DE579118C

DE579118C - Verfahren zur Vorbereitung von Loesungen aus Kalksalpeter und Ammonnitrat zwecks Herstellung von Koernern in Schrotform

Info

Publication number: DE579118C
Application number: DEN33343D
Authority: DE
Original assignee: Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstof AS
Current assignee: Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstof AS
Priority date: 1932-02-23
Filing date: 1932-02-23
Publication date: 1933-07-01

Description

Verfahren zur Vorbereitung von Lösungen aus Kalksalpeter und Ammonnitrat zwecks Herstellung von Körnern in Schrotförm Es ist bekannt, daß man durch Zusatz von Ammonnitrat zu einer konzentrierten Kalksalpeterlösung ein Produkt herstellen kann, welches etwa 15,5 bis 16 °1o Stickstoff enthält, und das bei einer weit höheren Temperatur erstarrt als Norgesalpeter (Kalksalpeter mit 13 °/o Stickstoff).
Es ist auch bekannt, daß man die genannte Lösung des mit Ammonnitrat versetzten Kalksalpeters durch Verspritzen mit Druckluft in ein festes, unmittelbar streufähiges Produkt überführen kann. Die durch Verspritzen mit Druckluft erhaltenen Körner haben eine rauhe, ungleichförmige Oberfläche, die im Verhältnis zu der Korngröße ziemlich groß ist.
Endlich hat man schon vorgeschlagen, verschiedene Stoffe und Lösungen mittels des sogenannten Falltropfenverfahrens in Schrotform zu überführen, gemäß welchem die in Schrotform überzuführende Flüssigkeit nicht verspritzt, sondern in irgendeiner Weise in Tropfen übergeführt wird, die alsdann frei durch die Luft oder durch ein Gas fallen gelassen werden, wobei sie allmählich in Form von Körpern mit glatter, angenähert kugelförmiger Oberfläche erstarren. Als Vorbehandlung der flüssigen Stoffe bzw. Lösungen wurde vorgeschlagen, dieselben z. B. mittels gekühlter Metallflächen abzukühlen.
Es hat sich aber gezeigt, daß die Behandlung der Lösungen von Kalksalpeter mit einem Zusatz von Ammonnitrat gemäß dem bekannten Vorschlag in der Praxis nicht ausreicht, um diese Lösung für die spätere Behandlung durch das Falltropfenverfahren vorzubereiten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man durch eine besondere Art der Vorbehandlung der fertigen Lösung des Kalksalpeters mit Ammonnitrat diese für die Weiterbehandlung mit dem Falltropfenverfahren geeignet macht. Das Hauptmerkmal der Erfindung ist darin zu erblicken, daß die fertige Lösung, nachdem sie mittels einer gekühlten Metallfläche in eine ungleichmäßige, halb erstarrte Form übergeführt worden ist, einem geheizten Homogenisierungsapparat zugeleitet wird, in welchem sie bei konstanter Temperatur in einen gleichförmigen, homogenisierten, dünnflüssigen Brei übergeführt wird.
Dieser Brei eignet sich zur Weiterbehandlung durch das an sich bekannte Falltropfenverfa.hren.
In der Zeichnung ist schematisch eine Apparatur veranschaulicht, mit welcher beispielsweise das Verfahren durchgeführt werden kann. Aus einem Vorratsbehälter a mit einer Lösung von Kalksalpeter mit 4,7 °/o Ammonnitrat und Z3,3 °/o Wasser bei einer Temperatur von ioo° C strömt die Lösung in einen Trog b, der auf der einen Seite durch eine mit Wasser von etwa 2o° C gekühlte drehende Walze c abgeschlossen wird. Die Walze nimmt von der Lösung an ihrer Oberfläche eine Schicht mit, die am untersten Ende durch das Abstreifmesser d nach einem mit Dampf geheizten Homogenisierungsgefäß e geleitet wird, in dem eine Röhrenschnecke f rotiert. In diesem Gefäß bildet sich bei einer Temperatur von etwa 96' C der homogene, dünnflüssige Brei, der nach seinem Austritt aus diesem dem an sich bekannten Falltropfenverfahren unterworfen wird.
Das neue Verfahren bedeutet einen großen Fortschritt gegenüber dem Stande der Technik, weil es durch dieses Verfahren gelingt, die Lösung von Kalksalpeter mit Ammonnitratzusatz ohne Staubbildung in Körner mit glatter Oberfläche und angenähert kugelförmiger Gestalt überzuführen. In dieser Gestalt hat das Produkt eine Anzahl bedeutende Vorteile, u. a. dadurch, daß die Kornoberfläche im Verhältnis zur Korngröße auf ein Mindestmaß herabgesetzt ist, wodurch die Feuchtigkeitsaufnahme des hygroskopischen Produktes herabgesetzt wird. Weiter neigt das Produkt wegen der glatten, kugelförmigen Oberfläche auch nachträglich weniger zur Staubbildung, was sowohl beim Transport wie bei der Verwendung des Düngemittels in der Landwirtschaft von großer Bedeutung ist. Ebenfalls ist das spezifische Volumen des Produktes kleiner als das der Produkte mit ungleichförmiger Kornoberfläche, wodurch eine bedeutende Ersparnis an Verpackungsmaterial beim Versand des Produktes erzielt wird. Auch deswegen ist das Produkt vorteilhaft, weil die Rieselfähigkeit der Körner aus den Streumaschinen der Landwirtschaft größer und gleichmäßiger wird, je mehr sich die Form der Körner der Kugelform annähert und je glatter die Oberfläche der Körner ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Vorbereitung von Lösungen aus Kalksalpeter und Ammonnitrat mit einem Gehalt von z5,5 bis 16 °/o Stickstoff für die Weiterbehandlung nach dem Falltropfenverfahren zwecks Herstellung von Körnern in Schrotform, dadurch gekennzeichnet, daß die fertige Lösung, nachdem sie auf einer gekühlten Fläche teilweise zur Erstarrung gebracht ist, in eine geheizte Homogenisierungsvorrichtung gelangt, in welcher sie bei konstanter Temperatur in einen homogenen, dünnflüssigen Brei übergeführt wird, der alsdann durch das Falltropfenverfahren zu Körnern in Schrotform umgestaltet wird.