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Verfahren zum Bespritzen und Bestäuben von Pflanzen zur Bekämpfung
von Insekten und Pilzen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bespritzen
und Bestäuben von Pflanzen zur Bekämpfung von Insekten und Pilzen.
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Lange Zeit 'hindurch ist Bleiarsenat das allgemein angewendete Mittel
zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen gewesen.. Die Anwendung von Bleiarsenat ist
indessen auf Grund seines Bleigehalts mit Gesundheitsgefähr verbunden. Hierbei ist
die Tatsache entscheidend, daß Blei im Körper sich ansammelt, zum Unterschied von,
Arsen, das schnell wieder ausgeschieden. werden kann.
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Wegen der Gesundheitsschädlichkeit des Bleiarsenats hat man schon
oft versucht, andere Arsenate oder Arsenpräparate ausfindig zu machen, die Bleiarsenat
für den genannten Zweck ersetzen könnten. Beispielsweise hat man sc4hon. vorgeschlagen,
Zinkarsenat ,als Schädlingsbekämpfungsmittel zu verwenden, doch hat dieses Mittel
Blattbeschädigungen zur Folge und ist daher zu dem gedachten Zwecke ungeeignet.
Das gilt .auch für Zinkarsen,it und andere Arsenpräparate, die keinen nennenswerten
Eingang in die Praxis gefunden haben. Kupferacetatarsenit und Calciumarsenat, die
auch schon Anwendung fanden, beschädigen die Pflanzen, :ebenfalls. Außerdem kann
Kupferacetatarsaznit ebensowenig wie Zinkarsenit mit Schwefelkalkbrühe gemischt
werden, wie es in der T;edhn.ilz der Schädlingsbekämpfung manchmal notwendig ist.
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Um Calciumarsenat vor Zersetzung durch die Feuchtigkeit und den Kohlensäuregehalt
der Luft zu bewahren, hat man vorgeschlagen,
dieser Arsenverbindung
eine Fluarverbindung zuzusetzen. Eine über die Wirkung von Cal-ciumarsen.at allein
hin.ausg6hende schädlingsvernichtende Wirkung ergibt sich durch diese Maßnahme indessen
nicht.
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In Abweichung von diesen bdkannten Vorschlägen finden erfindungsgemäß
schwer lösliche Doppelsalze, welche Arsensäure (fünfwertiges Arsen), Fluor und Zink-
enthalten, gegebenenfalls in unlöslicher Verbindung mit Alkali, wie Natrium, Kalium
oder Ammonium, Anwendung.
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Die Herstellung solcher Verbindungen bereitet keine S,chwierigkeiten.
Sie- kann in analoger Weise nach Verfahren erfolgen, wie sie beispielsweise
für die Herstellung von Calciumarsenat mit Fluorzusatz in der amerikanischen Patentschrift
i 996 oi6 beschrieben sind. Andere analoge Herstellungsverfahren, die als Beispiel
für die Herstellung erfindungsgemäß Anwendung findender Stoffe dienen können, sind
in Verbindung mit der Herstellung fluorhaltiger Arsenate von Blei und Calcium in
M e 11 o r , »A comprehensive Treatise« 1933, Vol. 9, S. 259, und G m e -1
i n -Kraut , >Handbuch der anorganischen Chemie«, 1924, Bd. 4., Abt. 2, S. 683,
beschrieben. Es genügt, wenn bei der Bildung von Zinkarsenat ein Fluorid zugegen
ist.
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Die erfindungsgemäß Anwendung findenden Verbindungen können sehr schwer
löslich (mit besonders niedrigem Gehalt an wassserlöslicher Arsensäure) hergestellt
-w.erden.und sind gegen die Kohlensäure und die Feuchtigkeit der Luft widerstandsfähig,
weshalb sie auch bei für Bespritzungsschäden empfindlichen -Pflanzen verwendet werden
können. Außerdem haben diese Verbindungen physikalische und chemische Eigenschaften,
welche sie zur Anwendung als. Pflanzenschutzmittel besonders geeignet machen, wie
z. B. große Feinkörnigkeit, gute Haftfähigkeit sowie die Fähigkeit, ohne weiteres
mit fungi= öden Mitteln) und Kontaktgiften gemischt werden zu 'können.
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Untersuchungen an Ziil'ktiuorarsenat haben gezeigt, daß das Fluor
an das Molekül chemisch gebunden ist, wodurch ,das Doppelsalz für die Bekämpfung
von Insekten besonders geeignete Eigenschaften erhält, die gewöbnliches Zinkarsenat
nicht besitzt.
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Vorn den obenerwähnten Arsenverbindungen hat keine die vo:neilhaften
Eigenschaften des Zinkfluorarsenats in ihrer Gesamtheit. Zin'kfluo,rars.enat ist
weniger gesundheitsschädlich als Bleiarsenat, weil Zink keine giftige Wirkung 'hat,
und weniger gefährlich zu verwenden als Verbindungen der arsendgen Säure. Es beschädigt
weder Blätter noch sanst emp-@findl,ic'he Pflanzen und hat :dabei eine hohe insekticide
Wirkung. Außerdem hat es, b.ess.ere Schwebefähigkeit als. Bleiarsenat und besitzt
eine gute Haftfähigkeit. Ein sehr großer Vorteil liegt darin, daß es mit SchtrefelkalkwasSer
gemischt werden kann, und zwar öh ne die chemischen Veränderungen zu erleiden, welche
bei der Mischung von Bleia.rsenat und S,chwefefkalkwasser auftreten. Zinkfluorarsenate
können als ein sehr feinkärnYges, haltbares Pulver mit sehr niedrigem Gehalt an
wasserlöslicher Arsensäure hergestellt werden.