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Während einer Reihe von Jahren ist das Bleiarsenat als vornehmlichstes Mittel zur Bekämpfung kauender Insekten zur Anwendung gekommen, in der Hauptsache als Spritzmittel, daneben aber auch als Stäubemittel. Die Verwendung des Bleiarsenates ist jedoch mit ernsthaften Gefahren für die
Gesundheit der Menschen verbunden. Das Blei kann, selbst wenn es in äusserst kleinen Mengen in den menschlichen Körper eindringt, noch nachträglich auf den Gesundheitszustand ungünstig einwirken, ohne dass direkte Vergiftungssymptome nachzuweisen wären. Das gleichzeitig mit dem Blei aufgenommene Arsen muss dagegen bei den kleinen Mengen, die hier in Frage kommen, als viel weniger schädlich angesehen werden, zumal es schon nach kurzer Zeit vom Körper ausgeschieden wird.
Bleivergiftungsgefahr ist vorhanden sowohl bei der fabriksmässigen Herstellung als auch bei der Anwendung des Bleiarsenates als Spritz-oder Stäubemittel, dann auch bei der Ernte spät bespritzter Früchte und anderer pflanzlicher Erzeugnisse und endlich beim Verzehren derselben. Diese Tatsache hat Veranlassung zu vielen Vorschriften gegeben, besonders betreffs des Obstes, in der Absieht, die Gefahren für die menschliche Gesundheit auf ein Mindestmass herabzudrüeken. Dies gilt besonders für Früehte aus solchen Ländern, in denen die Obstbäume zum Schutz gegen gewisse Insekten während der ganzen Wachstumsdauer mit Bleiarsenat bespritzt werden müssen, und hat in Importländern zu sehr strengen Bestimmungen geführt, welche jene Menge Blei auf Früehten betreffen, die noch geduldet werden darf.
Derartige Früchte müssen besonderen Waschprozeduren unterzogen werden, damit soviel Bleiarsenat wie möglich beseitigt werde, ohne dass die Früchte dabei beschädigt werden. Ausserdem ist für derartige Früchte eine besondere Überwachung des Exports und Imports auf Grund von Bestimmungen vorgeschrieben, welche sehr häufig Veranlassung zu Streitigkeiten und zur Verbietung des Imports grosser Obstmengen gegeben haben.
Mit Rücksicht auf diese Zustände sind schon viele Versuche gemacht worden, die auf die Herstellung anderer Arsenate abzielten, die ebenso gute Eigenschaften wie das Bleiarsenat besitzen, nicht aber die Gefahr der Bleivergiftung in sich schliessen. Hiebei hat man grosse Erwartungen an das Zinkarsenat geknüpft, da dieses u. a. von den zu schützenden Pflanzenteilen bzw. vom Obst leicht abgespült werden kann. Aber diese Versuche scheiterten teils an der Neigung dieses Salzes, an den zu bespritzenden Pflanzenteilen unter gewissen Verhältnissen sogenannte Brennschäden hervorzurufen, teils an den ungünstigen physikalischen Eigenschaften des Zinkarsenates.
Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, dass zum Bespritzen und Bestäuben von Pflanzen oder Pflanzenteilen zum Schutz gegen Insekten und Pilze besonders schwer lösliche chemische Verbindungen angewendet werden, welche Fluor, fünfwertiges Arsen nebst einem oder einigen der Metalle Zn, Cu, Ba, Al und Mg enthalten. Die Herstellung dieser Verbindungen soll vorzugsweise nach einer besonderen, weiter unten beschriebenen Methode erfolgen.
Diese Verbindungen erfüllen im Gegensatz zu dem reinen Arsenat der genannten Metalle sehr grosse Forderungen bei der Anwendung als Spritz-oder Bestäubungsmittel. Sie können mit sehr niedrigem Gehalt an löslichem Arsen hergestellt werden, sind für die Gewächse unschädlich und haben für das Ziel ihrer Verwendung sehr günstige physikalische Eigenschaften. Ausserdem ist ihre Giftwirkung gegenüber schädlichen Insekten sehr stark. In dieser Hinsicht kommen sie mindestens dem gewöhnlich angewendeten Bleiarsenat gleich, in manchen Fällen sind sie diesem sogar erheblich überlegen. Wegen
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sind viel weniger gesundheitsschädlich als Bleiarsenat und weisen, wie aus dem Gesagten hervorgeht, vorteilhaftere Eigenschaften auf als dieses.
Als Beispiele für die Verbindungen der genannten Art seien Fluorarsenate der genannten Metalle angeführt.
Zur Erreichung der für die Bespritzung oder Bestäubung günstigsten Eigenschaften der erwähnten Salze sollen diese auf nassem Wege nach einem Verfahren hergestellt werden, das hauptsächlich darin besteht, dass zunächst eine saure Lösung zubereitet wird, die Metalloxyd, Arsensäure und lösliches Fluorid in geeigneter Zusammensetzung enthält, und dass diese Mischung nach dem Zustandekommen der Reaktion mittels Zusatz einer weiteren Menge Metalloxyd neutralisiert wird. Man beginnt vorzugweise mit einem in Arsensäure löslichen Oxyd oder Hydroxyd, das mit überschüssiger Arsensäure
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Abschluss der Reaktion wird eine weitere Menge Oxyd oder Hydroxyd zur Neutralisation hinzugesetzt.
Darauf wird das Gemisch bei einer Temperatur von 60 bis 100 C längere Zeit kräftig umgerührt, damit die physikalische Beschaffenheit des zu erhaltenden Produktes so günstig wie möglich werde.
Als Beispiel für die Gewinnung eines Zinkfluorarsenates gemäss der vorliegenden Erfindung sei folgendes Verfahren genannt : 3 Teile Zinkoxyd werden bei 300 C in Wasser aufgeschlämmt, worauf eine Lösung von 4 Teilen Arsensäure langsam und unter Umriihren zugesetzt wird. Nach einiger Zeit werden 5 Teile technisch reinen Natriumfluorids zugegeben. Diese Mischung bleibt so lange stehen, bis die Reaktion erreicht ist. Alsdann wird sie auf 60 bis 100 C erwärmt Schliesslich werden weitere 3 Teile Zinkoxyd in fester Form zugesetzt, wobei die freie Arsensäure neutralisiert wird. Das Ganze wird sodann bis zu 12 Stunden kräftig umgerührt. Nach Dekantieren und Auswasehen mit warmem
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gemahlen.
Nach diesem Verfahren hergestelltes Zinkfluorarsenat weist Analysen innerhalb folgender Grenzen auf :
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<tb>
<tb> Zn0 <SEP> 50-650'o
<tb> As2O3...................................................................... <SEP> 25-45%
<tb> Lösliches <SEP> As2O5 <SEP> herab <SEP> bis <SEP> zu <SEP> .............................................. <SEP> 0#01%
<tb> Fuzz
<tb> Volumgewicht <SEP> herab <SEP> bis <SEP> zu........................................................0#1 <SEP> g <SEP> pro <SEP> cm2.
<tb>
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren, um pflanzliche Gewächse, Gewächsteile u. dgl. gegen den Angriff schädlicher Insekten und Pilze zu schützen, dadurch gekennzeichnet, dass als Spritz- oder Stäubemittel besonders schwer lösliche chemische Verbindungen verwendet werden, welche Fluor, fünfwertiges Arsen nebst einem oder einigen der Metalle Zn, Cu, Ba, A', Mg enthalten, insbesondere Fluorarsenate der genannten Metalle.