DE480905C - Darstellung von Alkalicyaniden aus Kalkstickstoff - Google Patents

Darstellung von Alkalicyaniden aus Kalkstickstoff

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DE480905C
DE480905C DEST39767D DEST039767D DE480905C DE 480905 C DE480905 C DE 480905C DE ST39767 D DEST39767 D DE ST39767D DE ST039767 D DEST039767 D DE ST039767D DE 480905 C DE480905 C DE 480905C
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Germany
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calcium cyanamide
alkali
cyanamide
cyanide
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DEST39767D
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Dr H Heinrich Franck
Dr Hugo Heimann
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STICKSTOFFWERKE GmbH
Original Assignee
STICKSTOFFWERKE GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/10Simple alkali metal cyanides

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Darstellung von Alkalicyaniden aus Kalkstickstoff Es ist bekannt, aus Calciumcyanamid, insbesondere Kalkstickstoff, Blausäure bzw. Cyanide darzustellen, indem man entweder das Metallcyanamid für sich mit Kohlenoxyd-Wasserstoff-Gemischen oder im Gemisch mit Alkalicarbonaten bei q.-5o bis 7oo°, d. h. unter ihrer Schmelztemperatur, behandelt. Im weiteren Ausbau dieser Erfindungsgedanken wurde nun die Feststellung gemacht, daß sich die Bildung von Cyaniden aus Kalkstickstoff-Allkalicarbonat-Gemischen allein mit Kohlenoxyd verwirklichen läßt gemäß der Formulierung CaCM, + Na2C03 + CO = 2 NaCN -a- CaC03 -,L C02 (i) Erläuternd sei hierzu noch bemerkt, daß es sich bei dem Verfahren in erster Linie um die Behandlung mit Kohlenoxyd allein handelt, doch kann Kohlenoxyd auch im Gemisch mit Stickstoff und andern Gasen, darunter auch ganz geringen Mengen Wasserstoff, der aber dann ebenfalls als indifferent anzusehen ist, angewendet werden.
  • Bei oben angegebener Gleichung wird die Kohlenstoffaufnahme der festen Phase, die notwendig mit der Umwandlung Cyanamid-Ion-- Cyanid-Ion verknüpft ist, durch die Gasreaktion 2 CO --> C+ CO2 (2) gedeckt, was dadurch bewiesen wird, daß der im Ausgangskalkstickstoff vorhandene Kohlenstoff auch am Ende der Reaktion mit seinem gleichen absoluten Betrage noch vorhanden ist. Die Ausbeuten, die man nach beiden Modifikationen des Verfahrens erhalten kann, betragen bis über go0;o des eingebrachten Cyanamid-N als gebundener Cyanid-N.
  • Es wurde weiter die Feststellung gemacht, daß, da Gleichung (2) druckempfindlich ist, eine Druckerhöhung zu einer Reaktionsbeschleunigung führt, allerdings ist dabei für Ausschluß von fein verteiltem Eisen, Nickel o.,dgl. zu sorgen. Während nämlich bei Atmosphärendruck bei den angewandten Geschwindigkeiten und Temperaturen die Reaktion 2 CO = C -f- C02 nur bis zu dem Betrage verläuft als durch die Umwandlung Cyanamid-Ion > Cyanid-Ion Kohlenstoff verbraucht wird, können bei höheren Drucken auch darüber hinausgehende Zersetzungen eintreten. Man ist bei der Durchführung vorstehender Verfahren zur Umwandlung von Cyanamid in Cyanid nicht unbedingt an die ausschließliche Gegenwart von Alkalicarbonaten gebunden, vielmehr lassen sich die Carbonate zu einem Teil durch andere Salze, z. B. Chloride oder Sulfate, ersetzen.
  • Es ist schon ein Vorschlag bekannt geworden, die Umwandlung.des Systems Ba (CN)2 BaCN2+ C nach der Cyanidseite dadurch zu verschieben, daß man das aus Bariumcarbid oder Bariumcarbidbildungsgemisch bei hohen Temperaturen (i ioo bis i 5o0°) erzeugte Bariumcyanamid unterhalb i-,oo° mit kohlenstoffhaltigen Gasen behandelt. Es ist aber keinerlei Hinweis auf das Verhalten des Systems Ca(CN)2 = CaCN2 -f- C bei 450 bis 7oo° bekannt, und in der Tat ist das erfindungsgemäße Verhalten unerwartet gegenüber den bisherigen Feststellungen (vgl. z. B. K ü h l i n g, Ber. 40, 310; 41, 28; z. angew. Ch. 22, 1o9).
  • Beispiel i Technischer Kalkstickstoff mit 19% Srickstoffgehalt wurde mit bei 25o° getrockneter Pottasche im Verhältnis i : i Mol. gemischt und 2i/2 Stunden bei 55o bis 6oo° im Kohlenoxydstrom erhitzt. Das Reaktionsprodukt enthielt bei einer Gesamtstickstoffausbeute von 96,75% 89,4% des eingebrachten Stickstoffs in Form von Cyanid gebundenem N. Außerdem waren 2% HCN mit dem Abgas fortgeführt worden.
  • Beispiel 2 Ein Gemisch von technischem Kalkstickstoff mit i9,6% Stickstoff und getrockneter Soda im Verhältnis i : i wurde bei, 3 Atm. und 6oo° mit Kohlenoxyd behandelt. Nach i Stunde ergab sich eine Ausbeute von 89,4% Cyanid-N. -_ Beispiel 3 Ein Gemisch von Kalkstickstoff mit Soda und Kochsalz im Verhältnis i.- o,6: 0,4 wurde 2i/2 Stunden lang bei 6oo° im. Kohlenoxydstrom gehalten. Die Ausbeuten bei Gesamtstickstoffausbeute im festen Produkt von 9538 % waren 8 i,o5 % gebundener Cyanid-N, 0,53% NH3-N und 2,5% H CN-N im Abgas. Das vorstehende Verfahren unterscheidet sich von dem in der Literatur bekannt gewordenen Vorschlag, durch Schmelzen von technischem Kalkstickstoff (CaCN2+C) und Alkalichloriden oder -carbonaten ein sogenanntes Schmelzcyanid herzustellen, einmal dadurch, daß ihm ein völlig anderer Reaktionsverlauf zugrunde liegt: es wird bei ihm nämlich der zur Umwandlung des Cyanamidraldikals in das Cyanidradikal notwendige Kohlenstoff nicht wie bei dem alten Schmelzverfahren aus dem graphitischen Kohlenstoff, der dem technischen Kalkstickstoff aus Carbid immer beigemischt ist, entnommen, sondern dieser stammt aus der Kohlenoxydgasphase. Bei dem alten Verfahren betragen ,die Erhitzungstemperaturen, die zur Erreichung einer tropfbaren Schmelze notwendig sind, mindestens i ioo°, liegen technisch aber meistens darüber. Demgegenüber verläuft das neue Verfahren durchschnittlich 300° tiefer, und zwar deutlich unter dem Schmelzzustand des Gemisches. Die durch dieses Verfahren erzielten technischen Fortschritte liegen vor allem in der durch die tieferen Temperaturen bedingte Heizstrom- und Materialersparnis und weiter vor allem in der Apparaturschonung durch das Vermeiden alkalischer Schmelzen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Alkalicyaniden aus Calciumcyanamid, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von Calciumcyanamid oder Kalkstickstoff mit Alkalicarbonaten zwischen 450 und 700° und darüber, jedoch deutlich unter dem Schmelzzustand eines solchen Gemisches mit Kohlenoxyd oder an Kohlenoxyd stark angereicherten Gasen, die jedoch keine ' nennenswerten Mengen Wasserstoff enthalten dürfen, behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die ' Gase mit erhöhtem Druck zur Einwirkung kommen läßt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Kalkstickstoff - Alkalicarbonat - Gemischen einen Teil des Carbonats durch andere Salze, z. B. Chloride oder Sulfate, ersetzt, doch dergestalt, daß die Reaktionstemperatur unter .der Schmelztemperatur solcher Gemische bleibt.
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