DE650483C - Verfahren zur Herstellung eines staubfreien, nicht aetzenden Kalkstickstoffs - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines staubfreien, nicht aetzenden Kalkstickstoffs

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Publication number
DE650483C
DE650483C DEI37162D DEI0037162D DE650483C DE 650483 C DE650483 C DE 650483C DE I37162 D DEI37162 D DE I37162D DE I0037162 D DEI0037162 D DE I0037162D DE 650483 C DE650483 C DE 650483C
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DE
Germany
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calcium cyanamide
free
dust
calcium
production
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Expired
Application number
DEI37162D
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English (en)
Inventor
Dr Guenther Hamprecht
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides
    • C05C7/02Granulation; Pelletisation; Degassing; Hydrating; Hardening; Stabilisation; Oiling
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines staubfreien, nicht ätzenden Kalkstickstoffs Bei der Verwendung von Kalkstickstoff zu Düngezwecken ist es besonders unangenehm, daß er stäubt und ätzt. Diese Mängel sucht man bekanntlich durch Zumischen von geringen Mengen Mineralöl oder von anorganischen Stoffen, insbesondere durch eine Behandlung mit sauren Salzen, zu beseitigen. Den bisher vorgeschlagenen Arbeitsweisen dieser Art ist indessen der Nachteil eigen, daß man entweder dem Kalkstickstoff einen unerwünschten Ballast darstellende Fremdstoffe zuführt oder daß' dabei, insbesondere beim Arbeiten mit geschmolzenen Behandlungsmitteln, ein erheblicher Wärmeaufwand erforderlich ist oder daß beim Arbeiten mit Lösemitteln, wie Wasser, für die Behandlungsmittel eine zu Verlusten führende Zersetzung des Kalkstickstoffs und Bildung von Dicvandiarnid eintritt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man unter Vermeidung dieser Nachteile auf einfachem Wege einen staubfreien und nicht ätzenden Kalkstickstoff erhält, wenn man Kalkstickstoff beliebiger Herkunft vor oder nach der Entgasung derart mit zweckmäßig fein verteilten Ammonsalzen in fester Form behandelt, daP) mindestens ein wesentlicher Teil des im Kalkstickstoff enthaltenen Ätzkalks neutralisiert wird. Diese Behandlung wird in Abwesenheit von Wasser un,d im allgemeinen bei Temperaturen nicht über etwa i5o° ausgeführt. Bei der Überführung des Ätzkalks in das dem Behandlungsmittel entsprechende Salz tritt eine Zersetzung des Calciumcvanami,ds und somit eine Dicyandiamidbildung nicht ein. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Ammonnitrat erwiesen, wobei beim Vermischen des Kalkstickstoffs mit dem Ammonnitrat schon bei gewöhnlicher Temperatur lebhaft Ammoniak entweicht und sich ohne Schwierigkeit ein gekörntes, gut streubares Erzeugnis erhalten läßt. Durch gelindes Erwärmen kann das Ammoniak; das wiedergewonnen wird, vollständig' abgespalten werden.
  • Bei vorliegendem Verfahren ist es nicht nötig, den gesamten freien Kalk des Kalkstickstoffs zu neutralisieren, sondern es genügt schon, einen Teil hiervon abzubinden, um ein staubfreies Erzeugnis zu erhalten. Das Verfahren ist nicht auf den aus Calciumcarbid hergestellten Kalkstickstoff beschränkt, sondern kann auch zur Behandlung des Kalkstickstoffs verwendet werden, der beispielsweise aus Calciumcarbonat und Ammoniak erhalten wird.
  • Man hat zwar bereits vorgeschlagen, den Kalkstickstoff mit verdünnten Säuren oder auch mit Aminonsalzen zu behandeln, um den in ihm enthaltenen Ätzkalk zu neutralisieren. Man hielt es aber auch bei der Anwendung der Ammonsalze für erforderlich, für die Anwesenheit von Wasser -zu sorgen. Bei einem bekannten Verfahren, nach welchem Kalkstickstoff in einem mehrst figert Verfahren unter anderem auch mit Phcyhärpentoxyd behandelt wird, soll zwar-wähxend dieser Behandlung die Anwesenheit wesenr= licher Wassermengen vermieden werden, dies geschieht jedoch nur zur Schonung des Phosphorpentoxydes;in den anderen Stufen dieses Verfahrens wird teilweise sogar in Gegenwart großer Wassermengen gearbeitet.
  • Alle solche unter Verwendung von Wasser arbeitenden Verfahren konnten sich nicht in der Technik einführen, da Calciumcyanamid durch Wasser zersetzt wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber Möglich, die Beseitigung des Ätzkalkgehaltes @im Kalkstickstoff wirtschaftlich und ohne die geringste Zersetzung des Calciumcyanamids durchzuführen. Daß sich ohne Anwesenheit von Wasser bei dem vorliegenden Verfahren eine vollständige und mit hinreichender GeschwindIgkeit verbundene Umsetzung des Kalks erzielen und leicht ein einheitliches, schön gekörntes Erzeugnis -erhalten läßt, ,war nicht vorauszusehen, da der im Kalkstickstoff enthaltene Kalk totgebrannt, also als sehr reaktionsträge anzusehen ist.
  • Ferner sind Vorschläge gemacht worden, Kalkstickstoff mit festen Düngesalzen zu mischen; in diesen Fällen wird aber das Vermischen derart vorgenommen, daß eine Wechselwirkung zwischen dem im Kalkstickstoff enthaltenen Ätzkalk und dein Zusatzstoff nicht eintritt, sei es, daß Zusatzstoffe verwendet werden, welche überhaupt nicht mit -lein Kalk reagieren können, sei es, daß durch scharfe Trocknung-und Vermeidung jeglicher Temperaturerhöhung die Reaktion hintangehalten wird, oder -auch, daß sog. weißer Kalkstickstoff benutzt wird, dessen Kalk für Reaktionen schwerer zugänglich ist als der des schwarzen Kalkstickstoffs.
  • Auch ein anderes bekanntes Verfahren zur Entstaubung von Kalkstickstoff, bei welchem ein -Zusatz von Harnstoffnitrat verwendet wird, bot keinen Fingerzeig für die Entwicklung des vorliegenden Verfahrens. Ganz im Gegensatz zur Erwartung ist mit -Harnstoffnitrat behandelter Kalkstickstoff weiterhin pulverig, obgleich Harnstoff, der ja bei der Behandlung frei gemacht wird, ein nicht unbeträchtliches Backvermögen hat; die erfindungsgemäß, insbesondere mittels Ammonnitrats, hergestellten Erzeugnisse sind dagegen schon bei Verwendung nur sehr kleiner ,,Zusatzmengen sehr schön gekörnt. Beispiel i "iA"Kalkstickstoff mit :20, Stickstoff in @örm von Calciumcyanamid und 25 °/a freiem Kalk (Ca0) werden mit io kg, fein gemahlenem Ammonnitrat vermischt und durch eine auf etwa ioo° geheizte Drehtrommel geschickt. Es werden 1o8 kg eines schön gekörnten Erzeugnisses erhalten, das nicht mehr staubt. ' Der Gehalt an Stickstoff beträgt gebunden als Calciumcyanamid 19,5 °/1 und gebunden als Calciumnitrat 1,61/a. Das' frei werdende Ammoniak kann mittels Salpetersäure in Ammonnitrat zurückverwandelt werden. Statt reiner Ammonsalze kann man mit gleichem Erfolg auch technische Erzeugnisse, die diese Salze enthalten, verwenden, z. B. technischen Kalksalpeter [Ca (N-0,),-2H.>0], der etwa 511, Ammonnitrat enthält.
  • Beispiel 2 ioo kg Kalkstickstoff mit 25 °/a freiem Kalk werden mit 25 kg fein gemahlenem Ammonstilfat vermischt und anschließend auf iio bis 12o° erhitzt. Das im Ammonsulfat gebundene Ammoniak wird fast augenblicklich in Freiheit gesetzt -und kann wieder an Schwefelsäure gebunden werden. Der Kalkstickstoff wird ohne Dicyandiamidbildung entätzt.
  • Beispiel 3 ioo kg Kalkstickstoff mit 25 °/a freiem Kalk werden mit 2o-kg -Amtnonchlorid vermahlen und während 8 Minuten auf etwa 1i50 erhitzt. Die Umsetzung erfolgt auch hier sofort, ohne daß eine Schädigung des Cyananiidstickstoffs bewirkt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines staubfreien, nicht ätzenden Kalkstickstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß man Kalkstickstoff beliebiger Herkunft mit Ammonsalzen in fester Form ohne besonderen Wasserzusatz, gegebenenfalls bei erhöhter, jedoch 15o° nicht übersteigender Temperatur, innig vermischt, so daß mindestens ein wesentlicher Teil des im Kalkstickstoff enthaltenen Ätzkalks neutralisiert wird.
DEI37162D 1929-02-21 1929-02-21 Verfahren zur Herstellung eines staubfreien, nicht aetzenden Kalkstickstoffs Expired DE650483C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1242249B (de) * 1961-07-14 1967-06-15 Wintershall Ag Verfahren zur Herstellung granulierter Mischduengemittel aus Kalkstickstoff und Kaliduengesalz

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1242249B (de) * 1961-07-14 1967-06-15 Wintershall Ag Verfahren zur Herstellung granulierter Mischduengemittel aus Kalkstickstoff und Kaliduengesalz

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