DE2055770C3 - Verfahren zur Herstellung von 4-Arylthio-2,6-dialkylphenolen und bestimmte 4-Arylthio-2,6-di-tert.-butylphenole - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4-Arylthio-2,6-dialkylphenolen und bestimmte 4-Arylthio-2,6-di-tert.-butylphenoleInfo
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Description
Diese basischen Verbindungen können in äquimolaren Mengen oder im Überschuß, bezogen auf die sierisch
gehinderten Phenole, eingesetzt werden.
Als Lösungsmittel sind alle Lösungsmittel ueeitinet
die mit der basischen Verbindung und dem Endprodukt nicht reagieren. Bevorzugte Lösungsmittel"sind
Alkohole, z. B. Methanol, Äthanol, Propanol. Glykol und aprotische Lösungsmittel, z. B. Pyridin, Dimethylformamid
oder Dimethylacetamid. Es können jedoch auch Gemische aus diesen Lösungsmitteln und Wasser
in beliebigen Verhältnissen verwendet werden.
Bei der praktischen Durchführung des erfmdunusgemä'ßen
Verfahrens wird ein Alkalihydroxyd oder ein
Alkalimetall zu einem Gemisch aus dem sterisch gehinderten Phenol und einem aromatischen Disulnd in
einem Lösungsmittel des erwähnten Typs gegeben. Dieses Gemisch wird dann in einer Stickstoffatomsp.iare
unter Rückfluß cjinizi. Die Eihitzurivsdiiuer
beträgt im allgemeinen 0,5 bis 50 Stunden. Die Reaktionszeit variiert in Abhängigkeit der verschiedenen
Reaktionstemperaturen. Nach Beendigung der Reaktion wird das Gemisch mit Salzsäure neutralisiert. Das
Reaktionsprodukt kann aus dem Reaktionsgemisch auf bekannte Weise isoliert werden.
Der Reaktionsmechanismus des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich wie folgt wiedergeben:
BH
O=<
— H
+ ArSSAr
R'
Dem angegebenen Reaktionsschema kann entnommen werden, daß das 4-Arylthio-2,6-dialkylphenol
durch einen Angriff eines Carbanions (1) auf das Schwefelatom des Disulfids gebildet wird. Das Carbanion
wiederum entsteht aus einer Base H und 2,6-Dialkylphenol.
Gleichzeitig wird das gebildete Thiophenol unter basischen Bedingungen sehr leicht oxydiert, wobei das
Disulnd entsteht. Da dieses zurückgebildete Disulfid
als Reaktionsteilnehmer wirkt, kann die Ausbeute, berechnet auf die eingesetzte Menge Disulfid. mehr
als 100% betragen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich in Form farbloser Kristalle erhalten, die in organischen
Lösungsmitteln, z. B. in Äthylalkohol und Benzol, löslich, in Wasser jedoch unlöslich sind.
Sie weisen ausgesprochen spezifische Insektizideigenschaften auf, wobei sie ungezielt be, Gattungen
fast inaktiv sind, gegenüber Fischen keine giftigen Wirkungen haben und für Säugetiere weitgehend ungefährlich
sind.
Die nachfolgenden Beispiele schildern das erfindungsgemäße Verfahren. Die angegebenen Teile sind
Gewichtsteile, wenn es nicht anders angegeben ist.
ho —:
SAr
ArS
R'
ArSH
organischen Stoffe wurden mil Benzol extrahiert. Das Benzol wiederum wurde durch Destillation entfernt.
Durch Stehenlassen des Rückstandes kristallisierte 4 - |p - Methoxyphenyl)thio - 2,6 - di - terl. - butylphenol.
Diese Kristalle wurden aus Äthanol umkristallisiert. Sie hatten einen Schmelzpunkt von 141.5 bis
142 C. Die Ausbeute betrug 10.5 Teile, d. h. 61 % der Theorie.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt.
jedoch mit einem anderen aromatischen'Disulfid an Steile von Bisl4-melhoxyphenyl)disulfid. Hierdurch
ergab sich das erwünschte 4-Arylthio-2.6-di-le<t.-butylphenol.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 wiedergegeben. 5°
B e i s ρ i e 1 1
In 200 Teilen einer 1 normalen Kaliumhydroxydlösung in 95%igem Äthanol wurden 14 Teile Bi1--(4-methoxyphenyI)disuliid
gelöst. Danach wurden 21 Teile 2,6-Di-tert.-butylphenol zugegeben. Das Gemisch
wurde 20 Stunden unter Rückfluß erhitzt, während Stickstoff eingeleitet wurde. Das Reaktionsgemisch
wurde dann mit Salzsäure neutralisiert. Die
I)IMlIlHl | !■iiigescl/le | Ausbeule | Schmelzpunkt |
Menge | |||
(Teile) | I "-Il I | 1 Cl | |
Diphenyldisulfid | Il | 36 | 102 bis 103 |
DiIp-I. ilylldisulfid | 12.5 | 44 | 95 bis 97 |
ßislpclilor- | \4^ | 59 | 89 bis 90 |
pheinldisulfid! | |||
Bislp-brom- | 19 | 36 | KX)bisl01 |
phenyiklisullid | |||
4.4'-üithio-bis- | 24 | 84 | 138 bis 139 |
(2.6-di-terl.- | |||
butylphenol) |
Zu 185 Teilen absolutem Alkohol, der 5 Teile metallisches
Natrium enthielt, wurden 21 Teile 2.6-Ditert.-butylphenol
und jeweils eines der in Tabelle 2 angeführten aromatischen Disulfide gegeben. Das resultierende
Gemisch wurde dann 20 Stunden unter Rückfluß erhitzt, während Stickstoff eingeleitet wurde.
Das Gemisch wurde dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, behandelt. Dabei wurden 4-Arylthio-2.6-di-tert.-butylphenole
erhalten. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 wiedergegeben.
Tabelle 2 | liingesel/te | Ausbeute | Aus |
Disulfid | Menye | ||
(Teile) | (Tenet | (">,) | |
11 | 19.4 | 123 | |
Diphenyldisulfid | 12,5 | 18.3 | III |
Di(p-tolyl (disulfid | 14.5 | 15.4 | 88 |
Bis-(4-chlor- | |||
phenyOdisulfid | 19 | 19.3 | 98 |
Bis(4-brom- | |||
phenyl)disulfid | 14 | 15.1 | 88 |
Bis(4-methoxy- | |||
phenyl)disulfid | 24 | 17.7 | 80 |
4.4'-Dithio-bis- | |||
(2,6-di-tert,- | |||
bu ty I phenol) | B e i s ρ i | el 4 | |
20
35
In 250 Teilen Pyridin wurden 24 Teile 4.4'-Dithiobis(2.6-di-tert.-butylphenol)
und 21 Teile 2.6-Di-terl.-butylphenol gelöst. Dann wurde 1 Teil Natriumäthylat
zugegeben. Das Gemisch wurde nun auf 85 C erhitzt und 15 Stunden zur Umsetzung gebracht. Nach
Beendigung der Reaktion wurde Pyridin unter reduziertem Druck abdestilliert. Dann wurde mit Salzsäure
neutralisiert. Das erhaltene Produkt wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, behandel*. wobei 17 Teile
4,4'-Thio-bis(2,6-di-tert.-butylphenol) erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 77%.
B e i s ρ i e I 5
In 200 Teile einer Lösung aus 95%igem Alkohol,
die 5 Teile Natrium enthielten, wurden 14 Teile Bis-(4-methoxyphenyl)disuifid
und 16.5 Teile 2-tert.-Butyl-6-methylphenol
gelöst. Das resultierende Gemisch wurde 20 Stunden unter Rückfluß erhitzt, während
Stickstoff eingeleitet wurde. Das anfallende Produkt wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, behandelt, wobei
2.6 Teile 4-(p-Methoxvphcn\lHhio-2-tert.-butyl-6-methylphenol
erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 28%. Die Substanz halte einen
Schmelzpunkt von 104 bir. Hb C.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch beirug die
:akiionsdauer nur !Stunde. Es wurden IO Teile
Reaki
4-(p-Methoxyphenyl)thio-2.b-di-tert.-butylphenol
halten. Die Ausbeute betrug 58%.
halten. Die Ausbeute betrug 58%.
Beispiel 3 wurde wiederholt, jedoch mit Di-p-iuM-disulfid
als aromatisches Disulfid. Die Reaktionszeit betrug 1 Stunde. Es wurden 12,5 Teile 4-ToM-ihio-2.6-di-tert.-butylphenol
erhalten. Die Ausbeute betrug 76%.
Vergleichsversuche
Es wurden Versuche durchgeführt, die die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf die Bildung
von ausgewachsenen Insekten bei Moskitos zeiger,.
Die folgenden drei Bestandteile wurden zusammeniiemischt
"und aufgelöst, um eine Emulsion zu bilden:
Erfindungsgemäße Verbindung . .. 50 Teile
Dimethylformamid 35 Teile
Emulgator aus oberflächenaktiven
Substanzen 15 Teile.
Die Emulsion wurde mit Wasser zu einer vorbestimmten Konzentralion verdünnt, um 200 cnr einer
wäßrigen Lösung herzustellen. Diese Losung wurde in
ein Gefäß (9 cm Durchmesser χ 6 cm Höhe) eingefüllt.
Ungefähr 11 Moskitolarven (letztes Stadium) wurden mittels einer Pipette in das Gefäß eingelegt.
Sieben Tage nach der Einlegung wurde die Anzahl normaler Puppen bestimmt. Vierzehn Tage nach der
Einführung wurde die Anzahl ausgewachsener Insekten entsprechend der folgenden Aufschlüsselung ermittelt:
0 = Normale ausgewachsene Insekten.
1 = Ausgewachsene Insekten mit anormalen Hü
geln oder Beinen.
2 = Ausgewachsene Insekten, die mit Schalen im
Stadium der Flügelbildung abstarben.
4 = Puppen, die abstarben, ehe sie sich zu ausge
wachsenen Insekten entwickelten, wobei sich die Kopfenden kurz vor der Flügelbildung
schwarz färbten.
5 = Puppen, die durch Absinken im Wasser ab
starben, ehe sie sich zu ausgewachsenen Insekten entwickelten.
Im nachfolgenden sind die Formeln angegeben, mit
denen das durchschnittliche Wirkungsverhältnis, das Verhältnis normaler Flügelbildung und das Bildungsverhüllnis
normaler ausgewachsener Insekten berechnet wurden:
Durchschnittliches Wirkungsverhältnis = ^ -ν, ■ y,
Σ x, ■
= Anzahl der Insekten, die jeder Kategorie der
Aufschlüsselung entsprechen.
Aufschlüsselung entsprechen.
= Nummer der Kateiiorie der Aufschlüsselung.
Verhältnis normaler Flügelbildung = Bildungsverhältnis normaler ausgewachsener Insekten =
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 wiedergeben.
Tabelle 3
Anzahl normaler ausgewachsener Insekten
Anzahl normaler Puppen
Anzahl normaler Puppen
Anzahl normaler ausgewachsener Insekten
Anzahl der Larven in der Probe
Anzahl der Larven in der Probe
Proben- Anzahl Anzahl kon/eii- di:r /um der
inilion Versuch abpc-M'rueiistorhedeten
nen l.iirvcn Puppen
I ppm ι
Anzahl Λη/ahl der Puppen
der oder ausgewachsenen
norm;1.- Insekten, die der
len Aufschlüssclungs-
Puppen katcgorie entsprechen
Durch | Ver | BiI- |
schnitt | hältnis | dungs- |
liches | norma | verhall- |
Wir- | ler | nis |
kungs- | 1-lügel- | normaler |
ver- | bildung | aus |
hältnis | gewach | |
sener | ||
Insekten |
QCH1),
CH,
3 CHjO-
0.1
O.I
O.I
Br-
V=/
C(CW,),
Vergleich (nur cmulgicrte Lösung)
Leer (nur Wasser)
Leer (nur Wasser)
Wird die Anzahl der die Versuchsbedingungen nicht überlebenden Puppen oder ausgewachsenen Insekten,
wie sie durch die Summe der in den Aufschlüsselungskategorien 3,4 und 5 für jede Verbindung angegebenen
Werte wiedergegeben wird, verglichen mit der entsprechenden Anzahl der normalen Puppen, so ergeben
sich für die einzelnen Verbindungen 1 bis 4 die folgenden
Verhältnisse: 10: 12, 7:11, 3:5 bzw. 5 :6. Diese
Verhältnisse entsprechen Sterblichkeiten von S3. 64. 60 bzw. 83%.
Bei Verwendung von nur emulgierter Lösung oder im Leerversuch mit Wasser ergeben sich Verhältnisse
von 0: 11 bzw. 2: II, d.h. Sterblichkeiten von 0 bis
18%. Unter Berücksichtigung von Zufallssterbhchkeiten von dieser Größenordnung liegen die durch die
12 2 0 0 3 0 7 3.7 17
2 O 0 0 0 3
17
11 4 0 0 0 0 7 3.2 36 3ft
3.0
40
S | 0 | (1 | I I) | O | O | O | (I | 4.2 | 17 | 13 |
I 1 | 0 | 1 1 | 11 Ii | I) | O | O | 1 | O | KX) | 100 |
! I | Il | 4 ι) | I) | O | 1 | 0.8 | 82 | H2 | ||
Insektizidkonzentration von 0,1 ppm verursachten so Sterblichkeiten bei etwa 50° ο oder mehr.
Somii weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen
eine etwas bessere Wirkung als natürliches Juvcnilhormon
(JH) auf. bei welchem die zu einer 50prozenligcn
Vernichtung der Insekten erforderliche Konzentration (LC50) bekanntlich 0.15 ppm in Wasser beträgt.
Juvenilhormon muß aus natürlichen Produkten gewonnen werden. Seine chemische Formel läßt es als
schwierig erscheinen, diese Substanz auf synthetischein Wege herzustellen. Im Vergleich dazu haben
die erfindungsgemäßen Verbindungen den Vorteil, daß sie sich mit großer Leichtigkeit bei niedrigeren Kosten
auf synthetischem Weue herstellen lassen.
609612/148
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von 4-Arylthio-2,6-dialkylphenolen
der allgemeinen Formel
in welcher R" ein Chloratom, ein Bromatom, eine Methyl-
oder eine Methoxygruppe bedeutet, gemäß den vorstehenden Patentansprüchen.
Die einzige bisher bekannte Verbindung, die durch die oben angeführte Formel erfaßt wird, ist 4-Phenylthio-2.6-di-tert.-butylphenol.
Diese bekannte Verbindung wird durch Umsetzen von 4,4'-Dithio-bis-2.6-ditert.-butylphenol
mit Phenyllithium oder Phenylmagnesiumbromid erhalten (E. M ü 11 e r et. al.. Liebigs
Annalen der Chemie, 645, 79 [196!])· Vom industriellen
oder wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen ist dieses Verfahren jedoch nicht zufriedenstellend, da
das Ausgangsmaterial gegen Feuchtigkeit unbeständig ist.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von 4-Arylthio-2,6-dialky!phenolen
zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren zur Herstellung von 4-Arylthio-2,6-dialkylphenoIen der allgemeinen
Formel
Ar-S
OH
in welcher Ar ein aromatischer Rest ist und R und R' Alkylreste bedeuten, erfindungsgemäß dadurch gelöst.
daß man ein aromatisches Disulfid der allgemeinen Formel Ar — S — S — Ar mit einem 2,6-Dialkylphenol
der allgemeinen Formel
in welcher R" ein Chloratom, ein Bromatom, eine Methyl- oder eine Methoxygruppe bedeutet.
45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 4-Arylthio-2,6-dialkylphenolen der allgemeinen
Formel
Ar — S —
in welcher Ar einen aromatischen Rest und R und R' Alkylreste bedeuten, sowie bestimmte 4-Arylthiounter
Erhitzen in Gegenwart basischer Verbindungen in einem Lösungsmittel umsetzt.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsmaterial verwendbaren 2,6-Dialkylphcnolc umfassen
sterisch gehinderte Phenole, die Alkylreste in der ortho-Stellung zur Hydroxylgruppe haben, d. h. in
den 2- und 6-Stellungen. Bevorzugt wird 2.6-Di-tert.-butylphenol.
Als aromatische Disulfide, die für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsstoffe geeignet
sind, lassen sich aromatische Disulfide einsetzen, deren Substituenten die Reaktion des erfindungsgemäßen
Verfahrens nicht stören.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es wichtig. die Umsetzung in Gegenwart basischer Verbindungen,
vorzugsweise Alkalihydroxyd oder Alkalimetall, ζ. Β. metallisches Natrium oder Kalium, durchzuführen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP9007469 | 1969-11-12 | ||
JP44090074A JPS4910942B1 (de) | 1969-11-12 | 1969-11-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2055770A1 DE2055770A1 (de) | 1971-05-19 |
DE2055770B2 DE2055770B2 (de) | 1975-07-31 |
DE2055770C3 true DE2055770C3 (de) | 1976-03-18 |
Family
ID=
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