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Form zur Herstellung von Kunststeinen mit vier zum Teil aufklappbaren
Seitenwänden und einer Grundplatte Bei der Herstellung von Kunststeinen aus keramischen
oder ähnlichen Massen wurden bisher Formen benutzt, denen der geformte Stein in
der Weise entnommen wurde, daß eine oder mehrere S eitenw ände der Form durch Lösen
von Schrauben oder Exzentern gelöst bzw. ganz abgehoben wurden. Die Arbeit des Lösens
der Form von dem geformten Stein nahm mit diesen Vorrichtungen eine im Verhältnis
zum ganzen Formvorgang beträchtliche Zeit in Anspruch. Außerdem waren derartige
Formen den beim Stampfen auftretenden starken Beanspruchungen wenig gewachsen, so
daß häufig Deformierungen der Form und damit des erzeugten Steines eintraten.
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Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber eine feste Form, die beim
Stampfvorgang formgerecht bleibt und deren Bedienung auf das geringstmögliche Maß
von Handgriffen zurückgeführt ist, wobei sich der Formling in einfachster Weise
aus der Form lösen läßt. Dies wird dadurch erreicht, daß bei einer Form aus vier
zum Teil beweglichen Seitenwänden und einer Grundplatte zwei aneinanderstoßende
Seitenwände fest auf der Grundplatte montiert sind, während die beiden anderen Seitenwände
mittels senkrechter Achsen doppeltürartig schwenkbar an den festen Seitenwänden
angeordnet und durch einen einzigen Verschluß verschließbar sind. Eine derartige
Form ist sehr standfest, da die beiden auf der Grundplatte fest angeordneten Seitenwände
in einem unveränderten Winkel zueinander stehen, so daß eine Deformation der Form
auch bei starker Beanspruchung ausgeschlossen ist. Das Arbeiten mit der Form ist
auf die Bewegung eines einzigen Handgriffes zum Verschluß des einzigen Schließorganes
beschränkt. Die Entfernung des Formlings nach dem Stampfvorgang ist sehr vereinfacht
dadurch, daß mit einem Handgriff die beiden beweglichen Seitenwände türartig auseinandergeklappt
werden und der Formling ohne weiteres dem verbleibenden Winkel der beiden anderen
Formwände entnommen werden kann.
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Es sind schon Formen bekannt, bei denen eine Seitenwand auf einer
Grundplatte fest angeordnet ist, an der die beiden anstoßenden Seitenwände um senkrechte
Achsen schwingbar gelagert sind. Die vierte Seitenwand ist um eine weitere senkrechte
Achse drehbar angeordnet und gleichzeitig als Verschlußorgan für die beiden anderen
Seitenwände bestimmt. Wenn auch bei dieser bekannten Form nur eine Schließvorrichtung
vorhanden ist, so ist doch durch die Anordnung von mehr beweglichen Teilen und mehr
. Drehachsen die Stabilität einer solchen Form bei weitem nicht die gleiche wie
bei der Form nach der Erfindung. Auch ist der Bedienungsvorgang nicht so einfach,
da stets die beiden beweglichen Seitenwände erst in eine
Stellung
gebracht werden müssen, die das Schließen der vierten Seitenwand ermöglicht.
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Um die den Gegenstand ,der Erfindung bildende Form zweckentsprechend
anwenden zu können, ist ein fester, sicherer, unempfindlicher Verschluß erforderlich,
der sich in einfachster Weise betätigen läßt. Dies wird durch Anwendung an sich
bekannter Exzenter und Haken erreicht. Es kann z. B. ein mittels eines Hebels drehbarer
Exzenter an den freien Enden der einen beweglichen Seitenwand angeordnet sein, der
so auf die freien Enden der beweglichen Formwände einwirkt, daß er in seiner Schließlage
diese Enden unmittelbar gegeneinanderpreßt. Eine besonders einfache Einrichtung
liegt nach der Erfindung dann vor, wenn ein an den freien Enden der einen beweglichen
Seitenwand angeordneter Schließhaken durch eire Feder in einer solchen Lage gehalten
wird, daß er beim Schließen der Form selbsttätig hinter einen am freien Ende der
anderen beweglichen Seitenwand vorgesehenen Ansatz greift.
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Soll der Verschluß einerseits besonders widerstandsfähig, andererseits
besonders dicht sein und trotzdem in einfachster Weise gelöst und geschlossen werden
können, so wird zweckmäßig neben dem Schließhaken ein Exzenter vorgesehen, so daß
beide Verschlußmittel zusammenwirken. Dies geschieht in der Weise, daß der mit einer
Feder versehene Schließhaken auf einer Exzenterwelle am freien Ende der einen beweglichen
Seitenwand angeordnet ist, wobei der den Exzenter betätigende Hebel beim Öffnen
der Form nach Entspannung des Exzenters mittels einer Nocke und einer Nockenscheibe
den Schließhaken löst.
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Bei einer solchen Anordnung der Form und ihres Verschlusses fallen
die bisher erforderlichen Nebenarbeiten volkommen fort, so daß ein erheblicher wirtschaftlicher
.Nutzen gegenüber der bisher bekannten Form erreicht wird.
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In den Abbildungen sind einige Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
wiedergegeben.
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Die Abb. i bis 3 zeigen die Form in Seitenansicht, Draufsicht und
in schaubildlicher Ansicht in geöffnetem Zustand.
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Die Abb.4 und 5 zeigen einen aus einem Exzenter bestehenden Verschluß
in geöffnetem und geschlossenem Zustand, und die Abb. 6 und 7 zeigen einen Verschluß,
der aus einem Schließhaken und Exzenter besteht, gleichfalls in geöffnetem und geschlossenem
Zustand.
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Die in den Abb. i bis 3 wiedergegebene Form besteht aus der Grundplatte
i, auf der die aneinanderstoßenden Seitenwände 2, 3 fest angeordnet sind. An den
freien Enden der Seitenwände 2, 3 sind um senkrechte Achsen 1, 5 schwenkbar
die beiden beweglichen Seitenwände 6, 7 angebracht, so daß diese doppeltürartig
geöffnet bzw. geschlossen werden können. An dem freien Ende der Seitenwand 6 ist
ein Schließhaken 8 angeordnet, der durch eine Feder 9 in einer solchen Lage gehalten
wird und eine solche Form besitzt, däß er beim Schließen der Form selbsttätig hinter
einen entsprechenden Ansatz io der Seitenwand 7 einschnappt. Zum Öffnen der Form
braucht der Schließhaken 8 nur mittels des Handhebels i i geöffnet und die Seitenwände
6, 7 auseinandergeklappt zu werden. Der Formstein kann dann ohne Schwierigkeit der
Form entnommen werden. Um Steine verschiedener Form und Größe herstellen zu können,
werden in bekannter Weise Einlagen i2 verwendet, die nach der entsprechenden Steinform
ausgebildet sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen den beweglichen
Seitenwänden 6, 7 und der Grundplatte i kein Zwischenraum belassen. Zweckmäßig wird
jedoch ein geringer Zwischenraum belassen, um eine Behinderung der Beweglichkeit
der Seitenwände durch auf der Grundplatte i liegende Masse oder durch sonstige Verunreinigungen
zu vermeiden.
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Der in den Abb. 4 und 5 dargestellte Verschluß wird durch einen Exzenter
13 gebildet, der mittels eines Handhebels 14 betätigt wird. In seiner Schließlage
preßt der Exzenter 13 das entsprechend ausgebildete freie Ende 15 der einen beweglichen
Seitenwand 16 gegen das freie Ende 17 der zweiten beweglichen Seitenwand 18, so
daß ein fester und dichter Verschluß entsteht.
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In den Abb.6 und 7 schließlich ist ein Verschluß dargestellt, bei
dem der mit Feder versehene Schließhaken und der Exzenter in zweckmäßiger Weise
miteinander vereinigt sind. Durch die Feder i9 wird der Schließhaken 2o stets in
seiner Schließlage gehalten, so daß er vermöge seiner besonderen Form beim Zuklappen
der Formwände selbsttätig hinter dem Ansatz 21 der beweglichen Seitenwand 25 einschnappt.
Durch Drehen der Welle 22 mittels des Hebels 23 wird dann noch der Exzenter 24 in
seine Schließlage gebracht, wodurch die freien Enden der Seitenwände 25, 26 dicht
aneinandergepreßt werden. Beim Öffnen der Form wird der Hebel 23 im gegenläufigen
Sinn bewegt, wodurch zunächst der Exzenter 24 gelöst wird. Im Verlauf der weiteren
Bewegung des Hebels 23 stößt die auf der Welle 22 befestigte Nockenscheibe 27 gegen
die Nocke 28, die auf dem Schließhaken 20 sitzt. Hierdurch wird auch der Schließhaken
geöffnet, so daß die Form mittels eines einzigen Hebels und durch
eine
einzige Bewegung vollkommen geöffnet und der Formstein auf diese Weise v ollkommen
freigelegt «;erden kann.