DE621581C - Verfahren zur Herstellung alkalicyanidreicher Massen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung alkalicyanidreicher Massen

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DE621581C
DE621581C DEN34032D DEN0034032D DE621581C DE 621581 C DE621581 C DE 621581C DE N34032 D DEN34032 D DE N34032D DE N0034032 D DEN0034032 D DE N0034032D DE 621581 C DE621581 C DE 621581C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/10Simple alkali metal cyanides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung alkalicyanidreicher Massen Es ist bekannt, Erdalkalicyanamide oder solche enthaltende Stoffe, z. B. Kalkstickstoff oder Bariumcyanamid, mit Hilfe von Alkalicarbonaten oder Alkalihydroxyden u. dgl. in Gegenwart von Kohlenstoff in Alkalicyanide umzuwandeln, indem man eine Mischung der erwähnten Stoffe auf erhöhte Temperatur erhitzt oder sie zusammenschmilzt.
  • Bei der Verwendung von Calciumcyanamid und Soda kann die Reaktion durch die folgenden Gleichungen dargestellt werden:
    Ca CN2 + Na, C03-2 Na CNO -f- C10
    2NaCN0+2C-2NaCN- -f-2C0
    Ca C N, -f - Nag CO, + z C 2 Na C N + CaO :-j- z C O
    Die Umwandlung von Erdalkalicyanamiden mit oxydischen Alkaliverbindungen, insbesondere Soda, ist mit störenden Nebenreaktionen verbunden, weil die intermediär gebildeten Cyanate bei den erforderlichen hohen Temperaturen teilweise eine Zersetzung nach den Zerfallsgleichungen
    5 'N a CN O - 3 Na CN + Na.., C 03 + CO2 -f- N,
    4NaCNO-2NaCN+NazC03+CO +N2
    erleiden (vgl. Drucker und Henglein »Die Reduktion von Natr iumcyanat«, Zeitschrift für phvsik. Chemie, Bodenstein-Festband 193i).
  • Infolgedessen treten bei obigen Reaktionen erhebliche Verluste an Stickstoff auf, und man erhält keine befriedigende Ausbeute an Cyanid.
  • Es ist auch bekannt, cyanidhaltige Produkte durch Umsetzen von technischem Kalkstickstoff mit Alkalichloriden oderAlkalisulfiden oder Mischungen dieser Salze zu erhalten.
  • Bei einem bekannten Verfahren wird die Umsetzung von handelsüblichem Kalkstickstoff mit Schwefelnatrium oder Natriumsulfid-Natriumchlorid-Gemischen und einem Kohlenstoffträger bei höheren Temperaturen beschrieben. Die Reaktionen verlaufen nach den Gleichungen: Nag S + C + CaCN2 - 2 NaCN + CaS 2NaCl+Na.,S+2C+aCaCN,.@q.NaCN+CaS+CaCl.r Ferner ist es bekannt, bei sehr hohen Temperaturen.. Natriumchlorid-Kalkstickstoff-Gemische zu cyanidhaltigen Produkten nach der Gleichung 2 NaCl -j- CaCN, + C .= Ca (CN), -f- 2 NaCl reagieren zu lassen.
  • Die nach den obengenannten Verfahren erhaltenen Produkte sind mehr oder weniger mit Alkalichloriden oder Alkalisulfiden verunreinigt, und es ist aus diesem Grunde unmöglich, aus ihnen ein Sulfid- und chlorfreies Alkalicyanid mit einem hohen - Gehalt an Na C N zu gewinnen.
  • Extrahiert man zwecks Gewinnung hochprozentiger Alkalicyanide die nach diesen Verfahren erzielten Rohprodukte z. B. mit verflüssigtem Ammoniak, so erhält man immer ein mit Natriumchlorid oder Natriumsulfid verunreinigtes Natriumcyanid, weil Natriumchlorid und Natriumsulfid ebenso wie Natriumcyanid in flüssigem Ammoniak löslich sind.
  • Es ist nun gefunden worden, daß man eine überraschende und unerwartet hohe Ausbeute an hochprozentigen Alkalicyaniden erhält, wenn man Erdalkalicyanamide oder diese enthaltende Stoffe, z. B. Kalkstickstoff, mit einem Kohlenstoff enthaltenden bzw. liefernden Material, z. B. Anthrazit, und Alkalisulfiden oder solche liefernden Salzgemischen, in Gegenwart eines Überschusses von mit den Alkalisulfiden umsetzbaren Erdalkaliverbindungen, z. B. Calciumkarbonat, bei Temperaturen oberhalb 5oo° C umsetzt und anschließend das so erhaltene Reaktionsgut einer Extraktion mit einem nicht wässerigen Lösungsmittel, wie z. B. verflüssigtem Ammoniak, oder einem organischen Lösungsmittel, wie Methylalkohol, oder Gemischen derartiger Lösungsmittel unterwirft, wodurch nach Abdestillieren des Lösungsmittels hochprozentige, alkalisulfid- und chloridfreie Alkalicyanide in einer Reinheit von 96 bis 98 °1o anfallen.
  • Es ist ausschlaggebend für die Durchführbarkeit des Verfahrens, daß die mit den Alkalisulfiden in Reaktion tretenden Erdalkaliverbindungen im Überschuß gegenüber den angewandten Sulfiden vorhanden sind, was einzig und allein die Gewinnung sulfidfreier Produkte gewährleistet.
  • Im Gegensatz zu den obengenannten bekannten Verfahren erzielt man mit dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung billiger Rohmaterialien in guter Ausbeute hochprozentige Alkalicyanide, wie sie bisher nur aus metallischem Natrium, Ammoniak und Holzkohle hergestellt werden konnten: Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht somit die einfache und billige Herstellung von reinen Alkalicyaniden aus technischem Kalkstickstoff bei praktisch vollständiger Umsetzung des an das Calcium gebundenen Stickstoffs. Hierin liegt ein wesentlicher technischer Fortschritt in der Darstellung von hochwertigen Alkalicyaniden aus billigen Rohstoffen.
  • Erhitzt man ein Gemisch von- Kalkstickstoff, Natriumsulfid und Anthrazit in Gegenwart von Calciumcarbonat auf etwa 700° C in einer Stickstoffatmosphäre, so erfolgt nach Verlauf der Hauptreaktion
    Na" S+C+CaCN, > 2NaCN+CaS
    anschließend die Nebenreaktion
    Na., S+CaC03 > Na2C03+CaS
    Durch das im Überschuß gegenüber dem nicht zu Cyanid umgesetzten Natriumsulfid vorhandene Calciumcarbonat wird eine vollständige Beseitigung des sonst extrahierbaren Alkalisulfides erzielt.
  • An Stelle von Calciumcarbonat können auch andere mit Alkalisulfiden in Reaktion tretende Erdalkaliverbindungen, z. B. Calciumcarbid, dem Reaktionsgemisch zugegeben werden, besonders bei der Verwendung von technischen Sulfiden, z. B. einer Schwefelnatriumschmelze aus Natriumsulfat und Kohle. Diese Produkte enthalten alle mehr oder weniger Alkalisulfate, -thiosulfate und -sulfite, die unter Bildung von Natriumsulfid zu Nebenreaktionen und Verlusten Anlaß geben, z. B. nach den Gleichungen . 2 NaCN + Nag S04 - Na, 'S +-N% CO, --E- CO +N2 bzw.
  • 4 CaCN, + Na., S 04 ^ 4 CaO-+ Nä.2 S + 4 C + 4N, In diesem Falle bewirkt das zugesetzte Carbid einerseits die Beseitigung etwa vorliegender sauerstoffhaltiger -Alkaliverbindungen, andererseits liefert es den zur Entschweflung benötigten umsetzbaren Kalk, so daß auch hierbei cyanidhaltige Rohprodukte anfallen, die auf hochprozentige Alkalicyanide, wie oben erwähnt, verarbeitet werden können. Aus obigem Grunde ist es auch möglich, unvollständig azotierte Erdalkalicarbide zur. Reaktion zu bringen. Die Erdalkalicarbide können wiederum gegebenenfalls auch durch einen Überschuß an Erdalkalicyanamiden ersetzt werden, wenn auch hierbei Stickstoffverluste in Kauf zu nehmen sind.
  • Für die Umsetzungen kommen zunächst calciumcarbonathaltige Erdalkalicyanamide in Frage. Ein solches Material liegt in dem neuen sog. weißen Kalkstickstoff vor (vgl. H. Franck »Der Kalkstickstoff in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft«, 1934 Seite 1690.
  • Der weiße Kalkstickstoff enthält neben Calciumoxyd größere Mengen Calciumcarbonat, die nach der Umsetzung des Cyanamides nach der obenerwähnten Gleichung unter Bildung von Soda und Calciumsulfid in Reaktion treten, wodurch die Erzielung eines für die Extraktion besonders geeigneten cy anidhaltigen Rohproduktes gewährleistet ist.
  • Enthält das umzusetzende Erdalkalicyanamid kein Carbonat, wie .dies z. B. bei dem über Calciumcarbid hergestellten schwarzen Kalkstickstoff der Fall ist, so muß man für die Gegenwart des nötigen Carbonates durch die im nachfolgenden beschriebenen Maßnahmen Sorge tragen.
  • Zunächst ist es möglich, bei dem schwarzen Kalkstickstoff die Gegenwart des erforderlichen Calciumcarbonates durch einen Zuschlag dieses Produktes zu bewirken. Da der schwarze Kalkstickstoff genügende Mengen Calciumoxyd enthält, das nicht mit Alkalisulfiden reagiert, so kann man ihn auch durch eine Begasung mit Kohlendioxyd bei Temperaturen bis zu 500° C in ein carbonathaltiges Produkt'verwandeln, das nach Mischung mit Natriumsulfid und Kohle, wie oben beschrieben, umzusetzen ist.
  • Es besteht weiter die Möglichkeit, den schwarzen Kalkstickstoff anstatt einer Behandlung mit Kohlendioxyd auch einer solchen mit Kohlenoxyd und Ammoniak bei höheren Temperaturen, z. B. 65o° C, zu unterwerfen. Hierdurch setzt man das vorhandene Calciumoxyd zu Calciumcyanamid und Calciumcarbonat um und erhält so ein dem weißen Kalkstickstoff gleichwertiges Produkt.
  • Diese Behandlung mit einem Kohlenoxyd-Ammoniak-Gasgemisch kann auch während und nach der Umsetzung des Kalkstickstoffes mit Alkalisulfid und Kohle durchgeführt werden. Leitet man demnach über die Reaktionsmasse während oder nach der Reaktion ein Gasgemisch aus Kohlenoxyd und Ammoniak, z. B. im Verhältnis io : i oder 2o :-i bei 65o° C, so entsteht ein Cyanid, das nach der Extraktion mit verflüssigtem Ammoniak keinen Gehalt an Natriumsulfid aufweist und 96 bis 98 °/o Na C N enthält.
  • An Stelle von Kohlenoxyd und Ammoniak läßt sich nun auch Kohlenoxyd allein während oder nach der Umsetzung verwenden. Hierbei tritt ein Selbstzerfall des Kohlenoxydes in Kohlenstoff. und Kohlendioxyd nach der Gleichung . - 2 C O - C -E- CO, ein. Das so entstandene Kohlendioxyd bildet auch hier mit dem vorhandenen Calciumoxyd sofort Calciumcarbonat, das mit dem noch nicht umgesetzten Alkalisulfid unter Bildung von Soda und Calciumsulfid reagiert, die bei der Extraktion mit flüssigem Ammoniak nicht in Lösung gehen. Die Reaktion verläuft hierbei nach der Gleichung CaO + Na, S + 2 CO - Na2C03 -f- CaS + C. Für die obenerwähnten Reaktionen kommen natürlich auch kohlenoxydhaltige Gase, z. B. Generatorgas und Wassergas, in Frage. Ebenfalls können Kohlenoxyd-Kohlenwasserstoff-Gasgemische, z. B. Koksofengas; verwendet werden. Auch Kohlenoxyd-Kohlendioxyd-Gasgemische gewährleisten den Anfall cyanidhaltiger Rohprodukte, die für die Gewinnung hochwertiger Alkalicyanide mittels Extraktion in hervorragendem Maße geeignet sind.
  • Von besonderem Vorteil ist die Behandlung der Kalkstickstoff -Alkalisulfid-Kohlegemische mit Kohlenoxyd oder kohlenoxydhaltigen Gasen während oder nach der Umsetzung, wenn rohe, Alkalisulfat enthaltende Alkalisulfide zur Anwendung kommen.
  • Bei Verwendung von kohlenoxydhaltigen Gasen oder Kohlenoxyd ist es gegebenenfalls angebracht, die Umsetzung ohne besonderen Zuschlag eines Kohlenstoffträgers durchzuführen, weil der obenerwähnte Selbstzerfall des Kohlenoxyds Kohlenstoff liefert. Außerdem reagiert das bei der Reaktion intermediär auftretende Alkalicyanamid mit Kohlenoxyd unter Bildung von Cyanid und Cyanat nach der Gleichung: Na2CN2+CO-NaCN+NaCNO Das so gebildete Alkalicyanat- wird dann durch einen überschuß des Kohlenoxyds nach der Gleichung NaCNO+CO=NaCN+C02 zu Alkalicyanid weiter reduziert.
  • Bei der Behandlung der Reaktionsgemische mit den genannten Gasen oder Gasgemischen ist besonders darauf zu achten, daß letztere vollkommen trocken zur Anwendung kommen, um einer Zersetzung der Cyänide durch Wasserdampf vorzubeugen.
  • Die obenerwähnten Reaktionen mit Kohlenoxyd und kohlenoxydhaltigen Gasen lassen sich nicht nur auf-die' über Erdalkalicarbide erzielten schwarzen Erdalkalicyanamide, sondern selbstverständlich -auch auf die weißen Aminoniakerdalkälicyanamide oder auf anders hergestellte Cyanamide anwenden. Es ist auch möglich, in der Reaktion das Erdalkalicyanaznid ganz oder teilweise durch solche Stoffe zu ersetzen, die unter den Reaktionsbedingungen Erdalkalicyanamid liefern können, wie z. B. durch die Stoffe Ca 0, C O und NH3, die sich bei etwa 65o° C nach der Gleichung 2Ca0-1-2 C0+2NH3-CaCN.,+CaC03+2H2+H,0 umsetzen. Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß die Gewinnung hochwertiger Alkalicyanide durch Umsetzen von Erdalkalicyanamiden mit Kohle und Alkalisulfiden und anschließender Extraktion nur gewährleistet ist, wenn man für einen Überschuß an mit Alkalisulfiden in Reaktion tretenden Erdalkaliverbindungen Sorge trägt.
  • Beispiel i -1oo kg Kalkstickstoff mit 69 0/0 Calciumcyanamid werden mit 7o kg Natriumsulfid, das aus Na S 9 aq. durch vorsichtiges Erwärmen im Vakuum hergestellt ist und 95 0/0 Nag S neben 5 % Nag S 0, enthält, und 16 kg Anthrazit in geschlossenen Gefäßen innig gemischt und anschließend brikettiert. Die so erhaltenen Preßlinge werden in einem Ofen unter Luftabschluß auf 70o bis ßoo° erhitzt, wodurch ein Reaktionsgut erzielt wird, das neben Na C N noch Na# S enthält. Nach der Umsetzung bleibt das Reaktionsprodukt noch einige Zeitlang bei 7oo ° C. in dem Ofen und wird zwecks Beseitigung des Na2S mit reinem Kohlenoxyd oder einem Kohlenoxyd-Wasserstoff-Gasgemisch (bestehend aus 9o 0% CO und 1o °/o Wasserstoff) behandelt.
  • Die Umsetzung des in der Reaktionsmasse vorliegenden Schwefelnatriums erfolgt hierbei durch das intermediäre Auftreten von Calciumcarbonat, das sich durch den Selbstzerfall des Kohlenpxyds in Kohle und Kohlendioxyd mit- Hilfe des anwesenden Calßiumoxyds bilden kann und sich danach mit dem in der Masse befindlichen Natriumsulfid unter Bildung von Calciumsulfid und Soda umsetzt.
  • Die Beseitigung des Schwefelnatriums erfolgt durch die oben beschriebene Maßnahme sehr schnell, so däß in kurzer Zeit das cyanidhaltige Rohprodukt abgezogen werden kann. Es wiegt 192 kg und hat folgende Zusammensetzung:
    Calciumsulfid ........... 28,O
    Calciumoxyd-Carbonat und
    Kohle usw. ........... 27,0 0/ö
    Natriumcarbonat ........ 6,o o/o
    Natriumcyanat .......... 1,00/0
    Natriumcyanid .......... 38,00A
    insgesamt .... foo,ö %
    Extrahiert man die anfallende; natriumsulfidfreie Masse mit verflüssigtem Ammoniak, so erzielt man 73 kg Na C N neben 2 kg Na C N 0. Das so erhaltene Cyanid hat demnach eine Reinheit von 979, Na C N.
  • Eingeführt wurden bei der obigen Reaktion 69 kg Ca C N2 und 66,5 kg Nag S verunreinigt durch 3,5 kg Nag S 03. Bei Anwendung dieser Mischverhältnisse wird, wie oben erwähnt, ein Nag S enthaltendes Reaktionsgut erzielt. Unterläßt man die Behandlung mit Kohlenoxyd, so kann -die im vorstehenden erwähnte Calciumcarbonatbildung und damit die Beseitigung des Schwefelnatriums nicht auftreten, und man erhält demnach 181 kg Reaktionsgut von folgender Zusammensetzung:
    Calciumsulfid ............. 30,49.
    Calciumoxyd und Kohle usw. 23,4.0/ö
    Natriumsulfid ............. 4,9 0%o
    Natriumcyanat ............ 1,304
    Natriumcyanid ............ 40,00/,
    100,0
    Bei der Extraktion der natriumsulfidhaltigen Preßlinge erzielt man ein Cyanid mit etwa 10 0/0 Nag S, welches nicht brauchbar ist.
  • Beispiel 2 Man mischt 5o kg weißen Kalkstickstoff, der -6501o Ca C N2 und etwa 15'/, Ca C O3 enthält, mit 7,5 kg fein gemahlenem Anthrazit und 35 kg Schwefelnatrium, das 9504 Na, S und etwa 5 0/-0 Nag S O3 enthält. Die so erhaltene Mischung wird anschließend brikettiert und unter Luftabschluß schnell auf 9oo° C erhitzt. Hierdurch erfolgt die gewünschte Umsetzung des Schwefelnatriums zu Natriumcyanid unter Bildung von Calciumsulfid. Die Gegenwart des in dem weißen Kalkstickstoff vorhandenen Calciumcarbönats gewährleistet die Erzielung eines natriumsulfidfreien Reaktionsprodukts dadurch, daß bei . den hohen Temperaturen das nicht gewünschte Na, S zu Soda umgesetzt wird. Nach -Ablauf der Reaktion erhält man 87,5 kg eines Rohprodukts, daß außer Calcinmsulfid, Calciumoxyd und Calciumcarbonat 4o % Natriumcyanid neben Soda, Cyanat und etwas Kohle enthält. An Stelle von 39,8 kg Na C N, die bei vollständiger Umsetzung erzielt werden müßten, sind demnach rund 35 kg Na C N angefallen, was einer 880/0igen Umsetzung des eingebrachten Stickstoffs entspricht. Es wurden 32,5 kg Ca C N2 und 33,2. kg Nag S, demnach ein kleiner überschuß an Schwefelnatrium, eingeführt, so daß das vorhandene Calciumcarbonat für die Beseitigung des überschüssigen Schwefelnatriums gesorgt hat.
  • Extrahiert man das nach Ablauf der Reaktion erhaltene Reaktionsprodukt mit Methylalkohol oder 96%igem technischem Äthylalkohol oder mit Ammoniak gesättigtem Alkohol, so fällt nach dem Verdampfen des Lösungsmittels ein hochprozentiges, sulfidfreies Natriumcyanid mit 96 bis 98 °/o Na C N an. Beispiel 3 186 kg Preßlinge, die, wie in Beispiel i angegeben, hergestellt sind, werden bei steigender Tefnperatur in.' einem Kohlenoxydstrom erhitzt. Bei 5oo° C beginnend, erfolgt eine stürmische Kohlenoxydaufnahme durch die Reaktionsmasse, wobei das vorliegende Natriumsulfid durch das Calciumcyanamid über das intermediär gebildete Natriumcyanamid j e zur Hälfte in Na C N und Na C N O umgesetzt wird.
  • Es liegt nach der CO-Reaktion 2o8 kg Nag S-freies Material mit etwa 2o"/, Na C N und etwa :25/" Na CN O vor. Zwecks Reduktion des gebildeten Cyanats wird das Reaktionsgut anschließend noch weiter bei 6oo bis 700° C mit Kohlenoxyd behandelt, bis praktisch alles Cyanat zu Cyanid reduziert ist. Diese Kohlenoxydbehandlung bei den höheren Temperaturen beugt gleichzeitig dem Auftreten von Nag S vor, das durch die Reduktion des eingeführten Nag S 03 anwesend wäre, wenn es nicht sofort durch die Gegenwart von Calciumcarbonat unter Bildung von Nag C 0s und Ca S umgesetzt würde. Das Bach der Reaktion anfallende cy anidhaltige Produkt hat etwa die folgende Zusammensetzung:
    Calciumsulfid .............. 3134%
    Calciumoxyd, Calciumcarbonat
    und Kohle . . . . . .......... 24,00A
    Natriumcarbonat ............ 4,2 %
    Natriumcyanat ............. 1,5 0/0
    Natritumcyanid ............. 38.8
    Die anschließend erfolgende Extraktion mit flüssigem Ammoniak oder ammoniakalischem Äthylalkohol liefert ein Salz mit 96 0%o Na C N. Beispiel 4 65 g einer Mischung von 10,4 Gewichtsteilen Natriumsulfid (Na, S - 98 0/0); 15,5 Gewichtsteilen Kalkstickstoff (Ca C N2 - 69 0/0, Anwendung eines geringen Überschusses gegenüber dem Nag S) und 2,5 Gewichtsteilen Kohle (Anthrazit) werden in einem Graphitbehälter auf Soo° C erhitzt. Während des Aufheizens wird ein aus go °/o Wasserstoff und io % Kohlenoxyd bestehendes Gasgemisch über die Masse geleitet. Hierdurch werden reduzierende Bedingungen aufrechterhalten, und gleichzeitig werden Nebenreaktionen durchgeführt, die das Anfallen einer sulfidfreien Reaktionsmasse gewährleisten. Das eingeführte Kohlenoxyd kann in dem in den Beispielen i und 3 angegebenen Sinne mit dem vorhandenen Calciumoxyd unter Bildung von Calciümcarbonat und Kohlenstoff reagieren. Treten Cyanate auf, so werden diese hauptsächlich durch den vorhandenen Wasserstoff zu Cyanid reduziert. Hierbei bildet sich Wasserdampf, der auf die drei vorhandenen ' Cyansalze Na C N, Na C N O und Ca C N2 verseifend unter Bildung von Soda bzw. Calciumcarbonat und Afnmoniak sowie Kohlendioxyd und Kohlenoxyd einwirken kann.
  • Es sei dahingestellt, welche der Reaktionen sich vorzugsweise abspielt. Stets bildet sich Kohlendioxyd, das mit dem vorhandenen Ca O Calciurncarbonatbildung eintreten läßt. Gegenüber dem eingeführten Schwefelnatrium ist demnach immer. ein Überschuß an reaktionsfähigen Erdalkaliverbindungen vorhanden. Das den Ofen wieder verlassende Gasgemisch enthält einige Prozente Ammoniak, das mittels normaler Schwefelsäure absorbiert wird. Die Reaktion ist beendet, sobald die obengenannte Temperatur erreicht wird. Nach der Umsetzung fällt als Reaktionsgut ein Kuchen an, der 42 % Natriumcyanid enthält und 63,5 g wiegt, so daß 45 g-2,3 0/0 Gewichtsverlust vorliegen.
  • Eingebracht wurden i. 24,59 CaCN2, äquivalent 309 Na C N, 2. :23,4.-. Nag S, äquivalent 29,4 g Na C N.
  • Erhalten wurden i. 26,79 Na C N, die einer 89%igen Umsetzung des eingeführten Stickstoffes entsprechen, 2. ior,5 mg Ammoniak, äquivalent 292 mg Na C N, entsprechend einer 9,75%igen Umsetzung des eingeführten Stickstoffs.
  • Das durch die obengenannte Behandlung gewonnene cyanidhaltige Rohprodukt wird anschließend einer Extraktion mit flüssigem Ammoniak unterworfen. Nach Verdampfen der. Extraktionsflüssigkeit hinterbleibt ein weißes Salz mit 98 0/0 Na C N. Beispiel 5 27,82 g einer Mischung von io Gewichtsteilen Kalkstickstoff (Ca C N2 = 69 0/,), 6,7 Gewichsteilen Schwefelnatrium (Na2 S =990/0), 6,7 Gewichtsteilen Flußspat (Ca F2 = 9a °/o) als zusätzliche Erdalkaliverbindung und i,5 Gewichtsteilen Kohle (Anthrazit) werden mit -Hilfe eines elektrischen Ofens in einem Graphitbehälter so schnell wie möglich auf goo° C erhitzt, während gleichzeitig ein schwacher Stickstoffstrom über die Masse geleitet wird. Nach Beendigung der Reaktion fällt eine zusammengebackene Masse an, die 27,34 g wiegt und im Mittel 32 % Natriumcyanid enthält.
  • Eingeführt wurden 7,72 g Ca C N2, äquivalent 9,45 g -Na C N. -Erhalten wurden 8,725 g Na C N, die einer 92o/°igen Umsetzung des eingeführten Kalkstickstoffs entsprechen.
  • Das gewonnene Reaktionsprodukt ist natriumsulfidfrei, weil durch die Gegenwart von Flußspat das nicht in Reaktion getretene Na2.S unter Bildung von Calciumsulfid und Natriumsulfid beseitigt wurde. Es wird darauf mittels verflüssigten Ammoniaks unter Druck extrahiert. Nach Verdampfen des Ammoniaks wird ein reines Natriumcyanid mit 97,5 °/o Na C N erhalten. Beispiel 6-ioo g einer Mischung aus 53 Gewichtsteilen Bariümcyanamid, ig Gewichtsteilen Bariumcyanid " und 28 Gewichtsteilen Bariumoxyd werden mit 5o g Kaliumsulfid innig vermischt und danach zu Preßlingen mit einem Dui#chmesser von 8 mm und einer Länge von i cm verarbeitet. Die so erhaltenen Preßlinge werden darauf bei langsam steigender Temperatur in einer feuerfesten Retorte auf 700° C erhitzt, während gleichzeitig Kohlenoxyd auf das Material einwirken gelassen wird. Die Temperatur wird dann auf etwa 7oo° C gehalten und die Kohlenoxydbehand-Jung so lange fortgesetzt, bis praktisch kein Kohlendioxyd mehr in den Abgasen auftritt, was anzeigt, daß keine Reaktion mehr stattfindet. Nach der Umsetzung fallen in Preßlingfarm etwa 162 g Reaktibnsgut an, das im Mittel 2g ° J aK C N enthält.
  • Eingeführt wurden 11,2 g Stickstoff, äquivalent 52 g K C N.
  • Erhalten wurden 46,75 g K C N, die einer Umsetzung von go °/o des eingeführten Stickstoffs entsprechen.
  • Unterwirft man das angefallene cyanidhaltige Rohprodukt einer ammoniakalischen Extraktion, so erhält man eineammoniakalische Kaliumcyanidlösung, aus der beim Verdampfen des Lösungsmittels ein Salz mit g8 °%o KCN auskristallisiert. Beispiel 7 ioo g einer Mischung aus 28 Gewichtsteilen -Calciumoxyd, 39 Gewichtsteilen Schwefelnatrium (Na2 S 98 bis ioo °/o) und '33 Gewichtsteilen: Magnesiumoxyd werden zu Preßlingen mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Länge von io mm geformt, danach ini Stickstoffstrom auf 6.5o° C erhitzt und anschließend bei dieser Temperatur mit einem Gasgemisch aus go Volumprozent Kohlenoxyd und io Volumprozent Ammoniak behandelt. In der Minute kommen ioo ccin Ammoniak und "goo ccm Kohlenoxyd auf die Preßlinge zur Einwirkung; diese Maßnahme wird 4112 Stunden lang durchgeführt. Zunächst enthalten die Abgase der Reaktion neben Kohlenoxyd hauptsächlich Wasserstoff und außerdem Kohlendioxyd und Wasserdampf. Von dem eingeführten Ammoniak sind nur noch Spuren anwesend, ebenfalls auch von gebildeter Blausäure sowie von Schwefelwasserstoff. Gegen Ende der Umsetzung treten in den Abgasen steigend neben nicht umgesetztem Ammoniak einige Prozente Blausäure auf, die, sobald sie konstant bleiben, anzeigen, daß die Reaktion beendet ist.
  • Im Anschluß an die beschriebenen Maßnahmen werden zur Beseitigung gebildeter Alkalicyanate unter Temperaturerhöhung auf 700' C noch solange ammoniakfreies Kohlenoxyd über das Reaktionsprodukt geleitet, bis nur. noch 0,5 bis z °/o Kohlendioxyd in den Abgasen nachzuweisen ist. Sobald dies der Fall ist, wird die Einwirkung des Kohlenoxyds abgebrochen und das Reaktionsgut erkalten gelassen. Es fallen in Preßlingsform rund i2o g eines Materials an, das 3o bis 32 °/ö Natriumcyanid neben Magnesiumoxyd, Calciumsulfid sowie gebildetem Calciumcyanamid und -carbonat enthält.
  • Die cyanidhaltigen Preßlinge werden darauf mit Hilfe von flüssigem Ammoniak extrahiert und die auf diese Weise erzielten Lösungen in bekannter Weise auf Natriumcyanid verarbeitet. Gewonnen wird ein cyanathaltiges Produkt mit 96 °/o Na C N. Beispiel 8 ioo g einer Mischung aus 25 Gewichtsteilen Natriumsulfid (Na2 S 98 bis ioo °/o), 5o Gewichtsteilen Calciumcarbonat und 25 Gewichtsteilen Magnesiumoxyd -- dieses dient als Füllmittel, um das Schmelzen der Masse zu verhindern - werden zu Preßlingen mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Länge von i cm verarbeitet. Das so geformte Material wird im Stickstoffstrom auf 65o° C erhitzt und darauf mit einem Gasgemisch aus go Volumprozent Kohlenoxyd und io Volumprozent Ammoniak bei einer Geschwindigkeit von 1 1 Gasmischung pro Minute behandelt. Diese Maßnahme wird 5 Stunden lang durchgeführt. Im Anschluß daran wird zwecks Beseitigung von Alkalicyanat und Calciumearbonat Wasserstoff auf das Reaktionsgut unter Temperaturerhöhung auf 700° C zur Einwirkung kommen gelassen, und zwar so lange, bis kein Ammoniak mehr in den Abgasen vorliegt. Mit Erreichung dieses - Zustands ist die Reaktion beendet. Nach erfolgter Umsetzung fallen etwa g2 g des Reaktionsproduktes an, das im Mittel 33 °/o Natriumcyanid neben Magnesiumoxyd und Calciumsulfid sowie gebildetem Calciumcyanamid und -oxyd enthält. Das erzielte cyanidhaltige Material liefert, mit flüssigem Ammoniak extrahiert und nach Verdampfen des Lösungsmittels, ein hochprozentiges Cyannatrium mit 98 bis 99 °/o Na C N. Beispiel g i8o g einer Mischung von ioo Gewichtsteilen Kalkstickstoff (Ca C N2 - 5o °/o, Ca 0 =221/" Kohle- iq. °/o, Rest: Gangart),. 65 Gewichtsteilen Natriumsulfid (Na, S 99 bis ioo °/o), die also einen Überschuß gegenüber dem eingebrachten Ca C N2 bedeuten, und 15 Gewichtsteilen Anthrazit werden zunächst unter Luftabschluß auf 8oo° bis goo° C erhitzt. Man erhält hierdurch eine stark zusammengebackene Masse, die zu erbsen- bis bohnengroßen Stückchen zerbrochen wird. Auf dieses Material, das Natriumcyanid und verhältnismäßig viel Schwefelnatrium enthält, wird darauf zwischen 65o und 700° C ein Gasgemisch von 9.5 Volumprozent Kohlenoxyd und 5 Volumprozent Ammoniak etwa q.1/2 Stunden lang zur Einwirkung kommen gelassen, und zwar werden iooo ccm des Reaktionsgases je Minute über die Preßlinge geleitet. Hierdurch bildet sich aus dem Natriumsulfid und Calciumoxyd, Na.triumcyanid und Calciumsulfid sowie durch Nebenreaktionen etwas Natriumcyanat. Anschließend wird die Ammoniakzufuhr abgestellt und das Reaktionsgut so lange mit Kohlenoxyd allein behandelt, bis in den Abgasen praktisch kein Kohlendioxyd mehr nachzuweisen ist. Hiermit ist die Reaktion beendet. Nach dem Erkalten fallen etwa igo g eines Produktes mit im Mittel 42 % Na C N neben Ca S, Ca O und gebildetem Ca N # C N. an.
  • Unterwirft man das gewonnene cyanidhaltige Rohprodukt einer ammoniakalischen Extraktion, so erhält man eine Natriumcyanidlösung, aus der beim Verdampfen des Lösungsmittels hochprozentiges Cyannatrium mit 96 °/o Na C N auskristallisiert. Dieses Salz enthält etwas Na C N O.
  • Das, wie oben erwähnt, Natriumcyanid und -sulfid enthaltende Reaktionsgut kann man natürlich auch nur mit Kohlenoxyd ohne Ammoniak einer Nachbehandlung unterwerfen. Hierbei bildet sich aus dem im überschuß vorhandenen nicht umgesetzten Schwefelnatrium über Calciumcarbonat restlos Soda. und Calciumsulfid, so daß ebenfalls ein extrahierbares, auf sulfidfreies Cyanid zu verarbeitendes Material anfällt, mit einem allerdings geringeren Gehalt an Natriumcyanid. Beispiel 10 139 g einer Mischung von 2o Gewichtsteilen Kalkstickstoff (Ca C N2 72,0/,), 6o Gewichtsteilen Kreide, 2o Gewichtsteilen Calciumoxyd sowie 39 Gewichtsteilen Schwefelnatrium (Na. S - 99 %; Anwendung eines Überschusses gegenüber dem eingebrachten Cyanamid) werden zunächst im Stickstoffstrom auf 65o° C erhitzt und anschließend mit einem Gasgemisch, bestehend aus go Volumprozent Kohlenoxyd und i o Volumprozent Ammoniak, behandelt. Diese Maßnahme wird etwa 3 Stunden lang durchgeführt, wobei z 1 Gasmischung je Minute auf das Produkt einwirken gelassen wird. Hierdurch bildet sich aus dem Schwefelnatrium und aus dem Calciumcarbonat über das Calciumcyanamid Natriumcyanid und Calciumsulfid. Das Reaktionsgut enthält außerdem einige Prozente Natriumcyanat, das durch eine Nebenreaktion entstanden ist, und zwar höchstwahrscheinlich durch Einwirkung von Kohlendioxyd auf Na C N. Im Anschluß an obige Maßnahe wird- zwecks Beseitigung des Cyanats die Ammoniakzufuhr abgedrosselt und unter Temperaturerhöhung Kohlenoxyd allein über das Reaktionsprodukt so lange geführt, bis in den Abgasen praktisch kein Kohlendioxyd mehr auftritt. Wenn dies der Fall ist, wird die Kohlenoxydbegasung abgebrochen und in diesem Gas die Charge erkalten gelassen. Es fallen 130 g eines Produkts an, das im Mittel 38 °/o Natriumcyanid enthält. Außerdem befinden sich noch in dem Material Calciumoxyd nebst Gangart und Calciumcyanamid, das durch seine Bildungskomponenten entstanden ist.
  • Das durch die vorstehend beschriebenen Maßnahmen erzielte Produkt liefert, mit flüssigem Ammoniak unter Druck extrahiert, nach Verdampfen des Lösungsmittels ein hochprozentiges Natriumcyanid mit 96 bis. 97 °/o Na C N.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung alkalicyanidreicher Massen durch Umsetzung von Erdalkalicyanamiden oder diese enthaltenden Stoffen, wie Kalkstickstoff mit Alkalisulfiden oder solche liefernden Salzgemischen und einem Kohlenstoff enthaltenden bzw. liefernden Material, wie Anthrazit, kohlenoxydhaltige Gase o. dgl., bei Temperaturen oberhalb 5oo° C und ,zur Weiterverarbeitung. dieser Massen auf hochprozentige sulfidfreie Alkalicyanide durch anschließende Extraktion des erhaltenen Reaktionsgutes mit verflüssigtem Ammoniak oder organischen Lösungsmitteln und völlige oder teilweise Verdampfung der erhaltenen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Umsetzung ein Überschuß von solchen Erdalkaliverbindungen von vornherein vorhanden. ist oder anschließend an die Hauptreaktion gebildet wird, die, wie Calciumcarbonat, Calciumcarbid, Calciumfluorid o. dgl., in verflüssigtem Ammoniak oder organischen Lösungsmitteln an sich unlöslich sind, aber bei hohen Temperaturen mit 'Alkalisulfiden unter Bildung von Erdalkalisulfiden neben in den genannten Lösungsmitteln unlöslichen Alkaliverbindungen oder neben Alkalicyaniden. reagieren.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Mischungen von Erdalkalicyanamiden und -carbonaten ganz oder teilweise durch ihre Bildungskomponenten ersetzt.
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