DE4036508A1 - Neue oelige holzschutzmittel - Google Patents
Neue oelige holzschutzmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Wirkstoffe für ölige Holzschutzmittel
formulierungen zum umfassenden Schutz von Holz und Holzwerkstoffen
gegen holzzerstörende und holzverfärbende Pilze.
Für den Schutz von Holz und Holzwerkstoffen gegen pilzlichen
Angriff sind eine Vielzahl von Wirkstoffen und daraus hergestellten
öligen Holzschutzmitteln bekannt. In der Praxis des
Holzschutzes werden jedoch nur eine sehr begrenzte Anzahl von
Wirkstoffen verwendet, die den Ansprüchen hinsichtlich Wirkung,
Nebenwirkung und ökonomischer Effektivität annähernd genügen.
Das betrifft vor allem Holzschutzmittel auf Basis von Pentachlorphenol,
Tributylzinnoxid (TBTO) bzw. -derivaten, Dichlofluanid,
Methylenbisrhodanid sowie Tris(N-nitroso-N-cyclohexyl-
hydroxylamin)Al-Salz und (N-Cyclohexyl-N-methoxy)-2,5-dimethyl-
furan-3-carbonsäureamid.
Da oftmals Wirkungslücken auftreten, ist die Kombination von
Wirkstoffen häufig, so wird z. B. TBTO mit Dichlofluanid, Methylen
bisrhodanid oder Thiuram kombiniert. (Holzschutzmittelverzeichnis,
jährlich in Holztechnologie, Heft 5, z. B. 1989, 29
(1988) 5, S. 251-254, Mitteilungsblatt der Chemischen Gesellschaft
der DDR 32, 179-188 (1985)).
Tributylzinnoxid besitzt nur eine geringe Stabilität gegen UV-
Strahlung, bewirkt damit keinen wirksamen Schutz gegen holzverfärbende
Pilze und steht außerdem wie auch Pentachlorphenol
wegen toxischer Wirkung unter Kritik.
Pentachlorphenol ist wegen hoher Persistenz und giftigerer Nebenprodukte
bereits in vielen Ländern verboten worden. Zudem muß
es in der Praxis in verhältnismäßig hohen Konzentrationen (4-8%ige
Lösungen) angewendet werden, um dem Abbau durch UV-Strahlung
entgegenzuwirken.
Dichlofluanid ist gegen holzverfärbende Pilze gut wirksam, besitzt
aber erhebliche Wirkungslücken gegen holzzerstörende Pilze,
so daß es nur als Kombinationswirkstoff eingesetzt wird.
Tris(N-nitroso-N-cyclohexyl-hydroxylamin)Al-Salz benötigt hohe
Aufwandmengen. (N-Cyclohexyl-N-methoxy)-2,5-dimethyl-furan-3-
carbonsäureamid ist zwar gut wirksam, seine Anwendung erfordert
jedoch erheblichen Aufwand, da die Synthese des Wirkstoffes
technisch sehr aufwendig ist.
Methylenbisrhodanid ist ebenfalls nur gegen holzverfärbende
Pilze gut wirksam und besitzt zudem eine relativ hohe Toxizität.
Bekannte Kombinationen von Tributylzinnoxid mit Thiuram (DD-PS
1 54 957, 1 55 001) verfügen über ein besseres Wirkungsspektrum,
heben jedoch die Nachteile von TBTO nicht auf. Das gilt auch für
Kombinationen von TBTO mit Dichlofluanid bzw. Methylenbisrhodanid.
Es ist weiterhin bekannt, daß ein Teil der den erfindungsgemäßen
Holzschutzmitteln zugrundeliegenden Wirkstoffe aufgrund ihrer
fungizidenWirkung gegen phytopathogene Pilze als Pflanzenschutzmittel
vorgeschlagen worden ist (z. B. DD-PS 2 22 770). Eine Wirkung
wird dabei speziell gegen Schadpilze aus der Klasse der Oomyceten,
insbesondere gegen Phytophthora infestans, nachgewiesen.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, neue mindertosische, geruchsarme
und UV-stabile Holzschutzmittelwirkstoffe mit umfassender
Wirkung gegen holzverfärbende und holzzerstörende Pilze zu finden,
die allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Anwendung
gelangen können.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, Wirkstoffe für ölige Holzschutzmittel
mit günstigen Eigenschaften und effektiver Herstellungsmöglichkeit
zu finden, die für den praktischen Holzschutz geeignet
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die neuen
öligen Holzschutzmittel neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen
sowie gegebenenfalls geeigneten Kombinationspartnern als Wirkstoffe
Verbindungen der allgemeinen Formel
in der
X = Br oder Cl
n = 0 bis 2 und
R = Phenyl oder
X = Br oder Cl
n = 0 bis 2 und
R = Phenyl oder
bedeutet, enthalten.
Die Wirkstoffe lassen sich nach literaturbekannten Verfahren
durch Halogenierung und anschließende Oxydation der entsprechenden
Cyanimidodithiokohlensäure-monoestersalze herstellen (z. B.
US-PS 37 36 328; Z. Chem. 20 (1980) 370.
Sie wirken überraschenderweise hervorragend gegen holzzerstörende
und auch holzverfärbende Pilze, sind UV-stabil und besitzen
außerdem nur geringe Toxizität und kaum Eigengeruch. Die erfindungsgemäße
Wirkung tritt bereits bei Konzentrationen von 0,3
bis 1,1 kg Wirkstoff/m³ Holz in voller Höhe auch bei Belastung
ein. Die Wirkstoffe sind in organischen Lösungsmitteln ausreichend
löslich und dringen gut in das Holz ein. Sie sind somit für den
notwendigen Tiefenschutz gut geeignet.
Die erfindungsgemäßen Holzschutzmittel können neben den üblichen
organischen Lösungsmitteln wie Aromaten, Aliphaten und Cycloaliphaten
hydrophobierende und holzfreundliche Bestandteile wie
Paraffine, Silikonöle oder -harze, Leinöl, Leinölfirniß, Alkydharze,
Vinylharze, chlorierte Vinylharze und/oder andere lösliche
polymere Stoffe z. B. Harze, Bitumen, Teeröle oder synthetische
Polymere, enthalten.
Für praktische Holzschutzzwecke unter Beachtung der Anforderungen
bezüglich Dauerwirkung und Sicherheit enthalten die erfindungsgemäßen
Holzschutzmittel mindestens einen erfindungsgemäßen
Wirkstoff in Konzentrationen von 0,1 bis 10, vorzugsweise von
0,2 bis 3 Masseanteilen in Prozent. Sie können zusätzlich bekannte
Wirkstoffe wie Tributylzinnoxid, Dichlofluanid, Methylenbisrhodanid,
und/oder andere enthalten, wobei Kombinationen mit
bläuewirksamen Mitteln besonders zu empfehlen sind.
Nachstehend wird die Erfindung an Beispielen erläutert, ohne
sie dadurch einzuschränken.
Die Ergebnisse werden in Form von Tabellen dargestellt, in
denen die jeweils zum Einsatz gelangenden Wirkstoffe die in
Tabelle 1 genannte Bedeutung besitzen und die verwendeten Konzentrationen
sowie die Bonitur angegeben sind. Außerdem wurden
einige Holzschutzmittelrezepturen bei diesen Prüfungen verwendet,
die mit ihren Kurzbezeichnungen genannt werden. Die Testung
erfolgt in den laut Versuchsbeschreibung angegebenen
Konzentrationen.
Rezeptur 1 | |
Wirkstoff 1|2% | |
Chlorbenzol | 15% |
p-Dichlorbenzol | 20% |
o-Dichlorbenzol | 15% |
Benzin 140/160 | 48% |
Rezeptur 2 | |
Wirkstoff 2|1,8% | |
o-Dichlorbenzol | 20% |
p-Dichlorbenzol | 20% |
Benzin 140/180 | 40% |
Schweröl | 18,2% |
Rezeptur 3 | |
Wirkstoff 3|3% | |
C₈-Aromatengemisch | 52% |
Benzin 140/180 | 40% |
Paraffin | 2% |
Montanwachs | 3% |
Rezeptur 4 | |
Wirkstoff 4|2% | |
Xylol | 65% |
Benzin 140/180 | 20% |
Silikonöl | 1% |
Vinylharz | 5% |
Chlorbenzol | 7% |
Rezeptur 5 | |
Wirkstoff 4|0,5% | |
Methylenbisrhodanid | 0,3% |
Xylol | 26% |
Benzin 140/180 | 60% |
Leinöl | 10% |
Alkydharz | 2,7% |
Sicoativ | 1% |
Rezeptur 6 | |
Wirkstoff 5|0,8% | |
Dichlofluanid | 0,2% |
Xylol | 24% |
Benzin 140/180 | 60% |
Chlorparaffin | 10% |
Polystyrol | 2% |
Paraffin | 3% |
Rezeptur 7 | |
Wirkstoff 4|1% | |
C₈-Aromatengemisch | 79% |
Benzin 180/210 | 10% |
Chlorparaffin | 8% |
Polystyrol | 2% |
Rezeptur 8 | |
Wirkstoff 1|0,5% | |
Tributylzinnoxid | 0,8% |
Chlorbenzol | 50% |
Xylol | 30% |
chloriertes Polyethylen | 3% |
Benzin 140/180 | 15,7%% |
Rezeptur 9 (bekannt) | |
Pentachlorphenol|6% | |
Xylol | 59% |
Benzin 180/210 | 30% |
Paraffin | 5% |
Rezeptur 10 (bekannt) | |
Tributylzinnoxid|1,2% | |
Chlorbenzol | 10% |
p-Dichlorbenzol | 20% |
o-Dichlorbenzol | 20% |
Benzin 140/180 | 40% |
Montanharz | 8,8% |
Schliffholzpappe in der Abmessung 4,5×13,4 cm wird mit 2,12 g
Probelösung in der angegebenen Konzentration getränkt und getrocknet.
Anschließend werden die Pappen im Xenontestgerät mit
UV-Strahlung belastet. Die Belastung erfolgt in mehreren Stufen.
Nach dieser Behandlung müssen die Pappen vor der biologischen
Testung angefeuchtet werden. Die Beimpfung erfolgt mit einer
Sporensuspension des Testpilzes Pullularia pullulans. Die beimpfte
Pappe wird zum Bebrüten in eine feuchte Kammer eingelegt
und bei einer Temperatur von 20 bis 26°C im Brutschrank aufbewahrt.
Die Auswertung erfolgt nach 10 Tagen.
Boniturschema:
1 = starker Befall
2 = mittlerer Befall
3 = geringer Befall
4 = kein Befall
1 = starker Befall
2 = mittlerer Befall
3 = geringer Befall
4 = kein Befall
In Tabelle 2 sind die erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt.
Holzklötzchen - Prüfkörper wurden im Volltränkverfahren mit
unterschiedlichen Mengen der angeführten Rezepturen beladen.
Ein Teil der Prüfkörper wurde anschließend einer Auslaugung
durch Wasserlagerung unterworfen. Anschließend wurden alle
Prüfkörper dem Angriff durch Pilze aus der Gruppe der Basidiomyceten
bzw. Ascomyceten ausgesetzt.
In Tabelle 2 sind die Grenzwerte in kg Gesamtwirkstoff/m³
Holz angegeben, die einen Pilzbefall der Prüfkörper sicher
verhindern. Dabei bedeutet a.A ohne, m.A. mit Wasserauslaugung.
Claims (3)
1. Neue ölige Holzschutzmittel mit breitem Wirkungsspektrum,
vorzugsweise gegen holzzerstörende und holzverfärbende
Pilze, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben üblichen
Formulierungshilfsstoffen und gegebenenfalls neben bekannten
fungizid wirksamen Bestandteilen als Wirkstoffe substituierte
Thiadiazole der allgemeinen Formel
in der
X = Brom oder Chlor,
n = 0 bis 2 und
R = Phenyl oder einen Rest stehen, enthalten.
X = Brom oder Chlor,
n = 0 bis 2 und
R = Phenyl oder einen Rest stehen, enthalten.
2. Neue ölige Holzschutzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie die Wirkstoffe vorzugsweise in Konzentrationen
von 0,1 bis 5 Masseanteilen in Prozent enthalten.
3. Neue ölige Holzschutzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie neben üblichen organischen Lösungsmitteln
hydrophobierende Zusätze in Mengen von 1 bis 10 Masseanteilen
in Prozent in Form von festen Paraffinen, chlorierten Paraffinen
oder Silikonöl und/oder 0,5 bis 20 Masseanteilen in Prozent
Bindemittel wie Leinöl, Leinölfirniß, Alkydharze, Vinylharze,
chlorierte Vinylharze und/oder lösliche polymere Stoffe
wie Harze, Bitumen oder Teeröle enthalten.
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---|---|---|---|
DD33686290A DD291284A5 (de) | 1990-01-02 | 1990-01-02 | Neue oelige holzschutzmittel |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1990
- 1990-01-02 DD DD33686290A patent/DD291284A5/de not_active IP Right Cessation
- 1990-11-16 DE DE19904036508 patent/DE4036508A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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