DE574002C - Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Celluloseestern, insbesondere solcher mit hoher Affinitaet fuer Farbstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Celluloseestern, insbesondere solcher mit hoher Affinitaet fuer Farbstoffe

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DE574002C
DE574002C DEL78004D DEL0078004D DE574002C DE 574002 C DE574002 C DE 574002C DE L78004 D DEL78004 D DE L78004D DE L0078004 D DEL0078004 D DE L0078004D DE 574002 C DE574002 C DE 574002C
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DE
Germany
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cellulose
dyes
nitrogen
acid
high affinity
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Expired
Application number
DEL78004D
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English (en)
Inventor
Dr Giuseppe Benaglia
Dr Giorgio Renato Levi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
CHEMISCHE FABRIKEN AKT GES
Lonza AG
Lonza Elektrizitaetswerke und Chemische Fabriken AG
Original Assignee
CHEMISCHE FABRIKEN AKT GES
Lonza AG
Lonza Elektrizitaetswerke und Chemische Fabriken AG
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Publication date
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Publication of DE574002C publication Critical patent/DE574002C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/14Preparation of cellulose esters of organic acids in which the organic acid residue contains substituents, e.g. NH2, Cl

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Celluloseestern, insbesondere solcher mit hoher Affinität für Farbstoffe Es ist bekannt, daß sich das Cellulosediacetat, beispielsweise in Form von Fäden, Bändchen, Filmen o. dgl., und noch viel mehr das Cellulosetriacetat und die daraus gewonnenen Gebilde mit. vielen Farbstoffen nicht färben lassen, z. B. mit den Direktfarbstoffen. Der kolloidale Zustand dieser Produkte und das Fehlen eines saurdn oder basischen Charakters derselben sind die vornehmlichsten Ursachen dieses Übelstandes.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Affinität von Celluloseacetat, allgemein von Celluloseestern, für Farbstoffe erhöhen und damit die Zahl der für das Färben dieser Stoffe bzw. der aus ihnen hergestellten Gebilde geeigneten Farbstoffe vergrößern: kann, wenn man bei der Herstellung dieser Ester die Veresterüng, der Cellulose o. dgl. in Gegenwart von Stoffen ausführt, die dem Veresterungsprodukt einen sauren, basischen oder amphoteren Charakter verleihen, bzw. wenn man .auf solche Weise erhaltene leicht anfärbbare Celluloseester anderen Celluloseestern, wie z. B. Celluloseacetat, beimischt, was z. B. während oder im unmittelbaren Anschluß an die Herstellung dieser letzteren oder auch später geschehen kann.
  • Den Gegenstand des vorliegenden Patents bildet ein Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Celluloseestern, insbesondere solcher mit hoher Affinität für Farbstoffe, z. B. Direktfarbstoffe. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterung der' Cellulose o. dgl. in Gegenwart von stickstoffhaltigen Monocarbonsäuren,-wie z. B. Cyanessigsäure, Amino- bzw. Acety laminobenzoesäure, Nitrob-enzo,esäure o. dgl., ausgeführt wird. Die so erhaltenen stickstoffhaltigen Celluloseester sind Mischester; sie haben, sofern sie den obenerwähnten Bedingungen entsprechen, d. h. saure, basische oder ampho= tere Gruppen bzw. Substituenten besitzen, eine hohe oder höhere Affinität für Farbstoffe als die Celluloseester, die bei sonst gleicher Arbeitsweise ohne die genannten Zusätze hergestellt wurden. So haben z. B. die durch Acetylierung von Cellulose in Gegenwart von Cyanessigsäure erhaltenen, Acetyl- und Cyanacetylgruppen besitzenden Mischester eine hohe Affinität für Direktfarbstoffe. Eine leichte Färbbarkeit erlangen auch an sich schwer oder z. B. durch Direktfarbstoffe nicht oder nur wenig färbbare Celluloseester, wie z. B. Celluloseacetat, wenn man ihnen die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen leicht anfärbbaren, stickstoffhaltigen Celluloseester einverleibt. Es kann dies z. B. auch während oder im unmittelbaren Anschluß an die Herstellung der Celluloseester, deren Affinität zu Farbstoffen erhöht werden soll, geschehen.
  • Es hat sich gezeigt, daß eine merkliche Erhöhung der Affinität für viele Farbstoffe auch dann eintritt, wenn die in Frage kommenden organischen, stickstoffhaltigen Säuren nur in kleinen Mengen bei der Veresterung der Cellulose z. B. einem Acetylierungsgemisch zugegeben werden. .
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise so ausgeführt werden, daß man einem z. B. aus Essigsäureanhydrid, Eisessig und einem Katalysator bestehenden Gemisch; das zum Acetylieren von Cellulose u. dgl. dient, die organische, stickstoffhaltige Säure, z. B. Cyanessigsäure, zugibt; dies kann gleich zu Beginn der Acetylerung oder erst später geschehen, nachdem bereits eine teilweise Acetylierung der Cellulose stattgefunden hat.
  • Das vorliegende Verfahren kann z. B. nach den folgenden, den Umfang der Erfindung nicht begrenzenden Beispielen ausgeführt werden.
  • Beispiel i Zoo g trockene Cellulose, Soo ccm Essigsäureanhydrid, 500 ccm Eisessig und io ccm konzentrierte Schwefelsäure (als Katalysator) werden bei ungefähr 30° zu einer vollständigen Lösung miteinander verarbeitet; darauf gibt man zu dieser Lösung ioo g trockene Cellulose und ioo g feste Cyanessigsäure, läßt 12 Stunden bei 3o° stehen und vervollständigt die Veresterung durch Zusatz von ioo ccm Essigsäureanhydrid. Das so erhaltene Produkt hat die physikalischen Eigenschaften eines Celluloseacetats und überdies eine große Affinität für Farbstoffe, insbesondere zu den Direktfarbstoffen.
  • Ähnliche Ergebnisse werden z. B. für Celluloseacetat erzielt durch Zusatz von cy anessigsauren Mischestern der Cellulose, die getrennt vom Celluloseacetat dargestellt wurden.
  • Beispiel e a) 3009 Cellulose, z. B: in Form von Baumwoll-Linters, 300 g Essigsäureanhy drid, iooo g Eisessig und 0,25 g Schwefelsäure werden 12 Stunden lang bei 15 bis 20° miteinander gemischt. b) Dann erhitzt man die Masse auf etwa 3'5 bis 40° und gibt 150 g Cyanessigsäure, 25o g Essigsäureanhydrid und o,5 g Schwefelsäure zu; die Temperatur steigt auf 4o bis 45' an, und man rührt während etwa 12 Stunden.
  • c) Dann wird die Temperatur wieder auf etwa 40° gebracht und noch 450 g Essigsäureanhydrid, 500 g Eisessig und 2 g Schwefelsäure zugegeben. Die Temperatur steigt auf 6o bis 65'. Die Veresterung der Cellulose ist nach 2 weiteren Stunden beendigt.
  • Man erhält auf diese Weise einen Celluloseester, der 57 bis 58 °/o Acetyl und 2,5 bis 3 °/o @Cyanacetyl enthält. Die erhaltene Reaktionsmasse kann, zweckmäßig nach dem Verdünnen und gegebenenfalls Abstumpfen des Katalysators, versponnen werden.
  • Beispiel 3 a) 300 g Cellulose, - z. B. Linters, ßoo g Essigsäurearihydrid, i5o g Cyanessigsäure, 8oo g Eisessig und o,i g Schwefelsäure werden 12 Stunden lang bei etwa 15 bis 20° miteinander verarbeitet.
  • b) Dann erhitzt man auf 35 bis 40° und gibt 3oo g Cyanessigsäure und o,5 g Schwefelsäure hinzu, worauf die Temperatur auf etwa 45 bis 50° ansteigt.
  • Die weitere -Behandlung des Reaktionsgemisches ist die gleiche wie in Beispie12, Abs. c. Der erhaltene Ester enthält 6 bis 8°/a Cyanacetyl.
  • Beispiel 4 _ 3009 Cellulose werden wie in Beispiel 3, Abs. a und b, behandelt; man erwärmt dann auf etwa 4o°, setzt 450 g Cyanessigsäure, 45o g Essigsäureanhydrid, Zoo g Eisessig und i g Schwefelsäure hinzu und vollendet die Veresterung in der Wärme. Der so erhaltene Mischester enthält 12 bis 14 °/o Cyanacetyl.
  • Beispiels i Teil der nach Beispiel 3 oder Beispiel 4 erhaltenen Reaktionsmasse wird während etwa 2 bis 3 -Stunden bei etwa 4o° mit etwa 2%s Teilen bzw. 5/, Teilen einer in üblicher Weise :durch Acetylieren von Cellulose hergestellten Cellulosetriacetatmasse gemischt; es resultieren Produkte von ähnlichem färberischem Verhalten wie nach Beispiel 2.
  • Beispiel 6 3009 Cellulose werden wie in Beispiel 2, Abs. a, vorbehandelt. Hierauf wird das Gemisch auf 35 bis 4o° erwärmt und 350 g o-Acetylaminobenzoesäure, 250 g Essigsäureanhydrid und i g Schwefelsäure zugegeben; die Masse wird etwa 12 Stunden lang gerührt. Ihre weitere Verarbeitung geschieht analog wie in Beispiel a, Ahs. c, bei etwa 3stündiger Behandlungsdauer.
  • Der so erhaltene Celluloseester enthält 56 bis 57 % Acetyl und 4 bis 5 °1o Acetylaminobenzoyl.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCI3: Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Celluloseestern, insbesondere solcher mit hoher Affinität für Farbstoffe, durch Veresterung von Cellulose o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterung der Cellulose o. dgl. in Gegenwart von stickstoffhaltigen Monocarbonsäuren, wie z. B. Cyanessigsäure, Amino-bzw. Acetylaminobenzoesäure, Nitrobenzoesäure o. dgl., ausführt und gegebenenfalls die so erhältlichen stickstoffhaltigen Mischester, insbesondere diejenigen mit hoher Affinität für Farbstoffe, anderen Celluloseestern, z. B. Celluloseacetat, die schwerer oder z. B. durch Direktfarbstoffe nicht färbbar sind, zugibt.
DEL78004D 1930-04-01 1931-03-29 Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Celluloseestern, insbesondere solcher mit hoher Affinitaet fuer Farbstoffe Expired DE574002C (de)

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DEL78004D Expired DE574002C (de) 1930-04-01 1931-03-29 Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Celluloseestern, insbesondere solcher mit hoher Affinitaet fuer Farbstoffe

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DE (1) DE574002C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1215216A1 (de) * 2000-12-15 2002-06-19 Fuji Photo Film Co., Ltd. Celluloseester einer aromatischen Carbonsäure

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP1215216A1 (de) * 2000-12-15 2002-06-19 Fuji Photo Film Co., Ltd. Celluloseester einer aromatischen Carbonsäure

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