DE1149859B - Bakterizide, fungizide und insektizide Mittel - Google Patents

Bakterizide, fungizide und insektizide Mittel

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DE1149859B
DE1149859B DEC24020A DEC0024020A DE1149859B DE 1149859 B DE1149859 B DE 1149859B DE C24020 A DEC24020 A DE C24020A DE C0024020 A DEC0024020 A DE C0024020A DE 1149859 B DE1149859 B DE 1149859B
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DE
Germany
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pentachlorophenol
fungicidal
bactericidal
insecticidal agents
ester
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Pending
Application number
DEC24020A
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English (en)
Inventor
Dr Rer Nat Gustav Renckhoff
Dr Rer Nat Rudolf Junghaehnel
Dr Rer Nat Wolfgang Wolfes
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Chemische Werke Witten GmbH
Original Assignee
Chemische Werke Witten GmbH
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C247/00Compounds containing azido groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Gegenstand der Erfindung sind bakterizide, fungizide und insektizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Azidoessigsäureester von chlorierten Phenolen als Wirkstoff.
Es ist bekannt, daß Pentachlorphenol ein äußerst wirksames, leicht zugängliches Konservierungsmittel für viele Einsatzzwecke ist. So wird es besonders bei der Behandlung und Konservierung von Holz, Cellulosematerial und Textilgut eingesetzt. Auch zur Schleimbekämpfung in der Papierindustrie, zur Konservierung von Leimen und Emulsionsfarben und Schutz von Farben, Anstrichen und Lacken gegen Pilzbefall wird Pentachlorphenol mit Erfolg angewandt. Von Nachteil sind jedoch die relativ hohe Flüchtigkeit und die starke Reizwirkung, die diese Verbindung auf die Schleimhäute ausübt. Auch die mangelhafte Beständigkeit gegen Auswässerung und die Empfindlichkeit gegen Bestrahlung mit ultraviolettem Licht stehen dem Einsatz auf manchen Anwendungsgebieten entgegen.
Man hat bereits versucht, diese Nachteile des Pentachlorphenole durch Herstellung zahlreicher Derivate zu überwinden. So ist eine große Anzahl verschiedener Salze mit Metallen oder organischen Basen als Austauschmittel vorgeschlagen. Wegen ihrer leichten Hydrolysierbarkeit ist ihre Beständigkeit aber auch noch unbefriedigend.
Ebenso hat man versucht, durch Veresterung oder Verätherung der freien Hydroxylgruppe die störenden Eigenschaften des Pentachlorphenole auszuschalten. Alle bisher vorgeschlagenen Derivate zeigen jedoch gegenüber dem freien Pentachlorphenol einen beträchtlichen Abfall in der bakteriziden und fungiziden Wirkung, oder ihre Flüchtigkeit ist nur wenig verringert.
Es wurde nun gefunden, daß die bisher nicht bekannten Azidoessigsäureester chlorierter Phenole, insbesondere der Azidoessigsäureester des Pentachlorphenole, ausgezeichnete baterizide, fungizide und insektizide Mittel darstellen, die überraschenderweise die gleiche hohe Wirksamkeit wie freies Pentachlorphenol zeigen, ohne dessen nachteilige Wirkungen wie hohe Flüchtigkeit, Reizwirkung auf die Schleimhäute, leichte Auswaschbarkeit und Empfindlichkeit gegen ultraviolette Strahlung zu besitzen.
Die Herstellung der neuen Verbindungen kann nach bekannten Methoden erfolgen, z. B. durch Umseizung von Pentachlorphenol mit Azidoessigsäurechlorid unter Zusatz von Triäthylamin in Azeton als Lösungsmittel. Der erhaltene Azidoessigsäureester des Pentachlorphenol stellt eine kristalline Verbindung dar, die bei 101° C schmilzt, in organischen Bakterizide, fungizide und insektizide Mittel
Anmelder:
Chemische Werke Witten
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Witten, Arthur-Imhausen-Str. 92 a
Dr. rer. nat. Gustav Renckhoff,
Dr. rer. nat. Rudolf Junghähnel, Witten,
und Dr. rer. nat. Wolfgang Wolfes, Witten-Bommern,
sind als Erfinder genannt worden
Lösungsmitteln wie Azeton, Alkohol, Testbenzin löslich und in Wasser unlöslich ist. Sie wird vorteilhaft an Stelle von Pentachlorphenol in all den Mitteln eingesetzt, in denen die obengenannten Eigenschaften des Pentachlorphenol von Nachteil sind, insbesondere zur Konservierung von Textilien und in Holzschutzmitteln. Die Verbindung kann sowohl als Pulver, vermischt mit inerten Stoffen, oder gegebenenfalls mit anderen Wirkstoffen eingesetzt werden. Sie kann aber auch in wäßriger Dispersion oder in Lösungsmitteln gelöst oder in allen anderen bekannten Anwendungsformen' angewandt werden. Da insbesondere der Azidoessigsäureester des Pentachlorphenole dieselbe hohe Wirksamkeit hat wie das freie Pentachlorphenol, wird er in den gleichen Konzentrationen eingeeetzt wie dieees, oft können die Anwendungsmengen auch niedriger sein, da wegen der guten Beständigkeit zur Erzielung einer genügend langen Wirksamkeit nicht überdosiert werden muß.
Beispiel 1
26,6 Gewichtsteile Pentachlorphenol und 11,0 Gewichtsteile Triäthylamin werden in 70 Volumteilen Aceton gelöst. Zu dieser Lösung wird unter Kühlung bei 0 bis 5= C die Lösung von 12 Gewichtsteilen Azidoacetylchlorid in 30 Volumteilen Aceton unter Rühren zugetropft. Nach 2stündigem Nachrühren wird der gebildete Azidoessigsäureester des Pentachlorphenol durch Zugabe von Wasser ausgefällt und durch Umkristallisieren aus verdünntem Aceton gereinigt.
Ausbeute: 29,6 Gewichtsteile, entsprechend 85% der Theorie; Schmelzpunkt: 101° C.
309 599/288
0,06% des so hergestellten Esters hemmen im Fleischagar das Wachstum von Bakterium CoIi vollständig. Ein Zusatz von weniger als 0,0024% zu Fleischagar ergibt vollständige Wachstumshemmungen für Staphylokokken. Unter gleichen Versuchsbedingungen werden bei freiem Pentachlorphenol dieselben wirksamen Konzentrationen festgestellt.
Gewebeproben (Nessel) wurden aus azetonischer Lösung mit 0,5% des Azidoessigesters imprägniert. Sie erwiesen sich im Schimmeltest nach DIN 53931 ίο als völlig schimmelfest. Dieselben Effekte wurden noch beobachtet, wenn die Proben zweimal 15 Stunden in fließendem Wasser gewässert wurden. Auch nach 2tägiger Lagerung im Vakuum-Trockenschrank bei 40° C unter 10 Torr oder nach 2stündiger UV-Bestrahlung unter der Analysenquarzlampe war die Schimmelfestigkeit nach DIN 53931 noch vollständig erhalten. Zum Vergleich wurden Gewebeproben, die mit 0,5 und 1% Pentachlorphenol bzw. 0,5% Chloressigsäureester des Pentachlorphenol behandelt waren, den gleichen Prüfungen unterworfen. Während diese Gewebeproben zunächst ebenfalls schimmelfest waren, wurden nach der Lagerung bei 40° C im Vakuum sowohl die mit 0,5 als auch die mit 1 % Pentachlorphenol imprägnierten Gewebe vollständig vom Schimmelpilz überwachsen. Ebenso war auch der fungizide Effekt des Chloressigesters nach der Lagerung im Vakuum völlig verschwunden. Auch gegen die oben beschriebene Wässerung und die UV-Bestrahlung erwiesen sich diese Imprägnierungen als nicht beständig.
Beispiel 2
Die Lösung eines Leinölalkydharzes in Testbenzin wurde mit 5% des Azidoessigsäureesters des Pentachlorphenole (hergestellt nach Beispiel 1) versetzt, wobei sich der Ester klar löste. Mit dieser Lösung grundierte Kiefernholzbrettchen erwiesen sich auch nach längerer Bewitterung beständig gegen den Angriff des Bläuepilzes.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Bakterizide, fungizide und insektizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Azidoessigsäureestern chlorierter Phenole, vorzugsweise dem Azidoessigsäureester des Pentachlorphenols.
    © 309 599/288 5.
DEC24020A 1961-05-02 1961-05-02 Bakterizide, fungizide und insektizide Mittel Pending DE1149859B (de)

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NL276251D NL276251A (de) 1961-05-02
BE617114D BE617114A (de) 1961-05-02
DEC24020A DE1149859B (de) 1961-05-02 1961-05-02 Bakterizide, fungizide und insektizide Mittel
CH1132962A CH370591A (de) 1961-05-02 1961-12-16 Verfahren zum Schützen von nichttextilen Gebilden gegen Schädlinge
CH1462761A CH371920A (de) 1961-05-02 1961-12-16 Verfahren zum Schützen von Textilien gegen Schädlinge
GB13600/62A GB935991A (en) 1961-05-02 1962-04-09 Azidoacetic acid ester of pentachlorophenol
US191315A US3135771A (en) 1961-05-02 1962-04-30 Esters of azido-acetic acid with chlorinated phenols
FR896108A FR1322504A (fr) 1961-05-02 1962-05-02 Agents bactéricides, fongicides et insecticides
US281854A US3234085A (en) 1961-05-02 1963-05-03 Phenolic pesticide

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BE (1) BE617114A (de)
CH (2) CH371920A (de)
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GB (1) GB935991A (de)
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Also Published As

Publication number Publication date
FR1322504A (fr) 1963-03-29
GB935991A (en) 1963-09-04
NL276251A (de)
US3234085A (en) 1966-02-08
BE617114A (de)
US3135771A (en) 1964-06-02
CH370591A (de) 1963-07-15
CH1462761A4 (de) 1963-05-31
CH371920A (de) 1963-10-31

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