AT143664B - Blausäure (oder Giftgas) entwickelnde Tabletten oder Pulvergemische. - Google Patents

Blausäure (oder Giftgas) entwickelnde Tabletten oder Pulvergemische.

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AT143664B
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  Blausäure (oder Giftgas) entwickelnde Tabletten oder Pulvergemische. 



    Es ist allgemein bekannt, dass gewisse Gase, wie insbesondere Blausäure, Phosphorwasserstoff, Azethylen usw., hohe toxische Wirkung auf tierische Schädlinge besitzen. Ferner ist auch bekannt, dass diese Gase aus Metallverbindungen des Giftgases durch Einwirkung von Säuren, sauren Verbindungen bzw. Wasser entwickelt werden. Trotzdem haben diese giftigen Gase keine weite Verbreitung in der Schädlingsbekämpfung gefunden. Der Grund liegt erstens in der technischen Schwierigkeit der Anwendung und zweitens darin, dass diese Gase in manchen Fällen bzw. gegen manche Schädlinge vollkommen versagen. Diese beiden Nachteile sind besonders an dem Beispiel der Blausäure klar zu erkennen.

   Die Blausäure wird zu Sehädlingsbekämpfungszweeken auf drei verschiedene Arten gewonnen : 1. aus Alkalizyaniden durch Einwirkung von Säure ; 2. aus Cyanealeium durch Einwirkung von Luftfeuchtigkeit ; 3. die Blausäure wird Stahlflaschen entnommen oder sie kommt als Kieselguraufsaugung zu Verwendung (Zyklon). 



  Die erste Methode hat den Nachteil, dass mit starker Mineralsäure gearbeitet werden muss und dass die Blausäure nicht quantitativ aus dem Cyanidsäuregemisch ausgetrieben wird, so dass ein schwer giftiger Rückstand resultiert, dessen Vernichtung nicht immer leicht ist. 



  Die Cyancalciummethode hat den Nachteil, dass die Blausäureentwicklung von Umweltsfaktoren, insbesondere von dem Grad der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur, abhängig ist, so dass bald höhere, bald niedrigere Blausäurekonzentrationen erzielt werden. Die dritte Methode hat übrigens wie die erste Methode den Nachteil der gefährlichen Handhabung ; nur mit Gasmasken versehene Spezialarbeiter können zur Durchführung dieser Methode herangezogen werden. 



  Der obenerwähnte zweite Nachteil bei der Vergasung (unverlässliche Wirkung) geht daraus hervor, dass manche Schädlinge, z. B. Sehildläuse, schon durch Blausäurekonzentrationen von 0'2 Vol% HCN abgetötet werden, während andere Schädlinge, z. B. Kornkäfer, gewisse Raupen usw., noch Konzentrationen von 1-2 Vol% HCN ohne weiteres vertragen. Es wurde gefunden, dass dieses Versagen der Giftgaswirkung meist mit der Fähigkeit dieser Schädlinge, ihre Atemintensität zu verringern, zusammenhängt.   
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 tätigkeit erhöht wird. In Kenntnis dieser Tatsache wurde auch schon, beispielsweise in den deutschen Patentschriften Nr. 514775 und Nr. 568591, vorgeschlagen, solche die Atemintensität steigernde Gase 
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 erwähnten Nachteile der unter 3. erwähnten   Metliode.   



   Das   erfindungsgegenständliche   Verfahren zur Bekämpfung tierischer Schädlinge, u. zw. von Insekten sowie auch höherer Tiere, bei dem keine direkte Anwendung gasförmiger Stoffe erfolgt, schaltet die oben aufgezählten Nachteile aus und zeigt überdies erhöhte   verlässliche   Wirksamkeit, ist daher zur   Schädlingsbekämpfung   in hervorragendem Masse geeignet. 



   Das Vertilgungsmittel nach der Erfindung besteht z. B. aus Alkalizyaniden, einem Stoff, der ein an sich ungiftiges, aber ein die Atmungsgrösse steigerndes Gas abzugeben geeignet ist, und schliesslich aus einer Verbindung, die mit Wasser genügende Mengen Wasserstoffionen in Lösung schickt, um einer- 
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 sein muss, erfüllt noch den Zweck, dass es das Giftgas quantitativ aus der Mischung austreibt, so dass keine giftigen   Rückstände   zurückbleiben. Nachstehendes Beispiel soll die Erfindung näher kennzeichnen bzw. erklären. 

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 gehemmt werden, so können der Mischung ausserdem noch   wasserunlösliche   inerte Stoffe, wie Stärke, Talkum usw., beigefügt werden.

   Die   Mischung   wird entweder in ein mit etwa   0'5 l   Wasser gefülltes Gefäss geworfen, wobei die Gasentwicklung sofort einsetzt, oder aber, falls es sich darum handelt, längere Zeit nur eine geringe Gaskonzentration einwirken zu lassen (Glashaus, Bodendesinfektion   usw.),   an der Luft stehen gelassen, wobei nur die Luftfeuchtigkeit zur Gasentwicklung bzw. Gasentbindung verwendet wird. 



   Um zu verhindern, dass die Metallfolien vorzeitig durch die Luftfeuchtigkeit zersetzt werden, sind diese Metallfolien herstellungsgemäss in Papier oder ähnliche Stoffe gehüllt und in Paraffin od. dgl. getaucht, welche Hülle bei Gebrauch erst zu entfernen ist. 



   Bei vorgenommenen Versuchen hat sich ergeben, dass 1. die bereits bekannte hohe Wirkung von 
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 Mittel in vollem Masse eintritt, ohne dass aber dieses Verfahren die grossen Nachteile der direkten Verwendung gasförmiger Stoffe hätte ; 2. dass die Aufbewahrung und Verwendung der geeignet verpackten Mischung mit keinerlei persönlicher Gefahr für den Verwahrer bzw. Anwender verbunden ist und dass 
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 des Giftgases aus der Mischung verbürgt erscheint und somit keinerlei giftige   Rückstände   zurückbleiben. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Blausäure (oder Giftgas) entwickelnde Tabletten oder   Pulvergemisehe,   dadurch gekennzeichnet, dass sie aus zur   Blausäure   (Giftgas) entwicklung geeigneten Cyanverbindungen (Verbindungen) und 
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 von Säuren oder sauren Salzen Kohlensäure entwickeln.

Claims (1)

  1. 2. Tabletten oder Pulvergemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Natriumbikarbonat, Natriumcyanid und Weinsäure bestehen.
    3. Tabletten oder Pulvergemisehe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einer Metallfolie verpackt sind.
AT143664D 1934-09-13 1934-09-13 Blausäure (oder Giftgas) entwickelnde Tabletten oder Pulvergemische. AT143664B (de)

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