DE684988C - Schaedlingsbekaempfung - Google Patents

Schaedlingsbekaempfung

Info

Publication number
DE684988C
DE684988C DEN40547D DEN0040547D DE684988C DE 684988 C DE684988 C DE 684988C DE N40547 D DEN40547 D DE N40547D DE N0040547 D DEN0040547 D DE N0040547D DE 684988 C DE684988 C DE 684988C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfides
pest control
sulfide
compounds
substances
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEN40547D
Other languages
English (en)
Inventor
Willem Coltof
Siegfried Leonard Langedijk
Henricus Jacobus Char Tendeloo
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Original Assignee
Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bataafsche Petroleum Maatschappij NV filed Critical Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Application granted granted Critical
Publication of DE684988C publication Critical patent/DE684988C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N43/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
    • A01N43/02Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one or more oxygen or sulfur atoms as the only ring hetero atoms
    • A01N43/04Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one or more oxygen or sulfur atoms as the only ring hetero atoms with one hetero atom
    • A01N43/20Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one or more oxygen or sulfur atoms as the only ring hetero atoms with one hetero atom three- or four-membered rings

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Schädlingsbekämpfung Es ist gefunden worden, daß Sulfide, die die Gruppe enthalten und sich von ungesättigten aliphatischen oder alicyclischen Kohlenwasserstoffen oder derenDerivaten ableiten, für sich allein oder in Mischung mit anderen Stoffen, die ,gegebenenfalls insektentötende, fungicide oder baktericide Wirkung besitzen, bzw. in Mischung mit Verdünnungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen oder Kieselgur, oder mit beständigmachenden Mitteln, wie Phenolen, zur Bekämpfung von Schädlingen außerordentlich geeignet sind.
  • Die Kohlenwasserstoffe, von denen sich die Sulfide ableiten, können als Substituenten z. B. folgende Gruppen enthalten: Halogen, -NH2, -OH, -COOH, -CN oder -As H.. Beispiele solcher Verbindungen, die im Sinne der vorliegenden Erfindung zur Schädlingsbekämpfung verwendet werden, sind: Von diesen und anderen Stoffen, die in den Rahmen der -vorliegenden Erfindung fallen, hat sich Äthylensulfid wegen seines niedrigen Siedepunktes (55°) und seiner leichten Verdampfbarkeit zur Anwendung als insektentötendes Begasungsmittel zwecks Vernichtung von Insekten in Nahrungsmitteln, Lagerhäusern, Wohnungen und Schiffen und außerdem zu deren Abtötung an Menschen und Tieren als ganz besonders geeignet erwiesen.
  • Infolge seiner starken Wirkung bei geringer Konzentration kommt es für solche Anwendungsfälle in Betracht, für die Schwefelkohlenstoff nicht verwendet werden kann, d. h. wo Explosions- oder Feuersgefahr besteht. Wenn Äthylensulfid verwendet wird, liegen die wirksamen Konzentrationen völlig außerhalb der Explosionsgrenzen.
  • Die Herstellung dieses Stoffes erfolgt z. B. durch Umwandlung von Äthylendirhodanid mit einer Natriumhydrosulfid enthaltenden Lösung von Natriumsulfid, eine z. B. aus dem Chemischen Zentralblatt, 1920 11I, Seite 374 und 1921 I, Seite 655 bekannte Arbeitsweise. Hierbei hat es sich als .günstig herausgestellt, eine Temperatursteigerung so gut als möglich zu verhindern und das Produkt nicht, wie in der Literatur angegeben, von dem Reaktionsgemisch durch Destillation mit Dampf zu trennen, sondern es aus dem Reaktionsgemisch durch Vakuumdestillation bei niederer Temperatur zu isolieren.
  • Die niedrigmolekularen Sulfide sind im allgemeinen flüchtige Stoffe. Aus diesem Grunde können sie insbesondere als insekticide Begasungsmittel verwendet werden. Die höhermolekularen Sulfide jedoch sind nicht oder wenig flüchtig und können als Berührungs-oder Magengifte verwendet werden.
  • Die Wirkung der Schädlingsbekämpfungsmittel gemäß Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele noch näher erläutert.
  • Beispiel i In einen abgeschlossenen Luftraum wurde Äthylensulfid bis zu einer Konzentration von nur o,i 0/D eingeführt. Bei dieser geringen Konzentration starben Küchenschaben innerhalb 24 Stunden.
  • Beispiel 2 `In ein luftgefülltes abgeschlossenes Gefäß, welches Küchenschaben enthielt, wurde Bu-;? #,lensulfid in einer Konzentration von o,i Volumprozent eingeführt. Nach 3 Stunden waren die Schaben gelähmt, während nach 24 Stunden der Tod aller Tiere eingetreten war. Bei Anwendung des Butylensulfids in einer Konzentration von i,o "/o trat der Tod schon nach 3 Stunden ein.
  • Bei Vergleichsversuchen, die mit einer großen Zahl von Insekten durchgeführt wurden, u. a. mit Calandra, Tribolium, Tenebrio, Ephestia, Gnatoceros, Cimex (Wanze) und Dermestes, zeigte sich, daß Äthylensulfid mindestens so wirksam und in den meisten Fällen sogar um ein mehrfaches wirksamer ist als das bekannte aus 9o % Äthylenoxyd und io '/o Kohlendioxyd bestehende Begasungsmittel, Obwohl die Mittel gemäß der Erfindung in erster Linie zur Vernichtung von Insekten bestimmt sind, lassen sie sich auch mit Erfolg zur Bekämpfung von anderen Schädlingen, z. B. Ratten oder Mäusen, anwenden.
  • Die nebenstehenden Daten (s. Tabelle) zeigen die Überlegenheit der erfindungsgemäß verwendeten cyclischen Sulfide gegenüber den bekannten Alkylsulfiden.
  • Es ist bekannt, daß Sulfide, die die Gruppe enthalten, wie sie in den Beispielen oben angegeben worden sind, im allgemeinen unbeständig sind und sich mehr oder weniger rasch polymerisieren, was sich bei den flüssigen Vertretern dieser Gruppe durch Auftreten von Trübung oder durch Bildung weißer Flocken zeigt. Diese Polymerisation wird u. a. durch Anwesenheit von Stoffen mit alkalischer Reaktion und durch Licht gefördert. Um diese bei Anwendung der Verbindungen als Schädlingsbekämpfungsmittel unter Umständen nachteilige Polymerisation zu verhindern, kann man den Sulfiden erfindungsgemäß Schwefelwasserstoff, Selenwasserstoff, Tellurw asserstoff oder Abkömmlinge dieser Verbindungen, oder Stoffe, die unter den Lagerungs- bzw. Verwendungsbedingungen der Sulfide solche Verbindungen zu bilden vermögen, zusetzen. Unter der Bezeichnung Abkömmlinge sind sowohl organische als auch anorganische Verbindungen zu verstehen. Die organischen Verbindungen können aliphatisch oder cyclisch sein. Verbindungen, die nur Schwefel-, Selen- oder Telluratome als Bestandteil der Gruppen enthalten, werden unter der Bezeichnung Abkömmlinge von Schwefel-, Selen- und Tellurwasserstoff nicht mit einbegriffen.
  • Selbstverständlich sind auch solche Stoffe,. die infolge ihrer stark alkalischen oder stark sauren Reaktion die Polymerisation in solchem Ausmaß begünstigen, daß ihre schützende Wirkung neutralisiert wird, ebenfalls ausgeschlossen.
    Tödliclie Ein-
    Alkylsulfide Mindestmenge Getötet Wirkungszeit Literaturstelle
    mg pr ) Liter in Stunden
    Dimethylsulfid . . . . . . . . . . . . . . . 425 ioo 24 U. S. Dept. Agri.
    Bull. 16,2
    Seite 33
    Diäthylsulfid . ... . . . . ... . . . . .. 419 ioo 24 desgl.
    Di-n-propylsulfid ............. 244 ioo 24 desgl.
    Diisobutylsulfid .............. 334 ioo 24 desgl.
    Diallylsulfid ................. 444 6o 24 desgl.
    Cyclische Sulfide
    gemäß der Erfindung
    Äthylensulfid . . . . . . . . . . . . . . . . 2,7 ioo 24 Beispiel i
    (o,i Volumprozent)
    Butylensulfid . . . . . . . . .. . . . . . . 4,0 ioo 24 Beispiel e
    (o,i Volumprozent)
    Die beständigmachenden Mittel wirken schon, wenn sie in nur sehr geringen Mengen, im allgemeinen unter i Gewichtsprozent, verwendet werden; erforderlichenfalls können aber auch größere Mengen zur Anwendung kommen.
  • Beispiele von beständigmachenden Mitteln sind: H2 S, H2 Se, H,Te, CH,SH, C.H5SH, (C2 H5)2 S, C,HSSeH, C1oH,SH, C S2, KHS, K2 Te, Nag S, (N H4)2 SI C2 H5 S Na, C, Hs S K, C H, C O S K, Sb2 S3, Zn S, Ca (H S) 2 und H- S. Außerdem können Stoffe, wie Di- oder Trithiokohlensäurealkylester, Selenharnstoff oder Selencarbanilid, die unter der Einwirkung von Licht, Luft, Feuchtigkeit u. dgl. leicht Stabilisatoren der obenerwähnten Art abspalten, verwendet werden.
  • Z. B. kann bei einem Äthylensulfid, das durch Umsetzung zwischen Äthylenoxyd und Kaliumrhodanid in wäßriger Lösung und Abdestillieren des Äthylensulfids hergestellt wird, das Auftreten einer Trübung und eine Ausfällung durch den Zusatz von 0,025 bis o,5 Gewichtsprozent C2H5SH, (C2H5)2S, Ca 117, S H, Clo H, S H u. dgl. oder durchs Einleiten von Schwefelwasserstoff bis o,oz5 bis o, i Gewichtsprozent vollständig verhindert werden, während ohne diesen Zusatz das Äthylensulfid, das zunächst als klare Flüssigkeit anfällt, schon nach 24 Stunden eine weiße Trübung aufweist, die zu einem allmählich wachsenden Niederschlag führt, und zwar auch, wenn es im Dunkeln und in einem kein Alkali abgebenden Behälter aufbewahrt wird, z. B. einem Behälter, der aus Weißblech besteht oder aus einem mit Salzsäure ausgekochten Glasgefäß.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Schädlingsbekämpfung, dadurch Gekennzeichnet, daß die die Gruppe enthaltenden Sulfide, die sich von ungesättigten, aliphatischen oder alicyclischen Kohlenwasserstoffen oder deren Derivaten ableiten, für sich allein oder zusammen mit anderen Stoffen verwendet werden.
  2. 2. Schädlingsbekämpfung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch :die Verwendung von Äthylensulfid. 3: Schädlingsbekämpfung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den verwendeten Sulfiden geringe Mengen, z. B. i Gewichtsprozent, Schwefel-, Selen- oder Tellurwasserstoff oder Abkömmlinge . dieser Verbindungen oder Stoffe, die unter den Lagerungs- und Verwendungsbedingungen der Sulfide solche Verbindungen zu bilden vermögen, zugesetzt werden.
DEN40547D 1936-04-20 1937-03-31 Schaedlingsbekaempfung Expired DE684988C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL684988X 1936-04-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE684988C true DE684988C (de) 1939-12-09

Family

ID=19805631

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN40547D Expired DE684988C (de) 1936-04-20 1937-03-31 Schaedlingsbekaempfung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE684988C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0000203A1 (de) 1-Äthyl-7-chlor-6-fluor-4-chinolon-3-carbonsäure, deren Herstellung und Verwendung als Pflanzenbakterizid
DE684988C (de) Schaedlingsbekaempfung
DE3486454T2 (de) Verfahren und Zusammensetzungen zur Räucherung
AT155151B (de) Mittel zur Vertilgung oder Bekämpfung von Ungeziefer oder anderen schädlichen Organismen.
DE3524629A1 (de) Zink- und kupferkomplexsalze der (gamma)thylen-bis-dithiocarbamidsaeure und des n-(benzimidazolyl-2)-carbamidsaeuremethylesters, verfahren zur herstellung und anwendung derselben
DE1025203B (de) Bekaempfung von Pflanzenparasiten
DE1205964B (de) Verfahren zur Herstellung von Thiophosphor-saeureestern
DE1542806A1 (de) Zweiwertige Fluoralkohole und Alkoholate davon mit pestiziden Eigenschaften
DE3785704T2 (de) Substituiertes benzimidazolfungizid.
DE1206199B (de) Mittel zur Sterilisierung des Bodens
DE821140C (de) Insekticides Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE1668489A1 (de) Fungizidpraeparate,die ein Phenylsulfoxyl-bzw.Phenylsulfonylalkylenrhodanid als wirksamen Stoff enthalten,sowie neue Phenylsulfoxyl-bzw.Phenylsulfonylrhodanide
CH418055A (de) Beständiges Herbizid
DE2027058C3 (de) N-acylierte Carbamate, Verfahren zur Herstellung derselben und diese Verbindungen enthaltende Schädlingsbekämpfungsmittel
DE1098281B (de) Fungicides Mittel
DE1935174C3 (de) Fungizide Mittel
AT209628B (de) Schädlingsbekämpfungsmittel
DE1493276C3 (de) Sulfitdiester, Verfahren zu deren Herstellung und ihrer Verwendung
DE736417C (de) Verfahren zum Bespritzen und Bestaeuben von Pflanzen zur Bekaempfung von Insekten und Pilzen
DE952478C (de) Fungicide Mittel
DE1133380B (de) Verfahren zur Herstellung von N-Thiocyanomethyl-1, 2-benziso-thiazolin-3-on-1, 1-dioxyd
DE2244745B2 (de) Thiocarbaminsäureester, Ihre Herstellung und diese Ester enthaltende pestizide MIttel
DE876332C (de) Schaedlingsbekaempfung
DE2921509A1 (de) Fungizide verbindungen
DE1443645A1 (de) Mittel zur Bekaempfung lebender Organismen und Verfahren zur Herstellung neuer zur Bekaempfung lebender Organismen besonders geeigneter Verbindungen