DE484055C - Verfluessigung und Trennung von Gasgemischen bei tiefer Temperatur - Google Patents
Verfluessigung und Trennung von Gasgemischen bei tiefer TemperaturInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/04—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by cooling to condense non-gaseous materials
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C01B3/00—Hydrogen; Gaseous mixtures containing hydrogen; Separation of hydrogen from mixtures containing it; Purification of hydrogen
- C01B3/50—Separation of hydrogen or hydrogen containing gases from gaseous mixtures, e.g. purification
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- C01B3/56—Separation of hydrogen or hydrogen containing gases from gaseous mixtures, e.g. purification by contacting with solids; Regeneration of used solids
- C01B3/58—Separation of hydrogen or hydrogen containing gases from gaseous mixtures, e.g. purification by contacting with solids; Regeneration of used solids including a catalytic reaction
Description
Vorliegende Erfindung betrifft die Verflüssigung bzw. Trennung von Gasgemischen
bei tiefer Temperatur, beispielsweise zur Herstellung von Wasserstoff durch: teilweise Veriiüssigung
wasserstoffhaltiger Gasgemische, wie z. B. Koksofengas und Leuchtgas o. dgl.,
und zur Herstellung von Sauerstoff und Stickstoff durch Luftverflüssigung.
Es wurde gefunden, daß es bei dieser Behandlung bei tiefer Temperatur . unbedingt
erforderlich ist, die Anwesenheit von. Sauerstoff-Stickstoff-Verbindungen
in dem behandelten Gasgemisch zu vermeiden, da diese Verbindungen sich in den kalten Teilen der
Apparatur niederschlagen, insbesondere an Stellen, wo sich gleichfalls gewisse Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Acetylen, niederschlagen, so daß sie entweder für sich oder in Verbindung mit diesen Kohlenwasserstoffen
labile, explosionsfähige Produkte erzeugen können.
Das beihandelte Gasgemisch wird demnach erfindungsgemäß von den etwa darin enthaltenen
Sauerstoff-Stickstoff-Verbindungen praktisdh vollkommen befreit, z. B. dadurch, daß
es der Rotglut ausgesetzt wird, da die genannten Verbindungen sich bei dieser Temperatur
in Stickstoff und Sauerstoff zersetzen. Es ist zu bemerken, daß bei den Koksofengasen
oder beim Leuchtgas 'die Sauerstoff-Stickstoff-Verbindungen unter Umständen daher
entstehen können, daß die zur Entfernung des in den Gasen enthaltenen Ammoniaks in den Sättigern verwendete Schwefelsäure
oft Stickoxyde, als Nitrosylsehwefelsäure
ο. dgl., enthält. Wenn eine solche Säure in die Ammoniaksättiger eingeführt wird,
so erfolgt durch Mischen mit der sie verdünnenden Flüssigkeit eine Zersetzung von
Nitrosylschwefelsäure unter Entwicklung von Sauerstoff-Stickstoff-Verbindungen; solche Verbindungen
bilden sich auch durch die Einwirkung reduzierender Verbindungen, wie z. B. Schwefelwasserstoff auf Nitrosylschwefelsäure;
dieser Schwefelwasserstoff ist in dem aus der Destillation der Konle gewonnenen
Gas enthalten. Die so gebildeten Verbindungen werden von dem Gas über die Sättiger hinaus
fortgeführt, und es ist Zweck der Erfindung, zu verhindern, daß diese bis zu den durch
teilweise Verflüssigung Wasserstoff herstellenden Apparaten gelangen.
Ein in diesem Fall zur Verhütung der Gegenwart von Sauerstoff-Stickstoff-Verbindungen
geeignetes Mittel besteht erfindungsgemäß darin, daß die für die Wiedergewinnung
des Ammoniaks verwendete Schwefelsäure denitriert wird und zu diesem Zweck ein geeignetes reduzierendes Gas durch diese
Säure hindurchgeleitet wird. In den. Kokereien und Gasanstalten kann hierzu mit Vorteil
ein Bruchteil des rohen, durch die Destillation der Kohle gewonnenen Gases verwendet
werden, welcher Teil alsdann nicht zur
Verflüssigung gelangt, da er mit den zu entfernenden Stickoxyden geschwängert ist; man
kann auch die reduzierenden;, mit Schwefelwasserstoff
geschwängerten Gase verwenden, die aus der Destillation der Ammoniakwässer
der Kokerei oder aus den für die chemische Reinigung des Gases vor seiner Verflüssigung
verwendeten Ammoniaklösungen kommen.
Z. B. kann die Denitrierung der Schwefelsäure in der Weise fortlaufend erfolgen*
daß man das reduzierende Gas mit Hilfe von Druckgebläsen durch die Schwefelsäure hindurchleitet,
die fortlaufend in eine Wanne fließt, die höher steht als der Amrnoniaksättiger,
in den die denitrierte Säure alsdann eingeführt wird. Praktisch ist es, zwecks Erzielung eines gleichmäßigeren und besonders
genauer zu überwachenden Ergebnisses nicht die oben beschriebene, sondern, eine diskontinuierliche
Arbeitsweise anzuwenden, die beispielsweise durch die Zeichnung erläutert wird.
Es werden zwei Säurewannen verwendet, und zwar dient abwechselnd die eine zur
Denitrierung der Säure, während die andere die zur Speisung des Ammoniaksättigers verwendete
Säure enthält, und umgekehrt. Diese Wannend und B sind durch geeignete Rohre
und Hähne mit der Zuführung C des reduzierenden Gases verbunden. Die Hähne sind
z. B. so angeordnet, daß das mit Hilfe eines Druckgebläses 5 zugeführte, reduzierende Gas
in den die zu denitrierende Säure enthaltenden Behälter A eintritt, während der Behalter
B kein Gas erhält, aber den Ammoniaksättiger durch den Hahn D speist.
Man leitet das reduzierende Gas durch A hindurch, bis durch die Analysen das vollständige
Fehlen von Stickoxyden in der Säure angezeigt wird. Nun ist der Behälter B säureleer,
so daßi man nunmehr die Hähne öffnet, um die reine Säure aus A dem Sättiger zuzuführen
und das reduzierende Gas jetzt der Wanne B mit der zu denitrierenden Säure
zuzuführen. Diese diskontinuierliche Anordnung ist im allgemeinen vorzuziehen, weil
sie eine durchaus strenge Überwachung ermöglicht, die in diesem -Fall unentbehrlich
ist.
Es ist zu bemerken, daß beim Behändem der denitrierten Säure mit in den reduzierenden
Gasen enthaltenem Schwefelwasserstoff ein Niederschlag von Schwefel und gewissen
Verunreinigungen, wie z. B. Arsen, entsteht, die man durch Filtrieren und Abgießen axisscheiden
kann; mit der so gereinigten Säure läßt sich ein reineres und weißeres Ammoniumsulfat
als dasjenige erhalten, welches gewöhnlich in den Kokereien hergestellt wird. Es soll ferner ein Mittel angegeben werden,
durch das man diese Ausscheidung in dem Fall erhalten kann, wo die betreffenden Gase
reduzierende Gase, namentlich Wasserstoff, enthalten, die gegenüber den betreffenden
Stickoxyden in großer Menge vorhanden sind. Man fand nämlich, daß man in diesem Fall
eine praktisch restlose Ausscheidung der Stickoxyde dadurch erzielt, daß man diese
in Gegenwart von reduzierten Metallen und bei Temperaturen hydriert, die geringer sind
als diejenigen, bei welchen man diese Oxyde hydrieren kann, wenn sie in sehr großer Menge
in dem behandelten Gas vorhanden sind.
So genügt z. B. in Gegenwart von reduziertem Kupfer eine Temperatur von ungefähr
ioo° C und bei reduziertem Eisen eine solche von 1250C. Man hat ferner gefunden,
daß hierbei und bei passender Temperatur nicht nur die in den Gasen enthaltenen Stickoxyde
ausgeschieden werden, sondern auch eine gleichzeitige Hydrierung des etwa in den behandelten Gasen enthaltenen Acetylene
stattfindet; obgleich die Hydrierung der Stickoxyde leichter stattfindet als die Hydrierung
des Acetylens, wenn diese Körper jeder für sich vorhanden sind, hat sich ergeben, daß diese
beiden Hydrierungen auf demselben Katalysator gleichzeitig stattfinden. Mit reduziertem
Eisen soll die Temperatur ungefähr 2000 C
betragen, um eine praktisch vollkommene und gleichzeitige Hydrierung der Stickoxyde
und des Acetylens zu ergeben.
Es wurde ferner beobachtet, daß wenn
das behandelte Gasgemisch Kohlenoxyd und Äthylen enthält, letzteres praktisch nicht
hydriert wird. Das Äthylen kann demgemäß in dem Verflüssigungsapparat wiedergewonnen
und später zur Alkoholgewinnung verwendet werden.
B eis pi el
Verdichtetes oder unverdichtetes, nach den üblichen Verfahren gereinigtes Koksofengas
leitet man über reduziertes Kupfer, das auf Temperaturen erhitzt wird, die geringer
als 2000 C sind und von dem jeweiligen Zustand des Katalysators abhängen. Man
kann feststellen, daß das Gas nach dieser Behandlung praktisch keine Stickoxyde und
kein Acetylen mehr enthält. no
Ein anderes Mittel zur Entfernung der Stickoxyde besteht darin, das Gas bei hoher
Temperatur mit einer Ammoniumsulfatlösung in Berührung zu. bringen, die unter diesen
Umständen unter Bildung von Schwefelsäure Stickstoff entwickelt. · ·
^ Das vorherige Hydrierungsverfahren, durch das die Stickoxyde und das Acetylen
gleichzeitig entfernt werden, ist besonders dann Von Bedeutung, wenn man Acetylen
ganz oder teilweise aus dem behandelten Gasgemisch entfernen will, um in dem Ver-
Claims (5)
1. Verfahren zur Verflüssigung und Trennung von Gasgemischen bei tiefer
Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Behandlung bei tiefer Temperatur
die in dem Gasgemisch enthaltenen Sauerstoff- Stickstoff-Verbindungen praktisch restlos
entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Befreiung des
Gasgemisches, beispielsweise Koksofengas oder Leuchtgas, in Schwefelsäuresätti-
gern von seinem Ammoniak die zur Verwendung gelangende Schwefelsäure denitriert
wird, indem ein reduzierendes Gas, wie das durch die Destillation von Kohle
gewonnene Gas, durch diese Säure hindurchgeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stickoxyde unter
atmosphärischem oder höherem Druck in Gegenwart von Katalysatoren bei tiefer Temperatur hydriert werden, wobei die
Temperatur so gewählt werden kann, daß das in den behandelten Gasgemischen etwa enthaltene Acetylen gleichzeitig hydriert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stickoxyde unter
atmosphärischem oder höherem Druck durch heiße Ammoniuimsulfatlösungen zersetzt
werden.
5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2, ,gekennzeichnet
durch die Verwendung von zwei Säurewannen, die abwechselnd für die Denitrierung
der Säure und die Speisung der Sättiger mit denitrierter Säure verwendet
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA51074D DE484055C (de) | 1926-12-04 | 1927-06-02 | Verfluessigung und Trennung von Gasgemischen bei tiefer Temperatur |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR638382T | 1926-12-04 | ||
FR33712T | 1927-03-25 | ||
DEA51074D DE484055C (de) | 1926-12-04 | 1927-06-02 | Verfluessigung und Trennung von Gasgemischen bei tiefer Temperatur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE484055C true DE484055C (de) | 1929-10-14 |
Family
ID=31950165
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA51074D Expired DE484055C (de) | 1926-12-04 | 1927-06-02 | Verfluessigung und Trennung von Gasgemischen bei tiefer Temperatur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE484055C (de) |
-
1927
- 1927-06-02 DE DEA51074D patent/DE484055C/de not_active Expired
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