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Desinfektions- und Konservierungsmittel Es wurde gefunden, daß quaternäre
stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen, die einen aliphatischen, nicht acylierten
Rest mit mindestens 6 ununterbrochenen Kohlenstoffatomen am Ring unmittelbar oder
über Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff mit dem Ring verbunden enthalten, stark
bakterizide und fungizide Wirkung zeigen und deshalb als Desinfektions- und Konservierungsmittel
Verwendung finden können. Der höhere aliphätische, nicht acylierte Rest dieser Verbindungen
kann gesättigt oder ungesättigt, gerade oder verzweigt und durch Substituenten,
wie die Hydroxylgruppe, substituiert sein. Er kann auch durch andere Atome, z. B.
ätherartig gebundenen Sauerstoff oder Schwefel, unterbrochen sein. Auch können die
übrigen Reste, z. B. der heterocyclische Ring, weitere Substituenten, wie z. B.
Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxylgruppen, Halogenatome u.dgl.tragen. Die genannten Produkte
sind ölige bis feste Stoffe, die in Wasser und Alkoholen löslich sind.
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Neben der bakterientötenden Wirkung besitzen die oben gekennzeichneten
quaternären Stickstoffverbindungen eine mehr oder weniger schaumbildende Wirkung.
Alle diese Eigenschaften, verbunden mit Geruchlosigkeit und relativer Ungiftigkeit
für den Menschen, machen die Verbindungen zu allgemein anwendbaren Desinfektions-
und Reinigungsmitteln. Sie sind besonders geeignet zur Desinfektion und Reinigung
von EB-, Trink- und Vorratsgeräten. Ihre Verwendung ist ferner angezeigt zur Reinigung
und Desinfektion von ärztlichen Instrumenten, Verbandstoffen und anderen Gebrauchsgegenständen
sowie von Wäsche u. dgl. Auch die Desinfektion von Fußböden und Wänden kann auf
diese Weise erfolgen. Die neuen Verbindungen lassen sich auch zur Desinfektion bzw.
Konservierung von Nahrungsmitteln, wie Obst, Gemüse u. dgl., verwenden. Auch zu
Konservierung, d. h. Ausschaltung von bakteriellen und autolytischen Zersetzungsvorgängen
von tierischem Material, wie z. B. Fleisch, Häuten, Blut, Drüsen oder sonstigen
Organen o. dgl., sind diese Verbindungen geeignet.
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Die neuen Substanzen lassen sich auch in Verdünnung mit hartem Wasser
verwenden, ohne an ihrer Wirkung einzubüßen. In den zur Desinfektion notwendigen
Verdünnungen greifen sie die Haut nicht im geringsten an und können deshalb auch
zur Desinfektion der Haut, insbesondere der Hände, Verwendung finden.
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Man hat bereits vorgeschlagen, basisch substituierte Amide höherer
Fettsäuren, z. B. Oleylpiperidinoäthylamid, löslichen, zur Schädlingsbekämpfung
geeigneten Verbindungen
zuzusetzen. Dabei soll die Wirksamkeit der
basischen Fettsäureamide insbesondere auf ihrem Vermögen, befallene Pflanzbnteile
zu benetzen und in dieselben einzudringen, sowie auf ihren eigenen bakteriziden
und für Kleinlebewesen toxischen Eigenschaften beruhen. Ferner sollen Verbindungen,
bei denen ein höherer Fettsäurerest esterartig über einen Alkylrest an das Stickstoffatom
einer heterocyclischen tertiären Base gehunden ist, zur Bekämpfung der durch Sporen
und Insekten hervorgerufenen Pflanzenkränkheiten bzw. zur Behandlung des Saatguts
oder zur Bekämpfung der genannten Krankheitserreger im Boden geeignet sein. Auch
sollen quaternäre Ammoniumsalze, bei denen wiederum der Rest einer höheren Fettsäure
esterartig mit einem am quaternären Stickstoffatom haftenden Alkylrest verknüpft
ist und die in erster Linie als Netz-, Schaum-, Dispergier- und Emulgiermittel bekanntgeworden
sind, als Desinfektions- und Insektenbekämpfungsmittel verwendbar sein. Auf Grund
des über die vorerwähnten Produkte, die alle den Rest einer höheren Fettsäure als
wesentlichen Bestandteil enthalten, Bekanntgewordenen war die Eignung der nach vorliegender
Erfindung zu verwendenden quaternären heterocyclischen Verbindungen, deren wesentlicher
Substituent ein nicht acylierter aliphatischer Rest mit mindestens 6 ununterbrochenen
Kohleristöffatomen ist; als Desinfektions- und Konservierungsmittel nicht vorauszusehen.
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Man erhält die oben gekennzeichneten quaternären heterocyclischen
Stickstoffverbindungen mit mindestens einem am Ring gebgndenen;aliphatischen, nicht
acylierten Rest mit mindestens 6 ununterbrochenen Kohlenstoffatomen nach den für
die Herstellung solcher quaternärer Ammoniumv erbindungen an sich bekannten Methoden,
beispielsweise das Dodecylbenzylpiperidiniumchlorid aus N-Dodecylpiperidin und Benzylchlorid,
das Dodecylallylpiperidiniumbromid aus N-Allylpiperidin und Dodecylbromid, das Dodecyl-,B-oxy
- y - propoxypropylpiperidiniumchlorid ausN-Dodecylpiperidin und ß-Oxy-y-propoxypropylchlorid,
das Geranylbenzylpiperidiniumchlorid aus N-Benzylpiperidin und Geranylchlorid, das
Dodecylgeranylpiperidiniumchlorid aus N-Dodecylpiperidin und beranylchlorid, das
Dodecylallyldecahydrochinoliniumbromid aus N-Dodecyldecahydrochinoün und Allylbromid,
das Dodecylglycidopiper-. idiniumchlorid aus N-Dodecylpiperidin und lypichlorhydrin,
das 6-Methoxychinoliniumeää'ecylbromid aus 6-Methoxychinolin und Dodecylbromid,
das Dodecylbenzylthioäthylpiperidiniumbromid aus N-Benzylthioäthylpiperidin und
Dodecylbromid, das Dodecylß-oxy-y-sulfhydrylpropylpiL)eridiniumbromi,d aus fl-Oxy-y-sulfhydrylpropylpiperidin
und Dodecylbromid, das Dodecyloxäthylpiperidiniumbromid aus N-Dodecylpiperidin und
Äthylenbromhydrin, das 6-Octoxychinoliniumbenzylchlorid aus 6-Octyloxychinolin und
Benzylchlorid, das 6-Hexylaminochinoliniumbenzylchlorid aus 6-Hexyläminochinolin
und Ben:zylchlorid, das Chinoliniumdodecylbromid aus Chinolin und. Dodecylbromid,
das 6-Methoxychinoliniumdodecoxymethylchlorid aus 6-MethoxychinolinundDodecoxymethylchlorid,
das 6-Chlorchinoliniumdodecoxymethylchlorid aus 6-Chlorchinolin und Dodecoxymethylchlorid,
das N-Benzylpiperidiniumdodecoxymethylchlorid aus N-Benzylpiperidin und Dodecoxymethylchlorid.
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Die genannten Substanzen töten Colibakterien und Staphylokokken innerhalb
kurzer Zeit in Konzentrationen, die zwischen i : iooo und i : iooooo schwanken und
hemmen das Wachstum der genannten Bakterien in noch geringeren Konzentrationen.
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Die oben gekennzeichneten quaternären heterocyclischen Verbindungen
können sowohl in Substanz wie auch in Lösung oder Emulsion Verwendung finden, gegebenenfalls
auch in Mischung miteinander oder mit anderen wirksamen oder inerten Stoffen.