DE540813C - Verfahren zur Bekaempfung von tierischen und pilzlichen Schaedlingen - Google Patents

Verfahren zur Bekaempfung von tierischen und pilzlichen Schaedlingen

Info

Publication number
DE540813C
DE540813C DE1930540813D DE540813DD DE540813C DE 540813 C DE540813 C DE 540813C DE 1930540813 D DE1930540813 D DE 1930540813D DE 540813D D DE540813D D DE 540813DD DE 540813 C DE540813 C DE 540813C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chlorinated
acetone oil
oil
chlorine
combating animal
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930540813D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EDGAR WEDEKIND DR
RING GES CHEMISCHER UNTERNEHMU
Original Assignee
EDGAR WEDEKIND DR
RING GES CHEMISCHER UNTERNEHMU
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by EDGAR WEDEKIND DR, RING GES CHEMISCHER UNTERNEHMU filed Critical EDGAR WEDEKIND DR
Application granted granted Critical
Publication of DE540813C publication Critical patent/DE540813C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Bekämpfung von tierischen und pilzlichen Schädlingen Es ist schon vorgeschlagen worden, rohes Acetonöl zur Bekämpfung von tierischen und pilzlichen Schädlingen zu verwenden. Die Einbürgerung dieses Mittels scheiterte einmal an seiner nicht völligen Zuverlässigkeit bezüglich der Wirkung, zum andern daran, daß das Mittel allen behandelten Gegenständen und Räumen einen lange anhaftenden unangenehmen Geruch erteilte. Es wurde nun gefunden, daß man durch Chlorierung des Rohacetonöls ein Produkt von unbedingt zuverlässiger insektizider und fungizider Wirkung erzielt, welches einen nicht unangenehmen Geruch aufweist, der bald wieder verfliegt. So wurde gefunden, daß das neue Produkt bei der Bekämpfung der äußerst widerstandsfähigen Pilze, welche das Stocken der Buchen oder die sogenannte Weißfäule verursachen, eine ausgezeichnete Wirkung zeigt. Der widerstandsfähigste Pilz dieser Gruppe, Stereum pupureum, wurde auf Gelatinenährböden übergeimpft, die in einer großen Zahl von Vergleichsversuchen teils mit gewöhnlichem Rohacetonöl, teils mit dem chlorierten Produkt behandelt waren. Dabei zeigte sich, daß bereits Konzentrationen von 0,37, des chlorierten Acetonöls völlig wachstumshemmend wirken, während unter sonst gleichen Bedingungen das gewöhnliche Rohacetonöl die Ausbreitung des Pilzrasens erst bei höheren Konzentrationen zu verhindern vermochte.
  • Holzbohrwürmer wurden bereits im Dampf von chloriertem Acetonöl innerhalb von 1o bis 15 Minuten getötet. Damit ist auch die vorzügliche Brauchbarkeit des neuen Mittels gegen diesen sehr schwer zu bekämpfenden Schädling erwiesen.
  • Es ist zweckmäßig, bei der Chlorierung des Acetonöls nur so viel Chlor einzuführen, als rein additiv aufgenommen wird. Man leitet zu diesem Zweck bei gewöhnlicher Temperatur in das käufliche gelbe Acetonöl so lange Chlor ein, bis eine leicht erkennbare Trübung durch Ausscheidung teeriger Tropfen bemerkbar wird. Überschreitet man diesen Punkt, so tritt Chlorwasserstoffentwicklung auf. Man erhält auf diese Weise ein Produkt, das weniger als =o°/, Chlor enthält. Es muß als im höchsten Grade überraschend angesehen werden, daß bereits eine so verhältnismäßig geringe Chlormenge derartige Wirkungen entfaltet, wie sie oben beschrieben wurden.
  • Über die vermutlichen, beim Chlorieren des Acetonöls sich abspielenden Vorgänge ist folgendes zu sagen: Das Acetonöl ist außerordentlich kompliziertzusammengesetzt; Pringsheim (vgl. Zeitschrift für angewandte Chemie 40, 1392 [192i]) hat 29 definierte Verbindungen daraus isoliert. Es befinden sich darunter in erster Linie gesättigte Ketone, insbesondere Homologe des Acetons, ferner Ringketone (Pentanone und Hexanone) und endlich einige gesättigte Aldehyde. Alle diese Stoffe nehmen Chlor nur durch Substitution auf, also unter gleichzeitiger Entwicklung von Chlorwasserstoff. Die urimittelbare Aufnahme von Chlor kann also nur durch die ungesättigten Bestandteile des Acetonöls.-erfolgen; als solche kommen in Betracht Mesityloxyd und Methylhexanon, ferner ungesättigte Ringketöne (Hexanone), wie Dimethyl- und Trimethylhexanon, ferner Tsophoron und Tanacetophoron. Diese ungesättigten Verbindungen addieren offenbar an ihre Kohlenstoffdoppelverbindungen jeweils 2 Atome Chlor und ergeben somit das Chlorierungsgemisch des Acetonöls mit seinen hervorragenden giftigen Wirkungen. Die Addition des Chlors an die ungesättigten Verbindungen erfolgt, bevor eine Substitution durch Chlor bei den gesättigten Verbindungen eintritt. Den Chlorierungsprozeß zu unterbrechen, sobald der Additionsvorgang beendet ist, hat technisch den großen Vorteil, daß die Bildung von Chlorwasserstoff und das damit erforderlich werdende, Kosten erfordernde Auswaschen der gebildeten Salzsäure sowie eine anschließende Trocknung des chlorierten Öls vermieden wird. Die völlige Chlorierung führt außerdem zu einem unbrauchbaren, dunklen Teer.
  • Bei der Bekämpfung besonders hartnäckiger Schädlinge hat es sich zur Steigerung der Wirkung des chlorierten Acetonöls als vorteilhaft erwiesen, noch einen Zusatz von Chloraceton bzw. von dessen Homologen oder von chlorierten fetten bzw. fettaromatischen Ketonen oder Kohlenwasserstoffen zu machen. Dieser Zusatz erhöht bereits in geringer Menge beispielsweise die mykozide Wirksamkeit des chlorierten Acetonöls noch etwa um das iobis 2ofache.
  • Das neue Schädlingsbekämpfungsmittel einschließlich seiner Zusätze kann sowohl in Form von Lösungen wie auch im emulgierten Zustande Verwendung finden. Als Lösungsmittel eignen sich Petroleum, Teeröle, ferner Holz-, Braunkohlen-, Steinkohlen-, Schieferteer usw. sowie daraus gewonnene Produkte, z. B. Tetrachloräthan, Chlornaphthalin, Nitrobenzol und Xylol.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Bekämpfung von tierischen und pilzlichen Schädlingen, dadurch gekennzeichnet, daß man chloriertes Acetonöl in Anwendung bringt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man chloriertesAcetonöl, welches weniger als io°/o Chlor additiv aufgenommen hat, verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man chloriertes Acetonöl in Form von Lösungen oder Emulsionen verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in Petroleum, Teeröl, Teer oder in den daraus gewonnenen Produkten Tetrachloräthan, Chlornaphthalin, Nitrobenzol oder Xylol gelöstes chloriertes Acetonöl verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man chloriertes Acetonöl unter Zusatz von durch Substitution chlorierten fetten bzw. fettaromatischen Ketonen oder Kohlenwasserstoffen verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet; daß man chloriertes Acetonöl unter Zusatz von Chloraceton bzw. dessen Homologen verwendet.
DE1930540813D 1930-06-28 1930-06-28 Verfahren zur Bekaempfung von tierischen und pilzlichen Schaedlingen Expired DE540813C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE540813T 1930-06-28

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE540813C true DE540813C (de) 1931-12-30

Family

ID=6559060

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930540813D Expired DE540813C (de) 1930-06-28 1930-06-28 Verfahren zur Bekaempfung von tierischen und pilzlichen Schaedlingen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE540813C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1108978B (de) Pflanzenvertilgungsmittel
DE540813C (de) Verfahren zur Bekaempfung von tierischen und pilzlichen Schaedlingen
AT142900B (de) Verfahren zur Vertilgung und Fernhaltung von tierischen und pflanzlichen Schädlingen durch Behandlung von Holz mit Lösungen oder Suspensionen.
DE934104C (de) Fluessiges Spritzmittel zur Behandlung von Pflanzen und zur Verbesserung, Aktivierung und zum Gesunderhalten von Boeden
DE502204C (de) Mittel zur Bekaempfung von Schaedlingen
DE891123C (de) Verfahren zur Herstellung von Unterwasseranstrichmitteln
DE562672C (de) Insektenvertilgungsmittel
DE358737C (de) Verfahren zur Herstellung arsenhaltiger Loesungen, insbesondere zur Bekaempfung von Pflanzenschaedlingen und zur Holzkonservierung
DE502599C (de) Verspritzbare, durch den Geruch wirksame Abschreckmittel gegen Tiere
DE972044C (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE532394C (de) Verfahren zur Darstellung von Arylfluorsulfonaten und ihren Derivaten
DE1937226A1 (de) Verfahren zur Behandlung von holzartigen Cellulosematerialien mit chlorierten Phenolen und diese Wirkstoffe enthaltende Behandlungsmittel
DE1567191A1 (de) Verfahren zur Regelung des Wachstums von Pflanzen
DE553612C (de) Pflanzenvertilgungsmittel
DE673165C (de) Mittel zur Bekaempfung des Kornkaefers und anderer Speicherschaedlinge
DE607010C (de) Schaedlinsbekaempfung
DE494276C (de) Insektenvertilgungsmittel
DE330167C (de) Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels
DE696345C (de) Mittel zur Bekaempfung von tierischen und pflanzlichen Schaedlingen
DE705246C (de) Mittel zum Schutze tierischer Faserstoffe
DE726644C (de) Abwehrmittel gegen Holz beschaedigende Insekten, insbesondere gegen den Nutzholzborkenkaefer
DE552477C (de) Verfahren zum Impraegnieren von Holzgegenstaenden
DE709716C (de) Mittel zur Vertilgung von Pflanzenwachstumsschaedlingen
DE1149859B (de) Bakterizide, fungizide und insektizide Mittel
DE907455C (de) Verfahren zur Herstellung von Holzschutzmitteln