DE2328310B2 - Bekämpfung von pflanzenschädlichen Organismen durch Phosphatide - Google Patents

Bekämpfung von pflanzenschädlichen Organismen durch Phosphatide

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DE2328310B2
DE2328310B2 DE2328310A DE2328310A DE2328310B2 DE 2328310 B2 DE2328310 B2 DE 2328310B2 DE 2328310 A DE2328310 A DE 2328310A DE 2328310 A DE2328310 A DE 2328310A DE 2328310 B2 DE2328310 B2 DE 2328310B2
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Ajinomoto Co Inc
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    • A01N57/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds
    • A01N57/10Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds having phosphorus-to-oxygen bonds or phosphorus-to-sulfur bonds
    • A01N57/12Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds having phosphorus-to-oxygen bonds or phosphorus-to-sulfur bonds containing acyclic or cycloaliphatic radicals

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Description

15
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bekämpfung von pflanzenschädlichen Organismen in der Landwirtschaft und im Gartenbau.
Verbindungen von Schwermetallen wie Kupfer, Quecksilber oder Arsen, sowie Organophosphorverbindüngen und Organoborverbindungen werden in der Praxis zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten angewandt Jedoch sind diese Mittel in vielen Fällen aufgrund ihrer Verunreinigung des Bodens, ihrer starken Phytotoxizität, der verbleibenden Toxizität in Erntefrüchten, der hohen Toxizität für Säugetiere und Reizeffekte auf die menschliche Haut und die Augen nicht zufriedenstellend.
In der GB-PS 4 31 759 sind Kontaktinsektizide mit iinem Gehalt an Lecithin als aktivem Bestandteil jo angegeben, wobei das Lecithin bevorzugt Sojalecithin oder Eilecitliin ist. Bei Verwendung eines Insektiziden ML'tels wird vorzugsweise das Lecithin in Form einer Suspension oder Emulsion mit einer Konzentration von 0,1 bis 0,2% in Wasser angewendet. js
Ferner beschreibt die US-PS 19 38 864 ein Mittel gegen Insekten und Pilzkrankheiten, das als aktiven Bestandteil Mineralöl enthält. Insbesondere werden darin Emulsionen angegeben, die als Emulgiermittel zur Emulgierung des Mineralöls Lecithin enthalten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann dabei das Lecithin in Form seines Kupfersalzes zur Anwendung gelangen.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren zur Bekämpfung von pflanzenschädlichen 4j Organismen durch Behandlung der Nutzpflanzen mit Phosphatiden, insbesondere mit Ei- oder Sojabohnen-Lecithin, als einzigem Wirkstoff, insbesondere in einer Phosphatid-Konzentration von mindestens 0,1 Gew.-%, wobei keine Probleme hinsichtlich Umweltverschmut- so zung, Toxizität gegenüber Säugetieren und Mensch auftreten und eine hohe fungizide Wirkung erzielt wird.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Nutzpflanzen mit Phosphatiden zum Zwecke der Pilz- oder Bakterienbekämpfung erfolgt. Yt
Anhand von ausgedehnten Untersuchungen wurde nämlich gemäß der Erfindung festgestellt, daß leicht zugängliche und billige Phosphatide, die als Nährsubstanzen bekannt sind, ausgezeichnete Schutzwirkungen gegenüber zahlreichen Pflanzenkrankheiten, wie Reis- M) rost und Reisblattflecken, d. h. die Hauptkrankheiten von Reispflanzen, Citrusmelanosc, Gurkenanthracnose, Gurkenphytophora der Wurzeln, Gurkenpulvermehltau, falscher Gurkenmehltau, Tomatenblattpilz, späte Tomatenfäule, Tomatenblatlflecken und andere Krankheilen zeigen. Da sie ferner keine Phylotoxizität besitzen und eine äußerst niedrige Toxizität für Säugetiere zeigen, besteht keine Gefahr zur Verunreinigung des Bodens, der Pflanzen, Säugetieren und GeflügeL
Die gemäß der Erfindung als einziger Wirkstoff verwendeten Phosphatide werden in breitem Umfang in der Nahrungsmittelindustrie verwendet, z. B. in Margarine, Schokolade, Eiscreme, Brot, Biskuits, Crackers, Makkaroni, genießbaren ölen und Fetten. Sie werden auch auf dem medizinischen Gebiet als Anticholesterinpräparate verwendet. Wie ersichtlich, besitzen die Phosphatide praktisch keine Toxizität für Säugetiere. Deshalb ist die Sicherheit bei der Verwendung der Phosphatide als einziger Wirkstoff zur Bekämpfung von pflanzenschädlichen Organismen gemäß der Erfindung besonders groß, so daß selbst wenn Rückstände von Phosphatiden in den Erntefrüchten verbleiben, die Erntefrüchte unmittelbar als Nahrung für Mensch und Haustiere oder nach einfachem Waschen verwendet werden können. Dadurch ist es möglich, die Behandlung der Pflanzen unmittelbar vor der Erntezeit durchzuführen, was in der Praxis im Fall der üblichen fungiziden Mitte! vermieden werden muß. Die Behandlung kann gemäß der Erfindung besonders vorteilhaft zum Zeitpunkt der Ernte auf solche Pflanzen, wie fruchttragende Pflanzen, beerentragende Pflanzen und Gemüse aufgetragen werden, insbesondere auf Citrusfrüchte, Dattelpflaumen, Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Aprikosen, Kirschen, japanische Mispeln, Trauben, Feigen, Ananas, Bananen, Stachelbeeren, Oliven, Tomaten, Eierpflanzen, Pfeffer, Gurken, Melonen, Wassermelonen, Kürbisse, Rettiche, Kohl, Blumenkohl, Rüben, Zwiebeln, Spargel, Salat, Karotten, Sellerie, Spinat, Kolokasie, Ingwer, Erbsen, Kartoffeln, Bohnen, Reis, Hafer, Weizen und dergleichen.
Bei Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden ausgezeichnete fungizide Effekte erhalten, und es kann ein zufriedenstellender Schutz von Pflanzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau gegen den Angriff durch Fungi oder Bakterien erzielt werden.
Vorzugsweise leitet sich das als Wirkstoff verwendete Phosphatid von natürlicher Herkunft ab, wie pflanzlicher und tierischer Herkunft, wie Sojabohnen, Mais, Erdnüssen, Rapsöl Eier oder dergleichen. Bevorzugt werden Sojabohnenlecilhin und/oder Eilecithin verwendet.
Obgleich in der US-PS 19 38 864 die Verwendung von Lecithin in Insektiziden und fungiziden Emulsionen angegeben ist, wurde es jedoch hierin ausschließlich als Emulgator verwendet, wohingegen als Wirkstoff ein Mineralöl eingesetzt wird. Es wsr daher völlig überraschend, daß die Lecithinkomponente als solche be: illeinigem Einsatz ohne gleichzeitige Verwendung von anderen Fungiziden nicht nur bekanntermaßen gegen Insekten wirkt, sondern einen sehr hohen Schiilzeffekt gegen Fungi und Bakterien aufweist, wie dies nachstehend anhand von Beispielen gezeigt wird und daß dieser Schutzeffekt zum Schutz von Pflanzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau vor dem Angriff durch Pilze oder Bakterien ausreicht.
Die als Wirkstoff gemäß der Erfindung verwendbaren Phosphatide sind leicht in großen Mengen und mit niedrigen Kosten zugänglich. Wegen der Unschädlichkeit für Menschen und Haustiere besteht keine Notwendigkeit für irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung. Wasser kann als leicht zugängliches Medium zur Herstellung der Dispersion und Ausbildung einer stabilen Emulsion verwendet werden. Da die Phosphatide oberflächenaktive Eigenschaften besitzen, breiten sie sich mühelos auf den Pflanzen aus
und dringen in diese ein und es besteht keine Notwendigkeit für die gleichzeitige Verwendung von zusätzlichen oberflächenaktiven Mitteln wie Dispersionsmittel, Ausbreitungsmittel und Emulgatoren, die üblicherweise bei der Herstellung von landwirtschaft!!- chen Chemikalien zugegeben werden müssen, was ein besonders hoher Vorteil ist.
Phosphatide von hoher Qualität sowie rohe Phosphatide, die Fette enthalten, können erfindungsgemäß eingesetzt werden. Weiterhin können sie auch in Form von geeigneten, nicht toxischen Salzen eingesetzt werden.
Die Wirkstoffe gemäß der Erfindung sind besonders wertvoll zur Bekämpfung der folgenden Fungi und Bakterien, die für Nahrungserntefrüchte schädlich sind:
Pyricularia oryzae (den verursachenden Organismus des Reisrostes), Xanthomonas oryzae (den verursachenden Organismus der bakteriellen Biätterfäuie), Xanthomonas citri (den verursachenden Organismus von Citruskrebs), CoBetotrichum lagenarium (den verursachenden Organismus von Gurkenanthracnose), Fhytophthora parasitica (den verursachenden Organismus von Gurkenphytophthorawurzelkrankheit), Sphaerotheca fuliginea (den verursachenden Organismus von Gurkenpulvermehltau), Pseudoperonospora cubensis (den verursachenden Organismus vo:; Gurkenmehltau), Cladosporium fulvum (den verursachenden Organismus von Tomatenblattpilzenkrankheit), Phytophthora infestans (den verursachenden Organismus von Tomatenspätfäule), Septoria lycopersici (den verursachenden Organismus von Toirutenblattflecken) und andere Organismen.
Die Wirkstoffe gemäß der F.rfindung können direkt auf die fungusan/aP ;en Pflanzer^jberfichen aufgetragen werden oder sie können in Form irgendeines Ansatzes, wie als Granulate, Pasten, Stäube, cmulgierbare Konzentrate, benetzbare Pulver, ölige Mittel, Aerosole oder Fumiganlien mit üblichen geeigneten festen Trägern, flüssigen Trägern, Emulgier- und Dispergiermittel aufgetragen werden. Beispiele für derartige Träger umfassen Ton, Kaolin, Bentonit, saure Weißerde, Diatomeenerde, Calciumcarbonat, Nitrocellulose, Stärke, Acacia, Kohlendio;.'!, Frcon oder dergleichen. Wenn auch nicht unbedingt erforderlich, können die Wirkstoffe gemäß der Erfindung in geeigneter Weise mit solchen Hilfsmitteln vermischt werden, wie sie üblicherweise bei der Herstellung von fungiziden Mitteln eingesetzt werden, beispielsweise mit oberflächenaktiven Mitteln, welche als Ausbreitungs-, Dispcrgierungs- und Emulgiermittel wirken. Beispiele derartiger oberflächenaktiver Mittel sind Seifen, höhere Alkoholsulfate, Alkylsulfonate, Alkylarylsulfonate, quaternäre Ammoniumsalze und Polyalkylenoxide. Die bevorzugte Konzentration des Wirkstoffes in dem fungiciden Mittel beträgt etwa 0,1 bis 90Gew.-%. Die Konzentration kann natürlich in geeigneter Weise entsprechend dem beabsichtigten Gebrauch des Fungicides variiert werden.
Die Menge des aufzutragenden fungiciden Mittels kann in Übereinstimmung mit der Zusammensetzung des Mittels, Art und Konzentration des Wirkstoffs variiert werden. Üblicherweise wird das Mittel in einer Menge von etwa 10 g je 10 Ar bis 2000 g je 10 Ar und vorzugsweise 50 g je 10Ar bis 1000 g je 10Ar angewandt, berechnet als Wirkstoff.
Größere Mengen können jedoch gewünschtcnfalls eingesetzt werden.
Die Wirkstoffe gemäß der Erfindung können auch im
Gemisch mit Bodenkondilioniermitteln und Düngemitteln wie Harnstoff, Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Kaliumsalzen und dergleichen angewandt werden. Anschließend werden Beispiele für die Herstellung von für die erfindungsgemäße Verwendung geeigneten fungiciden Massen für die Anwendung in der Landwirtschaft und im Gartenbau gegeben. In den Beispielen sind die Teile auf das Gewicht bezogen.
Herstellungsbeispiel 1
98 Teile Wasser wurden zu 2 Teilen Sojabohnen-Lecithin zugesetzt und das Gemisch wurde 30 min stehengelassen, worauf es kräftig gerührt wurde. Es wurden 100 Teile einer Emulsion mit einer Konzentration von 2% erhalten.
Herstellungsbeispiel 2
Zwei Teile Sojabohnenlecithin wurden mit 98 Teilen Talk vermischt, um 100 Teile eines Pulverpräparates zu erhalten.
Herstellungsbeispiel 3
10 Teile Sojabohnenlecithin wurden in 90 Teilen Äthanol dispergiert und 100 Teile eines Lösungspräparates erhalten.
Herstellungsbeispiel 4
jo 10 Teile Sojabohnenlecithin, 15 Teile Stärke und 75 Teile Bentonit wurden vermischt und zerkleinert und 100Teile eines Granulatpräparates erhalten.
Herstellungsbeispiel 5
90 Teile Wasser wurden zu 10 Teilen eines handelsüblichen Eigelblecithins zugesetzt und nach Stehenlassen des Gemisches während 30 Minuten wurde es durch Rühren emulgiert und 100 Teile einer Emulsion erhalten.
Nachfolgend werden die Effekte zur Verhinderung der verschiedenen Pflanzenkrankheiten aufgrund von Fungi, die bei Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung erzielt werden, erläutert.
Anwendungsbeispiel I
w Versuch zur Bewertung der Wirksamkeit der
Verhinderung der Reisrostkrankheit
Reiskcinipflanzen (Varietät »Jukkoku«) wurden in Töpfe aus synthetischem Harz von 6 cm Durchmesser gepflanzt, wobei 10 Stengel je Topf gepflanzt wurden in einem Gewächshaus wachsen gelassen. Die nach Herstellungsbeispiel I hergestellte Emulsion wurde nach der Verdünnung mit Wasser auf eine Konzentration von 1000 ppm auf die Reispflanzensämlinge in der
bo Stufe des vierten Blattes in einer Menge von 50 ml je Topf mit einem Sprühgerät aufgetragen. Nachdem die aufgetragene Emulsion getrocknet war, wurden Sporen des Reisrostes (Pyricularia oryzae), welche in einem Spreukulturmedium, das Pulverhefeectrakt, lösliche
(-,5 Stärke, Saccharose und Spreu enthielt, kultiviert worden war, in Wasser suspendiert und auf die Reispflanzensämlinge einheitlich aufgesprüht. Die auf diese Weise behandelten Sämlinge wurden dann in einen Inokulier-
kasten von 27°C und einer relativen Feuchtigkeit von oberhalb 95% zur Infektion mit dem vorstehenden Fungus gebracht. Vier Tage nach der Infektion wurde
Schutzwert (%)
die Anzahl der kranken Stellen je BIa". gezählt und der Schutzwert in folgender Weise berechnet:
Anzahl der kranken Stellen der unbehandelten Blätter—Anzahl der kranken Stellen der behandelten Blätter Anzahl der kranken Stellen der unbehandelten Blätter
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Tabelle I Durchschnitts
zahl der kranken
Stellen je Blatt
Schutz
wert
(%)
Phyto-
toxi-
zi tat
Untersuchte
Verbindung
8,9
34,2
74
0
-*)
Lecithin
Kortrolle
*) Es wurde keine Phytoxizität beobachtet. Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn Eigelb-Lecithin als Lecithin verwendet wurde.
Anwendungsbeispiel 2 Versuch zur Bewertung der Wirksamkeit der Verhinderung der Reisblätterfäuie
Reispflanzensämlinge in der Stufe mit 5 bis 6 Blättern, die in einem Gewächshaus wuchsen, wurden wie in Anwendungsbeispiel 1 mit einer nach dem Herstellungsbeispiel 1 hergestellten Emulsion besprüht, welche so verdünnt worden war, daß die Konzentration der Wirkstoffverbindung 1000 ppm betrug, wobei die Auftragung in einer Menge von 40 ml je Topf erfolgte. Nachdem die aufgetragene Emulsion getrocknet war, wurden Zellen von Xanthomonas oryzae. welche in
35 einem Kulturmedium bei 27"C während 3 Tagen kultiviert worden waren, in Wasser suspendiert und mit einer Nadel auf die höchsten und zweithöchsten Blätter der Reispflanzen aufgetragen. Zwei oder drei Wochen nach der Inokulierung waren die Blätter mit Xanthomonas oryzae infiziert. Die Länge der kianken Stellen je Stengel wurden dann bestimmt und der Schutzwert in folgender Weise berechnet:
Schutzwert (%)
_ Länge der kranken Stellen der unbehandelten Blätter - Länge der kranken Stellen der behandelten Blätter Länge der kranken Stellen der unbehandelten Blätter
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle Il zusammengefaßt. Tabelle II
Versuchsverbindung
Lecithin
Kontrolle
Länge der kranken Stellen je Stengel (mm) Schutzwert
Phyto-
tox:-
zität
75
225 70
0
Anwendungsbeispiel 3 Test zur Bewertung der Wirksamkeit der Verhinderung von Gurkenmehltau.
Gurkensämlinge (Varietät »Shinhikari Nr. A«) wurden Anfang Oktober gepflanzt und drei Samen je Samenbeet gepflanzt und wurden in einem aus Vinylharzplatten aufgebauten Gewächshaus wachser.-gelassen. Dieser Ve, iuch wurde in drei wiederholten Kultivierungen ausgeführt. Unter Anwendung dieser Gurkcnsämlingc wurde eine nach dem Herstellungsbeispiel 1 hergestellte Emulsion, welche mit Wasser auf eine Konzentration von 1000 ppm verdünnt worden war, auf die Blätter der Sämlinge mit einem Sprühgerät in vier Zeitabständen: 30. April, 6. Mai, 12. Mai und 19. Mai so gesprüht, daß beide Seiten der Blätter gründlich
in jedem Fall benetzt wurden. Die auf diese Weise behandelten Versuchspflanzen wurden der spontanen Infektion überlassen. Am 23. Mai wurde der Infektions-
Schutzwert (%)
Anzahl der in den unbehandelten Pflanzen
infizierten Blätter zustand auf beiden Blattobcrflächen vom 11. bis zum 20. Blatt untersucht, und der Schutzwert dann in folgender Weise berechnet:
Anzahl der in den behandelten Pflanzen infizierten Blätter
Anzahl der in den unbehandelten Pflanzen infizierten Blätter Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt. Tabelle III
100.
Versuchsverbindung
Anzahl der
infizierten
Blätter
(Außenseite) (%)
Schutzwert
Anzahl der
infizierten
Blätter
(Innenseite) (%)
Schutzwert
Phytotoxizität
Lecithin
Kontrolle
9
15
40
0
47
0
Anwendungsbeispiel 4
Versuch zur Bewertung der Wirksamkeit des
Schutzes gegen Citrusmelanose.
a) Versuchspflanzen
Schößlinge von etwa 3 Jahre alten Sämlingen von Citrus Unshu (2—4 Bäumchen in 16-cm-Töpfen).
b) Verwendete Testlösung
Die Pflanzen wurden einheitlich mit einer verdünnten Lösung (Konzentration der Testverbindung = 1000 ppm) einer nach dem Herstellungsbeispiel I hergestellten Emulsion in einer Menge von 40 ml je 2 Töpfe besprüht.
c) Inokulum und Inokulierverfahren
Bei der Herstellung der Suspension von Pycnosporen wurde steriles destilliertes Wasser auf die mit Citrus melanose in einem Reagenzglas infizierten Kulturzweige gegossen. Die Suspension, die etwa 200 Pycnosporen. wie im Gesichtsfeld eines Mikroskops mit 150facher Vergrößerung zu sehen war, enthielt, wurde verwendet
Ausmaß der Infektion =
1 · /i, + 2
JO und die Pflanzen durch Aufsprühen inokuliert. Nach der beendeten Inokulierung wurden die Versuchspflanzen in einen Inokuüerkasten gegeben und in einer feuchten Kammer wäh-end 3 Tagen gehalten und anschließend wurden die Planzen, die gründlich infiziert waren, in ein Gewächshaus überbracht.
d) Verfahren der Untersuchung
2 bis 3 Wochen nach der Inokulierung wurden die gesamten Blätter der Schößlinge auf die Entwicklung der Krankheit untersucht und der Zustand der Infektion bewertet und die folgenden Ergebnisse erhalten:
Anzahl der kranken Stellen
Bewertung
keine Stellen 1—50 kranke Stellen 51-150 kranke Stellen 151 oder mehr kranke Stellen
Das Ausmaß der Infektion und der Schutzwert wurden dann in der folgenden Weise berechnet.
3 · N 100.
worin nt, n2 und n3 jeweils die Anzahl der Blätter sind, deren Infektionszustand als 1, 2 oder 3 bewertet wurde, während TV die Gesamtzahl der Blätter darstellt.
Schutzwert (%)
_ Ausmaß der Infektion der unbehandelten Blätter - Ausmaß der Infektion der behandelten Blätter
Ausmaß der Infektion der unbehandelten Blätter
■ 100.
Die Ergebnisse des Versuches sind in Tabelle IV zusammengefaßt.
Tabelle IV
Versuchsverbindung
Ausmaß der Infektion
Schutzwert
Phyto-
toxi-
zität
Lecithin
Kontrolle
24
52
54
0 Kontrollversuch
Gemäß der im Anwendungsbeispiel 1 angegebenen Arbeitsweise wurden unter Verwendung von Captan anstelle von Lecithin dessen Schutzwert gegen Pyricularia oryzae geprüft Ferner wurde die Fischtoxizität gemäß JIS-K-0102 für Karpfen geprüft Dieser Versuch wurde unter Anwendung von folgenden Bedingungen durchgeführt:
Als Versuchsbehälter wurde ein Wasserbehälter aus Glas mit einem Fassungsvermögen von etwa 20 I von
zylindrischer Gestalt (Durchmesser 300 mm, Tiefe 300 mm) verwendet.
Geprüfte lebende Organismen
Ein gesunder Karpfen mit einer Gesamtlänge von etwa 5 cm wurde verwendet. Der zu untersuchende FJvh wurde in dem vorstehend angegebenen Behälter wenigstens eine Woche lang vor der Untersuchung gehalten, um ihn an die Versuchsbedingungen anzupassen. Während dieser Dauer wurde d'.'r Fisch täglich in Tabelle A
einmal gefüttert und die Fütterung wurde 48 h
unmittelbar vor dem Versuch unterbrochen.
Die Wassertemperatur für den Versuch betrug 25 ±2°C. Die Anzahl der Fische in jedem Wasserbehälter betrug 10. Die Menge an wäßriger Lecithin enthaltender Lösung wurde auf 1 I je g Versuchsfisch festgelegt. Es wurde eine Anzahl von Wasserbehältern Anzahl von lebenden Karpfen gezählt. Dann wurde der Prozentsatz von lebenden Karpfen in jedem Behälter graphisch aufgetragen und aus dieser Auftragung das Ausmaß der überlegenden Karpfen abgelesen.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle A aufgeführt. Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß der Wirkstoff gemäß der Erfindung dem bekannten Mittel Captan wesentlich überlegen ist.
Geprüfter Wirkstoff Schutzwert (%) Fischtoxizitat*) (Pyricularia (ppm)
oryzae) (JIS-K-0102)
chenden Chemikalie bei den jeweiligen Konzentrationen enthielten. Jeder Behälter wurde bei einer konstanten Temperatur von 25±2°C gehalten. Jeweils eine Gruppe von 10 Karpfen wurde in einen Wasserbehälter eingebracht. Nach 48 h wurde die Gemäß Beispiel 1 Lecithin
Vergleichsbüspiel Captan
74 40
> 1000 0,25
*) Fischtoxizitat - mittlere Toleranzgrenze (ppm der Chemikalien, bei welcher 50% der Karpfen überleben können).

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Bekämpfung von pflanzenschädlichen Organismen durch Behandlung der Nutzpflan- zen mit Phosphatiden, insbesondere mit Ei- oder Sojabohnen-Lecithin, als einzigem Wirkstoff, insbesondere in einer Phosphatid-Konzentration von mindestens 0,1 Gew.-%, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung zum Zwecke der Pilz- oder Bakterienbekämpfung erfolgt
DE2328310A 1972-06-06 1973-06-04 Bekämpfung von pflanzenschädlichen Organismen durch Phosphatide Ceased DE2328310B2 (de)

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