AT155151B - Mittel zur Vertilgung oder Bekämpfung von Ungeziefer oder anderen schädlichen Organismen. - Google Patents

Mittel zur Vertilgung oder Bekämpfung von Ungeziefer oder anderen schädlichen Organismen.

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AT155151B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Mittel zur Vertilgung oder Bekämpfung von Ungeziefer oder anderen schädlichen Organismen. 
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 oder in Mischung mit andern Stoffen, welche gegebenenfalls insektentötende, fungizide oder bakterizide Wirkung besitzen bzw. in Mischung mit Verdünnungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen, Kieselgur u. dgl. oder mit stabilisierenden Mitteln, wie Phenolen, Schwefelwasserstoff. Selenwasserstoff usw. zur Vernichtung oder Bekämpfung von Ungeziefer oder andern schädlichen Organismen ausserordentlich geeignet sind. 



   Die Kohlenwasserstoffe, von welchen sieh die Sulfide ableiten, können als Substituenten folgende Gruppen enthalten : Halogen, -NH2, -OH, -COOH, -CN, AsH2 usw. 



   Beispiele solcher Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind :   Äthylensulid   
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   Btitylensullid   
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 Cyclohexensulfid 
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   Styrolsulfid   
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 Butadiendisulfid 
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   Oxypropylensulfid   
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Von diesen und andern Stoffen, welche in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen, hat sich Äthylensulfid infolge seines niedrigen   Siedepunktes (550)   und seiner leichten Verdampfbarkeit zur Anwendung als insektentötendes Begasungsmittel zwecks Vernichtung von Insekten in Nahrungmitteln,   Lagerhäusern, Wohnungen   und Schiffen und ausserdem zur Abtötung von Ungeziefer an Menschen und Tieren als ausserordentlich geeignet erwiesen. 



   Infolge seiner starken Wirkung bei geringer Konzentration kommt es für solche Anwendungfälle in Betracht, für welche der bekannte Schwefelkohlenstoff nicht verwendet werden kann, d. h. wo Explosions-oder Feuersgefahr besteht. Wenn   Äthylensulfid verwendet   wird, liegen die wirksamen Konzentrationen völlig ausserhalb der   Explosionsgrenzen.   



   Die Herstellung des betreffenden Stoffes erfolgt z. B.   durch Umwandlung von Äthylendirhodanid   mit einer NaHS enthaltenden   Lösung   von Na2S, einer aus der Literatur bekannten Arbeitsweise. In diesem Zusammenhang hat es sich als erwünscht herausgestellt, eine Temperatursteigeiung so gut als möglich zu verhindern und das Produkt nicht, wie in der Literatur angegeben, von dem Reaktiongemisch durch Destillation mit Dampf zu trennen, sondern es aus dem Reaktionsgemisch durch Vakuumdestillation bei niederer Temperatur zu isolieren. 



   Die niedrigermolekularen Sulfide sind im allgemeinen   flüchtige   Stoffe. Aus diesem Grunde können sie insbesondere als insektizide Begasungsmittel verwendet werden. Die höhermolekularen Sulfide jedoch sind nicht oder. weniger flüchtig und können also als   Berührungs-oder Magengifte   verwendet werden. 



   Die Wirkung der Schädlingsbekämpfungsmittel gemäss Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele noch näher erläutert. 



    Beispi e11 : In einen abgeschlossenen Luftraum wurde Äthylensulfid bis zu einer Konzentration   von nur   0'1%   eingeführt. Bei dieser geringen Konzentration starben   Küchenschaben   innerhalb
24 Stunden. 



   Beispiel 2 : In ein luftgefülltes abgeschlossenes Gefäss, welches Küchenschaben enthielt, wurde
Butylensulfid in einer Konzentration von   O'l   Volumenprozent eingeführt. Nach 3 Stunden waren die Schaben gelähmt, während nach 24 Stunden der Tod aller Tiere eingetreten war. Bei Anwendung des Butylensulfids in einer Konzentration von 1'0% trat der Tod schon nach 3 Stunden ein. 



   Bei Vergleichsversuchen, die mit einer grossen Zahl von Insekten durchgeführt wurden, u. a. mit Calandra, Tribolium, Tenebrio, Ephestia, Gnatoceros, Cimex (Wanze) und Dermestes, zeigte sich, dass Äthylensulfid mindestens so wirksam und in den meisten Fällen sogar um ein mehrfaches wirk- samer ist als das bekannte sogenannte T-Gas, welches ein aus 90% Äthylenoxyd und 10% Kohlen- dioxyd bestehendes Begasungsmittel darstellt. 
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 sich mehr oder weniger rasch zu polymerisieren, was sich bei den flüssigen Vertretern dieser Gruppe durch Auftreten von Trübung oder durch Bildung weisser Flocken zeigt. Diese Polymerisation wird u. a. durch Anwesenheit von Stoffen mit alkalischer Reaktion und durch Licht gefördert. Bei der Anwendung der genannten Sulfide im Sinne der Erfindung bedeutet diese Erscheinung einen grossen Nachteil. 



   Es ist nun gemäss vorliegender Erfindung weiter gefunden worden, dass diese Polymerisation verhindert und ein beständiges Produkt erhalten werden kann, indem man den betreffenden Sulfiden Schwefelwasserstoff, Selenwasserstoff, Tellurwasserstoff oder Abkömmlinge dieser Verbindungen, oder Stoffe, welche unter den   Lagerungs-bzw. Verwendungsbedingungen   der Sulfide solche Verbindungen zu bilden vermögen, zusetzt. Unter der   Bezeichnung "Abkömmlinge" sind   sowohl organische als auch anorganische Verbindungen zu verstehen. Die organischen Verbindungen können   aliphatiseh   
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   Selbstverständlich sind auch solche Stoffe, welche infolge ihrer stark alkalischen oder stark sauren Reaktion die Polymerisation in solchem Ausmass begünstigen, dass ihre schützende Wirkung neutralisiert wird, ebenfalls ausgeschlossen. 



   Die gemäss vorliegender Erfindung verwendbaren stabilisierenden Mittel wirken schon, wenn i sie in nur sehr geringen Mengen, im allgemeinen unter 1 Gewichtsprozent, verwendet werden ; erforder- lichenfalls können aber auch grössere Mengen zur Anwendung kommen. 

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 harnstoff, Selenearbanilid usw., welche unter der Einwirkung von Licht, Luft, Feuchtigkeit u. dgl. leicht Stabilisatoren der oben erwähnten Art abspalten, verwendet werden. 



   Die stabilisierende Wirkung solcher Mittel wird durch das folgende Beispiel illustriert. 



   Beispiel 3 : Bei Äthylensulfid, welches zwecks Herstellung eines Schädlingsbekämpfungsmittels durch Umsetzung zwischen Äthylenoxyd und kaliumrhodanid in wässeriger Lösung und Abdestillieren des Äthylensulfids gewonnen wird, wobei das Sulfid   zunächst   als klare Flüssigkeit anfällt, aber schon nach 24 Stunden eine weisse Trübung aufweist, die zu einem   allmählich   wachsenden Niederschlag führt, u. zw. auch wenn es im Dunkeln und in einem kein Alkali abgebenden Behälter aufbewahrt wird, z.

   B. einem Behälter, der aus   Weissblech   besteht, oder einem mit Salzsäure ausgekochten Glasgefäss, kann das Auftreten der Trübung und der Ausfällung vollständig verhindert werden durch den Zusatz von 0-025 bis   0#5 Gewichtsprozent C6H5SH, (C2H5)2S, C6H5SH, C10H7SH   u. dgl. oder durch Einleiten von Schwefelwasserstoff bis 0'025-0'1 Gewichtsprozent aufgenommen worden sind. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
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Claims (1)

  1. EMI3.6 stoff oder Abkömmlinge dieser Verbindungen oder Stoffe, welche unter den Lagerungs-und Verwen- dungsbedingungen der Sulfide solche Verbindungen zu bilden vermögen, enthält.
AT155151D 1936-04-20 1937-04-15 Mittel zur Vertilgung oder Bekämpfung von Ungeziefer oder anderen schädlichen Organismen. AT155151B (de)

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