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Vorrichtung zum Abscheiden von festen Bestandteilen aus Gasströmen,
insbesondere aus Verbrennungsgasen Es ist bekannt, den Staub von Rauchgasen u. dgl.
durch umlaufende, mit Wasser bespritzte Flächen zu entfernen, die durch eine äußere
Kraft oder die Energie der strömenden Gase in Drehung versetzt werden. Dabei bildet
sich ein Gemisch von Wasser und Staub, welches durch die infolge der Drehung der
Flügel auftretende Schleuderkraft nach außen abgeführt wird. Dabei ist es nicht
zu vermeiden, daß Wasserteilchen und feuchter Staub von den Rauchgasen mitgeführt
werden.
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Diese sind sehr nachteilig, da das Wasser die in Rauchgasen stets
auftretenden sauren l)ämpfe aufnimmt. Infolgedessen wird die SIauerwand des Gaskanals
angegriffen und die schädigende Wirkung der aus dem Rauchkanal auftretenden Gase
vergrößert.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Einrichtung dieser
Art, bei welcher das Verspritzen von Wasser im Gasstrom grundsätzlich vermieden
wird, und zwar dadurch, daß das Wasser auf die die Ablenkung des Gasstromes hervorbringende
Fläche der Flügel in Form einer möglichst zusammenhängenden haut aufgebracht wird.
Das Wasser gleitet in Form einer dünnen Schicht an den Flügeln entlang und gelangt
durch die Schleuderkraft zusammen mit den gebundenen Staubteilchen und sauren. Dämpfen
in eine am Umfange des Rauchkanals liegende Rinne, welche die l'lüssigkeit abführt,
ohne daß sie von neuem mit dem Gasstrom in Berührung gelangt. An sich ist es auch
bekannt, Fremdkörper aus Rauchgasströmen mittels einer wasserberieselten Prallfläche
zu entfernen. Diese bietet aber dem Gas strom einen größeren Widerstand, und an
der Abtropfkante der Prallfläche muß der Rauchgasstrom durch die abtropfende Flüssigkeit
hindurchtreten, so daß ein Teil der Flüssigkeit von Rauchströmen mitgerissen wird.
Bei der Anwendung umlaufender Flügel kann dieses Abtropfen durch den Gasstrom hindurch
völlig vermieden werden. Die Flüssigkeit kann in die hohle Nabe des Flügelrades
eingeleitet und aus dieser durch neben der Flügelfläche liegende Offnungen auf diese
iibertreten.
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Dieselbe Wirkung kann man auch dadurch erreichen, daß die Flügel selbst
hohl ausgebildet und mit Austrittsöffnungen versehen sind, die das Wasser in der
Fläche der Flügel austreten lassen. lTm ein Abschleudern der Wasserhaut an der dem
Gasstrom abgewandten Gasaustrittskante zu verhindern, wird diese Kante umgebogen
etwa in Form einer Rinne, so daß die Flüssigkeit gezwungen wird, die radiale Abflußrichtung
beizubehalten. Die wasserbenetzte Fläche kann auch an dazwischenliegenden Stellen
mit in der Längsrichtung der Flügel verlaufenden scharfkantigen Rippen oder NVülsten
versehen sein, die eine schärfere Führung der Flüssigkeit in Richtung der Zentrifugalkraft
begünstigen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt
Abb. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch den
Rauchgaskanal.
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Abb. 2 ist ein Grundriß des Flügelrades.
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Die Rauchgase ziehen in Richtung der Pfeile (Abb. 1) durch eine Rohrleitung
oder einen Kanal zum Kamin ab. In dem senkrechten Teil des Abführungskanals ist
ein Flügelrad 6 angeordnet, welches eine hohle Nabe 8 besitzt und von einer Welle
14 getragen wird. Diese Welle ist leicht drehbar gelagert, und durch die Energie
des Gasstromes wird das Flügelrad mit der Welle 11 in Drehung versetzt. Der Nabe
8 wird durch ein Rohr 14 mit Abschlußventil r6 Wasser zugeführt.
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In der Nähe jedes Flügelrades 6 hat die Nahe 8 einen Schlitz t8,
welcher dicht an die obere Fläche der Flügel des Flügelrades anschließt. Durch diese
Schlitze tritt das in die Nabe einfließende Wasser heraus und bewegt sich an der
Oberfläche des Flügels entlang nach außen, durch die Zentrifugalkraft des umlaufenden
Flügels gefördert. Die Form des Flügelrades ist so gewählt, daß der Gasstrom beim
Durchstreichen zwischen den Flügeln mit dem an dem Flügel entlang strömenden Wasser
in Berührung kommt, daran abgelenkt wird und die in ihm enthaltenen Staubteilchen
an das Wasser abgibt.
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Der eine Rand der Flügel ist wulstförmig zu einer Rinne 19 (Abb.
I) ausgebildet. Dadurch wird verhindert, daß die am Flügel entlang strömende Wasserschicht
von den Kanten der Flügel abtropft. Am Ende der Flügel wird das Wasser samt dem
aufgenommenen Staub in einen in oder an der Wand des Gaskanals angebrachten Ringkanal
20 gefördert, in dem es durch ein Anschlußrohr abfließt. Wesentlich ist, daß der
Gasstrom nicht an den Enden der Flügel zwischen diesen und der Wand des Gaskanals
durchströmt. Es greifen daher die Enden der Flügel in einen Schlitz der Kanalwand
ein.
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Die dem Gasstrom zugewandte Fläche der Flügel kann mit scharfkantigen
Rippen 2I versehen sein, die den Wasserstrom in mehrere parallel fließende Schichten
teilen, so daß eine annähernd gteichmäßige Benetzung der ganzen Flügelfläche erzielt
wird.
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Statt der in der Zeichnung dargestellten vier Flügel kann auch eine
größere Anzahl von Flügeln benutzt werden. Eine Mehrzahl derartiger Flügelräder
kann übereinander angeordnet sein. Wenn der natürliche Schornsteinzug nicht ausreicht,
um genügend Kraft zur Bewegung der Flügelräder zu erzielen, kann eine Saugzuganlage
üblicher Art benutzt werden, oder es kann eine äußere Kraft zur Drehung der Welle
ii zugezogen werden.
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Die Flügel können zum Schutz gegen chemische Einflüsse mit Blei oder
ähnlichem Stoff überzogen sein, ebenso der Ringkanal 20.
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Anstatt das Wasser unmittelbar durch die Schlitze austreten zu lassen,
kann es auch in geschlossenen Hohlräumen an der Gaseintrittskante der Flügel entlang
strömen und aus Öffnungen auf die zu benetzende Fläche der Flügel austreten.
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PANTENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Abscheiden von festen Bestandteilen
aus Gasströmen, insbesondere aus Verbrennungsgasen mit einem durch eine hohle Nabe
benetzten Flügelrade, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen der Nabe
(8) schlitzartig unmittelbar neben den Flügeln (6) mit gleicher Neigung wie diese
angeordnet sind, so daß das Wasser an den Flügeiflächen in Form einer dünnen, zusammenhängenden
Wasserhaut entlang fließt, die an den äußeren Flügelenden mit den aus den Gasen
aufgenommenen festen Bestandteilen vermischt in eine Rinne (20) abtropft, die in
oder an der Wand des Gaskanals (4) außerhalb des Gasstromes vorgesehen ist.