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Weckeruhr mit Schaltvorrichtung für selbsttätiges Ein- und Ausschalten
eines elektrischen Stromes Zum Ein- und Ausschalten eines elektrischen Stromes zu
bestimmten Tagesstunden, z. B. für ein Rundfunkgerät, für eine Reklamebeleuchtung
o. dgl., hat man bereits früher Weckeruhren benutzt, bei denen meist die ablaufende
Weckerwelle zur gewünschten Zeit die Ein-bzw. Ausschaltung des Stromes bewirkte.
Für eine neue Schaltung bedurfte es alsdann eines erneuten Aufziehens der Feder
der Weckervorrichtung.
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Die nachstehend beschriebene; gleichfalls durch Änderung einer gewöhnlichen
Weckeruhr entstandene Schaltuhr ermöglicht sowohl Ausschaltung als auch nachfolgende,
selbsttätige Wiedereinschaltung des Stromes zu beliebig gewählten Tageszeiten zugleich
mit dem Ingangsetzen der Alarmvorrichtung der Weckeruhr, so daß z. B. am Morgen
bei dem Ertönen der Alarmglocke gleichzeitig das elektrische Licht oder ein Rundfunkgerät
eingeschaltet werden kann. Die gesamte Schalteinrichtung wird in die Uhr selbst
verlegt, die einen Stecker sowie eine Steckdose aufweist, durch die die Uhr in die
Stromleitung eingeschaltet wird.
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Außer der ablaufenden Weckerwelle hat man früher auch die sich langsam
drehende Stundenwelle der Uhr für Ein- bzw. Ausschalten. des elektrischen Stromes
herangezogen; mehrfach hat man sogar die Weckeruhr selbst in einen besonderen Kasten
eingebaut, in dem seinerseits die eigentliche Schaltvorrichtung untergebracht war.
Bei allen derartigen Anordnungen wird auf die Benutzung der Alarmvorrichtung verzichtet,
so daß die Uhr ihre Eigenschaft als Wecker verliert und ausschließlich als Schaltuhr
für den elektrischen Strom dient.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird auf die Benutzung der Weckerwelle
wie auch der Stundenwelle als Schaltorgan gänzlich verzichtet; die Uhr kann infolgedessen
gleichzeitig als Schaltuhr und als Weckeruhr verwendet werden. Durch einen einfachen
Handgriff kann der Strom dauernd geschlossen werden, ohne. daß eine Änderung der
eingestellten Schaltzeiten nötig wäre. Das Ein- und Ausschalten erfolgt durch Federkraft;
der in der Uhr befindliche Kontakt wird demnach rasch geöffnet oder geschlossen,
wie dies für Lampenschaltung verlangt wird.
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Bei jeder Weckeruhr erfolgt die Auslösung der Alarmvorrichtung durch
geringe Verschiebung eines sogenannten Stufenrades r (vgl. Abb. z) auf seiner Achse
2 durch eine am Uhrgehäuse 3 befestigte, dauernd gespannte Blattfeder q., wenn ein
auf dieser Achse befestigter Stahlstift 5 in eine Einkerbung 6 des Stufenrades =
abgleitet. Hierbei folgt die Blattfeder q. der Bewegung des Stufenfdes, und das
freie, bei 7 umgebogene Ende der Feder gibt die Schwingachse 8 der Weckervorrichtung
frei, die den Hammer des Läutewerkes trägt und die Alarmglocke in Tätigkeit
setzt.
Der Zeitpunkt des Abgleitens des Stahlstiftes 5 und damit des Ingangsetzens der
Alarmvorrichtung läßt sich durch Drehen der Achse 2, die bis hinter die Rückwand
des Weckers reicht, beliebig einstellen.
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Das Stufenrad wird durch ein auf der Stundenwelle festsitzendes Zahnrad
vermittels eines Zwischenrades 9 angetrieben, und zwar stimmt die Drehung des Stufenrades
mit derjenigen der Stundenwelle überein. Das Zwischenrad g bleibt während der Verschiebung
des Stufenrades i mit letzterem infolge seiner größeren Zahnlänge dauernd in Eingriff.
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Die vorstehend beschriebene geringe Verschiebung des Stufenrades auf
seiner Achse wird bei der vorliegenden Erfindung dazu benutzt, gleichzeitig mit
dem Ingangsetzen der Alarmvorrichtung auch die Ein- bzw. Ausschaltung des elektrischen
Stromes zu bewirken. Man .hat dabei zum Zwecke der Schaltung nicht nötig, die Weckervorrichtung
oder eine besondere Feder, die einen Kraftspeicher speist, aufzuziehen.
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Die Einschaltung des elektrischen Stromes geschieht auf folgende Weise:
Eine zweite Blattfeder io (s. Abb. 2) oder ein Seitenarm der Blattfeder legt sich
in die Rast eines Schiebers ix, der durch eine am Uhrgehäuse 3 befestigte Zugfeder
i2 seitlich in der Pfeilrichtung verschoben wird, sobald die Blattfeder io sich
aus der Rast hebt und den Schieber ix freigibt. Dies geschieht, wie eingangs beschrieben,
sobald der Stift 5 in die Einkerbung des Stufenrades abgleitet, also zugleich mit
dem Auslösen der Alarmvorrichtung. Der Schieber stößt gegen eine um die Achse 13
drehbare Federklappe 1q., die an ihrem Ende ein Isolierstück trägt. Letzteres liegt
an der Schrägfläche einer Kontaktfeder 16 an, derart, daß durch den Stoß des Schiebers
ii der Kontakt bei 17 plötzlich geschlossen wird.
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Die Öffnung des Kontaktes geschieht durch folgende Einrichtung: Auf
einer Hilfswelle 16 (s. Abb. 3) sitzt ein zweites Stufenrad ig, das von der Stundenwelle
2o durch ein Zwischenrad 21 genau so angetrieben wird wie das Stufenrad i durch
das Zwischenzahnrad g. Sobald der Stahlstift 22 in die Einkerbung des Stufenrades
ig einschnappt, verschiebt sich letzteres in der Pfeilrichtung infolge der Spannung
der Feder 23. Das freie Ende der Feder hebt dabei die Federklappe 1q., die sich
um die Achse 13 dreht. Hierdurch wird der Schieber ii, der an dem anderen Ende der
Federklappe anliegt, zurückgeschoben, bis die Feder io, die unter der anderen Stufenscheibe
i liegt, wieder in die Rast des Schiebers ii einschnappt und den Schieber auch bei
Weiterdrehen des Stufenrades ig zurückhält. Die Einschaltung des Stromes vollzieht
sich hierauf von neuem, wie oben beschrieben, sobald Stift 5 in die Kerbe 6 von
Stufenrad i abgleitet. Naturgemäß mu.ß die Federkraft der Blattfeder 23 groß genug
sein, um den Gegendruck der Spiralfeder 12 zu überwinden.
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Bei der vorstehend beschriebenen Schalteinrichtung ist ein flacher
Schieber vorgesehen; an dem Prinzip der Schaltung wird jedoch nichts geändert, wenn
an Stelle des flachen Schiebers ein solcher von zylindrischer Gestalt, der um eine
feste Drehachse bewegt wird, Verwendung findet, vorausgesetzt, daß die Bewegung
eines solchen Drehschiebers von der Verschiebung der Stufenräder, die gleichzeitig
die Alarmvorrichtung auslösen, in der vorstehend beschriebenen Art und Weise geregelt
wird.
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Anstatt die Ausschaltung des Stromes durch das Stufenrad der Hilfswelle
i8 zu bewirken, kann dies auch durch das Stufenrad i der Welle 2 geschehen. Dies
ist unter Umständen erwünscht, wenn die selbsttätige Abschaltung des Stromes gleichzeitig
durch ein Alarmsignal angezeigt werden soll, z. B. im Laboratorium bei elektrischem
Rühren oder Kochen. In diesem Falle erfolgt das Schließen der Kontakte durch das
Stufenrad ig der Hilfswelle 18. Es ist dabei nicht notwendig, Schieber und Federklappe
zu ändern oder umzubauen, vielmehr genügt es, den Kontakt bei 17 auf die andere
Seite der Federklappe 14 zu verlegen (vgl. Abb. q.), so daß die Rückwärtsbewegung
der letzteren Schließen des Stromes bewirkt, während durch die von der Welle 2 verursachte
Schieberbewegung der Kontakt geöffnet wird. Das an der Schrägfläche des federnden
Kontaktarmes 16 anliegende Isolierstück 28 (Abb. q.) muß alsdann mit dem Schieber
fest verbunden sein.
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Befestigt man die federnden Kontakte 16 und 27 auf einem verschiebbaren
Isolierstück 29, so kann man durch Verschieben des letzteren, z. B. mit Hilfe des
Knopfes 3o in einem Schlitz der Weckerwand, die Alarmvorrichtung nach Belieben zugleich
mit dem Einschalten oder mit dem Ausschalten des Stromes in Tätigkeit treten lassen.
Anstatt durch Verschieben eines Knopfes kann die Verlegung der Kontakteinrichtung
auch durch einen Druckknopf, eine Hebel- oder Drehvorrichtung bewirkt werden.
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Die Kontakte 16 und 27 liegen nahe an der Rückwand 2,4 des Weckergehäuses,
und es ist dadurch die Möglichkeit gegeben, den Strom dauernd zu schließen, ohne
die auf den Wellen 2 und 18 sitzenden Schaltknöpfe an der Rückwand des Gehäuses
zu verstellen. In die Rückwand 2q. ist ein Schlitz eingeschnitten, in dem ein Knopf
25 (vg1. Abb. 3 und q.) sich verschieben läßt. Bewegt man letzteren in der Pfeilrichtung,
so drückt der Knopf 26 aus Isolierstoff gegen die Kontaktfeder 27 und schließt bei
17 dauernd den Strom, unabhängig von der
Stellung des Schiebers
ii und der Federklappe r4.. Auch hier kann der verschiebbare Knopf durch einen passend
geformten Hebel, einen Druckknopf oder eine Drehvorrichtung ersetzt werden.