DE590293C - Verfahren zur Herstellung nicht rollender, gummierter Papiere, z. B. fuer Briefmarken - Google Patents

Verfahren zur Herstellung nicht rollender, gummierter Papiere, z. B. fuer Briefmarken

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DE590293C
DE590293C DEN32076D DEN0032076D DE590293C DE 590293 C DE590293 C DE 590293C DE N32076 D DEN32076 D DE N32076D DE N0032076 D DEN0032076 D DE N0032076D DE 590293 C DE590293 C DE 590293C
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Description

DEUTSCHES REICH
Bibsiothaek
ausgegeben am
22-MÄRZ1935
18 APR. 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
ΛΙ 590293 KLASSE 54 d GRUPPE 6o4
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Mai 1931 ab
Gummierte Papiere werden bisher in der Weise hergestellt, daß das fertige trockene Papier aus einer Rolle oder vom Stapel auf maschinellem Wege mit einer Klebstoff schicht versehen wird. Der Klebstoff kann der Natur der Sache nach nur im gelösten, also flüssigen Zustand aufgetragen werden und- das in ihm enthaltene Lösungsmittel, gewöhnlich Wasser, muß dementsprechend nach dem Aufstrich in geeigneter Weise wieder entfernt werden. Das so erhaltene trockene Papier ist jedoch nicht ohne weiteres weiter verarbeitungsfähig, weil es sich nach der Gummiseite stark einrollt. Man muß deshalb die bekannten gummierten Papiere einer Behandlung unterwerfen, durch die dieses Rollen beseitigt wird. Man erreichte diesen Zweck in der Hauptsache dadurch, daß die nach dem Trocknen spröd gewordene Gummierschicht gebrochen, d. h. in einzelne Teile zerlegt wurde, und zwar entweder in der Weise, daß das Papier kreuzweise über eine Brechkante gezogen oder mit besonders gravierten Stahl walzen gauffriert wurde. Es wurde auf diese Weise erreicht, daß die Papiere sich wieder flach legten. Dieser Brechprozeß bedingt nicht nur eine große Geschicklichkeit bei seiner Durchführung, sondern verursacht auch nicht unerhebliche Kosten. Bei nicht genügendem Bruch werden die Papiere nicht flachliegend genug, bei zu starkem Bruch entsteht aber ein Einrollen in der entgegengesetzten Richtung, weil die zähe Gummierschicht durch zu scharfes Brechen gleichzeitig gedehnt wird. Die Notwendigkeit des Brechprozesses für die gummierten Papiere — ihre Weiterverarbeitung ist nämlich nur dann möglich, wenn sie sich nicht rollen, d. h. flach liegen — verteuerte die Erzeugung derartiger Papiere ganz erheblich, um so mehr, da ein. Ausschuß von durchschnittlich nicht unter 10 °/0 entstand.
Es ist Gegenstand der Erfindung, nicht rollende, gummierte Papiere zu erzeugen, bei denen ein Brechen der Gummierschicht nicht erforderlich ist und dadurch eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung des Herstellungsverfahrens erzielt wird.
Es wurde nämlich erkannt, daß das Rollen des Papiers darauf beruht, daß sich die aufgebrachte Klebstoffschicht beim Austreiben der in der Klebstofflösung vorhanden gewesenen Flüssigkeit zusammenzieht im Gegensatz zur Papierschicht, auf die die Klebstoffschicht aufgetragen wurde.
Es wurde nun gefunden, daß sich das RoI-len verhindern läßt, wenn ein gleichzeitiges gleichmäßiges Zusammenziehen von Papierschicht und Klebstoffschicht erfolgt. Diese ausreichend gleichmäßige Schrumpfung erzielt man, wenn der Klebstoff auf eine entsprechend gleichmäßig durchfeuchtete Papierbahn aufgetragen wird. Es werden die das Rollen verursachenden Spannungen verhindert und so in einfacher Weise das gewünschte Ziel des nicht rollenden, gummierten Papiers erreicht.
Das Wesen der Erfindung besteht also darin, daß man nicht, wie dies bisher allgemein üblich war, lufttrockenes Papier gummiert, sondern solches Papier, das einen gewissen gleichmäßigen Feuchtigkeitsgehalt aufweist.
Es wurde gefunden, daß der Feuchtigkeitsgehalt des gummierten Papiers 15 °/o nicht wesentlich unterschreiten darf, wenn das gewünschte Ergebnis erzielt werden soll. Der Feuchtigkeitsgehalt des Papiers schwankt im übrigen je nach der Art der verwendeten Stoffe, und man muß im allgemeinen bei röscheren Papierstoffen einen etwas höheren Feuchtigkeitsgehalt wählen als bei schmierigen Papierstoffen. Da ein bestimmtes Verhältnis des Feuchtigkeitsgehaltes der "angewandten Klebstofflösung und des zu gummierenden Papiers vorhanden sein muß, könj nen die günstigsten Verhältnisse für jeden Sonderfall ohne weiteres ermittelt werden.
Man kann das neue Verfahren nicht nur so ausüben, daß man fertiges Papier durch gleichmäßiges Durchfeuchten des Stoffes auf ; den erforderlichen Wassergehalt bringt, sondern gemäß weiterer Erfindung auch so verfahren, daß man das noch nicht endgültig fertiggestellte Papier mit der Klebstoffschicht versieht, und zwar in einem Stadium, in dem es gerade den richtigen Feuchtigkeitsgehalt aufweist. In diesem Falle verfährt man· so, daß die Papierbahn im letzten Drittel der Trockenpartie mit der Klebstofflösung bearbeitet wird. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das Papier in diesem Stadium eben »gummierreif« ist und die Klebstoffschicht leicht annimmt. Die in diesem Stadium mit dem Klebstoff versehene Papierbahn wird dann nach irgendeinem bekannten Trockenverfahren getrocknet und ergibt ein nicht rollendes, einwandfrei gummiertes Papier. Die gleichmäßige Trocknung wird dadurch begünstigt, daß das feuchte Papier die Wärme wesentlich besser leitet als das bisher in lufttrockenem Zustande gummierte Papier, so daß sich hieraus ein wesentlich geringerer Wärmeaufwand ergibt.
Ein weiterer Vorteil wird dadurch erzielt, daß die Trocknung bei mittleren Wärmegraden durchgeführt werden kann. Hierdurch wird im Gegensatz zu der bisherigen Arbeitsweise, wo bei der Trocknung wesentlich höhere Temperaturen Anwendung finden mußten, die Papierfaser geschont und das fertige Papier den Ansprüchen der Druckereien, besonders bei größeren Formaten, wesentlich >esser angepaßt. Auch der Gummierprozeß vird nach dem neuen Verfahren erheblich beichleunigt.
. Eine wirtschaftlich sehr wesentliche Ver- >esserung besteht noch darin, daß nunmehr die bei der Papierfabrikation abfallende Wärme der abzuführenden Feuchtluft der Trockenpartie und des abfallenden Dampfes nutzbringend zur Trocknung des gummierten Papiers verwendet werden kann. Durch langsameren Lauf der Papierbahn wird eine Verbesserung der Papierbeschaffenheit durch Ausgleich der Festigkeiten quer und längs zur Papierbahn erzielt. Da -das gummierte Papier einen wesentlich höheren Wert hat als die gewöhnlichen Papiere, kann man zu seiner Herstellung langsamer laufende Papiermaschinen in kleineren Breiten verwenden. Das Papier kann also mit großer Sorgfalt hergestellt werden, und dies ist gerade für gummierte Papiere von großer Bedeutung, für die wegen der hohen Ansprüche, die an.sie gestellt werden, und mit Rücksicht auf die in Frage kommende Weiterverarbeitung ein sehr gutes Papier Voraussetzung ist. Die Erzielung möglichst gleicher Festigkeiten, d. h. ausgeglichener Reißlängen, ist besonders wichtig für die Herstellung von Briefmarken, Wertmarken, Rabattmarken, Etiketten u. dgl., für die die gummierten Papiere hauptsächlich Verwendung finden und wo es auf ein gleichmäßiges Reißen der Perforierlinien in Längsund Querrichtung ankommt.
Es ist in der Papierverarbeitungsindustrie ganz allgemein bekannt, die Werkstücke, die mit Leim versehen werden sollen, vor dem Auftragen des Leimes oder gleichzeitig mit seinem Auftragen auf der nicht mit dem Leim zu versehenden Fläche zu befeuchten. Dabei handejt es sich aber um die Behandlung fertigen geleimten Papiers, das zum Bekleben anderer Körper bestimmt ist und in brauchbarer . Lage einer beliebigen Beklebemaschine zügeführt werden soll.
Mit der oben beschriebenen Erfindung, das Rollen gummierter Papiere, die nach der Gummierung als solche in den Verkehr kommen und die bisher, wie oben dargelegt wurde, einer umständlichen Nacharbeit unterworfen werden mußten, um das lästige Rollen zu beseitigen und ihre Weiterverarbeitung zu dem. gewünschten Endprodukt zu ermöglichen, haben diese bekannten Verfahren nichts zu tun.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung nicht rollender, gummierter Papiere, z. B. für Briefmarken, unter Anfeuchtung des Papiers vor der Aufbringung des Klebstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die zu gummierenden Papiere vor der Aufbringung des Klebstoffes mit so viel Wasser gleichmäßig, im allgemeinen nicht unter 15 °/0, durchfeuchtet werden, daß beim gleichmäßigen Verdampfen des Was-
    sergehaltes des Papiers und des Klebstoffes, beispielsweise in der Trockenvorrichtung, Klebstoff und Papier annähernd gleichmäßig schrumpfen, zum Zwecke, eine Spannung zwischen beiden Stoffen und damit das Rollen des gummierten Papiers zu verhindern.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i,-dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn während ihrer Herstellung, solange sie noch genügend Feuchtigkeit enthält, mit der Klebstofflösung behandelt und nach Aufbringung der Klebstofflösung endgültig getrocknet wird.
DEN32076D 1931-05-19 1931-05-19 Verfahren zur Herstellung nicht rollender, gummierter Papiere, z. B. fuer Briefmarken Expired DE590293C (de)

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