DE577340C - Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente

Info

Publication number
DE577340C
DE577340C DEI39143D DEI0039143D DE577340C DE 577340 C DE577340 C DE 577340C DE I39143 D DEI39143 D DE I39143D DE I0039143 D DEI0039143 D DE I0039143D DE 577340 C DE577340 C DE 577340C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
urea
cyanamide
metals
nitrogen
cyanamides
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI39143D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Otto Schmitt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI39143D priority Critical patent/DE577340C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE577340C publication Critical patent/DE577340C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente Beim Glühen eines Gemisches aus Harnstoff und Calciumoxyd im überschuß, z. B. eines Gemisches aus i Teil Harnstoff mit i bis q. Teilen Calciumoxyd, entsteht bekanntlich Calciumcyanamid. Zwar wird bei diesem Mengenverhältnis der Stoffe der Harnstoff restlos ausgenutzt, das anfallende Produkt ist jedoch stets mit großen Mengen Calciumoxyd und -carbonat vermengt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Cyanamide der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente mit Ausnahme des Quecksilbers und des Berylliums in sehr guter Ausbeute und in einer von Beimengungen weitgehend freien Form erhält, wenn man Gemische, die auf je i Mol eines oder mehrerer der. Oxyde oder Carbonate der genannten Metalle mehr als i, vorzugsweise etwa 2 Mol Harnstoff enthalten, auf Temperaturen über q.oo,° erhitzt.
  • Es . ist überraschend und konnte aus dem Bekannten nicht geschlossen werden, daß trotz des hohen Gehaltes dieser Gemische an Harnstoff keine nennenswerte andersartige Umsetzung des Harnstoffs stattfindet.
  • Zweckmäßig werden während des Erhitzens sauerstofffreie Gase, z. B. Stickstoff, Ammoniak usw., über oder durch das Gemisch bzw. die bei der Erhitzung der Ausgangsstoffe entstehenden Schmelzen geleitet, um die bei der Reaktion entstehenden flüchtigen Produkte, insbesondere das Wasser, zu entfernen.
  • Als vorteilhaft hat es sich ferner erwiesen, das Gemisch zunächst einige Zeit lang auf Temperaturen von etwa iq.o bis ¢0o° zu erhitzen und erst hierauf die Temperatur auf über q.00° zu steigern. Hierbei wird die auch bei der unmittelbaren Anwendung der höheren Temperatur schon nicht bedeutende Zersetzung des Harnstoffs noch weiter eingeschränkt, und es werden noch höhere Ausbeuten erhalten.
  • Der Reaktionsverlauf läßt sich im Falle der Verwendung von Calciumoxyd durch folgende Gleichungen veranschaulichen: i. bei i 5o bis q.oo° : 2 CO (N H2)2 -f- Ca 0 - Ca (CON)Z -f- 2 NH3 + H20, z. über 4oo°: Ca(CON)2=CaCN2+C02. Es entsteht also auf je 2 Mol Harnstoff i Mol Calciumcyanamid.
  • Die Reaktionsstufen sind an sich bekannt. Die Umsetzung verläuft jedoch unter den im Verfahren vorliegenden Mischungsverhältnis= sen der Stoffe nicht streng nach den angegebenen Reaktionsgleichungen. So ist bei der direkten Erhitzung auf die Reaktionstemperatur, z. B. auf 6oo bis 7o0°, die Bildung von Cyanaten als Zwischenprodukt nicht nachweinbar; auch das Reaktionsendprodukt ist in diesem Falle praktisch frei von Cyanaten. Bei der Durchführung des Verfahrens in zwei Stufen wird hinwiederum nicht nur das in der i. Stufe gebildete Cyanat, sondern es werden auch andere hierbei gebildete stickstoffhaltige Produkte sowie gegebenenfalls nicht umgesetzter Harnstoff in Cyanamid umgewandelt. Die anfänglich schmelzflüssige Reaktionsmasse verfestigt sich im Maße, wie Calciumcyanamid entsteht, so daß die Umsetzung vor vollständigem Verbrauch der Ausgangsstoffe zum Stillstand kommt.
  • Ein entsprechender Reaktionsverlauf findet statt im Falle der Verwendung von Calciumcarbonat sowie der Oxyde und Carbonate der anderen Erdalkalimetalle und anderer zweiwertiger Metalle, z. B. des Magnesiums, Zinks, Cadmiums, oder der Mischungen mehrerer solcher Oxyde oder Carbonate.
  • Die Hauptmenge des nicht zu Cyanamid umgesetzten Stickstoffs entweicht in Form von Ammoniak gegebenenfalls zusammen mit ` dem gleichzeitig frei werdenden Kohlendioxyd und kann in bekannter Weise wieder zu Harnstoff verarbeitet werden. Der Rest des nicht zu Cyanamid umgesetzten Stickstoffs ist im Endprodukt in Form von Verbindungen von der Art der Cyanursäure vorhanden.
  • Es sind zwar schon eine Reihe Verfahren zur Gewinnung von Erdalkalicyanamiden durch unmittelbare Einwirkung von Ammoniak, mit oder ohne Kohlenoxydzusatz auf die Carbonate oder Oxyde der Erdalkalimetalle bekanntgeworden, doch entstehen dabei Produkte mit weit niedrigerem Cyanamidgehalt, als das bei dem vorliegenden Verfahren erhaltene Produkt aufweist, oder es sind so große Überschüsse an den Reaktionsgasen erforderlich, daß der größte Teil davon ohne Umsetzung in die Abgase gelangt und demgemäß nur ein sehr geringer Umsetzungsgrad erreicht wird. Ein besonderer Vorteil des mit Harnstoff arbeitenden Verfahrens gegenüber der erwähnten Arbeitsweise besteht darin, daß in demjenigen Abschnitt des Arbeitsganges, in dem gasförmiges Ammoniak auftritt, derartig niedrige Temperaturen Verwendung finden, daß noch keinerlei Ammoniakzersetzung erfolgt, während bei den Temperaturen, die in den bekannten, freies Ammoniak verwendenden Verfahren erforderlich sind, um ausreichende Ausbeuten zu erzielen, stets nicht unbeträchtliche Verluste an Ammoniak entstehen durch Spaltung dieses unter Freiwerden von elementarem Stickstoff. Weiterhin ist bei dem Verfahren durch Fortfall der Anwendung von Kohlenoxyd das Auftreten von Cyanwasserstoff, das zu betriebserschwerenden Vorsichtsmaßregeln führt, ausgeschlossen. Da Harnstoff selbst unter Verwendung von Kohlendioxyd und Ammoniak gewonnen wird, umfaßt das vorliegende Verfahren demnach die Möglichkeit, Ammoniak verlustlos in Cyanamid überzuführen.
  • Beispiel i Ein Gemisch von 6o Teilen Harnstoff und 28 Teilen Cafciumoxyd wird i Stunde lang auf 7oo° erhitzt, während ein langsamer Strom von Stickstoff darüber geleitet wird. Die entstandene Schmelze enthält 27,8 o/o Cyanamidstickstoff, entsprechend 79,50/0 Calciumcyanamid.
  • Wird die gleiche Mischung 30 Minuten lang unter Überleiten von Ammoniak auf 225° erhitzt und hierauf weitere 30 Minuten lang unter Überleiten eines Stickstoffstromes auf 700°, so wird ein Produkt mit 31,5 olo Cyanamidstickstoff, entsprechend 9o % Calciumcyanamid, erhalten.
  • Beispiel e i2 Teile Harnstoff werden mit i5 Teilen Bariumoxyd gemischt und auf 25o° erhitzt, wobei Ammoniak über die Schmelze geleitet wird. Hierauf wird die Temperatur auf 700° erhöht, wobei bei etwa 4oo° das Ammoniakgas durch Stickstoff ersetzt wird. Es werden i 7 Teileeines Produktes mit 10,40/0 Cyanamidstickstoff, entsprechend - 66% Bariumcyanamid, erhalten.
  • Beispiel 3 3oTeile Harnstoff und 2oTeile Magnesiumoxyd werden gut gemischt und zunächst unter Überleiten eines Gasstromes von 2o 1 Ammoniak/Std. auf 25o° erhitzt. Dann wird die Temperatur auf 700° gesteigert und an Stelle des Ammoniaks ein langsamer Strom -von Stickstoff (51/Std.) übergeleitet. Das erhaltene Produkt enthält 34,4 % Stickstoff als Cyanamid und besteht demnach zu etwa 8o 010 aus Magnesiumcyanamid.
  • Beispiel 4 Ein Gemisch aus 6o Teilen Harnstoff und 41 Teilen Zinkoxyd wird 1,I2 Stunde lang unter Überleiten eines Stickstoffstromes auf 2öo° erhitzt. Die entstandene Schmelze wird dann eine weitere 1/2 Stunde lang auf 700° erhitzt, wobei ein Produkt mit 23,5 Cyänamidstickstoff, entsprechend einem Gehalt von $8,4 %. Zinkcyanamid, erhalten wird.
  • Beispiel-5 Ein Gemisch von 6o Teilen Harnstoff- und 28 Teilen Calciumoxyd wird i Stunde lang in ruhender Stickstoffatmosphäre auf 700° erhitzt. Das Reaktionsprodukt enthält 2q.,-6 010 Cyanamidstickstoff, entsprechend etwa 70 0/0 Calciumcyanamid. Beispiel 6 3oTeile Harnstoff und 25 Teile Calciumcarbonat werden innig vermischt und i Stunde lang unter Überleiten von Stickstoff auf etwa 700° erhitzt. Dabei entstehen 3o Teile eines Produktes mit 16,9 % Cyanamidstickstoff, entsprechend ¢ä °f, Calciumcyanamid.

Claims (2)

  1. PATRNTANSPRÜCHR: i. Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente mit Ausnahme des Quecksilbers und des Berylliums durch Umsetzung von Mischungen aus Oxyden und Harnstoff bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen mit einem Mischungsverhältnis von mehr als i Mol, vorzugsweise annähernd 2 Mol Harnstoff auf i Mol eines oder mehrerer der Oxyde oder Carbonate der genannten Metalle anwendet und diese Mischungen, zweckmäßig unter Überleiten sauerstofffreier Gase, auf Temperaturen über q.oo° erhitzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gemische zunächst einige Zeit auf iq.o bis 3oo° erhitzt werden und hierauf die Temperatur auf q.oo° und darüber gesteigert wird.
DEI39143D 1929-08-28 1929-08-29 Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente Expired DE577340C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI39143D DE577340C (de) 1929-08-28 1929-08-29 Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE699079X 1929-08-28
DEI39143D DE577340C (de) 1929-08-28 1929-08-29 Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE577340C true DE577340C (de) 1933-05-31

Family

ID=25946489

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI39143D Expired DE577340C (de) 1929-08-28 1929-08-29 Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE577340C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4408271A1 (de) * 1994-03-11 1995-09-14 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Herstellung von Calciumcyanamid aus Harnstoff

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4408271A1 (de) * 1994-03-11 1995-09-14 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Herstellung von Calciumcyanamid aus Harnstoff
US5753199A (en) * 1994-03-11 1998-05-19 Skw Trostberg Aktiengesellschaft Process for the production of calcium cyanamide from urea

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE577340C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Metalle der 2. Gruppe des periodischen Systems der Elemente
DE1915723B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Amidosulfonsäure
DE608905C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Ammoniumcyanat
DE641818C (de) Verfahren zur Darstellung von Cyanamiden des Calciums und des Magnesiums
DE579886C (de) Verfahren zur Darstellung von Alkalicyaniden
DE1288082B (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumcyanamid
DE481790C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden der Erdalkalimetalle und des Magnesiums
DE558856C (de) Verfahren zur Gewinnung von Cyanamiden der Erdalkalimetalle und des Magnesiums
DE621581C (de) Verfahren zur Herstellung alkalicyanidreicher Massen
DE512700C (de) Verfahren zur Darstellung von Alkalicyaniden
DE145748C (de)
DE879688C (de) Kreislaufverfahren zur Gewinnung von Blausaeure aus Alkali- oder Erdalkalicarbonaten, Kohlenstoff und Stickstoff in Gegenwart von Eisenkatalysatoren
DE551776C (de) Verfahren zur Herstellung von Rhodaniden
DE467479C (de) Herstellung von Metallcyanamiden oder solche enthaltenden Gemischen
DE548435C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff oder harnstoffhaltigen Produkten
DE530052C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffphosphat-Duengemitteln
DE630652C (de) Verfahren zur Umsetzung von Alkalichloriden mit ueberschuessiger Salpetersaeure
AT204054B (de) Verfahren zur Herstellung eines Harnstoff und Ammonsulfat enthaltenden Düngemittels
DE751738C (de) Kreislaufverfahren zur Gewinnung von weissem Kalkstickstoff unter gleichzeitiger Aufarbeitung der dabei anfallenden Gasgemische
DE480905C (de) Darstellung von Alkalicyaniden aus Kalkstickstoff
DE566659C (de) Verfahren zur Herstellung eines Mischduengers
DE585427C (de) Herstellung von Pottasche mit Nebengewinnung von Ammoniak oder Ammonsulfat
DE817456C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyanamiden
DE536446C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkali- oder Erdalkalisalzen der Imidodicarbonsaeure
DE81769C (de)