DE1091419B - Mittel zur Verhuetung des Austreibens von Hackfruechten - Google Patents

Description

• Mittel zur Verhütung des Austreibens von Hackfrüchten Die Erfindung betrifft neue Mittel zur Verhinderung des Austreibens bzw. Auskeimens von Hackfrüchten, insbesondere Kartoffeln.
• Es ist bekannt, Hackfrüchte zum Zwecke der Verhinderung oder Verzögerung des Austreibens während der Lagerung mit chemischen Substanzen, vornehmlich organischen Verbindungen, zu behandeln. Bedeutung erlangt haben in diesem Zusammenhang besonders Derivate der Carbaminsäure, Alkoxymethylnaphthaline sowie chlorierte Nitrobenzole. Als mehr oder minder wirksam sind ferner beschrieben worden Abkömmlinge verschieden substituierter niederer Fettsäuren, vornehmlich der Essigsäure, hochchlorierte niedere Kohlenwasserstoffe, Salizylsäurederivate, gewisse Fettalkohole und Maleinsäurehydrazid.
• Alle diese Verbindungen zeigen jedoch bei ihrer Anwendung als Keimhemmungsmittel oder bei ihrer Herstellung gewisse Nachteile, sei es, daß sie vom nahrungsmittelhygienischen Standpunkt nicht unbedenklich sind, sei es, daß zur Erzielung deutlicher Effekte hohe Aufwandmengen erforderlich sind, oder sei es, daß die chemische Synthese der Verbindungen verhältnismäßig kompliziert und kostspielig ist.
• Es wurde nun eine Gruppe von Verbindungen gefunden, die bei hervorragender keimhemmender Wirksamkeit die vorerwähnten Nachteile weitgehend vermeidet. Diese Verbindungen lassen sich durch die allgemeine Formel beschreiben, in der Ar einen Arylrest bedeutet, der unsubstituiert oder halogen-, alkyl- und/oder nitrosubstituiert sein kann, und in der R Wasserstoff oder einen Alkylrest und R' einen Alkylrest darstellt.
• Als aktive Stoffeim Sinne des Patentbegehrens kommen also z. B. in Frage: Benzolsulfon-N-monoäthylamid, Benzolsulfon-N-diisopropylamid, 3-Nitrobenzolsulfon-N-dimethylamid, 3-Chlorbenzolsulfon-N-monopropylamid, 2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-N-dimethylamid, 2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-N-diäthylamid, 2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-N-diisobutylamid, 3-Chlor-4-methylbenzolsulfon-N-dimethylamid, 2-Nitro-4-methylbenzolsulfon-N-dimethylamid, 3-N itro-4-methylbenzolsulfon-N-monomethylamid, a-Naphthalinsulfon-N-dimethylamid.
• Sulfonamide dieser oder ähnlicher Struktur haben zwar bereits gelegentlich auf anderen Gebieten, z. B. in der Pharmazie und der Schädlingsbekämpfung, Anwendung gefunden, jedoch ist bisher nicht erkannt worden, daß solche Verbindungen die Fähigkeit haben, als Keimungsinhibitoren zu fungieren. Es wurde nun gefunden, daß die chemischen Verbindungen der angegebenen Formel bei Hackfrüchten eine ausgesprochene Hemmung des Austreibens verursachen, die sie besonders für die Verhinderung des vorzeitigen oder unerwünschten Auskeimens von Kartoffeln geeignet erscheinen lassen. Hervorzuheben ist die einfache und billige verfahrenstechnische Zugänglichkeit der beschriebenen Wirkstoffe: Sie lassen sich im allgemeinen durch Kondensation chlorsulfonierter Aromate mit primären oder sekundären Aminen in einfacher Weise herstellen. Hinzu kommt, daß die chemische Struktur der durch die obige Formel beschriebenen Substanzen zu nahrungsmittelhygienischen Bedenken keinen Anlaß gibt.
• Für die Anwendung in der Praxis werden die Wirkstoffe zur Erreichung einer guten Verteilung in an sich bekannter Weise mit geeigneten Trägerstoffen, vorzugsweise solchen mineralischer Natur, kombiniert und als Stäube- oder Streumittel mit den Hackfrüchten in Kontakt gebracht. In geeigneten Flüssigkeiten gelöst, können sie auch als Spritzmittel oder als Aerosol appliziert werden. Schließlich können sie durch Hitzeeinwirkung verdampft und in dieser Form zur Einwirkung gebracht werden. Beispiel 1 Je 5 kg Kartoffeln der Sorte Aquila wurden mit je 10 g pulverförmiger Präparate, die 1 bzw. 5 °/0 2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-N-dimethylamid und 99 bzw. 95 % Talkum enthielten, eingepudert und 1/2 Jahr in einem Keller bei etwa 15°C in Glasgefäßen aufbewahrt. Während das Gesamtkeimgewicht der Kontrolle bei der Auswertung 307,5 g betrug, hatten die in der beschriebenen Weise behandelten Kartoffeln im gleichen Zeitraum keine Keime getrieben.
• Beispiel 2 In der gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurden Kartoffeln der Sorte Capella mit pulverförmigen Talkumpräparaten behandelt, die 1,2 und 5 % der unten aufgeführten Wirkstoffe enthielten. Die Auswertung hatte folgendes Ergebnis (0 = keine Wirkung, 1 = mäßige Keimhemmung, 2 = starke Keimhemmung, 3 = sehr starke Keimhemmung und 4 = völlige Keimhemmung)

  Wirkstoff Keimhemmung bei

  1 % ( z °% I 5 %

  Benzolsulfon-N-diisopropylamid ... 2 3 4

  3-Nitrobenzolsulfon-N-dimethyl-

  amid ........................ 1 2 2

  2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-

  N-methylamid ................ 1 1 2

  2,4,5-Trichlorbenzolsulfon-

  N-diäthylamid ................ 3 3 4

  2,4,5-Trichlorbenzol-N-düsobutyl-

  amid ........................ 1 1 2

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Mittel zur Verhütung des Austreibens von Hackfrüchten, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel in der Ar einen unsubstituierten oder halogen-, alkyl-und/oder nitrosubstituierten Arylrest, R Wasserstoff oder einen Alkylrest und R' einen Alkylrest bedeutet, gegebenenfalls in Kombination mit geeigneten Verteilungsmitteln und/oder Trägerstoffen.