DE559836C - Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln

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DE559836C DEA60154D DEA0060154D DE559836C DE 559836 C DE559836 C DE 559836C DE A60154 D DEA60154 D DE A60154D DE A0060154 D DEA0060154 D DE A0060154D DE 559836 C DE559836 C DE 559836C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B7/00Fertilisers based essentially on alkali or ammonium orthophosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln Man hat bereits vorgeschlagen, auf Kaliumchlorid oder ein Gemisch von Kaliumchlorid und Ammoniumchlorid Phosphorsäure bei erhöhter Temperatur zur Einwirkung zu bringen und das dabei erhaltene saure Phosphat oder Gemisch von sauren Phosphaten darauf mit Ammoniak zu neutralisieren. Gleichfalls ist bereits der Vorschlag gemacht worden, Phosphorsäureanhydrid und Ammoniak in gasförmigem Zustand zur Reaktion zu benutzen. Schließlich hat man auch schon vorgeschlagen, bei der Ausführung des Ammoniaksodaprozesses das Chlornatrium durch ein Gemisch von Chlornatrium und Chlorkalium zu ersetzen, so daß Natriumbicarbonat einerseits und ein Gemisch von Kalium- und Ammoniumchlorid anderseits gewonnen werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß es bei dieser Herstellung eines Gemisches von Kalium- und Ammoniumchlorid möglich ist, als Kohlensäurequelle ein Gasgemisch zu verwenden, das außer Kohlensäure auch noch Phosphoroxyde enthält, d. h. in den meisten praktischen Fällen das Gasgemisch, das durch Oxydation der Phosphor und Kohlenoxyd enthaltenden und bei der Reduktion von Phosphaten bei hoher Temperatur entstehenden Gase gewonnen wird.. In Gegenwart von Ammoniak in genügender '.Menge werden die Phosphoroxyde des Gasgemisches hierbei als Ammoniumphosphat, d. h. als ein Düngemittel gebunden; das dem Gemisch von Kalium und Ammoniumchlorid außer den beiden bereits darin enthaltenen Pflanzennährstoffen Stickstoff und Kali noch den dritten Pflanzennährstoff bringt, nämlich Phosphorsäure.
  • Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung, durch welches man unmittelbar ein Düngemittel erzielt, welches die drei hauptsächlichen Pflanzennährstoffe enthält, stellt also einen offensichtlichen Fortschritt gegenüber dem an letzter Stelle aufgeführten bekannten Verfahren dar, mit dessen Hilfe man nur ein Düngemittel herstellen kann, das lediglich zwei Nährstoffelemente enthält.
  • Eine praktische Ausführungsform des Verfahrens ist folgende: Den weiter unten erwähnten Mutterlaugen, die nach der Abscheidung des die drei Pflanzennährstoffe enthaltenden Düngemittels übrigbleiben, fügt man nacheinander oder gleichzeitig gasförmiges Ammoniak und das mit Kohlensäure und Phosphoroxyd angereicherte Gasgemisch zu. Unter der Voraussetzung, daß dieses Gasgemisch an Kohlensäure reich genug ist, um eine rasche Reaktion zu ermöglichen, und daß die Abscheidung des Düngemittelgemisches bei genügend tiefer Temperatur erfolgt, damit die Mutterlaugen an Chlorkalium genügend arm sind, kann man Natriumbicarbonat frei von größeren Mengen von Kaliumbicarbonat niederschlagen: Nach Abscheidung dieses Natriumbicarbonats werden die übrigbleibenden Mutterlaugen mit Ammoniak, mit dem gleichzeitig Phosphoroxyde und Kohlensäure enthaltenden Gasgemisch und mit dem Mineralstoff behandelt, der Chlornatrium und Chlorkalium zusammen enthält, z. B. mit Sylvinit. Diese drei Zusätze können nacheinander, gleichzeitig oder in einer beliebigen Reihenfolge unter der einzigen Voraussetzung stattfinden, daß die Bildung von Natriumbicärbonat vermieden wird; dies wird erreicht, wenn man davon absieht, das Gasgemisch vor dem Ammoniak zuzusetzen. Unter diesen Bedingungen, und wenn man dafür gesorgt hat, daß das Ammoniak in genügender Menge zugesetzt wird, um nicht nur Ammoniumcarbonat durch Vereinigung mit der Kohlensäure, sondern auch Ammoniumphosphat durch Vereinigung mit der Phosphorsäure zu bilden, erreicht man durch Abkühlen der Flüssigkeit die gleichzeitige Kristallisation von Chlorkalium, Chlorammonium, und Ammoniumphosphat, d. h. man erhält eins Düngemittel, das gleichzeitig alle drei Pflanzennährstoffe enthält. Die Mutterlaugen von dieser Fällung werden darauf, wie bereits erwähnt, zwecks Bildung von Natriumbicarbonat dem Kreislauf wieder zugeführt.
  • Statt die Kohlensäure in jeder der beiden oben beschriebenen Carbonisierungsstufendurch ein Gasgemisch zu ersetzen, das gleichzeitig Kohlensäure und Phosphoroxyde enthält, genügt es unter Umständen, das Gasgemisch, das Kohlensäure und gleichzeitig Phosphoroxyde enthält, nur in einer der beiden Carbonisierungsstufen zu verwenden. Wenn dieses Gasgemisch z. B. an Kohlensäure zu arm ist, um in der der Bildung von Natriumbicarbonat entsprechenden Stufe verwendet werden zu können, so kann man für diesen Zweck nahezu reine Kohlensäure benutzen und das phosphorhaltige Gasgemisch für die der Bildung von Ammoniumcarbonat entsprechende Stufe aufsparen.
  • Im vorhergehenden wurde nur das als Bestandteil des Mineralstoffes vorhandene Chlornatrium und Chlorkalium berücksichtigt. In Wirklichkeit sind aber in den Chlornatrium und Chlorkalium zusammen enthaltenden Mineralstoffen oft auch noch -beträchtliche Mengen Magnesiumsalze vorhanden, insbesondere Chlormagnesium. Wenn man in diesem Falle den Mutterlaugen von der Ausfällung des Natriumbicarbonats das Ammoniak, das Gemisch von Kohlensäure und Phosphoroxyden und den '.Mineralstoff zusetzt, so scheiden sich schwer lösliche Magnesiumsalze der Phosphorsäure ab. Wenn das Gasgemisch eine nicht ausreichende '.Menge an Phosphoroxyden enthält, um die Fällung des gesamten Magnesiums zu bewirken, so scheidet sich auch noch Ammoniummagnesiumcarbonat ab, das ebenfalls schwer löslich ist. Der oder die Phosphatniederschläge können entweder abgeschieden oder auch, was zweckmäßiger ist, in den Mutterlaugen belassen werden, wobei sie mit dem Chlorkalium, dem Ammoniumphosphat und dem Chlorammonium vermischt werden, die alsdann auf den bereits vorhandenen Teilchen auskristallisieren.
  • Das Ammoniummagnesiumcarbonat, das nach dem oben Gesagten entweder mit Magnesiumverbindungen der Phosphorsäure oder gleichzeitig mit diesen und mit Chlorkalium und Chlorammonium vermischt ist, kann übrigens nachträglich in Magnesiumverbindungen der Phosphorsäure umgesetzt werden, wenn man auf das erhaltene feste Salzgemisch frische Gasmengen einwirken läßt, die Phosphoroxyde und gegebenenfalls Kohlensäure enthalten. Unter der Einwirkung dieses Gasgemisches wird das Ammoniummagnesiumcarbonat zu Magnesiumverbindungen der Phosphorsäure umgesetzt, während die anderen Bestandteile des Salzgemisches unverändert bleiben; die Kohlensäure, die gegebenenfalls die zur Behandlung verwendeten Phosphoroxyde begleitet, findet sich zusammen mit der Kohlensäure des Ammoniummagnesiumcarbonats in den Restgasen der Behandlung verlustlos wieder. Beispiel Z In eine Carbonisationseinrichtung gibt man 6oo 1 Mutterlaugen, wie sie aus einem vorhergehenden Kreislauf bei der Durchführung des Verfahrens erhalten worden sind. Die durchschnittliche Zusammensetzung dieser Mutterlaugen hinsichtlich ihrer reagierenden Bestandteile ist die folgende:
    NaCl . . . . . . . . . . . . . . . 2O8 g je Liter,
    NHIC1 .. .. . .. . . . . . . 56 - - -
    K C1 . . . . . . . . . . . . . . . 62 - - -
    P205 . . . . . . . . . . . . . . . 14 - - -
    N H3 (anderweitig) ... 62 - - -
    C02 . . . . . . . . . . . . . . . . 80 - - -
    Unter »N H3 (anderweitig)« ist hier und im folgenden freies und an. Kohlensäure gebundenes Ammoniak zu verstehen, also unter Ausschluß des Ammoniaks im Ammoniumchlorid.
  • Die erwähnten Mutterlaugen werden mit einem Gemisch aus ungefähr gleichen Teilen von Verbrennungsgasen aus einem Phosphorofen und von an Kohlensäure reichen Gasen aus einem Ofen zum Calcinieren von Natriumbicarbonat behandelt. Dieses Gemisch enthält durchschnittlich je Kubikmeter 5051 C02 und 55 g Phosphoroxyde (bezogen auf P.O5). Man verwendet für die Carbonisation ungefähr 42 cbm dieses Gases. Nachdem die Absorption beendet ist, wird das gebildete Natriumbicarbonat mittels einer Filternutsche abgetrennt, mit 18 1 Wasser gewaschen und in einem Luftstrom bei 40= getrocknet.
  • Auf diese Weise erhält man i2o kg trockenes Natriumbicarbonat.
  • Die Mutterlaugen nehmen einen Raum von ungefähr 550 1 ein; ihr Gehalt an Ammoniak (anderweitig) ist von 62 auf 21 g je Liter herabgesetzt. Sie werden nun mit Ammoniakgas behandelt, um den Gehalt wieder auf 719 je Liter zu bringen, und dann werden sie in einem Scrubber der Einwirkung von Verbrennungsgasen aus einem Phosphorofen unterworfen; diese Gase enthalten je Kubikmeter ungefähr: 16o 1 CO, und io8 g Phosphoroxyde (P205).
  • Man verwendet 75 cbm dieser Verbrennungsgase und verwandelt auf diese Weise das gesamte freie Ammoniak in Ammoniumcarbonat (NH4)2C03.
  • Die Mutterlaugen, deren Temperatur bei dieser Behandlung auf 4o° gesteigert worden ist, werden dann in einen doppelwandigen Kristallisationsbehälter mit mechanischem Antrieb gegeben und i7o kg Sylvinit (zerkleinert) zugefügt, der die folgende Zusammensetzung hat NaC1 = 58,50/0 KCl = 34%# unlösliche Bestandteile = 7%.
  • Nach zweistündigem Rühren wird das Ganze auf ; 5 ° mit Hilfe einer Kältelösung abgekühlt.' nutscht man die ausgeschiedenen Salze ab und wäscht sie mit 2o 1 Wasser, worauf das Trocknen in einem Luftstrom von 4o° erfolgt.
  • Auf die vorstehende Weise erhält man i8o kg eines Düngemittels, das die einzelnen Düngestoffe in folgenden Verhältnissen aufweist
    N (Ammoniak-Stickstoff) ..... i2,60/0
    K.,0 ....................... e0,00/0
    P205 (wasserlöslich) . . . .. . . . . . 5,50 /0*
    Man erhält hierbei 58o 1 Mutterlaugen wieder, die im wesentlichen dieselbe Zusammensetzung haben wie im Anfang. Diese Laugen werden im Kreislauf immer wieder in derselben Weise behandelt, nachdem man ihr Volumen mit Wasser auf 6oo 1 aufgefüllt hat.
  • Beispiel 2 625 1 Mutterlaugen, wie sie aus einem vorhergehenden Kreislauf bei der Ausführung des Verfahrens erhalten worden sind, von ungefähr der nachfolgenden durchschnittlichen Zusammensetzung:
    NaCl . . . . . . . . . . . . . . . 196 g je Liter
    #H3 (gebunden) ..... 2o - - -
    N H3 (anderweitig) ... 62 - - -
    P205 .............. 26 - - -
    CO. . . . . . . . . . . . . . . . . 80 - - -
    S03 ............... 31 - - -
    werden in eine Carbonisationseinrichtung gegeben, Darauf «erden sie mit ungefähr 35 cbm eines an Kohlensäure reichen Gasgemisches, welches gleichzeitig Phosphoroxyd enthält (von derselben Zusammensetzung wie das in Beispiel i für die Carbonisation verwendete Gasgemisch), behandelt.
  • Der Gehalt an Ammoniak (anderweitig) sinkt in der Mutterlauge von 62 auf 26 g j e Liter; man erhält das Natriumbicarbonat, nach dem Waschen und Trocknen, in einer Ausbeute von iio kg.
  • Die Mutterlaugen, die nach dem Abnutschen übrigbleiben, nehmen einen Raum von 575 1 ein; sie werden mit Ammoniak versetzt, bis ihr Gehalt an Ammoniak (anderweitig) auf 8o g je Liter gestiegen ist. Darauf werden sie in einem Scrubber mit ioo cbm Verbrennungsgasen (von derselben Zusammensetzung, wie sie in Beispiel i in der zweiten Stufe der Carbonisation verwendet wurden) behandelt. Nunmehr fügt man Zoo kg eines kalium- und magnesiumhaltigen Mineralstoffes in zerkleinertem Zustand hinzu, der ungefähr die nachfolgende Zusammensetzung hat:
    Feuchtigkeit ............... 5,20/0
    Ca S O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,8%
    0
    Mg S O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,40/0
    K C1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15,7%
    NaCl ...................... 42,g%
    Unlösliches . . . . . . . . . . . . . . . . . 1g,50/0.
    Nach zweistündigem Umrühren kühlt man auf -E- 5 ° ab. Die ausgeschiedenen Salze werden darauf abgenutscht, mit 25 1 Wasser gewaschen und dann in einem Luftstrom bei 40° getrocknet.
  • Auf die vorstehende Weise erhält man 23o kg eines magnesiumhaltigen Düngemittels, das die für den Pflanzenbau wichtigen Nährstoffe in folgenden Verhältnissen aufweist:
    N (Ammoniak-Stickstoff) .... 11,60/0
    K20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,8%
    P20,; ...................... 5,i%.
    Die Mutterlaugen nehmen einen Raum von 61o 1 ein; sie werden mit Wasser aufgefüllt, ,bis daß sie ihr ursprüngliches Volumen wieder erhalten haben, und dann von neuem in der beschriebenen Weise behandelt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE. i Verfahren zür Herstellung von Chlorkaliupi, Chlorammonium und Ammonphosphat enthaltendenDüngeiriitteln untergleichzeitiger Gewinnung von Natriumbicarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der bekannten Durchführung des Ammoniaksodaprozesses unter Verwendung Natrium-und Kaliumchlorid enthaltender Laugen die Kohlensäure durch ein Gasgemisch ersetzt, welches gleichzeitig Phosphoroxyde und Kohlensäure enthält und einen zur Bindung der vorhandenen Phosphorsäure notwendigen Überschuß an Ammoniak verwendet, worauf nach Abtrennung des ausgefällten Natriumbicarbonats das Mischsalz gegebenenfalls unter Kühlung zur Kristallisation und Abscheidung gebracht wird, während die Mutterlauge in den Kreislauf des Verfahrens zurückgeht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallisation und Abscheidung des Mischsalzes durch Kühlung und Zufügung vonAmmoniak sowie Natrium-und Kaliumchlorid einerseits und einer geeigneten Menge des gleichzeitig Phosphoroxyde und Kohlensäure enthaltenden Gasgemisches anderseits erfolgt, wobei das zur Fällung des Natriumbicarbonats benutzte Gas gegebenenfalls phosphoroxydfrei sein kann.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem Stoff ausgeht, der außer Chlornatrium und Chlorkalium auch noch Magnesiumsalze, insbesondere Chlormagnesium, enthält, so daß das beim Verfahren nach Anspruch i als Bestandteil des Mischsalzes erhaltene Ammoniumphosphat ganz oder teilweise durch Magnesiumverbindungen-der Phbsphorsäure ersetzt wird. q.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Carbonisierung ein Gasgemisch verwendet wird, bei welchem das Verhältnis zwischen der Phosphoroxydmenge und der Kohlensäuremenge zu gering ist, um das gesamte Magnesium des Mineralstoffes als Phosphorsäureverbindung auszufällen, so daß sich auch Ammoniummagnesiumcarbonat abscheidet, worauf man den gegebenenfalls mit dem gefällten Chlorkalium und Chlorammonium vermischten Niederschlag mit frischen, Phosphoroxyde und gegebenenfalls auch Kohlensäure enthaltenden Gasmengen behandelt, um das Ammoniummagnesiumcarbonat in Magnesiumverbindungen der Phosphorsäure umzuwandeln.
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