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Verfahren zum Durchsichtigmachen von Papier, insbesondere zur Herstellung von
Fenstern in Briefumschlägen.
Bekanntlich bestreicht man Papier, um es in seiner ganzen Ausdehnung durchsichtig zu machen oder an bestimmten Stellen mit durchsichtigen Aussparungen zu versehen, wie sie beispielsweise die Fensterbriefumschläge besitzen, mit fetten Firnissen oder mit Öllacken oder mit flüchtigen Lacken oder mit Lösungen von Paraffin. Wachs od. dgl. in geeigneten Losungsmitteln. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass das Eintrocknen von Ölen zu einer festen Schicht und selbst die Verdunstung flüchtiger Lösungsmittel eine bestimmte Zeit erfordert. so dass der Arbeitsgang dadurch notwendig ein unterbrochener wird.
Diese Trocknung kann zwar durch Zufuhr von Wärme entsprechend beschleunigt werden, immerhin bleibt aber, selbst bei der Verwendung höherer Temperaturen im Trockenraum, die Leistungsfähigkeit der Betriebsstätte in unerwünschter Weise begrenzt.
Um im besonderen die Erzeugung von Fensterbriefumschlägen im kontinuierlichen Arheits- gang zu ermöglichen, ist der Vorschlag gemacht worden, die auf einem Transportband fortbewegten Briefumschläge mit Hilfe eines erwärmten Stempels an eine mit Paraffin. Wachs od. dgl. imprägnierte Unterlage anzupressen. so dass das verflüssigte Paraffin oder Wachs an
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eines Lösungsmittels vermieden.
Hingegen tritt die Erschwerung auf. dass man das Papier bei diesem Verfahren an jenen Stellen, die transparent gemacht werden sollen, einer besonderen mechanischen Behandlung unterwerfen muss. mit dem Ziel, die Stärke oder Dichte der Papierlage an diesen Stellen zu verringern, sei es. dass dies schon bei der Herstellung des Papiers geschieht ; sei es, dass das Papier nachfräglich in geeigneter Weise mechanisch bearbeitet wird.
Es wurde nun gefunden. dass das Durchsiehtigmachen des Papiers ohne Verwendung von Lösungsmitteln, aber auch ohne jede mechanische Vorbehandlung gelingt. wenn durch Erhitzen verflüssigte Balsame. Harze od. dgl. als Imprägnierungsmittel verwendet werden.
Trägt man auf das Papier mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung. z. B. durch einen Auftragsstempel oder durch Spritzen geschmolzenes Harz in dünner Schichte auf und erhält man die aufgetragene Masse durch einige Zeit geschmolzen, so sinkt sie in die Papierfaser ein und macht dieselbe vollkommen durchsichtig. Bringt man hierauf das in dieser Weise imprägnierte Papier auf eine Temperatur. welche nnter dem Erstarrungspunkt der aufgetragenen Masse liegt. so erhält man die fertige Ware In wesentlich kürzerer Zeit als bisher. Hingegen wird das Papier durch in gleicher Weise aufgenommene Wachs- oder Paraffinteilchen nur durchscheinend gemacht. so dass eine solche Imprägnierung nur zum Ziel führt. wenn das Papier an den Stellen, die transparent werden sollen, vorher entsprechend geschwächt worden ist.
Es ist von wesentlicher Bedeutung für das vorliegende Verfahren, dass die oben genannten
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keit erzielt wird. Hingegen wird durch ein einfaches Auftragen oder durch das bekannte Eintauchen des Papiers in geschmolzene Harzmasse das Papier nur oberflächlich mit einer Harzschichte überzogen und das beabsichtigte Ziel nicht erreicht. Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich auch wesentlich von den bekannten Massnahmen. bei welchen ein auf das
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Papier aufgebrachter Lackaufdruck nachträglich zum Schmelzen gebracht, wird. da eine solche .
Massnahme den erwähnten Nachteil hat, dass für das Eintrocknen des einen Bestandteil des Lackes bildenden Öles und selbst für die Verdunstung flüchtiger Lösungsmittel eine bestimmte Zeit erforderlich ist, so dass der Arbeitsgang dadurch in die Länge gezogen wird.
Den gleichen Nachteil weist auch das bekannte Verfahren auf. nach welchem Mischungen von Harz und Ölen als Imprägnierungsmittel verwendet werden, gleichgültig ob dieselben mit oder ohne Zusatz von einigen Prozent Paraffine ! hergestellt wurden.
Ausser dieser wesentlichen Vereinfachung hat das vorliegende Verfahren den weiteren Vorteil, dass bei der Imprägnierung begrenzter Flächen des Papiers mit Harz ohne jede besondere Vorkehrung ein Fenster mit vollkommen scharfen Rändern entsteht, wogegen beim Anpressen des Papiers an eine parafssnierte oder mit Wachs imprägnierte Unterlage durch eine geeignet geformte Kühlvorrichtung verhindern muss. dass das geschmolzene Paraffin über diese Ränder hinausfliesst. Durch das Verfahren wird also die Leistungsfähigkeit der Betriebsstätte auf das Höchste gesteigert und eine vollkommen saubere Arbeit bei sparsamster VerwendungvonHilfswerkzeugensichergestellt.
Da die verschiedenen Papiersorten wechselnde Mengen von Feuchtigkeit enthalten. empfiehlt es sich, der Imprägnierung eine kurze Trocknung vorausgehen zu lassen. Zur Durchführung derselben können die Papierblätter entweder gestapelt oder einzeln einer erhöhten Temperatur ausgesetzt werden oder aber kann das Papier in bekannter Weise von der Rolle weg verarbeitet werden. In letzterem Falle führt man eine Papierbahn vorteilhaft über einen geheizten Kalander od. dgl.. worauf sie in geeigneter Weise. z. B. durch einen niedercehenden Anftragsstempel oder durch Spritzen mit dem geschmolzenen Harz. imprägniert wird.
Auf ihrem weiteren Weg passiert die Papierbahn ein Heizelement von geeigneten Abmessungen, um das Harz geschmolzen zu erhalten, bis es in die Faser eingesunken ist. Hinter dieser Vorrichtung
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Als Imprägnierungsmittel kommt beispielsweise Kolophonium in Betracht, dem Zusätze gemacht werden können, um die Sprödigkeit zu vermindern, wie z. B. geringe. Mengen eines gebleichten Öles.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Durchsichtigmachen von Papier. insbesondere zur Herstellung von Fenstern in Briefumschlägen. mit Hilfe von Balsamen. Harzen od. dgl.. dadurch gekennzeichnet. dass durch Erhitzen verflüssigte Balsame, Harze od. dgl. ohne Zuhilfenahme eines Lösungsmittels auf das Papier aufgetragen und hierauf in bekannter Weise so lange geschmolzen erhalten werden. bis sie in die Papierfaser eingesunken sind.