-
Herstellung eines basischen Ferriarsenites Die Erfindung bezieht sich
auf die Herstellung eines bisher unbekannten Eisensalzes der arsenigen Säure.
-
Es wurde gefunden, daß man durch ein vorzugsweise längeres Erhitzen
von Ferrisalzlöslingen, gegebenenfalls im Zustande größerer Verdünnung, mit Arsenigsäureanhydrid
oder Salzen der arsenigen Säure ein bisher nicht bekanntes Eisensalz der arsenigen
Säure erhalten kann, welches unter anderem in Wasser und verdünnten Säuren praktische
Unlösbarkeit zeigt. Diese neue Verbindung entspricht mit einem Gehalt von 3:1 bis
35 °;`o gebundenem Arsenigsäureanhydrid einem basischen Ferriarsenit der Formel:
Fe O H, - 2 FeAs 03 - 6H2 O und stellt, aus dieser Formel entwickelt, eine Verbindung
von 3 Mol. Ferrihydroxy d mit 2 Mol. arseniger Säure (3 Fe(O H) 3-2 H,As H3) dar.
Mit besonderer wirtschaftlicher Ausbeute wird die genannte Verbindung aus den dreibasischen
Salzen der arsenigen Säure etwa nach folgendem Beispiel gewonnen: Eine Ferrichloridlösung,
die auf r ooo 1 Wasser 82 kg Fe Cl, enthält, wird mit i ooo 1 einer Lösung von -25
kg Soda und d.o kg Arsenik versefzt und langsam erhitzt. Der sich aus der anfänglich
klaren Lösung beim Erhitzen ausscheidende bräunliche Niederschlag wird dann weitergekocht
und etwa r Stunde am Kochen gehalten. wodurch er eine leuchtend zitronengelbe Farbe
annimmt. Zweckmäßig wird die Kochbehandlung in geschlossenen Gefäßen und unter Druck
von etwa o,2 bis 0,3 Atm. vorgenommen, um Entwicklungen vca arsenhaltigen
Dämpfen in die Atmosphäre zu vermeiden. In gewissen Fällen, beispielsweise zwecks
Beschleunigung der Reaktion, erweist sich die Anwendung größerer Druckhöhen als
vorteilhaft. Der erhaltene, gut filtrierbare, aber trotzdem sehr voluminöse Niederschlag
wird in an sich bekannter Weise gewaschen und zweckmäßig durch Zerstäubung getrocknet.
-
Die nach dem oben angegebenen Verfahren hergestellte Arsenverbindung
zeigt eine leuchtende und reine Farbe.
-
Von besonderem Wert hat sich weiterhin überraschenderweise die Verwendbarkeit
dieser Verbindung des Eisens mit der arsenigen Säure für Zwecke der Schädlingsbekämpfung
erwiesen.
-
Die normalen Salze der arsenigen Säure mit dreiwertigem Eisen sind
als Schädlingsbekämpfungsmittel unbekannt. Bei der technischen Herstellung und der
dabei nötigen Reinigung erleiden dieselben eine mehr oder weniger weitgehende hydrolytische
Spaltung, wodurch Produkte von braungelber Farbe erzielt werden, welche beträchtliche
Mengen freien Ferrihydroxydes einerseits und -freien Arsenigsäureanhydrids andererseits
enthalten.
Diese Produkte eignen sich in keiner Weise oder nur äußerst
mangelhaft zur Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel, da sie bei der Trocknung
au Pulver glasartig harte und schlecht haftende Körper ergeben und zur Verbrennung
etwa damit behandelter Pflanzen führen. Das gemäß der Erfindung herzustellende feine
zitronengelbe Pulver dagegen ist äußerst locker und leicht und zeigt eine vorzügliche
Haftfähigkeit. Es eignet sich infolge seiner Wirksamkeit besonders zur Bekämpfung
von beißenden und saugenden Insekten, ohne dabei die mit Arsenverbindungen an sich
verknüpften Nachteile, z. B. Verbrennungserscheinungen, zu zeigen. Besonderen Wert
dürfte das Produkt nach der Erfindung für die Schädlingsbekämpfung aber dadurch
besitzen, daß es sich als für höhere Warmblütler unschädlich erweist.
-
Hierdurch ist es möglich, zu behandelnde Flächen, z. B. Weideflächen,
während des Viehauftriebes zu bearbeiten bzw. von besonderen Schutzfristen für abzuerntende
Pflanzenanbauten nach erfolgter Behandlung Abstand zu nehmen. Bei bisher bekannten
Schädlingsvertilgungen mittels Giftstoffen hat man durch gesetzliche Vorschriften
bestimmte Zeiten vorgesehen, welche zwischen der Bearbeitung mit Giftstoffen und
Wiederauftrieb, Ernte o. dgl. liegen müssen. Bekanntlich treten aber gerade in diesen
Zeiträumen oft recht bedeutsame Schädigungen der Anbauten durch gewisse Schädlinge
ein. Dieser Nachteil, welcher mit der Verwendung der bisher bekannten Schädlingsbekämpfungsmittel
verbunden war, wird durch Verwendung des Produktes gemäß der Erfindung vermieden.
-
Infolge seiner sehr lebhaften Farbwirkung eignet sich das gemäß der
Erfindung hergestellte basische Ferriarsenit auch vorzüglich als- Farbe, und zwar,
da es einen in Öl stark deckenden Farbkörper darstellt, besonders als Anstrichfarbe.
Infolge seiner hohen Giftwirkung für niedere Schädlinge erweist es sich als besonders
wertvoll für Unterwasseräns.triche, Schiffsböden- und Tropenanstriche.