DE502204C

DE502204C - Mittel zur Bekaempfung von Schaedlingen

Info

Publication number: DE502204C
Application number: DEI29248D
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Bonrath; Dr Karl Dobmaier; Franz Heckmanns
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1926-10-12
Filing date: 1926-10-12
Publication date: 1930-07-17

Description

Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen Äthyl-, Allyl-, Heptyl- und Oktylalkohole sowie Amylacetate und die beim Verbrennen aus Mischungen von Spiritusvorlauf, Spiritusnachlauf und Schwefelkohlenstoff entstehenden Dämpfe oder Gase, welche als wirksamstes Mittel Aldehyde bei reichlicher Wasserdampfbildung, Kohlensäure und Schwefeldioxyd enthalten, sind als insektizide Mittel schon benutzt worden.
Es wurde nun gefunden, daß die bei der Destillation von aliphatischen Alkoholen zurückbleibenden ganz anders zusammengesetzten Produkte den vorgenannten und bisher üb- lichen Mitteln, wie Versuche gezeigt haben, infolge ihrer durch Addition der einzelnen Komponenten des Gemisches verursachten höheren insektiziden Wirkung zur Vertilgung von Schädlingen aller Art bedeutend überlegen sind. Bei diesen Rückständen, den Alkoholen, handelt es sich um Gemische, die außer den aliphatischen Alkoholen (Propyl-, Btityl-, Amylalkohole) noch Kohlenwasserstoffe, Aldehyde, Ketone und Fettsäureester in verschiedenen Mengen enthalten. So enthält z. B. der bei der Methanolsynthese anfallende Isobutylalkoholrückstand hauptsächlich Keton nebst wechselnden Mengen Butylalkohol, Fettsäuren, Lakton und Phenol.
Für diese Produkte haben bisher nur ganz geringe Verwendungsmöglichkeiten bestanden, so daß ihre Benutzung infolge ihrer hervorragenden Wirkung einen großen wirtschaftlichen Vorteil mit sich bringt. So sind diese als technische Abfallprodukte leicht zugänglichen Stoffe im Gebrauch erheblich billiger, in ihrer insektiziden Wirkung um 5o bis 7o'/, besser und infolge ihres hohen Siedepunktes weit schwerer brennbar als die teuren obengenannten Alkohole und Alkoholdestillationen. Dazu sind sie völlig feuerungefährlich und besitzen neben der insektiziden auch noch eine fungizide und bakterizide Wirkung, wodurch ihre Anwendung noch vielseitiger gestaltet werden kann.
Die alkoholischen Rückstände lassen sich in jeder beliebigen Verdünnung von o,5 bis 5o":!, und konzentrierter zur Bekämpfung von Schädlingen verwenden, und zwar können diese Rückstände für sich oder mit anderen insektiziden Stoffen vermischt zur Anwendung gebracht werden. Die Haftfestigkeit und dadurch die Wirksamkeit kann durch den Zusatz von Seifen, Öl- oder Harzseifen, Türkischrotbl, Netzmitteln usw. erhöht werden.
Das neue 'Mittel-findet gegen Läuse, Wanzen, Kornkäfer, Hautparasiten, gegen Räude und hartnäckige Formen der Mauke vielseitige Anwendung. Eine schädigende Wirkung wurde selbst bei konzentrierter Einreibung, z. B. bei hartnäckiger Räude in keinem Falle festgestellt.
Stark verlauste Hunde waren stets beim Waschen oder Baden mit einer 2 bis 5',,igen Lösung vollkommen frei von Parasiten, ebenso Schweine. Beim Verstäuben hatte das Produkt gute Kontaktwirkung; es wurde mit vollem Erfolg gegen Fliegen und Mücken angewandt. Ebensogut war die Wirkung als Kontaktgift gegen Kornkäfer. Beispielsweise erfolgte bei Verwendung von Isobutylalkoholrück-ständen nach einer Versuchs- bzw. Beobachtungsdauer von 21/, Tagen eine fast völlige Abtötung (go bis 95 O!J der Tiere, während unter den gleichen Bedingungen bei Anwendung von Normalbutylalkohol nur 40- bis 50 % der Tiere getötet wurden.

Claims

PAT.Ei17 TÄ NS P RÜ C H E: i. Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, bestehend aus Destillationsrückständen aliphatischer Alkohole.
2. Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen nach Anspruch i, bestehend aus Destillationsrückständen aliphatischer Alkohole in Mischung mit Seifen und Netzmitteln oder ähnlich wirkenden Mitteln, wie Türkischrotöl, oder anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln.