DE885514C - Verfahren und Vorrichtung zum Rundbiegen von Hartfaserplatten od. dgl. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Rundbiegen von Hartfaserplatten od. dgl.

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DE885514C
DE885514C DEB1559D DEB0001559D DE885514C DE 885514 C DE885514 C DE 885514C DE B1559 D DEB1559 D DE B1559D DE B0001559 D DEB0001559 D DE B0001559D DE 885514 C DE885514 C DE 885514C
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DE
Germany
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plate
bending
rollers
hardboard
moistened
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Expired
Application number
DEB1559D
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English (en)
Inventor
Hermann Basler
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J1/00Fibreboard

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Rundbiegen von Hartfaserplatten-od. dgl. Die Erfindung behandelt ein neues Verfahren, um Hartfaserplatten zu ganz- oder halbzylindrischen Körpern zu biegen.
  • Es ist bekannt, Bretter oder Stücke aus gewachsenem Holz durch Dampf oder Wärme zu verformen oder zu biegen. Der Versuch, dieses bekannte Verfahren zum Biegen von sog. Hartfaserplatten anzuwenden, begegnet erheblichen Schwierigkeiten deswegen, weil es sich bei harten Faserplatten um ein künstlich geformtes Produkt handelt. Unterzieht man nämlich die Faserplatten einer Dämpfung, so wird der künstlich hergestellte Verband der Einzelfasern weitgehend gelockert bzw. gesprengt, und die Platte verliert ihre Festigkeit und Härte. Auch besitzt das natürlich gewachsene Holz von Natur aus einen bedeutend höheren Feuchtigkeitsgehalt als eine künstliche Faserplatte. Werden Bretter aus. Holz durch allseitige Einwirkung von Hitze einer Verformung unterzogen, so verlieren sie ihren hohen Feuchtigkeitsgehalt und trocknen aus; die Verformung bleibt jedoch erhalten, und die nachträgliche Aufnahme von Luftfeuchtigkeit erreicht normalerweise niemals wieder den ursprünglichen Feuchtigkeitsgrad. Der Faserverband, der durch natürliche Bindekraft vorhanden ist, wird durch eine solche Verformung nicht verändert, ganz im Gegensatz zu einer Holzfaserplatte. Die Holzfaserplatte dagegen, die bei Temperaturen von über foo° verpreßt und ausgetrocknet worden ist, verliert bei diesem Herstellungsverfahren ihre Feuchtigkeit fast vollkommen und erreicht diese auch nach längeren Lagerung oder künstlicher Klimatisierung nicht wieder. Diese Feuchtigkeitder Hartfaserplatte, welche nach Lagerung oder künstlicher Klimatisierung im Mittel 6 bis 7 % beträgt, würde bei einer Verformung mittels trockener Hitze sofort ausgetrieben werden. Die Platte würde beinahe vollkommen austrocknen, und .die Einzelfasern würden brechen und auseinanderreißen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die zunächst ebene Hartfaserplatte auf nur einer Seite befeuchtet und danach zwischen zwei Preßwalzen hindurchgeführt wird, die mit einem spezifischen Druck von etwa 2o kg/cm2 und mehr auf die Platte einwirken. Die mit der angefeuchteten Seite der Hartfaserplatte in Berührung kommende Preßwalze ist heiß, während die andere Preßwalze kalt sein kann. Nach dem Verlassen der Preßwalzen gelangt die gebogene Faserplatte in ein Leitwerk aus einer Anzahl von Rollen, die im gewünschten Krürnmungsradius der Platte angeordnet sind und von beiden Seiten gegen die Platte anliegen. In diesem Leitwerk wird die Platte so lange festgehalten, bis die Feuchtigkeit der vorher angefeuchteten Plattenseite in der Hauptsache ver, dampft ist. Nach der Verdampfung behält die Platte die durch dieLeitwerkskrümmung bestimmte Form bei.
  • Die Biegung solcher Hartfaserplatten wird dadurch erleichtert, daß eine der Preßwalzen profiliert wird, so daß die Faserplatte beim Durchgang durch die Walzen mit einem Profil, z. B. einem Waffelprofil, versehen wird. Diese Maßnahme erleichtert die Rundbiegung der Platte, so daß sie im Leitwerk lediglich nur noch auszutrocknen braucht. Um den Trocknungsvorgang im Leitwerk zu beschleunigen, kann die zwischen den Rollen des Leitwerks befindliche, bereits gebogene Platte mit Heißluft behandelt werden.
  • Benutzt man als Anfeuchtemittel Stoffe, welche nach der Trocknung starre oder starrelastische Schichten auf der Platte hinterlassen, wie z. B. Kunstharzlacke oder -emulsionen, Öllacke oder -emulsionen, so wird auch so zusätzlich die Verformung,der gebogenen Plattenfixiert.
  • Die Temperatur der heißen Preßwalze richtet sich nach der Beschaffenheit der zur Anfeuchtung der Platten benutzten Mittel. Bei Anwendung von Phenalaldehydharz-Lösungen zum Anfeuchten der Platten wird die Preßwalze auf einer Temperatur von etwa foo° gehalten. Im Leitwerk werden in diesem Fall Temperaturen von über 16o° angewendet, damit die aufgebrachte Kunstharzschicht aaskondensiert.
  • Die Hartfaserplatten können bereits bei ihrer Herstellung Zusätze solcher Bindemittel erhalten, jedoch maß dann darauf geachtet werden, daß die Auspolymerisation bei der Herstellung noch nicht eintritt. Bei Anwendung von Phenolaldehydharzen oder .ähnlichen Mitteln bei der Herstellung der Platte maß die vor der Biegung vorgenommene Austrocknung daher bei Temperaturen von etwa 8ö°, durchgeführt werden.
  • In der Zeichnung ist eine Ausführungsform zum Biegen von Hartfaserplatten .dargestellt. Es zeigen Abb. i und 2 eine Biegevorrichtung in Seitenansicht und Draufsicht, Abb. 3 eine besondere Ausführung der Preßwalze. In Abb. i und 2 ist mit i der Führungstisch bezeichnet, der mit Rollen 2 für die Fortbewegung der ebenen Platte 3 versehen ist. Auf dem Führungstisch wird die Oberseite der Platte angefeuchtet, was schematisch durch das Tropfgefäß q. angedeutet ist. Vom Führungstisch gelangt die Plante 3 in Pfeilrichtung zwischen die beiden Preßwalzen 5 und 6. Die Preßwalze 5 wird auf einer Temperatur gehalten, die sich nach der Zusammensetzung der Anfeuchtungsmittel richtet, z. B. auf foö°. Die Platte wird zwischen den Preßwalzen unter Druck hindurch'bewegt, wodurch sie gebogen wird, und gelangt dann in das Leitwerk, welches z. B. aus einer Anzahl von Leitwalzen 7 und 8 besteht, von denen die Leitwalzen 7 gegen die trockene und die Leitwalzen 8 gegen die angefeuchtete Seite der Platte anliegen. Die Mittelachsen dieser Walzen liegen in einer dem gewünschten Biegungsradius der Platte entsprechenden Zylinderfläche und verhindern eine unerwünschte Rückverformung der gebogenen Platte. Mit 9 ist eine Heißluftzuführung bezeichnet, aus welcher heiße Luft durch eine Anzahl von Austrittsöffnungen gegen die angefeuchtete Plattenseite geblasen wird und dadurch den Trocknungsvorgang beschleunigt.
  • Die Platten können entweder kontinuierlich durch die Biegevorrichtung bewegt werden, oder sie können im Leitwerk eine Zeitlang in Ruhe verbleiben, bis die Austrocknung beendet ist.
  • Beim Ausführungsbeispiel nach A.bb.3 ist die obere Preßwalze fo profiliert, so daß die Faserplatte, wie bei il gezeigt ist, beim Durchgang ein Waffelprofil erhält, welches den Biegungsvorgang wesentlich erleichtert. Im Bedarfsfall kann auch die untere, kalte Walze profiliert sein.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Rundbiegen von Hartfaserplatten, dadurch gekennzeichnet, daß die auf einer Seite angefeuchteten Faserplatten zwischen zwei Preßwalzen hindurchgeführt werden, von denen mindestens die der angefeuchteten Seite der Platte zugeordnete Walze erhitzt wird, und daß danach die gebogenen Platten in ein Leitwerk gelangen, in dem sie so lange in der gebogenen Form gehalten werden, bis nach vollständiger Verdampfung der Feuchtigkeit eine Rückverformung nicht mehr eintreten kann, wobei der Trocknungsvorgang durch Zuführung von Wärme beschleunigt werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anfeuchten der Platten Mittel benutzt werden, die nach dem Trocknen der Platte starre oder starrelastische Schichten auf dieser bilden, z. B. Kunstharzlacke oder -emulsionen, Öllacke oder -emulsionen od. dgl.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Biegen Faserplatten verwendet werden, bei denen die Auspolymerisation der Bindemittel beim Trocknungsv organg des Herstellungsverfahrens dieser Platten durch entsprechend niedrig gehaltene Temperaturen, z. B. 8o° bei Phenolaldehydharze enthaltenden Platten, nicht vollkommen durchgeführt worden ist.
  4. Vorrichtung zur Ausführung der Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitwerk aus einer Anzahl von Führungswalzen (7, 8) besteht, die von beiden Seiten gegen die gebogene Platte anliegen und deren Mittelachsen in Ebenen liegen, die die gewünschte Krümmung der Platte aufweisen.
  5. 5. Vorrichtung zur Ausführung der Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß im Leitwerk eine mit einer Anzahl von Austrittsöffnungen verseheneHeißluftzuführung (g) angeordnet ist.
  6. 6. Vorrichtung zur Ausführung der Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die heiße Walze oder beide Walzen mit Profilierungen versehen sind.
DEB1559D 1942-04-23 1942-04-23 Verfahren und Vorrichtung zum Rundbiegen von Hartfaserplatten od. dgl. Expired DE885514C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1068534B (de) *

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