DE558856C - Verfahren zur Gewinnung von Cyanamiden der Erdalkalimetalle und des Magnesiums - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Cyanamiden der Erdalkalimetalle und des Magnesiums

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DE558856C
DE558856C DEI39527D DEI0039527D DE558856C DE 558856 C DE558856 C DE 558856C DE I39527 D DEI39527 D DE I39527D DE I0039527 D DEI0039527 D DE I0039527D DE 558856 C DE558856 C DE 558856C
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DE
Germany
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ammonia
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alkaline earth
magnesium
pressure
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Expired
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DEI39527D
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Dr Karl Otto Schmitt
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur-Gewinnung von Cyanamiden der Erdalkalimetalle und des Magnesiums Es ist schon vorgeschlagen worden, die Cyanamide der Erdalkalimetalle dadurch herzustellen, daß man die Carbonate dieser Metalle bei Temperaturen oberhalb .45o° mit Ammoniak erhitzt. Dabei können auch Drucke von 3 bis ro Atm. angewandt werden. Dieses Verfahren ist jedoch mit verschiedenen Nachteilen verbunden. Vor allem verlaufen die ihm zugrunde liegenden Reaktionen nur langsam, so daß man, um einen rascheren Reaktionsverlauf zu erzielen, höhere Temperaturen, wie z. B. 750°, anwenden muß, bei denen das Ammoniak bereits beginnt, in die Elemente zu zerfallen. Außerdem muß hierbei ein teueres Ofenmaterial verwendet werden, wie z. B. Kupfer-Zinn-Legierungen, oder ein Material von schlechter Wärmeleitfähigkeit, z. B. keramische Stoffe.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in überraschend einfacher Weise die Bindung .des Stickstoffs schon bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen durchführen kann, die irgendwelche Ammoniakzersetzung nicht bedingen, wenn man die Oxyde oder Carbonate der Erdalkalimetalle oder des Magnesiums mit Ammoniak und Kohlendioxyd unter Drucken von mehr als 5o Atm. auf Kohlendioxyd zwischen i5o° und q.00° erhitzt. Hierbei entstehen im Gegensatz zu den eingangs erwähnten, auch unter Kohlenoxydzusatz durchführbaren Verfahren mehr oder weniger dickflüssige Schmelzen, die in der Regel eine oder mehrere feste Phasen enthalten. Diese Produkte, die den Stickstoff, abgesehen von dem nicht umgesetzten Ammoniak, bereits in nichtflüchtiger Form gebunden enthalten, brauchen dann nur noch auf Temperaturen über 4oo° erhitzt zu werden, wobei die Bildung des Metallcyanamids rasch und glatt erfolgt; insbesondere wird eine weitere Zuführung freien oder gebundenen Ammoniaks nicht nötig. Die Reaktion bei der Nacherhitzung auf Temperaturen oberhalb q.00° verläuft im allgemeinen noch rascher als die im ersten Abschnitt des Verfahrens stattfindende Reaktion.
  • Anstatt Ammoniak und Kohlendioxyd als solche in gasförmiger oder flüssiger bzw. fester Form zu verwenden, kann man auch zunächst Ammoncarbamat oder Ammoncarbonat herstellen, dieses mit den betreffenden Erdalkalioxyden bzw. -carbonaten vermischen und .das Gemisch, evtl. auch unter Hinzufügen überschüssigen. Ammoniaks, der Druckbehandlung unterwerfen.
  • Ferner kann man, um das bei der Druckreaktion frei werdende Wasser zu entfernen, dauernd einen Gasstrom durch den Autoklaven leiten, indem man z. B. einen Teil des Ammoniaks und des Kohlendioxyds -entweichen läßt und die abziehenden Gase durch frisches Ammoniak und Kohlendioxyd ersetzt.
  • Da sich das nicht umgesetzte bzw. das bei der Verwendung gasförmigen Ammoniaks und Kohlendioxyds entstehende Ammoncarbamat und andere flüchtige Ammoniakverbindungen bei der nachfolgenden Erhitzung .des Reaktionsprodukts auf höhere Temperatur an den kalten Stellen des Reaktionsraumes absetzen und zu Verstopfungen der Apparatur führen können, ist es zweckmäßig, die bei .der Druckreaktion erhaltenen Produkte vor der weiteren Behandlung von den flüchtigen Bestandteilen zu befreien, was z. B. durch schwaches Erwärmen bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck oder auch durch Entspannen des Druckgefäßes bei erhöhter Temperatur erfolgen kann. Die dabei entweichenden Gase können. evtl. nach Befreiung von Wasser und Ammoncarbonat z. B. durch Kühlung von neuem zur Umsetzung mit Oxyden oder Carbonaten benutzt werden. Ebenso können die bei der Nacherhitzung frei werdenden, hauptsächlich aus Kohlendioxyd bestehenden Gase wieder der Druckerhitzung zugeführt werden.
  • Es ist zwar bereits versucht worden, Calciumeyanamid durch Glühen von Harnstoff mit Kalk im Verhältnis von i bis 4 Teilen Kalk auf i Teil Harnstoff herzustellen, wobei Produkte mit bis zu 3 q. o/o Calciumcyanamid entstehen; desgleichen ist es bekannt, daß durch Druckerhitzung von Ammoniak und Kohlendioxyd Harnstoff erhalten wird; indessen boten diese Tatsachen keine Anhaltspunkte für die Durchführbarkeit vorliegender Arbeitsweise, da es nicht feststeht, ob hierbei die gesamte Umsetzung überhaupt über Harnstoff als Zwischenprodukt verläuft, und da weiterhin bei der Umsetzung erhebliche Mengen Wasser entstehen, die Calciumcyanamid bei der in Frage kommenden Temperatur zersetzen. Es war daher auch nicht vorauszusehen, daß die Umsetzung zu technisch brauchbaren cyanamidhaltigen Produkten führen könne. Der Vorteil des neuen Verfahrens besteht insbesondere darin, daß Produkte von wesentlich höherem Gehalt an Calciumcyanamid gewonnen werden können, als sie bisher durch Glühen von Harnstoff mit Kalk erhalten worden sind. Beispiel i Eine Mischung von 14 Teilen Calciumoxyd mit i 17 Teilen Ammoncarbamat wird im Autoklaven i Stunde lang auf Zoo bis 24o° erhitzt, wobei Drucke bis zu 175 Atm. auftreten. Hierauf läßt man erkalten und entspannt. Es bleiben 98,5 Teile einer weißen und feuchten Masse zurück, die _ man Stunde lang unter Überleiten eines langsamen Stickstoffstromes auf etwa 700° erhitzt. Hierbei erhält man 17,3 Teile eines Produkts mit 17,5 % Cyanarr£idstickstoff, entsprechend 5o ofo Calciumcyanamid. Beispiel e io Teile Magnesiumoxyd werden mit i i 7 Teilen Ammoncarbamat in einem Autoklaven i Stunde lang auf etwa 2oo° erhitzt, wobei der Druck allmählich auf 14o Atm. steigt. Nach Entspannen wird das Produkt zunächst io Minuten lang auf 25o° und hierauf i Stunde lang auf 700° in einem Stickstoffstrom erhitzt. Das Endprodukt enthält etwa i8 0f, Cyanamidstickstoff, entsprechend etwa 41 °I, Maanesiumcyanamid. Beispiel 3 Ein Gemisch von 25 Teilen CaIciumcarbonat und 156 Teilen Ammoncarbamat wird i Stunde lang auf 22o bis 25o° erhitzt, so daß der Druck zum Schluß 265 Atm. beträgt. Hierauf wird auf Zimmertemperatur abgekühlt und entspannt und das Produkt i Stunde lang auf 700° erhitzt. Das Endprodukt enthält etwa io °f,. Cyanamidstickstoff, entsprechend etwa 29 °/o Calciumcyanamid. Beispiel 4 Ein Gemisch aus i44 Teilen Ammoncarbonat und 14 Teilen Calciumoxyd wird im Druckgefäß i Stunde lang auf etwa 2oo° erhitzt, wobei ein Druck von 95 Atm. erreicht wird. Der nach dem Erkalten und Entspannen erhaltene Rückstand liefert nach halbstündigem Erhitzen auf 7oo° ein Produkt, das 16,4 °/o Calciumcyanamid enthält. Beispiel s Ein Gemisch aus 38 Teilen Bariumoxyd und io7Teilen Ammoncarbamatwird i Stunde lang in einem Autoklaven auf etwa 200° erhitzt und nach dem Erkalten entspannt. Hierauf wird zunächst 15 Minuten lang auf 25o° zwecks Entfernung etwa nicht umgesetzter Anteile des Carbamats sowie des Reaktionswassers und alsdann 30 Minuten lang auf 700° erhitzt. Das hierbei erhaltene Produkt enthält 27,5 °f, Bariumcyanamid.
  • Beispiel 6 In einen Rührautoklaven, der mit einer Mischung von i4 Teilen Calciumoxyd und i 17 Teilen Ammoncarbamat beschickt ist und auf einer Temperatur von 2io° gehalten wird, wird stündlich eine Aufschlämmung von i4 Teilen Calciumoxyd in i7 Teilen flüssigem Ammoniak eingebracht, und gleichzeitig werden 22 Teile Kohlendioxyd gasförmig eingepreßt. Am Boden des Druckgefäßes werden von der gebildeten Schmelze im Verlauf i Stunde 53 Teile abgezogen und daraus durch halbstündiges Erhitzen auf 700° unter Ausschluß von Sauerstoff 19 Teile eines Produkts gewonnen, das 16 °['o Cy anamidstickstoff, entsprechend etwa 46 °/o Calciümcyanamid, enthält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Cyanamiden der Erdalkahmetalle und des Magnesiums aus deren Oxyden oder Carbonaten, Ammoniak und Kohlendioxyd unter Anwendung von Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung dieser Stoffe, wobei auch Verbindungen von Ammoniak und Kohlendioxyd angewandt werden können, unter Drucken von mehr als 5o Atm. und bei Temperaturen zwischen i5o° und 400° durchführt und die dabei erhaltenen Produkte, gegebenenfalls nach Abtrennung flüchtiger Bestandteile, bei Atmosphärendruck oder bei nur schwach erhöhtem oder bei vermindertem Druck auf Temperaturen oberhalb 4oo° erhitzt.
DEI39527D 1929-10-10 1929-10-11 Verfahren zur Gewinnung von Cyanamiden der Erdalkalimetalle und des Magnesiums Expired DE558856C (de)

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