auf. Der Härter reagiert mit dem Leim, in. dem er ihn härtet, wobei durch den Druck des Preßbalkens 7 in Richtung 8 der Klebeeffekt erhöht wird. Selbstverständlich kann der Härter in anderer als gezeigter Weise, beispielsweise durch Auftragswalzen, aufgebracht werden oder durch Düsen, die ihn in flüssiger nicht versprühter Form auf die Papiermasse bringen; oder der Härter kann schon in das Papier eingebracht sein.
Es stellt sich der überraschende Effekt ein, daß der erfindungsgemäß aufgebrachte Härter sich weder mit dem Leim auf der Leimbürste, noch mit einem solchen auf einer Walze oder in einer Düse vermengt. Der gesamte Feuchtigkeitsgehalt eines erfindungsgemäß beleimten Papierverbandes liegt bei normalem Leimauftrag in dem Bereich von etwa 8 bis 15%. Zwischen 8 und 15 % liegen die Feuchtigkeitsgrenzen für gewickelte Papierhülsen, z. B. die des hygroskopischen Gleichgewichts (ungefähr 9 %) und auch die Zone optimaler Bearbeitungsmöglichkeit (ungefähr 12%) bei bester Oberflächenbeschaffenheit.
Die erfindungsgemäß beleimten und gewickelten Hülsen haben unmittelbar nach dem Wickelprozeß so große Festigkeit, daß sie die nachfolgenden Operationen ohne Deformierung aushalten können, sowie stapel- und transportfähig sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Aufbringen von Mehrkomponentenleimen bei der Herstellung von Papierwickelhülsen auf Parallelwickelmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Papierbahn zuerst eine härtende Komponente und im Zweck entsprechenden Abstand von diesem Auftrag eine andere Komponente des Leims zugesetzt wird.
2. Wickelmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Richtung des Arbeitsflusses das Aufbringelement des Härters (2) sich von dem Beleimungselement (5) befindet.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Aufbringelement (2) und dem Beleimungselement (5) ein gegen den Wickeldorn einstellbarer Preßbalken (7) vorgesehen ist, um Leim und Härter gleichmäßig über die ganze Papieroberfläche zu verteilen. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 120 934.