CH504872A - Verwendung von Methylenchlorid gegen Kokzidien-Oozysten und Wurmeier - Google Patents

Verwendung von Methylenchlorid gegen Kokzidien-Oozysten und Wurmeier

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CH504872A
CH504872A CH899867A CH899867A CH504872A CH 504872 A CH504872 A CH 504872A CH 899867 A CH899867 A CH 899867A CH 899867 A CH899867 A CH 899867A CH 504872 A CH504872 A CH 504872A
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methylene chloride
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CH899867A
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Roehner Gottfried
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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    • A01N29/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing halogenated hydrocarbons
    • A01N29/02Acyclic compounds or compounds containing halogen attached to an aliphatic side-chain of a cycloaliphatic ring system

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Description


  
 



  Verwendung von Methylenchlorid gegen Kokzidien-Oozysten und Wurmeier
Die Abtötung von Organismen mit festen Schutzhüllen durch Desinfektionsmittel bereitet im allgemeinen Schwierigkeiten, da die verwendeten Desinfektionsmittel nicht in das Innere der Organismen eindringen können. Insbesondere ist dies der Fall bei Kokzidien in Oozystenform und Wurmeiern, die durch eine lipoidhaltige Keratinhülle gegen alle Desinfektionsmittel ausgezeichnet geschützt sind. Kokzidien, die Erreger der Kokzidiose, sind Protozoen und Schmarotzer, die bei allen Geflügelarten und Vögeln sowie bei vielen Kleintieren, insbesondere Kaninchen, vorkommen.



   Aufgrund früherer Versuche wurde ein Desinfektionsmittel geschaffen, das als Grundlage einen hohen Anteil an Schwefelkohlenstoff enthielt, dem entsprechende keimtötende Mittel zugesetzt waren. Mit Hilfe dieses Desinfektionsmittels konnten Kokzidien und Wurmeier dadurch vernichtet werden, dass die Schutzhülle durch den Schwefelkohlenstoff aufgelöst wurde, wodurch die bioziden Substanzen oder keimtötenden Mittel in das Innere eindringen konnten. In der Literatur ist angegeben, dass bei der Desinfektion von Geflügelställen und Geräten Kokzidien-Oocysten sowie Wurmeier nur von solchen Desinfektionsmitteln erfasst werden, die Schwefelkohlenstoff enthalten.



   Die Verwendung von Schwefelkohlenstoff bringt jedoch schwerwiegende Nachteile, da Schwefelkohlenstoff auch in geringer Konzentration bereits schwere gesundheitliche Schäden hervorruft. Dazu kommt seine äusserst hohe Feuergefährlichkeit und die Gefahr der Ausbildung von explosiven Gemischen mit Luft.



   Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, den giftigen und feuergefährlichen Schwefelkohlenstoff durch andere Substanzen zu ersetzen, die in gleicher Weise wie Schwefelkohlenstoff die Schutzhülle der Kokzidien-Oocysten und Wurmeier durchdringen und dadurch die Voraussetzung für die Abtötung dieser Krankheitserreger schaffen, die aber anderseits ungiftig und nichtentzündlich sind.



   Es wurde überraschenderweise gefunden, dass niedere Chlorkohlenwasserstoffe, insbesondere Methylenchlorid (beispielsweise auch im Gemisch mit Trichlor äthylen und Trichloräthan), den Anforderungen vollständig genügen, die an ein gegenüber Kokzidien Oocysten und Wurmeiern wirksames Desinfektionsmittel gestellt werden.



   Hierbei kann Methylenchlorid allein angewendet werden. Wird es mit Kokzidien und Wurmeiern in Berührung gebracht, so dringt es durch die Schutzhülle ein, und man beobachtet, dass die Zellen wahrscheinlich auf mechanischem Wege gesprengt werden. Vorzugsweise wird das Methylenchlorid jedoch zusammen mit darin gelösten bioziden Substanzen verwendet. Unter bioziden Substanzen versteht man beispielsweise keimtötende Mittel, wie Phenole, Chlorphenole, Kresole, quartäre Ammoniumverbindungen oder andere ähnlich wirkende Stoffe, sowie Insektizide oder Kontaktinsektizide, wie DDT, Hexachlorcyclohexan, Octachlordipropyläther,   O,OaDimethyl-s-( 1 ,2-dicarbäthoxyäthyl)-dithio-    phosphat und ähnliche Substanzen.



   Vorzugsweise liegen die Desinfektionsmittel gemäss der Erfindung in wässriger Emulsion vor, wobei die Wasserhülle ein Verdampfen des niedrigsiedenden Chlorkohlenwasserstoffes verhindert, bevor das Desinfektionsmittel auf die   abzutötenden    Keime eingewirkt hat. Vorzugsweise beträgt die Konzentration der Emulsion etwa   5 %.   



   Damit die Desinfektionsmittel stabile Emulsionen bilden, enthalten sie vorzugsweise Emulgatoren, wie Seifen und/oder andere oberflächenaktive Substanzen, beispielsweise Polyoxyäthylensorbitanoleat, Natriumlauryläthersulfat, Triäthanolaminpalmitinsulfonat und dergleichen. Schliesslich hat sich bei den Desinfektionsmitteln gemäss der Erfindung ein Gehalt an Netzmitteln als günstig erwiesen. Die Netzmittel bewirken, dass die wässrige Emulsion tief in die zu desinfizierenden Flächen, z. B. den Holzboden, die Sitzstangen und Kotbretter, die Wände und die Decken der Ställe usw., eindringt, wodurch die Kokzidien und Wurmeier besser erfasst und abgetötet werden können.  



   Es sei darauf hingewiesen, dass das Desinfektionsmittel gemäss der Erfindung ausschliesslich äusserlich angewendet wird.



   Neben den niederen chlorierten Kohlenwasserstoffen, insbesondere dem Methylenchlorid, hat sich überraschenderweise auch ein Zusatz von Methanol als günstig erwiesen. Die Ursache für die gefundene Wirkungssteigerung ist jedoch noch nicht vollständig bekannt.



   In den nachstehenden Beispielen ist die Zusammensetzung einiger Desinfektionsmittel gemäss der Erfindung angegeben.



   Beispiel 1
Methylenchlorid . . . . . . 60,0%
Methanol . . . . . . . . . 12,0%
Kalium-Tallöl-Seife . . . . . . 15,0%    (α    + ss)-3,5,5-Trimethyl-2-cyclo hexen-1-on . . . . . . . . 1,0%
2,6-Dimethylocten-al-8 . . . . 0,5%
Natriumlauryläthersulfat . . . 2,0%
Polyoxyäthylensorbitanoleat . . . 2,0%
Triäthanolaminpalmitinsulfonat . 3,0% p-Chlor-m-Kresol . . . . . . . 0,6% p-Chlor-m-Xylenol . . . . . . 0,4%
Dichlorxylenol . . . . . . . . 0,5%
Hexachlorcyclohexan . . . . . 2,5%
Triäthanolamin . . . . . . 0,5%    100,0%   
Beispiel 2
Methylenchlorid . . . . . . . 50,0%
Trichloräthylen . . . . . . . 10,0%
Methanol . . . . . . . . . 12,0%
Triäthanolamin . . . . . . . 0,5%    (α    + ss)-3,5,5-Trimethyl-2-cyclo hexen-1-on . . . . . . . . 1,2%
2,6-Dimethylocten-al-8 . . . .

  . 0,5%
Monoäthanolaminlauryläthersulfat . 7,5%
Testbenzin . . . . . . . 12,5% p-Chlor-m-Kresol . . . . 0,6% p-Chlor-m-Xylenol . . . . . 0,4%
Dichlorxylenol . . . . . . . . 0,3%
DDT (Dichloridphenyltichloräthan) . 3,5%
Octachlordipropyläther . . . . . 1,0%    100,0 %   
Beispiel 3
Methylenchlorid . . . . . . 50,0%
1,1,1-Trichloräthan . . . . . . 10,0%
Methanol . . . . . . . . . 13,2%
3,5,5-Trimethyl-2-cyclohexen-1-on . 1,0%
Triäthanolamin . . . . . . . 0,5%
Triäthanolaminoleat . . . . . . 1,0%
Monoäthanolaminlauryläthersulfat . 5,0%
Testbenzin . . . . . . . . . 5,0%
Kalium-Tallöl-Seife . . . . . . 10,0%
2,6-Dimethylocten-al-8 . . . 0,5% p-Chlor-m-Kresol . . . . . . . 0,6% p-Chlor-m-Xylenol . . 0,4%
Dichlorxylenol . . . . . . . . 0,3%
O,O,-Dimethyl-s-(1,2-dicarbäthoxy  äthyl)-dithiophosphat . . . 

  . 2,5 %    100,0 %   
Beispiel 4
Die in den Beispielen 1 bis 3 angegebenen Desinfektionsmittel werden mit Wasser zu   5 S igen    Emulsionen verdünnt, versprüht und 15 Minuten auf Kokzidien Oocysten und Wurmeier einwirken gelassen. Nach dieser Zeit sind die Kokzidien-Oocysten und Wurmeier abgetötet, das heisst es findet gegenüber Vergleichsproben kein Sporulieren mehr statt.



   Die Kokzidien wurden aus dem Darm frisch geschlachteter Hühner durch Kochsalzanreicherung gewonnen. Die Wurmeier wurden aus Kot angereichert und dann in gleicher Weise wie die Kokzidien behandelt.



   Ausser gegen Kokzidien-Oocysten und Wurmeier ist das Desinfektionsmittel gemäss der Erfindung auch gegenüber Tuberkelbazillen wirksam, die in gleicher Weise dem Zugriff der üblichen Desinfektionsmittel entzogen sind. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verwendung von Methylenchlorid als Mittel zur Abtötung von Kokzidien-Oocysten und Wurmeiern.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verwendung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Methylenchlorid in Form einer wässrigen Emulsion anwendet.
    2. Verwendung nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Emulsion Emulgatoren und/oder Netzmittel enthält.
    3. Verwendung nach Patentanspruch oder einem der Unteransprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Mischung von Methylenchlorid mit Methanol anwendet.
    4. Verwendung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man mit dem Methylenchlorid zusammen noch mindestens eine andere biozide Substanz anwendet.
CH899867A 1966-07-01 1967-06-26 Verwendung von Methylenchlorid gegen Kokzidien-Oozysten und Wurmeier CH504872A (de)

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DER43621A DE1285093B (de) 1966-07-01 1966-07-01 Mittel zur Abtoetung von Kokzidien-Oocysten und Wurmeiern

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AT (1) AT261814B (de)
BE (1) BE700741A (de)
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DE (1) DE1285093B (de)
DK (1) DK120038B (de)
ES (1) ES342515A1 (de)
GB (1) GB1178757A (de)
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SE (1) SE331337B (de)

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NL6709118A (de) 1968-01-02
SE331337B (de) 1970-12-21
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