DE102014224440B4 - Etikett für Anwendung auf Gebinden - Google Patents
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Abstract
Vorkonfektioniertes, ein Papier umfassendes Etikett für Anwendungen auf Gebinden; mit einer auf der der Sichtseite gegenüberliegenden Rückseite über ein Druck- oder Beschichtungsverfahren aufgebrachten, mit Wasser aktivierbaren Klebebeschichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht in Form von Streifen aufgebracht ist, wobei die Streifen eine von der Laufrichtung der Cellulosefasern abweichenden Anordnung aufweisen, so dass die Wasserpenetration der die Laufrichtung des Papiers vorgebenden Cellulosefasern, gegenüber einer vollflächigen bzw. einer mindestens in Laufrichtung aufgebrachten Kleberbeschichtung, verändert ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein vorkonfektioniertes, ein Papier umfassendes Etikett für Anwendungen auf Gebinden, insbesondere auf Gebinden mit gekrümmten Flächen wie Flaschen. Das Etikett weist eine auf der der Sichtseite gegenüberliegenden Rückseite über ein Druckverfahren oder Beschichtungsverfahren aufgebrachte, mit Wasser aktivierbare Klebebeschichtung auf.
- Im Stand der Technik hat die Nassleimetikettierung eine immer größere Bedeutung gewonnen. Derartige Verfahren sind z. B. aus der
EP 0 159 286 A2 , derDE 199 05 468 C1 und derDE 10 2011 005 784 A1 bekannt. Bei der bisherigen Etikettierung von Gegenständen erfolgt vor dem Aufbringen der Etiketten auf die Gegenstände eine Beleimung der Rückseite der Etiketten in der Etikettiermaschine. Hierbei wird in der Leimstation über eine Leimwalze der Klebstoff auf Leimpaletten übertragen. Über das Palettenkarussell werden dann die Leimpaletten zum Etikettenmagazin geführt. Durch den Leimfilm auf der Leimpalette werden die im Etikettenmagazin mit der Rückseite zur Leimpalette weisenden Etiketten entnommen und mit der Leimpalette zum Greiferzylinder geführt. Die Greifer übernehmen die Etiketten. Durch das Abziehen der Etiketten von den jeweiligen Leimpaletten erfolgt eine Leimspaltung, so dass die Etiketten genügend Klebstoff auf der Rückseite für das spätere Haften und Kleben auf dem Gegenstand tragen. Der Greiferzylinder transportiert die beleimten Etiketten beispielsweise zu einem Flaschentisch, wo durch Blasluft die Etiketten auf Flaschen oder andere Behälter übertragen werden. - In einer nachfolgenden Anbürststrecke werden durch Bürsten oder Schwämme die Etiketten an die Flaschen oder Behälter angedrückt.
- Die Leimpaletten sind in der Regel quer zur Rotationsachse der Palette gerillt. In der Kontaktfläche der Leimpalette sind Kanäle eingefräst, so dass der Leim in der Leimübergabe von Leimwalze auf Palette nur auf den erhabenen Flächen übernommen wird. Ziel dieser Rillung ist eine im Vergleich zur vollflächigen Leimübertragung besser dosierte und somit homogenere und reduzierte Leimfläche auf der Rückseite des Etiketts zu erreichen.
- Die Einstellung der zu übertragenen Leimmenge kann zwar durch die Leimwalze und dem daran angestellten Leimrakel dosiert werden (siehe
EP 0 253 382 A1 ), aufgrund der Leimtemperatur, Viskosität und Abnutzung, kann sich diese jedoch je nach Anlagenzustand und Betreuung durch das Bedienpersonal verändern und kann somit zu Prozessstörungen oder erhöhten Leimverbrauch führen. - Eine Alternative zur Nassleimetikettierung ist die Etikettierung von bereits vorgeleimten Etiketten.
- Etikettierung mittels trockener Entnahme sind aus dem Patent
EP 2 185 425 B1 und derWO 2006/031889 A1 - Nachteilig bei den Etikettierverfahren des Standes der Technik wie vorstehend beschrieben ist es allerdings, dass die Rollneigung des Etiketts durch die Laufrichtung des Papiers und der dadurch beeinflussten Orientierung der Fasern in Papier vorgegeben ist. Durch Wasseraufnahme dehnt sich nämlich die Faser quer zu ihrer Achse aus und lässt das Papier quer zur Papierlaufrichtung wachsen. Als Folge davon kommt es bei der Nassleimetikettierung zur Faltenbildung und Ablösen des Etiketts von insbesondere gekrümmten Flächen wie zum Beispiel bei Flaschen.
- Ausgehend hiervon war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Etiketten bereitzustellen, bei denen die Wasserpenetration in der Weise beeinflusst wird, dass die durch die gleichmäßige Verteilung der Papierfaser bedingte flächige Ausdehnung der Etiketten von der Ausrichtung der Größe der Streifen verändert wird und somit einer Faltenentwicklung entgegenwirkt.
- Diese Aufgabe wird durch das Etikett mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die weiteren abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf.
- Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass die Klebstoffschicht in Form von Streifen in Form von Streifen aufgebracht ist, wobei die Streifen eine von der Laufrichtung der Cellulosefasern abweichende Anordnung aufweisen, so dass die Wasserpenetration der die Laufrichtung des Papiers vorgebenden Cellulosefasern, gegenüber einer vollflächigen bzw. einer zumindest in Laufrichtung aufgebrachten Kleberbeschichtung verändert ist. Eine derartige Leimbeschichtung die zum Beispiel im Tiefdruckverfahren aufgebracht werden kann, ermöglicht somit eine von der Konstruktion der Leimpalette unabhängige Struktur oder Leimbild. Dies hat den Vorteil, dass somit ganz gezielt durch das Leimbild das Verhalten der Rollneigung beeinflusst werden kann. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Leim auf der Rückseite des Etikettes in einer Struktur aufgebracht wird, die die Wasserpenetration ins Papier partiell beeinflusst, so dass damit die flächige Ausdehnung zur Faser wie es bisher im Stand der Technik üblich war, reduziert wird. Dem sogenannten Curling-Effekt wird somit entgegengewirkt und das Etikett behält seine Planlage bei.
- Die Ausbildung der Streifen selbst ist dabei so ausgewählt, dass eben die Wasserpenetration, insbesondere quer zur Faserrichtung, der die Laufrichtung des Papiers vorgebenden Cellulosefasern gegenüber einer vollflächigen bzw. einer mindestens in Laufrichtung aufgebrachten Kleberbeschichtung verändert bzw. verringert. Die Breite der Streifen liegt dabei im Bereich von 0,1 mm bis 10 mm. Ein Vorteil der Erfindung besteht nun darin, dass die Ausbildung und Anordnung der Streifen durch das Druckverfahren vorgegeben ist, so dass damit auch ein Kostenvorteil verbunden ist.
- Es hat sich weiterhin als günstig erwiesen, wenn die Klebstoffschicht bezüglich der ersten Ausführungsform in Form von Streifen aufgebracht ist, wobei die Streifen eine von der Laufrichtung der Cellulosefasern abweichende Anordnung aufweisen. Bezüglich der Abweichung der Anordnung zur Laufrichtung der Cellulosefasern umfasst die Erfindung alle Ausführungsformen in soweit die Wasserpenetration bevorzugt quer zur Faserrichtung der die Laufrichtung des Papiers vorgebenden Cellulosefasern verringert wird. Die Streifen können dabei in einer von der Geraden abweichenden gekrümmten Form vorliegen.
- Die Erfindung umfasst auch Ausführungsformen bei denen die Streifen in Form eines streifenförmigen Musters zum Beispiels eines Sterns vorliegen, wobei die Streifen des Musters mindestens über einen Teil ihrer Länge eine Lage aufweisen, die von der Laufrichtung der Cellulosefasern abweicht.
- Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das beim erfindungsgemäßen Verfahren die Streifen im Bezug auf ihre Länge und/oder Breite auf die Etikettenform und/oder die Bindeform abgestimmt sind. Dadurch kann weiterhin ganz gezielt die Rollneigung des Etiketts beeinflusst werden.
- Eine hiermit nicht unter Schutz gestellte, zweite Ausführungsform ist, dass das Etikett vor dem Auftrag der Klebeschicht partiell mit einer bevorzugt pigmentfreien Farbstoffschicht beschichtet ist. Die Farbschicht wird nun wiederum in Form von Streifen analog wie vorstehend schon bei der Klebeschicht beschrieben, aufgebracht, wobei die Streifen einer von der parallel zur Laufrichtung der Zellulosefasern abweichende Anordnung aufweisen.
- Analog zur Klebstoffschicht kann auch die Farbschicht in Form eines streifenförmigen Musters vorliegen, wobei die Streifen des Musters mindestens über einen Teil ihrer Länge eine Lage aufweist, die von der Parallele zur Laufrichtung der Cellulosefasern abweichen.
- Bei der zweiten, hiermit nicht unter Schutz gestellten Ausführungsform ist es dann noch erforderlich, dass die Farbstoffschicht, die wie vorstehend beschrieben aufgebracht ist, mit einer mit Wasser aktivierbaren Klebeschicht ganzflächig oder gezielt zur Laufrichtung orientiert beschichtet wird. Bei der zweiten, wie vorstehend beschriebenen Ausführungsform, die hiermit nicht unter Schutz gestellt wird, wird somit die partiell bedruckte Oberfläche des Papiers von der Druckfarbe imprägniert, so dass die Wasseraufnahme partiell behindert ist. Während der Etikettierung wird dann der Nassleim bedingt durch die Leimpalettenstruktur wieder bevorzugt parallel zur Papierlaufrichtung aufgebracht oder vollflächig auf die Etikettenrückseite aufgetragen. Die wässrigen Bestandteile des Leims werden jedoch nicht an den bereits bedruckten Flächen daran gehindert in die Papierfaser einzudringen. Als Ergebnis konnte somit auch bei dieser Ausführungsform seiner gezielten Beeinflussung der Faserausdehnung. Eine noch intensivere Beeinflussung der Faserausdehnung bei der Etikettierung von vorgeleimten Etiketten erreicht man auch durch die Kombination mit imprägnierten bedruckten Bereichen. Hier wird die Wasseraufnahme zusätzlich zur partiellen Leimbeschichtung durch Druckfarbe oder pigmentfreien Bindemitteln behindert.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Figuren näher erläutert.
-
1 zeigt die herkömmlich im Stand der Technik bekannte Rillung einer Leimpalette. -
2 zeigt nun den Einfluss einer Streifengeometrie auf die Rollneigung des Papiers. - In
1 ist in Form einer Fotografie dargestellt, wie die Leimpaletten bisher im Stand der Technik ausgebildet sind und wie sich die Ausbildung der Leimpalette auf das Leimbild auswirkt. Die Leimpaletten im Stand der Technik sind in der Regel quer zur Rotationsachse der Palette gerillt. In der Kontaktfläche der Leimpalette sind nun Kanäle eingefräst, so dass der Leim in der Leimübergabe von Leimwalze auf Leimpalette nur auf den erhabenen Flächen übernommen wird. Ziel dieser Rillung ist eine im Vergleich zur vollflächigen Leimübertragung besser dosierte und somit homogenere und reduzierte Leimfläche auf der Rückseite des Etiketts zu erreichen. Dies wird durch die Figur dargestellt, in der eine Leimpalette1 und das dadurch hervorgehende Leimbild2 gezeigt sind. -
2 zeigt nun in den Figuren a bis d verschiedene Beispiele einer Streifenbeschichtung und deren Auswirkung. Der Pfeil zeigt die jeweilige Laufrichtung des Papiers an. - Bei der Ausführungsform nach
2a ist zu erkennen, dass bei einer Streifenbeschichtung wie sie in der2a abgebildet ist, die quer im vorliegenden Falle im wesentlichen 90° zur Laufrichtung eine vollständige Planlage erreicht wird. Die2b zeigt nun die Ausführungsform des Standes der Technik, wobei hier die Leimbeschichtung, die durch die Rillung der Leimpalette parallel zur Laufrichtung der Cellulosefasern übertragen wird, es zu einem deutlichen Curling-Effekt kommt, d. h. das Papier rollt sich. - Die
2c zeigt nun eine weitere Ausführungsform und zwar mit einer streifenförmigen Beschichtung, die diagonal zur Laufrichtung aufgebracht worden ist. Auch bei dieser Ausführungsform wird aus der2c zu erkennen ist eine deutlichere Verbesserung der Planlage erreicht. Letztlich zeigt2d noch eine ganzflächige Beschichtung, die ebenfalls dazu führt, dass sich das Etikett rollt.
Claims (12)
- Vorkonfektioniertes, ein Papier umfassendes Etikett für Anwendungen auf Gebinden; mit einer auf der der Sichtseite gegenüberliegenden Rückseite über ein Druck- oder Beschichtungsverfahren aufgebrachten, mit Wasser aktivierbaren Klebebeschichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht in Form von Streifen aufgebracht ist, wobei die Streifen eine von der Laufrichtung der Cellulosefasern abweichenden Anordnung aufweisen, so dass die Wasserpenetration der die Laufrichtung des Papiers vorgebenden Cellulosefasern, gegenüber einer vollflächigen bzw. einer mindestens in Laufrichtung aufgebrachten Kleberbeschichtung, verändert ist.
- Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Streifen im Bereich von 0,1 mm bis 10 mm liegen.
- Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbildung und Anordnung der Streifen durch das Druck- oder Beschichtungsverfahren festgelegt ist.
- Etikett nach mindestens einen der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass die Streifen in einer von der Geraden abweichenden gekrümmten Form vorliegen.
- Etikett nach mindestens einen der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Streifen in Form eines streifenförmigen Musters vorliegen, wobei die Streifen des Musters mindestens über einen Teil ihrer Länge eine Lage aufweisen die von der Laufrichtung der Cellulosefaser abweicht.
- Etikett nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Streifen in Bezug auf ihre Länge und/oder Breite, auf die Etikettenform und/oder Gebindeform abgestimmt sind.
- Etikett nach mindestens einen der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass die aktivierbare Klebebeschichtung ein aktivierbares, klebefähiges Material umfasst dass auf Basis von Biopolymeren sowie deren Derivaten und/oder synthetischen Polymeren ausgewählt ist.
- Etikett nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das aktivierbare, klebefähige Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Caseinen, Proteinen, Alginaten, Gelatinen, Galactomannanen, Stärken, Chitin und deren Derivaten, Vinylalkohol, Vinylacetat, Arylsäure und deren Derivate sowie Carboxymethylcellulose.
- Etikett nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das aktivierbare, klebefähige Material eine Viskosität von 200 mPas–4000 mPas, vorzugsweise 400 mPas–3000 mPas, besitzt.
- Etikett nach mindestens einen der Ansprüche 1–9, dadurch gekennzeichnet, dass als Aktivierungsmittel zur Aktivierung der Klebebeschichtung Wasser und/oder Wasserdampf und/oder ein Wasser/Alkoholgemisch verwendet wird.
- Etikett nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsgewicht der aktivierbaren Klebebeschichtung 2 g/m2 bis 15 g/m2 beträgt.
- Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett ein Papieretikett mit einer Nassdehnung von 0,5% bis 2,5% ist.
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