DE750180C - Verfahren zur Herstellung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SchaedlingsbekaempfungsmittelnInfo
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- DE750180C DE750180C DEU14570D DEU0014570D DE750180C DE 750180 C DE750180 C DE 750180C DE U14570 D DEU14570 D DE U14570D DE U0014570 D DEU0014570 D DE U0014570D DE 750180 C DE750180 C DE 750180C
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Es wurde gefunden, daß man Schädlingsbekämpfungsniittel
von großer Wirksamkeit dadurch herstellen kann, daß man Rotenon enthaltende pflanzliche Drogen mit ö, ε-ungesättigten
α-y-Diketocarbonsäureestern der allgemeinen Formel
R,
R.
R.
R*
t \
= C —CO —CH,-CO —COOR,
extrahiert, worin R1 einen organischen Rest,
R2 den gleichen oder einen verschiedenen organischen Rest oder Wasserstoff, R4 einen
Alkylrest oder Wasserstoff und R3 einen organischen Rest bedeuten.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Ester ist in Beilsteins Handbuch,
4. Aufl. (1921), Bd. 3, S. 763 bis 765,
und 4. Aufl. (1929), Ergänzungsbände 3 und 4, S. 206, beschrieben. Die Ester liegen stets als
Mischung von zwei Isomeren vor, und zwar der Enolforai mit der oben wiedergegebenen
Ketoform, die nach neueren Feststeilungen als
ringförmige Dihydropyronform angesehen werden muß. Zwischen beiden besteht folgendes
Gleichgewicht:
Il
CH CH
R1
R,
R,
= C-CO-
-CO —COOR, ^zzr:
C-COORn
Als Ausgangsstoffe für die. Schädlingsbekämpfungsmittel kommen verschiedene Rotenon
und andere insektizide A^erbindungen, wie Deguelin, Tephrosin und Toxicarol, enthaltende
Pflanzen der Derrisarten, z. B. Derriseliptica,
derLanchocarpusart, z. B. Lancho-
carpus Nicou, und der Craccaart, ζ. B. Cracca virginiana, in Betracht.
Die Extraktion dieser Pflanzen kann unter gewöhnlichen Bedingungen, zweckmäßig bei
Temperaturen zwischen 30 und 200°, da wesentlich höhere Temperaturen Zersetzungen
des Lösungsmittels verursachen, durchgeführt werden. Zweckmäßigerweise arbeitet man
jedoch insbesondere bei höheren Temperatüren in einer inerten Atmosphäre z. B. aus
Stickstoff oder Kohlensäure.
Es ist bereits bekannt, Schädlingsbekämpfungsmittel dadurch herzustellen/ daß Rotenon
enthaltende pflanzliche Drogen mit Tetrachlorkohlenstoff, Aceton, Äther oder Chloroform extrahiert werden und die erhaltenen
Lösungen durch kolloidale Gele absorbiert werden. Diese bekannten Extraktionsmittel sind nicht nur definitionsgemäß leicht
ao flüchtig', sondern darüber hinaus brennbar und gesundheitsschädlich und können deshalb
für die Schädlingsbekämpfung in geschlossenen Räumen, insbesondere im Haushalt, nicht
ohne Gefahr angewandt werden. Dagegen haben die erfindungsgemäß zu verwendenden
Extraktionsmittel einen wesentlich höheren Siedepunkt, sind nicht oder nur schwer
brennbar und für Menschen vollkommen unschädlich. Sie lassen sich deshalb für die Bekämpfung
von Schädlingen aller Art auch in Häusern verwenden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Extrakte enthalten das Rotenon und die anderen insektiziden
Bestandteile der extrahierten Pflanzen in hoher Konzentration, Es ist deshalb zweckmäßig,
diese Extrakte vor der Verwendung mit flüssigen Kohlenwasserstoffen zu verdünnen.
\^orteilhafterweise lassen sich auch \ solche Extrakte ausscheidungslos in flüssigen
Kohlenwasserstoffen lösen und ergeben gut , versprühbare Lösungen.
! Es ist bereits bekannt, Schädlingsbekämpj fungsmittel gelöst in flüssigen Kohlenwasserj
stoffen anzuwenden. Infolge der Flüchtigkeit der Kohlenwasserstoffe bleiben aber nach
ihrem Verdampfen die Extraktstoffe trocken zurück. Ihre insektizide Wirksamkeit ist in
diesem Zustande wesentlich vermindert. Außerdem können die trockenen Extraktstoffe
leicht von der Stelle, auf die sie aufgetragen worden sind, entfernt oder weggeblasen werden.
Bei Anwendung von erfindungsgemäßen Extraktionsmitteln im Gemisch mit flüchtigen
Kohlenwasserstoffen verbleibt nach dem Verdampfen der Kohlenwasserstoffe ein Film aus
dem Extraktionsmittel, der die insektizid wirkenden Extraktstoffe trägt. In diesem Film
bleiben die Extraktstoffe völlig wirksam. Außerdem können sie viel schwerer entfernt
werden.
ι. ι Teil trockene gepulverte Derriswurzel,
die 5°/0 Rotenon enthält, wird mit 4 Teilen
Mesityloxydoxalat-n-butylester von der folgenden Formel
CO-CH2-CO—-COO —C4H1
innig vermischt. Die so gebildete Paste wird ι Stunde lang· auf ioo° C erhitzt und der Extrakt
entfernt. Der erhaltene Extrakt hat eine rötlichgelbe Farbe und enthält etwa 0,8 °/o Rotenon.
2. ι Teil trockene gepulverte Derris-elliptica-Wurzel,
die 5°/0 Rotenon enthält, wird
mit 5 Teilen Mesityloxydoxalat-n-butylester vermischt und die Mischung in einer Stickstoff-
oder Kohlensäureatmosphäre 1J2 Stunde
auf 1500 erhitzt, worauf der Extrakt abgetrennt
wird.
3. 4 Teile gepulverteDerris-elliptica-Wurzel
mit 5 °/0 Rotenon werden mit 5 Teilen Äthyl-3-methylhepten-2-on-oxalat
von folgender Formel
CH3
n — CsH7CH = C —COCH2COCO OC2H5
mazeriert und nach Beispiel 1 aufgearbeitet. Der erhaltene Extrakt hat eine tiefe strohgelbe
Farbe, geht aber in Petroleum in eine farblose Lösung über.
Die nach den Beispielen hergestellten Extrakte können mit geeigneten Lösungsmitteln,
insbesondere flüssigen Kohlenwasserstoffen und deren Gemischen, z. B. Petroleum, vermischt
werden. Eine geeignete Mischung enthält z. B. einen Raumteil Extrakt und 24 Raumteile Petroleum und stellt ein fertiges
Schädlingsbekämpfungsmittel dar, das keinen unerwünschten Geruch aufweist, nicht gefärbt
ist und sich gut versprühen läßt.
Die Wirksamkeit der neuen Schädlingsbekämpfungsmittel wurde auf folgende Weise
ermittelt: Die Herstellung der Extrakte erfolgte durch Vermischen von 10 Teilen der zu
extrahierenden Pflanze mit 25 Teilen des Ex- no traktionsesters und halbstündiges Erhitzen
der erhaltenen Paste bzw. Dispersion auf ioo° C. Durch Filtration erhält man einen
strohgelben bis braunroten Extrakt, der in 4%ige Lösungen in desodorisiertem Petroli'um
übergeführt wurde, die gegebenenfalls nitriert wurden. Die durch Extraktion mit verschiedenen Estern erhaltenen und in Petroleum
gelösten Extrakte wurden in biologischen Versuchen an 5 Tage alten Hausfliegen
(mtisca domestica) auf ihre Wirksamkeit
untersucht. 100 Fliegen wurden in einem·
12,7 " l2>7 cm großen zylindrischen Drahtkäfig
untergebracht und jeder Käfig für sich der gleichen Menge eines feinversprühten oder vernebelten Schädlingsbekämpfungsmittels
ausgesetzt. Dies geschah durch Anwendung eines winkelförmigen Rohres von 15,2 cm Durchmesser und 30,5 cm Schenkellange.
Das winkelförmige Rohr wurde mit einem Schenkel senkrecht zum Boden angeordnet. Der Fliegenkäfig wurde hierauf an
der Spitze des senkrechten Schenkels aufgehängt, während der Zerstäuber an dem anderen
Ende des Winkels angeordnet wurde. 5 ecm des Extraktes oder des verdünnten
Esters wurden in das untere Ende des Rohres eingeführt, wobei ein hochdisperser rauchähnlicher
Nebel entstand, der durch den Fliegenkäfig getrieben wurde. Der so mit dem Schäd- Go
lingsbekämpfungsmittel behandelte Fliegenkäfig wurde hierauf 24 Stunden stehengelassen,
worauf die Anzahl der toten Fliegen bestimmt wurde. Als tote Fliegen wurden auch die gelähmten
Fliegen gezählt, die nach 24 Stunden 6g
noch nicht fähig waren, zu fressen. Sämtliche Versuche wurden sowohl mit den als Extraktionsmittel
verwendeten Estern allein, die an sich insektizide Eigenschaften haben, als auch
mit den mit diesen Estern hergestellten Rotenonextrakten durchgeführt. Die Ergebnisse
gehen aus der Tabelle hervor.
Als Extraktionsmittel verwendete Ester
A. Derriswurzelextrakte
1. Mesityloxydoxalatethylester
2. Mesityloxydoxalat-n-butylester
3. Mesityloxydoxalatisobutylester
4. Mesityloxydoxalatester des sekundären Amylalkohols
5. Mesityloxydoxalatcyclohexylester .... *
6. Mesityloxydoxalattetrahydrofurfurylester
7. Acetalacetonoxalat-n-butylester
8. n-Butyralacetonoxalatethylester .'
9. s-Methyl^-penten^-on-oxalatethylester
10. 3-Methyl-3-hepten-2-on-oxalatethylester
11. Tetrahydroacetophenonoxalatethylester
B. Cracca-virginiana-Wurzelextrakt ion
12. Mesityloxydoxalat-n-butylester .....'
C. Cube-Wurzelextraktion .13 Mesityloxydoxalat-n-butylester
Prozent | »Tote« |
Ester ; allein j |
Rotenon- Extrakt |
9 | 100 |
30 16 |
100 . 100 |
53 ! | 100 |
17 4 8c |
100 85 100 |
6 45 |
95 85 |
2- I | 100 |
-4 ! | 98 |
67
62
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man Rotenon enthaltende pflanzliche Drogen mit ^-ε-ungesättigten a-y-Diketocarbonsäureestern der allgemeinen Formel>C = C — CO — CH2-CO-COOR3extrahiert, worin R1 einen organischen Rest, R2 den gleichen oder einen verschiedenen organischen Rest oder Wasserstoff, R4 einen Alkylrest oder Wasserstoff und R3 einen organischen Rest bedeuten.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet, daß man in einer inerten Atmosphäre extrahiert.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die gewonnenen Extrakte in flüssigen Kohlenwasserstoffen löst.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften Betracht gezogen worden.inSEHLlN. GEDRUCKT IN DER REIGHSDRUCKEUE1
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU14570D DE750180C (de) | 1938-12-28 | 1938-12-28 | Verfahren zur Herstellung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU14570D DE750180C (de) | 1938-12-28 | 1938-12-28 | Verfahren zur Herstellung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE750180C true DE750180C (de) | 1945-01-16 |
Family
ID=7568661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU14570D Expired DE750180C (de) | 1938-12-28 | 1938-12-28 | Verfahren zur Herstellung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE750180C (de) |
-
1938
- 1938-12-28 DE DEU14570D patent/DE750180C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
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