DE648738C

DE648738C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von wasser- und luftundurchlaessigen Papieren, Kartons, Pappen und Beuteln

Info

Publication number: DE648738C
Application number: DEV30426D
Authority: DE
Original assignee: Dipl-Ing Adolf Berglein
Current assignee: Dipl-Ing Adolf Berglein
Priority date: 1934-02-20
Filing date: 1934-02-20
Publication date: 1937-08-07

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, zur Herstellung von wasser- und luftundurchlässigen Papieren, Kartons, Pappen und Beuteln durch Auftragen einer wasserabweisenden Schicht, insbesondere aus Latex, sowie einer über dieser' angeordneten Deckschicht, z. B. aus Paraffin oder Lack. Bei derartigen bekannten Verfahren behält das zu überziehende Band während des Auftragens- der einzelnen Schichten und während der Trocknungsvoargänge im wesentlichen die gleiche Lage. Es sind zwar weiterhin im Winkel zueinander stehende Wendewalzen in anderem Zusammenhang bekanntgeworden. Die bekannten Anordnungen sind jedoch nicht ohne weiteres für den vorliegenden Zweck einer Wendung der mit den Überzügen zu versehenden: Bahn geeignet. Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die Bahn nach dem Auftrag der wasserabweisenden Schicht von unten durch Verdrehen in Längsrichtung um 180° gewendet, in diesem Zustand durch eine Trockeneinrichtung geführt, anschließend in ihre ursprüngliche Lage zurückgewendet, ebenfalls von unten mit der Deckschicht versehen, erneut in Längsrichtung um i8o° gewendet, in diesem Zustand fertiggetrocknet und aufgerollt wird.

Hierdurch werden die Vorteile des Tränkungsmittelauftrages von unten, gemäß dem also das Tränkungsmittel durch die Bahn von der Auftragswalze durch Kapillarwirkung unter Zurücklassung des Überschusses abgesaugt wird, mit denen des Tränkungsmittelauftrages von oben, gemäß dem also das Tränkungsmittel von oben her in die Bahn einsickert, vereinigt, ohne daß es erforderlich wäre, die Bahn nach unten oder oben abzuleiten und damit ihrer Beaufsichtigung mehr oder weniger zu entziehen.

Erfindungsgemäß können ferner die Längsränder der Bahn zwecks Herstellung von Beuteln nach der mit den Aufträgen versehenen Seifte umgefalzt werden, so daß die unbehandelten klebstoffaufnahmefähigen Oberflächen der Falze beim Verkleben aufeinanderliegen.

Es ist zwar ferner bereits bekannt, mit'einer wasserabweisenden Schicht, z. B. Asphalt, versehene Papierbahnen zwecks Herstellung von Beuteln an den Längsrändern umzufalzen und die gebildeten Falze miteinander zu verkleben. Hierbei werden jedoch die Längsränder der Bahn nach der nicht mit dem Auftrag versehenen Seite umgefalzt, so daß die mit der Asphaltschicht versehene Oberfläche der Falze beim Verkleben aufeinanderzuliegen kommen.

„Gemäß der Erfindung soll jedoch gerade umgekehrt verfahren werden, damit die nicht behandelten Oberflächen der Falze beim Verkleben aufeinanderlegen, die infolge Erhaltung ihrer Saugfähigkeit besonders stark klebstoffaufnahmefähig sind.

Schließlich ist Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung

der wasser- und luftundurchlässigen Papiere, Kartons oder Pappen, die sich kennzeichnet durch je eine hinter der Auftragwalze, dem Trockner sowie der zweiten Auftragwalze zugeordneten Gruppe von Führungswalzen, die in Laufrichtung der Bahn in einem derartigen Winkel zueinander versetzt sind, daß die Bahn in Längsrichtung jeweils um i8o° gewendet wird.

to In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens der Erfindung sowie ein nach diesem hergestellter Beutel schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. ι die für den ersten Teil des Verfahrens benötigte Vorrichtung,

Abb. 2 die für den zweiten Teil des Verfahrens erforderliche Vorrichtung und Abb. 3 einen Querschnitt durch den Beutel. Mit α ist eine Bahn aus Papier, Karton, ao Pappe oder ähnlichem Stoff bezeichnet, wie sie zur Verarbeitung von Tüten, Beuteln, Kartons, zylindrisch oder sonstwie geformten Behältern oder anderen Umhüllungen verwendet werden kann. Diese Bahn α wird von *5 einer nicht gezeichneten Vorratsrolle über einen Tisch b durch Förderwalzen c einer Auf tragwalze d zugeführt und mittels Walzens gegen diese Walze angedrückt, die in den z. B. mit Latex gefüllten Behälter / eintaucht. Die Walze// wird in Pfeilrichtung gedreht und besitzt auf der einen Seite Abstreicher g und auf der gegenüberliegenden Seite drehbar gelagerte Abheber//. Die Bahn« wird dann über eine Gruppe von Führungswalzen/ geleitet, die in Laufrichtung der Bahn in einem derartigen Winkel zueinander versetzt sind, daß die Bahn in Längsrichtung um i8o° gewendet wird. Sie geht dann über geheizte Führungswalzen k oder durch eine Trockenzone, wird dann durch eine weitere Führitngswalzengruppe / in ihre ursprüngliche Lage zurückgewendet, um danach wieder durch Führungswalzen c einer zweiten Auftragswalze m mit Andrückwalze e und Abstreicherg sowie Abstreifer h zugeleitet zu werden. Hinter dieser Walze m, welche beispielsweise* in ein Bad flüssigen Paraffins oder eines Lackes, das sich in dem Behälter« befindet, eintaucht, wird die Bahn« durch eine Führungswalzengruppe ο nochmals in Längsrichtung um i8o° gewendet, geht über Walzen/?, die beim Aufbringen durch Erwärmung flüssig gemachten Paraffins luft- oder flüssigkeitsgekühlt und beim Aufbringen von Lack oder eines ähnlichen Stoffes wieder beheizt sind, und wird schließlich auf eine.

Vorratswalze q aufgewickelt. An Stelle der beheizten oder gekühlten Walzen ρ kann auch eine Kühl- oder Heizzone bzw. -Kammer eingeschaltet werden, die von der Bahn a durchlaufen wird. Von den Führungswalzen c der zweiten Auftragsvorrichtung wird die mit der aufgetragenen Latexschicht in Berührung kommende Walze zweckmäßig aus Hartparaffin oder einem anderen, von der Latexschicht unbeeinflußbaren Stoff hergestellt. Wie aus Abb. 3 ersichtlich, wird die Bahn α zwecks Herstellung von Beuteln an den Längsrändern r nach der mit den Aufträgen versehenen Seite s umgefalzt, so daß die unbehandelten klebstoffaufnahmefähigen Oberflächen t der Falzer beim Verkleben aufeinanderliegen.

Claims

Patentansprüche:

ι . Verfahren zur Herstellung von wasser- und luftundurchlässigen Papieren, Kartons oder Pappen durch Auftragen einer wasserabweisenden Schicht, insbesondere aus Latex, sowie einer über dieser angeordneten Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn nach dem Auftrag der wasserabweisenden Schicht von unten durch Verdrehen in Längsrichtung um i8o° gewendet, in diesem Zustand durch eine Trockeneinrichtung geführt, anschließend in ihre ursprüngliche Lage zurückgewendet, ebenfalls von unten mit der Deckschicht versehen, erneut in Längsrichtung um i8o° gewendet, in diesem Zustand fertiggetrocknet und aufgerollt wird.
2. Verfahren nach Anspruch t, gemäß dem die Bahn zwecks Herstellung von Beuteln an den Längsrändern umgefalzt, die gebildeten Falze parallel übereinandergelegt und schließlich miteinander verklebt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn nach der mit den Aufträgen · versehenen Seite umgefalzt wird, so daß die unbehandelten klebstoffaufnahmefähigen Oberflächen der Falze beim Verkleben aufeinanderliegen.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch je eine hinter der Auftragwalze (d), dem Trockner (k) sowie der zweiten Auftragwalze (ni) angeordnete Gruppe von Führungswalzen (/ bzw. /, bzw. o), die in Laufrichtung der Bahn in einem derartigen Winkel zueinander versetzt sind, daß die Bahn in Längsrichtung jeweils um i8o° gewendet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen