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Verkehrssignaluhr Die Erfindung geht von den bekannten Einrichtungen
zur Regelung des Verkehrs aus, die ein sich drehendes Anzeigeelement benutzen, welches.
während eines Teils seines Weges die Durchfahrt, während eines anderen Teils die
Sperrung anzeigt. Bei den bisherigen Vorschlägen dieser Art wurde an der Straßenkreuzung
ein Mast aufgestellt oder eine Ampel aufgehängt mit nach den verschiedenen Straßenrichtungen
zeigenden Scheiben, über welche von einer Schaltuhr angetriebene Zeiger gleiten,
deren Länge etwa dem Radius der Scheiben entspricht.
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Erfindungsgemäß wird nun dadurch ein Fortschritt erzielt, daß das
Anzeigeelement als doppelarmiger Balken ausgebildet ist, der um seinen Mittelpunkt
rotiert, und- welcher zweckmäßig ähnlich wie die bekannten Zeiger sich vor einer
feststehenden Scheibe dreht, deren Durchmesser der Balkenlänge entspricht.
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Hierbei kann die Fläche oder der Rand der Scheibe oder beide Teile
in bekannter Weise mit Markierungen versehen werden, die in Verbindung mit dem Balken
die Zeit für die Durchfahrt und Sperrung angeben, wobei selbstverständlich' diese
Markierung beiden Balkenarmen zugeordnet wird, so daß die Ablesung doppelt erfolgen
kann. Die zweckmäßigste Ausführungsform des Erfindungsgedankens ergibt sich, wenn
man die Scheibe in je zwei diametral gegenüberliegende, von der Senkrechten halbierte
Farbsegmente (grün) für die Durchfahrt und je zwei ebenfalls diametral gegenüberliegende
lind von derWaage rechten halbierte Farbsegmente (rot) für die Sperrung einteilt,
wobei die letzten Felder etwas größer bemessen sind als die ersteren. Gegenüber
den bisherigen Konstruktionen von Zeigerampeln hat die Verwendung des doppelarmigen
Balkens zunächst den Vorteil, daß die Sichtweite mehrfach größer ist. Hinzu kommt
noch, daß man bei Verwendung eines doppelarmigen Balkens dessen Stellung als solche
zur Kennzeichnung leicht heranziehen kann. Während man beim Zeiger in der Hauptsache
die Orientierung durch dessen Stand auf den Farbfeldern erhält und von weitem sich
zunächst darüber klar werden muß, auf welchem Farbfeld er sich bewegt, ist bei dem
doppelarmigen Balken die senkrechte oder liegende Stellung ausschlaggebend. Der
sich in seiner senkrechten Stellung aufrichtende Balken läßt also schon von weitem
die Durchfahrt erkennen, während der sich in seine waagerechte Stellung legende
Balken die kommende Sperrung andeutet. Diese Zeichengebung prägt sich auch deshalb
sehr schnell ein, weil sie genau derjenigen entspricht, wie sie die Verkehrsbeamten
mit den Armen zu geben pflegen. Die Farbfelder dienen bei der Erfindung in der Hauptsache
der Nahorientierung vor dem Wechsel.
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Ein weitererVorteil der Bauart nach der Erfindung besteht darin, daß
durch den Balken ein doppeltes Anzeigen gegeben wird. Während der Zeiger der bisherigen
Konstruktionen nur eine Spitze hat, besitzt der Ballten zwei. Ist
also
durch die Haube oder durch Oberleitungsdrähte die Spitze bei einem Zeiger verdeckt,
so ist dem Beobachter die Orientierung erschwert. Beim Balken steht in diesem Falle
die andere Spitze zur Verfügung, da die Nahorientierung an zwei Punkten auf derselben
Scheibe vermittelt wird. Die Veränderung des Größenverhältnisses der die Durchfahrt
und die Sperrung anzeigenden Farbsegmente ist bei der Konstruktion nach der Erfindung
in besonders einfacher und zweckmäßiger Weise möglich, indem diese Veränderung symmetrisch
zur Senkrechten und Waagerechten geschieht. Ist bei einer Straßenkreuzung der Verkehr
auf der Hauptstraße durchweg größer als bei der sie kreuzenden Nebenstraße, so erhält
die Hauptstraße entsprechend größere grüne Farbflächen, während die grünen Farbfelder
für die Nebenstraße im gleichen Verhältnis verkleinert werden. Diese symmetrische
Veränderung der Farbflächen ist bei Verwendung eines einfachen Zeigers gemäß den
bisherigen Bauarten nicht möglich, sondern es ergibt sich eine systematische Veränderung,
die die Orientierung erschwert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll die mit dem doppelarmigen
Balken ausgerüstete Ampel ein pyramidenartiges Dach aus einem durchscheinenden Material,
wie Glas. Drahtglas o. dgl., erhalten, so daß auf diese Weise das Tageslicht zur
Beleuchtung der einzelnen Scheiben herangezogen werden kann und die bisher bei Zeigerampeln
angewendete elektrische Beleuchtung der Scheiben fortfallen kann, wodurch sich der
Betrieb verbilligt. Dieses Glasdach wird von vier geneigten Tragarmen gehalten,
die ihrerseits an einem zentralen Rohr befestigt sind, welches in das Ampelgehäuse
hineinführt und die Antriebsvorrichtung für die Zeiger trägt. An ihren unteren freien
Enden sind die geneigten Tragarme vermittels lappenartiger Ansätze mit einem gepreßten
Eckstück verbunden, an welchem das Ampelgehäuse aufgehängt wird. Es ergibt sich
so eine sehr einfache und billig herzustellende Konstruktion der gesamten Ampel,
bei welcher im Innern schattenwerfende Teile, die vom durchfallenden Tageslicht
getroffen werden könnten, vermieden werden.
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Die durch die Ouer- bzw. Steillage des Balkenzeigers gegebene Fahrtanweisung
kann noch zu einer Ausgestaltung der Verkehrsmittel nutzbar gemacht werden, indem
man auch den abwärts gekehrten Boden der Verkehrsampel mit einer farbigen Feldeinteilung
versieht, über der sich ein Balkenzeiger, wie er für die Seitenflächen Verwendung
findet, im gleichen Antrieb bewegt. Die farbigen Felder sind dabei anders wie die
den Seiten zugekehrten Felder .einzurichten, indem vier grüne und vier kleinere
rote Felder vorgesehen sind.. Diese Feldeinteilung dient in Verbindung- mit dem
Balkenzeiger dazu, die Einschwenkungen aus den Straßen nach rechts oder links zu
regeln.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Vorderansicht der Ampel unter Fortlassung der vorderen
Scheibe, teils im Schnitt.
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Fig. 2 ist ein Grundriß.
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Fig. 3 und 4 zeigen eine Vorderansicht und eine Seitenansicht der
Ampel.
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Fig. 5, 6 und 7 sind Einzelheiten in größerem Maßstabe.
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Fig. 8 zeigt das Bodenfeld.
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Die Zeichnung zeigt eine Verkehrsampel mit vier Scheiben und einem
jeder Scheibe zugeordneten doppelarmigen- Balken i, der in seiner Länge dem Durchmesser
der Scheibe etwa entspricht.
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Die Antriebsvorrichtung für die Zeiger hängt an einem zentralen Rohrkörper
2 und besteht aus dem schematisch angedeuteten Elektromotor 3 und den in dem Getriebekasten
4 angeordneten Kegelrädern 5 und den Wellen 6, auf welchen die Zeiger i sitzen.
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Das zentrale Rohr 2 trägt am oberen Ende ein Kreuzstück 7 mit Ansätzen
8, auf welchen vier im Profil U-förmig ausgebildete schräge Tragarme g aufgesteckt
und durch Schrauben io befestigt werden (vgl. Fig. 1, 2, 5 und 6). Diese vier Tragarme,
die das aus Glas, Drahtglas oder einem anderen durchscheinenden Material bestehende
pyramidenartige Dach tragen, sind vermittels lappenartiger Ansätze i i an gepreßten
Eckstücken i2 befestigt, an denen wiederum das gesamte, aus gepreßten Blechteilen
hergestellte Gehäuse 13 der Ampel befestigt ist. Die Dachkonstruktion ist besonders
sorgfältig ausgebildet. Auf dem Tragarm g liegt zunächst eine Filzschicht 14. dann
folgt das Drahtglas 15, das von einer Deckleiste i6 unter Zwischenschaltung einer
Bleidichtung 17 abgedeckt wird.
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Die vier Signalscheiben 18 sind an den vier Außenflächen des Gehäuses
befestigt. Diese Flächen sind um 1500 gegenüber der Senkrechten geneigt und so günstig
zur Blickrichtung eingestellt. Gleichzeitig bringt die Neigung den Vorteil mit sich,
daß Staub und Schnee sich auf den Signalscheiben i8 nicht festsetzen können, sondern
abgleiten. Vor den Rand der Scheiben 18 legt sich ein aus Stahlrohr gebildeter Federring
i g, der x7 an einer Feder 2o gehalten wird (Fig. 7). 21 ist ein Schirm aus Celluloid
oder anderem durchsichtigen Material, der die Scheibe und den Balken vor Schnee
u. dgl. schützt.
Wie Fig.3 und .4 veranschaulichen, sind die Balken
i und i' zweier uni 9o° gegeneinander versetzter Scheiben ebenfalls um 9o` gegeneinander
versetzt. Die Scheiben besitzen je zwei diametral gegenüberliegende grüne Farbfelder
22 und 22' -für die Durchfahrt und ebenfalls diametral gegenüberlie--ende
Felder 23 und 23' (rot) für die Sperrung. In der Zeichnung sind die roten Felder
jeweils schraffiert, die grünen unschraffiert veranschaulicht. Bei . dein gezeichneten
Ausführungsbeispiel ist in bekannter Weise das rote Feld um einen Bruchteil größer
gehalten als das grüne Feld, so daß der Durchlaß für die eine Straße stets schon
etwas früher gesperrt wird, als für die andere die Öffnung erfolgt. Infolgedessen
kann der gerade durchflutende Verkehr ungehindert abfließen, ohne durch den nun
von der Ouerrichtung einsetzenden Verkehr gefährdet zu werden. Selbstverständlich
wäre es auch möglich, die `Feite der grünen Felder gleich groß zu bemessen und statt
dessen gelbe Felder für die beim Wechsel erforderliche Pause einzuschalten. Doch
ist die gewählte Anordnun- erheblich übersichtlicher.
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Die Balken i selbst werden zweckmäßig in an sich bekannter Weise weiß
gehalten und haben fast auf die ganze Länge eine erhebliche Breite und sind nur
an den Enden zugespitzt. Ferner sind nahe den Enden Löcher oder Augen 24 vorgesehen,
durch welche das darunter befindliche Farbfeld sichtbar ist. Diese Spitzen und die
Augen dienen der Erleichterung der Nahorientierung. Fig. 3 zeigt in ausgezogenen
Linien den doppelarmigen Balken i in senkrechter Stellung auf dem grünen Feld, gibt
also die Durchfahrt für die eine Richtung frei, während der waagerecht liegende,
auf dem roten Feld befindliche Balken anzeigt, daß für die Kreuzung die Durchfahrt
gesperrt ist. Gelangt der Balken- in Fig.3 in die mit strichpunktierten Linien veranschaulichte
Stellung, so ist die Durchfahrt in dieser Richtung gesperrt. In diesem gugenblick
befindet sich der Balken für die Kreuzung (strichpunktierte Linie Fi-. d) noch auf
dem roten Sperrfeld. Es vergeht also noch eine kurze Zeit, bis der sich aufrichtende
Balken auf das grüne Feld gelangt und die Durchfahrt in der Ouerrichtung freigibt.
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Zur Erleichterung der Nahorientierung besitzt der Ring ig in bekannter
Weise abwechselnd schwarze Segmente -,5 und weiße Seginente=6, von denen jedes Segment
eine gewisse Zeiteinheit darstellt.
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Die Ampel selbst ist vermittels der Traverse 27 an zwei Punkten 28
und 29 aufgehängt. Im Gegensatz zu der bisherigen Aufhängung an einem Punkt bringt
diese Anordnun- den Vorteil mit sich, daß die Ampel ruhig hängt. Gleichzeitig ist
hierbei der Vorteil gewahrt, daß die Ampel bei der Aufhängung leicht gedreht werden
kann zwecks genauer Einstellung entsprechend dem Verlauf der Straßenkreuzung.
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Durch das pyramidenartige Dach fällt genügend Tageslicht zu, um am
Tage ohne elektrische Beleuchtung auszukommen. Abends müssen selbstverständlich
die Scheiben durch im Innern des Gehäuses angebrachte, nicht gezeichnete Lampen
beleuchtet werden.
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Die schrägen, ebenfalls aus Drahtglas o. dgl. hergestellten Flächen
30 können zur Aufnahme von Weg- und Kilometerschildern oder anderen Aufschriften,
die nach Eintritt der Dunkelheit erleuchtet werden, ausgenutzt werden.
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Im allgemeinen wird es zweckmäßig sein, die Balken mit gleichmäßiger
Geschwindigkeit umlaufen zu lassen, doch ist es auch denkbar, durch Einschaltung
eines Ellipsenrädergetriebes dem Balken in der Nähe des Wechsels von rot auf grün
eine erhöhte Geschwindigkeit zu erteilen. Dadurch werden Fehler bei der Nahorientierung
leichter vermieden, und es ist möglich, die Größendifferenz zwischen den roten und
grünen Farbflächen groß zu halten. .
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Wenn es gewünscht wird, kann' man auch den Boden derAmpel in Verbindung
mit einem in der waagerechten Ebene sich bewegenden Balkenzeiger dazu benutzen,
die Einschwenkungsrichtungen zu kennzeichnen. Die Bodens s cheibe wird alsdann nach
Fig. 8 eingerichtet, und zwar sind die vier roten Sektoren nur als schmale Keile
ausgebildet; ihre Bemessung entspricht dem Maße, um welches die roten Sektoren der
Seitenflächen die grünen Sektoren eben derselben Flächen übersteigen. Der Überlauf
des Bodenbalkenzeigers über diese roten Sektoren entspricht also derjenigen Zeit,
um die der Durchgangsverkehr nach allen Richtungen gesperrt ist. Der Einschwenkungsverkehr
kann dabei nach besondere Vorschrift geregelt werden, indem das Übergleiten des
roten Bodenfeldes oder der anlaufende Zeigerbalken auf grünem Felde oder der ablaufende
Zeigerbalken auf grünem Felde in bestimmte Beziehung zu einer Fahrvorschrift gebracht
werden.
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Die Ampel kann selbstverständlich statt mit Tageslicht auch mit künstlichem
Licht betrieben werden. Wird Tageslicht verwendet, so ist durch eine hier nicht
näher darzulegende Einrichtung die Außendienststellung der Ampel kenntlich zu machen.