DE682441C - Desinfektions- und Konservierungsmittel - Google Patents

Desinfektions- und Konservierungsmittel

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DE682441C
DE682441C DED69060D DED0069060D DE682441C DE 682441 C DE682441 C DE 682441C DE D69060 D DED69060 D DE D69060D DE D0069060 D DED0069060 D DE D0069060D DE 682441 C DE682441 C DE 682441C
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  • Desinfektions- und Konservierungsmittel Es wurde gefunden, daß quaternäre stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen, die einen aliphatischen, nicht acylierten Rest mit mindestens 6 ununterbrochenen Kohlenstoffatomen am Ring unmittelbar oder über Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff mit dem Ring verbunden enthalten, stark bakterizide und fungizide Wirkung zeigen und deshalb als Desinfektions- und Konservierungsmittel Verwendung finden können. Der höhere aliphätische, nicht acylierte Rest dieser Verbindungen kann gesättigt oder ungesättigt, gerade oder verzweigt und durch Substituenten, wie die Hydroxylgruppe, substituiert sein. Er kann auch durch andere Atome, z. B. ätherartig gebundenen Sauerstoff oder Schwefel, unterbrochen sein. Auch können die übrigen Reste, z. B. der heterocyclische Ring, weitere Substituenten, wie z. B. Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxylgruppen, Halogenatome u.dgl.tragen. Die genannten Produkte sind ölige bis feste Stoffe, die in Wasser und Alkoholen löslich sind.
  • Neben der bakterientötenden Wirkung besitzen die oben gekennzeichneten quaternären Stickstoffverbindungen eine mehr oder weniger schaumbildende Wirkung. Alle diese Eigenschaften, verbunden mit Geruchlosigkeit und relativer Ungiftigkeit für den Menschen, machen die Verbindungen zu allgemein anwendbaren Desinfektions- und Reinigungsmitteln. Sie sind besonders geeignet zur Desinfektion und Reinigung von EB-, Trink- und Vorratsgeräten. Ihre Verwendung ist ferner angezeigt zur Reinigung und Desinfektion von ärztlichen Instrumenten, Verbandstoffen und anderen Gebrauchsgegenständen sowie von Wäsche u. dgl. Auch die Desinfektion von Fußböden und Wänden kann auf diese Weise erfolgen. Die neuen Verbindungen lassen sich auch zur Desinfektion bzw. Konservierung von Nahrungsmitteln, wie Obst, Gemüse u. dgl., verwenden. Auch zu Konservierung, d. h. Ausschaltung von bakteriellen und autolytischen Zersetzungsvorgängen von tierischem Material, wie z. B. Fleisch, Häuten, Blut, Drüsen oder sonstigen Organen o. dgl., sind diese Verbindungen geeignet.
  • Die neuen Substanzen lassen sich auch in Verdünnung mit hartem Wasser verwenden, ohne an ihrer Wirkung einzubüßen. In den zur Desinfektion notwendigen Verdünnungen greifen sie die Haut nicht im geringsten an und können deshalb auch zur Desinfektion der Haut, insbesondere der Hände, Verwendung finden.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, basisch substituierte Amide höherer Fettsäuren, z. B. Oleylpiperidinoäthylamid, löslichen, zur Schädlingsbekämpfung geeigneten Verbindungen zuzusetzen. Dabei soll die Wirksamkeit der basischen Fettsäureamide insbesondere auf ihrem Vermögen, befallene Pflanzbnteile zu benetzen und in dieselben einzudringen, sowie auf ihren eigenen bakteriziden und für Kleinlebewesen toxischen Eigenschaften beruhen. Ferner sollen Verbindungen, bei denen ein höherer Fettsäurerest esterartig über einen Alkylrest an das Stickstoffatom einer heterocyclischen tertiären Base gehunden ist, zur Bekämpfung der durch Sporen und Insekten hervorgerufenen Pflanzenkränkheiten bzw. zur Behandlung des Saatguts oder zur Bekämpfung der genannten Krankheitserreger im Boden geeignet sein. Auch sollen quaternäre Ammoniumsalze, bei denen wiederum der Rest einer höheren Fettsäure esterartig mit einem am quaternären Stickstoffatom haftenden Alkylrest verknüpft ist und die in erster Linie als Netz-, Schaum-, Dispergier- und Emulgiermittel bekanntgeworden sind, als Desinfektions- und Insektenbekämpfungsmittel verwendbar sein. Auf Grund des über die vorerwähnten Produkte, die alle den Rest einer höheren Fettsäure als wesentlichen Bestandteil enthalten, Bekanntgewordenen war die Eignung der nach vorliegender Erfindung zu verwendenden quaternären heterocyclischen Verbindungen, deren wesentlicher Substituent ein nicht acylierter aliphatischer Rest mit mindestens 6 ununterbrochenen Kohleristöffatomen ist; als Desinfektions- und Konservierungsmittel nicht vorauszusehen.
  • Man erhält die oben gekennzeichneten quaternären heterocyclischen Stickstoffverbindungen mit mindestens einem am Ring gebgndenen;aliphatischen, nicht acylierten Rest mit mindestens 6 ununterbrochenen Kohlenstoffatomen nach den für die Herstellung solcher quaternärer Ammoniumv erbindungen an sich bekannten Methoden, beispielsweise das Dodecylbenzylpiperidiniumchlorid aus N-Dodecylpiperidin und Benzylchlorid, das Dodecylallylpiperidiniumbromid aus N-Allylpiperidin und Dodecylbromid, das Dodecyl-,B-oxy - y - propoxypropylpiperidiniumchlorid ausN-Dodecylpiperidin und ß-Oxy-y-propoxypropylchlorid, das Geranylbenzylpiperidiniumchlorid aus N-Benzylpiperidin und Geranylchlorid, das Dodecylgeranylpiperidiniumchlorid aus N-Dodecylpiperidin und beranylchlorid, das Dodecylallyldecahydrochinoliniumbromid aus N-Dodecyldecahydrochinoün und Allylbromid, das Dodecylglycidopiper-. idiniumchlorid aus N-Dodecylpiperidin und lypichlorhydrin, das 6-Methoxychinoliniumeää'ecylbromid aus 6-Methoxychinolin und Dodecylbromid, das Dodecylbenzylthioäthylpiperidiniumbromid aus N-Benzylthioäthylpiperidin und Dodecylbromid, das Dodecylß-oxy-y-sulfhydrylpropylpiL)eridiniumbromi,d aus fl-Oxy-y-sulfhydrylpropylpiperidin und Dodecylbromid, das Dodecyloxäthylpiperidiniumbromid aus N-Dodecylpiperidin und Äthylenbromhydrin, das 6-Octoxychinoliniumbenzylchlorid aus 6-Octyloxychinolin und Benzylchlorid, das 6-Hexylaminochinoliniumbenzylchlorid aus 6-Hexyläminochinolin und Ben:zylchlorid, das Chinoliniumdodecylbromid aus Chinolin und. Dodecylbromid, das 6-Methoxychinoliniumdodecoxymethylchlorid aus 6-MethoxychinolinundDodecoxymethylchlorid, das 6-Chlorchinoliniumdodecoxymethylchlorid aus 6-Chlorchinolin und Dodecoxymethylchlorid, das N-Benzylpiperidiniumdodecoxymethylchlorid aus N-Benzylpiperidin und Dodecoxymethylchlorid.
  • Die genannten Substanzen töten Colibakterien und Staphylokokken innerhalb kurzer Zeit in Konzentrationen, die zwischen i : iooo und i : iooooo schwanken und hemmen das Wachstum der genannten Bakterien in noch geringeren Konzentrationen.
  • Die oben gekennzeichneten quaternären heterocyclischen Verbindungen können sowohl in Substanz wie auch in Lösung oder Emulsion Verwendung finden, gegebenenfalls auch in Mischung miteinander oder mit anderen wirksamen oder inerten Stoffen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von quaternären heterocyclischen Stickstoffverbindungen, die am Ring unmittelbar oder über Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel einen aliphatischen, nicht acylierten Rest von- mindestens 6 ununterbrochenen Kohlenstoffatomen gebunden enthalten, als Desinfektions- und Konservierungsmittel.
DED69060D 1933-12-21 1934-11-02 Desinfektions- und Konservierungsmittel Expired DE682441C (de)

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DE682441C true DE682441C (de) 1939-10-14

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DED69060D Expired DE682441C (de) 1933-12-21 1934-11-02 Desinfektions- und Konservierungsmittel

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