DE5650A - Apparat zur Herstellung und Entzifferung von geheimen Schriften - Google Patents

Apparat zur Herstellung und Entzifferung von geheimen Schriften

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DE5650A
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Original Assignee
G. SCHACHER & CO. in Paris

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Description

1878.
Klasse 70.
G. SCHACHER & CO. in PARIS. Apparat zur Herstellung und Entzifferung von geheimen Schriften.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. December 1878 ab.
Diese Erfindung beruht in der Construction eines Apparates, der es ermöglicht, unter Benutzung einer Anzahl von Alphabeten von beliebiger Buchstaben- oder Zeichenzahl durch alle nur möglichen Combinationen so viel Schlüssel herzustellen, dafs es nicht möglich ist, eine auf Grund eines gewählten Schlüssels erzeugte Schrift, welche einer beliebig durch einander geworfenen Menge von Buchstaben oder Zeichen gleicht, zu entziffern, wenn der Schlüssel dem Suchenden nicht bekannt ist. Der Apparat ist so construirt, dafs er es ermöglicht, die Schriftzeichen selbst zur geheimen Schrift zusammenzusetzen und auch wieder zu entziffern.
Auf der oberen Platte des in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Apparates, Fig. 3, sind fünf concentrisch angeordnete Alphabete 1I 2» 3> 4 > 5 ■ angebracht, von denen das äufsere 1 in Bezug auf den Apparat unbeweglich ist; dasselbe ist für die Folge mit »festes Alphabet« bezeichnet. Die Alphabete 2, 3, 4, 5 sind auf concentrisch in- und aufeinanderliegenden beweglichen Ringen angebracht, die man beliebig gegen einander verstellen und mittelst der Zwinge «, und der Schraube ^1 gegen einander und gegen das feste Alphabet festlegen kann. Concentrisch zu diesen Ringen ist auf der oberen Platte noch ein Ring c angebracht, welcher mit Vertiefungen versehen ist, die mit den einzelnen Buchstaben des festen Alphabets correspondiren; in diese Vertiefungen stützt sich beim Handhaben des Apparates der Stift b, der an der Kurbel α fest ist. Die Kurbel α ist mittelst Gelenk d an der senkrechten Welle e befestigt; auf e sitzt das Zahnrad f, welches in Zahnrad g eingreift; dieses letztere bewegt das Zahnrädchen h, mit dem das Buchstabenrad i und das Sperrrad j fest verbunden sind.
Das Buchstabenrad i trägt an seinem Umfang dieselben Buchstaben und Zeichen, wie solche im festen Alphabet angebracht sind, und zwar steht z. B. das A dem Druckpolster k gegenüber, wenn die Kurbel α über dem A des festen Alphabets steht.
In steter Berührung mit dem Umfang des Buchstabenrades wird mittelst der Feder / der Behälter der Schwärze m auf dem Bügel η erhalten. Auf der drehbaren Rolle q befindet sich Streifenpapier, wie solches in der TeIegraphie angewendet wird; von dieser Rolle wickelt sich das Papier ab und wird von den beiden Rollen r und s fortbewegt. Drückt man den Knopf an der Kurbel α nieder, so wird die Kraft der Feder t, welche sonst die senkrechte Welle e niederdrückt, überwunden, die Welle e und der horizontale Schenkel des Winkelhebels u gehoben und dadurch der doppelarmige Hebel ν um den Zapfen w bewegt; hierdurch wird das Druckpolster k gegen das Buchstabenrad i gedrückt und so der betreffende Buchstabe auf das zwischen i und k befindliche Papier übertragen.
Die Bewegung der Rollen r und s wird durch die federnde Sperrklinke χ erzeugt, welche beim Niederdrücken der Kurbel α das Sperrrad y verläfst und beim Nachlassen des Druckes einen Zahn weiter greift und so das Sperrrad um 1/8-Drehung links herum bewegt. Das Sperrrad J, welches mit dem Buchstabenrad i fest verbunden ist und vermöge seiner Zahnung sowohl eine Rechts- als Linksdrehung gestattet, hat nur den Zweck, den todten Gang des Buchstabenrades aufzuheben. Die Sperrklinke 2 verhütet eine etwa durch die Reibung der Sperrklinke χ beim Verlassen des Sperrrades mögliche Rechtsdrehung des letzteren. Die Rolle r kann man mittelst Druckes gegen den Knopf υ von der Welle s entfernen und so das Papier hervorziehen.
Die Benutzung des Apparates sei durch ein Beispiel erläutert.
Als Schlüssel ist gewählt das Wort BELAR (von aufsen nach innen zu lesen) und man will das Wort »Feder« in geheime Schrift umsetzen. Man stelle die vier beweglichen Alphabetringe so, dafs die Buchstaben ELAR radial zu dem B im festen Alphabet stehen und beginne nun die Operation, indem man Kurbel α über F des Alphabetes 2 stellt und niederdrückt, es wird alsdann auf den Papierstreifen im Apparat ein C gedruckt; hierauf stellt man Kurbel a über E des Alphabetes 3, drückt die Kurbel nieder und erhält neben dem C auf dem Papierstreifen ein U, so fährt man fort, indem man die Kurbel hinter einander über D des Alphabetes 4, über E des Alphabetes 5 und dann wieder über R des Alphabetes 2 u. s. w. stellt und in jeder erwähnten Stellung die

Claims (2)

Kurbel niederdrückt. Man erhält dann auf dem Papierstreifen die scheinbar sinnlose Buchstabenreihe CUEOO. Um nun diese Buchstaben zu entziffern, ist es nöthig, einen eben solchen Apparat zu besitzen und das Stichwort BELAR zu kennen, d. h. man mufs wissen, dafs das geheime Wort C UE O O durch den Apparat hergestellt wurde, als die vier losen Alphabete 2, 3, 4, 5 so standen, dafs man vom festen B nach dem Mittelpunkt hin das Wort BELAR lesen konnte. Man stellt nunmehr den Apparat so, dafs das B des Alphabetes 2 mit dem E des ersten, dafs das B des Alphabetes 3 mit dem L des ersten, dafs das B des Alphabetes 4 mit dem A des ersten und dafs das B des Alphabetes 5 mit dem R des ersten in radialer Rich,-tung steht. Hat der Apparat diese Stellung, so ist es nur nöthig, die Kurbel nach einander auf das C des Alphabetes 2, auf das U des Alphabetes 3, auf das E des Alphabetes 4, auf das O des Alphabetes 5 und auf das O des Alphabetes 2 zu stellen und in jeder genannten Stellung den Druck auf den Knopf der Kurbel a auszuüben, um mittelst des Apparates das Wort CUEOO in FEDER umzusetzen. Der Apparat, in eben beschriebener Weise ausgeführt, ermöglicht nahezu 12 Millionen verschiedener Schlüssel, so dafs ein Auffinden des gewählten Schlüssels mittelst Probirens ausgeschlossen bleibt. Paten τ-Ansprüche:
1. Die Construction des im vorstehenden beschriebenen Apparates zum Herstellen und Entziffern von geheimen Schriften.
2. Die Anwendung des im vorstehenden Beispiel erläuterten Verfahrens, wonach die Stellung der Buchstaben oder Zeichen des Stichwortes beim Schreiben und Entziffern erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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